RP mit Chimärologin Nayria

..am 6. April 2016 in den Mooren um Glukmoore

Aztekin Louka | Es ist ein warmer Tag und die schwere Luft über den Sümpfen ist zum Schneiden dick. Nur selten kommen Menschen in diese Abgeschiedenheit, daher habe ich sie in den letzten Jahren zu meinem Heim erkoren. Mein Weg führt mich sicher durch den Morast, denn ich weiß genau wo meine Füße Halt finden. Ich bin auf der Jagd und es wird ein Festmahl geben, heute sind ungewöhnlich viele Schlangen unterwegs - angelockt von der warmen Sonne.


Inmitten der Sümpfe steht eine Gestalt, eingehüllt in eine lange Robe. Die Beine sind weit gespreizt und irgendwie wirkt der Gang nicht im Ansatz natürlich. Die Gestalt watschelt, nein vielmehr stapft unbeholfen umher. Als wolle sie allem ausweichen. An einem Baum bleibt sie stehen und stützt sich ab. Ob man nun Sprache versteht oder nicht, die Gestalt scheint jedenfalls zu fluchen. Lautstark. Für den Moment. Dann hebt sie den Arm und hält einen Köcher in der Hand. MIt Schwung wird dieser gen Boden bewegt, doch Eleganz sieht wahrlich anders dabei aus.


Aztekin Louka | Fatsch! Ein lautstarkes Klatschen zischt durch den Sumpf und lässt mich ruckartig zusammenfahren. Hastig suche ich Schutz hinter dem nächsten umgefallenen Baum, dessen Wurzelwerk in die Höhe ragt, und spähe in die Richtung aus der die Ruhe durchschnitten wurde. Was ich dort sehe, lässt mich scharf die Luft einziehen und für einige Sekunden in den Lungen einkerkern. Ein Mensch! Mit bleicher Haut und Haaren in der Farbe von purpurnem Herbstlaub. Neugierig wage ich mich weiter heran und versuche zu erkennen, warum das Wesen einen solchen Lärm veranstaltet.


Chirologin Nayria springt einen Schritt rückwärts, als der Köcher offensichtlich fehlschlägt. Eine Schlange erhebt sich und zischt hervor. Nun, wohl setzt sie sich zur Wehr. "Dieses vermaledeite Viehzeug. Könnt ihr euch nicht einfach fangen lassen?" schimpft die Dame da so vor sich hin. Sie setzt noch ein paar weitere Schritte zurück. Und ... platsch! Ein Stiefel landet in einer der vielen Pfützen. Angewidert schaut sie hinab und hebt jenen Fuss an. "Na wunderbar." grummelt sie vor sich hin. Beide Stiefel sind sowieso schon am Rande voller Sumpfmatsch. Jetzt ist der eine beinahe komplett besudelt. Der Köcher wird erstmal an den nächsten Baum gelehnt und Madame atmet tief durch.


Aztekin Louka | Hmm, so langsam geht mir ein Licht auf. Der weibliche Mensch versucht wohl eine Schlange zu fangen. Ich kann zwar nicht alles verstehen, was sie sagt, aber die Tonlage macht ihren Unmut sehr deutlich. Das wundert mich nicht, denn sie hat offensichtlich keinen Erfolg bei ihrem Unterfangen. Zum Glück schaffe ich es ein leises Glucksen zu unterdrücken. Ich könnte mich natürlich einfach leise davon schleichen, doch die Anwesenheit einer Fremden in meiner Umgebung würde mir keine Ruhe lassen. Wahrscheinlich werde ich sie am Schnellsten los, wenn ich einfach eine Schlange für sie fange. In der Hoffnung, dass es keine bestimmte Art sein muss, löse ich vorsichtig eine der Schnüre von meinem Oberkörper und knüpfe eine weite Schlinge. Vorsichtig entferne ich mich von meiner Deckung und schleich gebeugt über den sumpfigen Untergrund. Der Saum meines langen dünnen Rocks ist kniehoch mit Schlamm durchwirkt und die verknoteten Schnüre mit den Knochenstückchen verdecken meinen Oberkörper dürftig, wodurch offensichtlich sein dürfte, dass die Farbe meiner Haut nicht nur dem Schmutz meiner Umgebung zu verdanken ist. Als ich direkt vor mir eine Schlange aufscheuche, versuche ich die Schlinge über ihren Kopf zu werfen, welche sich daraufhin schnell zusammenziehen sollte.


Chirologin Nayria kann irgendwie geradeso zum Stehen kommen, wackelt sie doch ordentlich. Auf dem Untergrund ist es anscheinend für alles andere als leicht fest zu stehen. Und der Matsch scheint ihr sehr offensichtlich nicht zu gefallen. Sie stemmt die Hände in die Hüften und atmet sehr schwer durch. Anscheinend muss sie sehr angestrengt nachdenken. Die Schlange indes hat sich der Situation entzogen. Der Angreifer ist fast verjagt, also schlängelt sie sich davon, auf das nächstbeste Sonnenplätzchen, um weiter Wärme aufzunehmen. Doch da ist schon der nächste Angreifer, sie wird aufgescheucht und schon baumelt diese in einer Schlinge. Erschrocken in unmittelbarer Entfernung steht die Magierin und blickt ungläubig auf die Person, die einfach so, ohne große Anstrengung die Schlange einfängt. Der Kopf beugt sich vor. "Wie... ? Was? Ist heute? Also?.. Häh?" stammelt die Hochgelehrte völlig blödsinnig. Man könnte meinen, sie sei ein dummer Bauerntölpel. Nur passt die
feine Kleidung so nicht ins Bild.


Aztekin Louka | Geschafft! Ich packe das Geschöpf direkt hinter dem Kopf, damit er sich nicht befreien kann. Eine ungiftige Würgeschlange, so viel kann ich beurteilen - auch wenn ich mit der heimischen Tierwelt bei weitem nicht so vertraut bin, wie in meiner Heimat. Der Ausruf der Fremden lässt mich erneut zusammenfahren und beinahe hätte ich die Beute wieder fallen lassen. Tief durchatmen, ich schließe kurz die Augen und fasse mir ein Herz. Zögernd und immer wieder scheu ihre Reaktion prüfend, nähere ich mich der Frau und bleibe schließlich zwei Armlängen von ihr entfernt stehen. Ich hebe die Schlange zu meinem Mund und raune leise einen Dank und eine Entschuldigung in meiner Sprache, bevor ich sie dann von mir strecke, um sie zu überreichen. Auf dass die Ruhe in den Sumpf zurückkehren möge, wenn die Fremde bekommen hat, was sie will.


Chirologin Nayria beobachtet die Frau, die einfach so, sie selbst hat ja eine Ewigkeit gebraucht um überhaupt eine Schlange zu finden, eben jene gefangen hat. Langsam macht sie sich auf sie zu. Aufmerksam mustert Nayria die Frau mit der Schlange. Na in der Stadt lebt diese wohl nicht, aber so schlimm wie das Sumpfmonster ist sie auch nicht. Immerhin. Dann wird ihr die Schlange hingehalten. "Ehhh. eh.. eh.." Sie hebt eine Hand und spreizt den Zeigefinger ab, lässt ihn nach oben zeigen. "Moment!" Hoffentlich versteht man sie. Dann greift sie ihre Umhängetasche und wühlt wie verrückt und äußerst hektisch darin herum. Nach einem Augenblick kommt eine kleiner Jutesack zum Vorschein. Sie krempelt die Öffnung mit den Fingern auf und hält ihn der Frau entgegen. "Da hinein, bitte." fordert sie sie auf. Sie wirkt noch immer etwas verwirrt, wobei ein klein wenig Freude nun zu sehen ist.


Aztekin Louka | Konzentriert schaue ich die Frau an und versuche lautlos ihre Worte mit den Lippen nachzuformen. Ich glaube, ich soll warten und bleibe einfach wie angewurzelt stehen - weiterhin den Arm von mir ausgestreckt. Ich wage mich nicht zu rühren, während die Fremde äußerst aufgeregt etwas zu suchen scheint. Immer in Eile, immer auf der Suche. Was für ein schreckliches Leben das sein muss. Ich hoffe inständig, dass nicht jeder ihrer Tage so verläuft. Schließlich holt sie etwas hervor, das aussieht wie sehr grober Stoff. Sie bedeutet mir, die Schlange dort hinein zu legen und ich lege den Kopf leicht schief. Ein fester Korb wäre besser gewesen. Ich blicke auf den Beutel, auf die Schlange und zurück, ziehe den gestreckten Arm ein und deute schließlich mit der freien Hand eine Drehbewegung am Genick des Tieres an. Vielleicht braucht sie es ja nicht lebend, dann könnte das funktionieren.


Chirologin Nayria beschaut sich die Frau und wartet. Diese wirkt verwirrt, einen Moment. Dann deutet sie an, die Schlange umzubringen und Nayria wird wieder hektisch. "Nein, nein, nein.. Halt Stop!" Sie fuchtelt wild umher und schüttelt energisch mit dem Kopf. "Nicht umbringen!!" meint sie noch. Dann zeigt sie mit einer Hand auf die Schlange und dem folgend auf den Sack. Sie will wohl, dass die Schlange so wie sie ist in den Sack hineinsoll. Tief zieht sie die Luft in die Lungen. Nayria macht einen Schritt vorwärts. Man möchte meinen, dass sie doch schon sehr nervös ist. Sie zuckt leicht mit der Hand, als hätte sie für einen Bruchteil eines Momentes überlegt, nach der Schlange zu greifen. Doch irgendwie hat sie sich das dann doch nochmal überlegt.


Aztekin Louka | Sofort reisse ich die Hände in die Höhe - ihre Hektik scheint sich direkt auf mich zu übertragen. Na gut, wenn sie es so will, soll sie die Schlange lebend haben. Hoffentlich kann sie einen festen Knoten um den Sack binden. Ich brauche leider einen Moment zu lange, um auf die neuerliche Aufforderung zu reagieren, da tritt die Fremde einen Schritt näher an mich heran. Das ist sehr nah, das ist viel zu nah! Mir schießt der Schweiß auf die Stirn, während ich das Beutetier in den Sack stopfe, nur um dann schnellstmöglich Abstand zwischen mich und die Bleichhäutige zu bringen. Sekunden später lehne ich mit Schnappatmung an einem der kargen Bäume, die aus dem Morast ragen, und versuche mich zu beruhigen. Meine Finger spielen an einem der Knochenstückchen um meinen Hals und ich murmle ein paar Worte vor mich hin.


Chirologin Nayria zuckt nervös mit dem Kopf umher, als sie bemerkt, wie aufgeregt die Frau auf einmal wird und dann beinahe das Tier in den Sack wirft. Das Getier windet sich im Beutel hin und her. Schnell muss die Magierin nachgreifen, um ihn nicht fallen zu lassen. Dann macht ihn mit beiden Händen dicht und hält den Beutel in einer Hand. Ein bisschen zu weit weg von sich selbst. Als ob ihr das Ganze ein wenig zuviel Ekel wäre. Noch immer zu hektisch sucht sie eine kleine Kordel aus der Tasche und macht sich daran einen Knoten um den Jutesack zu binden. Es dauert ein wenig. Madame braucht irgendwie mehrere Anläufe um den Knoten perfekt zu machen. Doch dann ist es geschafft und an sich sofort wird sie auch schon ruhiger. "Puhh, na endlich." Eine Schlange, fast selbst gefangen. Fast. Dann erst fällt ihr auf, dass die Frau beinahe panisch zurückgewichen ist und nach Luft ringt. "Alles in Ordnung?" fragt die Magister.


Aztekin Louka | Langsam habe ich das Gefühl wieder genügend Luft zu bekommen und meine Atmung verlangsamt sich. Ich wische mir den kühlen Schweiß von der Stirn und blicke meinen Gegenüber an. «Ordnung.» wiederhole ich in dem Glauben, dass sie das hören möchte. Aber eigentlich kenne ich kaum ein Wort in der hiesigen Sprache. Und vom Beginn dieser Begegnung an wollte ich nur, dass sie endet. Doch ihr besorgter Blick hat mich berührt - einen lang vergessenen Teil von mir, der es leid ist, ängstlich und einsam zu sein. Der wieder lernen will, Vertrauen zu fassen. Ich deute auf mich selbst und stelle mich als «Louka.» vor. Kurz sehe ich sie fragend an, doch das wird mir schnell unbehaglich und ich wende den Blick wieder ab.


Chirologin Nayria nickt, als die Frau bestätigt, dass doch alles in Ordnung ist. Auch wenn sie nicht wirklich danach aussieht. Doch was kann man schon tun? Wenn das Gegenüber keine Hilfe will. Und irgendwie wirkt sie ja wortkarg. Hat sie vorher überhaupt schon etwas gesagt? Nun ja. Langsam streckt sie der Halbnackten eine Hand entgegen. "Nayria." meint sie kurz und hofft, dass Louka die Geste versteht. Ein leichtes Lächeln legt sich auf die Lippen der Magierin. In der anderen Hand noch immer der Beutel mit der sich windenden Schlange.


Aztekin Louka | Durch meine Flucht stehen wir inzwischen ein Stück weit von einander entfernt. Ich vermute, sie erwartet ich würde meine Hand in ihre legen, doch allein der Gedanke bereitet mir Unwohlsein. stattdessen verschränke ich die Arme um meinen Bauch und wiederhole das gehörte Wort. «Nayria.» Aus meinem Mund klingt es so anders, als aus ihrem. Ich würde sie gern noch so vieles fragen, doch dafür ist mir die Sprache zu fremd. Mein Finger zeigt gen dem zappelnden Beutel in ihrer Hand. «Essen?» Schließlich war ich selbst unterwegs, um mir eine Schlange als Mahlzeit zu fangen - vielleicht auch zwei.


Chirologin Nayria lauscht der Wiederholung ihres Namens und bemerkt sofort, dass dieser einen anderen Ton hat. Anscheinend ist die Frau nicht von hier. Das wird ihr wohl klarer. Sie sieht auf den Beutel, als auf jenen gezeigt wird. Ob das Essen ist? Sie rümpft die Nase und sieht recht angewidert aus. Sie schüttelt vehement den Kopf und ihr Oberkörper sieht auch so aus, als würde er dezent geschüttelt werden. "Bei Asfaloth, nein!" Schlangen essen, wie widerlich. "Ich esse keine Schlangen." gibt sie noch von sich. Die andere Hand sinkt indes, als sie doch abgewiesen wird. Anscheinend ist sie nicht die Einzige hier, die Etepetete ist. Vielleicht auf andere Art und Weise. Aber nun gut. Dann verstaut man eben den Beutel in der Umhängetasche. Schließlich wird es allmählich anstrengend, das zappelnde Ding zu halten. Welche Kraft so ein kleine Getier haben kann.


Aztekin Louka | Verständnislos mustere ich ihr Gesicht. «Beijasfalohnai?» Ich kenne dieses Wort nicht. Entmutigt seufze ich und schüttle den Kopf. Ich kann nicht erwarten, dass sich jemand die Mühe macht, mir seine Sprache beizubringen und so lange ich mich nicht verständigen kann, grenzt jegliche Kontaktaufnahme an Aussichtslosigkeit. Behutsam ziehe ich die Schnur wieder hervor und knüpfe die Schlinge neu, währenddessen Ausschau nach einer weiteren Schlange haltend, bevor sich diese zusammen mit der in wenigen Stunden untergehenden Sonne verflüchtigen.


Chirologin Nayria schmunzelt amüsiert, als Louka versucht ihr nachzusprechen. Herrje. Schnell gesagtes muss man ja auch nicht verstehen. "Gehst du?" fragt sie dann, als diese wieder sich auf den nächsten Raubzug vorbereitet. Anscheinend gibt es heute noch Schlange am Spieß. Oder so. Die sich windende Schlange ist verstaut, zumindest soweit, dass man es kaum noch merkt. Eigentlich ist ihre Arbeit hier ja auch getan. Man könnte auch gehen. "Louka? Willst du mit mir zusammen was schönes Essen?" schlägt sie vor. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass man mal die Qualitäten des Wasserkochers austestet. Zumindest hat sie die Erlaubnis dazu.


Aztekin Louka | Gerade hasche ich nach einer Schlange, als Nayria das Wort wieder ergreift. Es scheint eine Frage zu sein.. ich zermartere mir das Hirn, kann aber keinen Zusammenhand zu bereits Bekanntem und keinen Sinn herstellen. Hilflos kratze ich mich am Hinterkopf und schaue zu ihr herüber. Als sie meinen Namen sagt, muss ich schmunzeln - es klingt merkwürdig, wie sie ihn ausspricht. «Essen..» wiederhole ich und halte die noch leere Schlinge nach oben, während mein Magen bestätigend knurrt.


Chirologin Nayria kichert leise und muss lächeln. Sie deutet in eine Richtung. "Wir müssen da lang." meint sie leise und setzt dazu an sich in jene Richtung zu bewegen. Wohin das ganze führt, kann man so nicht sagen, wenn man dort noch nicht war. Zumindest stapft sie unbeholfen vorwärts. Irgendwie raus aus dem Sumpf. Ihre Schritte führen sie an den Rand der Sümpfe, wo ein Gaul angebunden scheinbar wartet. Schlangen und Pferde verstehen sich nicht so sonderlich gut, da war es sicher besser, ihn dort zu lassen. Sie führt beide weiter. Weiter Richtung Stadt der Elfen und in das feinste Teehaus, dass sie kennt.


Aztekin Louka | «Dah lang.» plappere ich kehlig nach und versuche meinen Mund an die richtige Aussprache zu gewöhnen. Ich vermute, Nayria erwartet, dass ich ihr folge. Ich zögere einen Moment.. Essen hat sie gesagt, aber scheinbar nicht die Schlange. Wehmütig streift mein Blick über das Moor. Gehen wir nur ein kleines Stückchen oder sind wir stundenlang unterwegs? Ich weiß es nicht und habe auch keine Möglichkeit, es in Erfahrung zu bringen. Trotzdem, die Neugier treibt mich vorwärts - ich laufe hinter der Frau her, die vor Kurzem noch eine völlig Fremde für mich war. Auf das Beste hoffend und für das Schlimmste gewappnet, halte ich gebührenden Abstand und merke mir genau, welche Pfade wir einschlagen. ~