Rollenspiel mit Sachiko

... vom 12. bis 14. Mai 2011 im Armenviertel

Naturkraft Louka hockt am Straßenrand. Die verräterische Haut ist von dreckigen Lumpen bedeckt, denn ein jeder in dieser fremden kalten Stadt scheint Angst vor ihr zu haben.. So wie sie vor ihnen. Diese weiße Haut .. Ein Frösteln läuft ihren Rücken hinab. Was hatten ihre Ahnen sich nur dabei gedacht, sie hierher zu schicken? Es muss ein tieferer Sinn dahinter stecken. Eine Aufgabe.. Rache an diesen Wesen. Aber wofür? Ihr Blick fällt auf den durchscheinenden abgetrennten Kopf zu ihren Füßen. Die schwarze Haut und die krausen Haare heben sich kaum von den dunklen Pflastersteinen ab. Leere milchige Augen starren sie an. "Duh.. duh hahst auch gaine Andword fur misch." murmelt sie über die schweigsame Halluzination des Menschen, der ihr so fremd vorkommt.


Geisha Sachiko findet ihren Weg in einen Teil der Stadt, den sie lange selbst bewohnt hat. Als sie damals hier angekommen ist, hatte sie keine andere Wahl, als hier zu leben. Mittlerweile zieht es sie nicht mehr allzu oft hierher. Das lange Gewand ist enganliegend an ihren zarten Körper geschmiegt. Zart schimmert es im Licht, zumindest das welches vorhanden ist. Auch wenn recht schlicht ist, so wirkt es dennoch edel. Der Rock des Kleides ist so enganliegend, dass sie keine großen Schritte wagen kann. Weiße Söckchen blitzen ab und an darunter hervor. Denn die kleinen zierlichen Füße sind allein mit schlichten Sandalen bestückt. Im Grunde will sie heute wohl nicht auffallen, so scheint es und tut es dennoch. Das zarte Blau des Kleides schmeichelt ihrer in schlichter Weise. Doch es ist nunmal sauber und sie sieht gepflegt aus. Die pechschwarzen langen Haare fallen glatt hinab. Die Hände faltet sie demütig vor sich und nur ein Hauch der gelblich wirkenden, dennoch fast weißen Haut blinzelt hervor. Der Kopf ist leicht gesenkt und nur ab und an schaut sie hoch, um zu sehen, wo sie ist. Man möchte meinen sie hat sehr viel Respekt vor jedem hier. Langsam nähert sie sich einer Person die am Straßenrand sitzt und ihrer fremd vorkommt. Die mandelförmigen - blauen - Augen, die so fremdartig sind, wie sie selbst hier, starren einen Moment und ihre Gedanken scheinen Sprünge zu schlagen.


Naturkraft Louka hebt den Blick, als kleine trippelnde Schritte sich in ihre Richtung zu bewegen scheinen. Vorsichtig zieht sie den Lumpen etwas tiefer ins Gesicht. Hoffend, dass die Schwärze ihrer Haut für Schmutz gehalten wird. Vielleicht.. vielleicht nur, rennt dieses Wesen nicht gleich wieder davon.. so wie alle anderen vor ihr. Seit Tagen schon überdeckt die Einsamkeit in ihrem Herzen den Zorn, der in ihrem Blut lodert. Beinahe erloschen ist das Feuer in ihren Augen, denn sie weiß ja nicht einmal mehr, weshalb sie überhaupt diese Wut mit sich schleppt.


Geisha Sachiko stiert noch immer in die Richtung, des Wesens, dass sie da vor sich hat. Ein Schrecken durchfährt sie, wenn auch wahrscheinlich nicht solch einen, wie manch anderen. Fassungslos stiert sie zu dem Wesen. Alles erinnert sie an diese finsteren Abkömmlinge der Elfen, die teilweise die Stadt bewohnen. Diese Frauen können bestialisch sein und haben sehr viel Macht. Doch warum sollte solch eine mächtige Frau hier herumhocken? Langsam tritt sie näher. Ein Schlucken mag vielleicht zu hören sein. Sollte sie es weiterwagen? Noch näher und sie runzelt die Stirn.


Naturkraft Louka blickt erneut auf, als die Schritte sich in der Stille verlieren. Ist nun doch der Moment gekommen, in dem die Frau es mit der Angst zu tun bekommt? Der Blick in den blauen Augen spricht jedenfalls Bände, während in ihren Eigenen nur Enttäuschung und Traurigkeit zu finden ist. Doch dann beschließt sie, das nicht einfach so hinzunehmen. Ein tiefer Atemzug füllt ihre Lungen mit neuem Mut und ihre Beine mit der Kraft sich zu erheben. Der Lumpen fällt von ihrem Kopf hinab auf ihre Schultern und gibt den Blick frei auf ein Gesicht, das ganz und gar frei von elfischen Zügen ist. Die Stirn ragt ein wenig über die Augen, die Nase ist breit und rundlich, die Lippen voll und vorgewölbt. Vorsichtig mustert sie ihren Gegenüber. "Said gegrußt Frähmde." spricht Louka in ihrem breiten Akzent.


Geisha Sachiko zuckt sichtlich zusammen, als das Wesen sich erhebt. Doch ist es mehr der Schreck des Starrens. Denn sie war völlig in Gedanken und hat ihre Schule vergessen. Das Starren gehört eigentlich nicht zu ihrem Repertoire. Auch ihre Züge entspannen sich und die Zeichen der Angst flüchten und machen der Verwirrung freie Bahn. Keine Elfe. Definitiv nicht. Ein Mensch, so scheint es. So wie sie dem landläufigen Gesindel nicht ähnlich ist, ist diese es auch nicht. Erst nach einer kleinen Ewigkeit nickt sie und erinnert sich wieder ihrer Lehren. Sie zeugt Respekt derer, wenn auch mit Vorsicht. "Euch ebenfalls meine Grüße."


Naturkraft Louka ist.. durchaus.. verblüfft. Mit dieser Reaktion hätte sie nicht gerechnet. Menschliche Worte, seit einer gefühlten Ewigkeit an sie gerichtet, erwärmen ihr Herz und zaubern ein zögerliches Lächeln auf ihre Lippen. "Nuhn.." beginnt sie und bricht ab. Was sagt man in so einer Situation? Wahrscheinlich einfach das Erste, was einem einfällt. "Ihr.. säht auch ein wenig anders auhs, als die maisten Mennschen hier." stellt sie ohne Umwege fest. Gleich und gleich gesellt sich gern? Nun man kann die zwei Frauen vieles nennen, aber gleich sind sie ganz sicher nicht.


Geisha Sachiko erblickt ein Lächeln, welches so wahr und rein erscheint unter all dem Dreck, dass sie wirklich nicht eine dieser Wesen sein kann. Selbiges Lächeln gibt sie zurück. "Das stimmt wohl. Ein wenig ist noch untertrieben. Dennoch steche ich nicht so heraus, wie ihr." Fast möchte man meinen, dass sie so etwas wie ein Grinsen zu ihr wirft. Denn das Lächeln wirkt verschmitzter. "Woher kommt ihr wenn ich fragen darf?" fragt sie mit Neugier und dennoch in aller Höflichkeit.


Naturkraft Louka nickt leicht während ihr Lächeln auch ein bisschen breiter wird. "Nihscht wierklisch, nain." kommentiert sie leise und runzelt die Stirn. Das wird wohl auch immer so bleiben, aber nun ist zumindest der erste Schritt getan, dass wenigstens Eine keine Angst mehr vor ihr hat. "Hmm.. isch stahme aus ainem Wallt, ihn däm die Baume noch auhs Holss sind. Ihn däm die Luft warmer uhnd drossdem friescher ihst, als hier. Woh äs noch Diere giebt." Ihre Stimme klingt mit jedem Satz voller und dunkel wie ihre Augen. Man müsste ein Eisklotz sein, um nicht zu merken, wie sehr sie ihre Heimat vermisst. Auch wenn sie nicht genau benennen kann, aus welchem Land sie stammt. "Erssählt mier biede von eurem Lahnd." schließt sie und wartet gespannt.


Geisha Sachiko lauscht den fremden Klängen die aus der Kehle der Frau dringen. So fröhlich spricht sie daher und voller Leidenschaft sind ihre Worte, dass sie wahrlich kaum ein boshaftes Wesen sein kann. "Die Bäume sind doch auch hier aus Holz..." entrinnt ihr voller Verwirrung. Es sind zwar keine hier zugegen, doch kann sie sich nicht erinnern, dass es Bäume gibt, die nicht aus Holz sind. "Meine Heimat ist ein weit entfernter Ort, der voller Berge und großen Feldern ist. Wir füllen unsere Felder mit Wasser und in jedem Sommer singen uns die Zikaden ihr Lied nachdem ein Regen aus Blüten auf uns herabgeregnet ist. Wir feiern große Feste bei uns und lassen den Nachthimmel bunt erblühen. Nicht so trist, wie diese Orte hier." Dabei deutet sie auf die Umgebung, die wahrlich nicht sonderlich behaglich scheint. Allein der Geruch kann einem die Tränen in die Augen treiben.


Naturkraft Louka schüttelt den Kopf. "Nain, ihr musst euch iren." Sie wendet sich ein wenig zur Seite und deutet auf die Wand hinter sich. "Ihn diesäm Lahnd wohnen die Menschen in Baumen auhs gahltem Stain." fügt sie in vollster Ernsthaftigkeit hinzu. Anscheinend bezeichnet sie Häuser als Bäume. Was darauf schließen lässt, dass man in ihrer Heimat in oder auf Bäumen haust. Als die Fremde von ihrem Land zu erzählen beginnt, finden seltsame Bilder den Weg in ihrem Kopf. Ein Land, in dem riesige Blumen den Himmel ausfüllen, die man erblühen lassen kann. Die Welt scheint voller Wunder zu sein. "Dahs glingt wirklisch sähr schon." Und schon drängt sich eine essentielle Frage auf. "Wahrum said ihr niecht mehr dohrt?"


Geisha Sachiko überlegt sehr lange, ehe sie eine passende Antwort findet. Mit einem fröhlichen Lächeln gibt sie kund, "Ihr meint Häuser. Das sind keine Bäume. Die meisten Bäume sind in der Nähe des Gebirges. Wir nennen das hier Häuser und Häuser sind oft aus Stein, wenn auch nicht immer." Langsam schreitet sie einen Schritt voran und deutet auf eine halb zerfallene Barracke, die von morschen Holzplanken nur so umgeben ist. "Meine Mutter nahm mich mit hierher, als ich noch ein kleines Kind war. Es ist auch denke ich besser so. Selbst in meiner Heimat war ich ein Sonderling." Auch wenn ein bisschen Wehmut in ihrer Stimme mitklingt, so trägt sie noch immer ein Lächeln.


Naturkraft Louka legt die Stirn in Falten, in ihrem Kopf scheint es einige Sekunden lang zu arbeiten. "Hau.. ser?" versucht sie das Wort nachzusprechen, dass die Fremde gerade sagte. "Hmm ... hiehr isd ainfahch ales aus Stain, sogahr die Hohlen." Sie deutet auf die Straße und meint wohl die Kanalisation, die sich darunter befindet. Oft schon hat sie sich in letzter Zeit dort versteckt, um den neugierigen, angsterfüllten, feindseligen.. um einfach allen Blicken zu entgehen. "Ain Sohndärling." wiederholt sie abermals und nickt. "Ahlso wart ihr imer schohn andärs.." Betrübtheit liegt in ihrem Blick. Ihr selbst ist es erst in der letzten Phase ihres bisherigen Lebens so ergangen und sie hasste es schon jetzt. "Ihn mainem Lahnd war ich wi jäderr ahndere, aber hiehr isd ales främd. Ich uhnd alles uhm miech härum. Wieh kahn äs sain, das ihr schohn in euräm aigenen Lahnd främd ward?" fragt sie offen und legt ein wenig den Kopf schief. Wie kann es nur sein, dass man in seiner eigenen Heimat nicht dazugehört?


Geisha Sachiko scheint ein wissendes Lächeln auf die Lippen zu legen, als die Frau meint, dass alles aus Stein ist. Höhlen? Sie blickt in die gedeutete Richtung. "Das nennt ihr eine Höhle. Das sind keine Höhlen. Dort wird das schmutzige Wasser entlanggeführt, damit die Stadt nicht ganz so stinkt. Ihr seid nicht überall gewesen. Ihr müsst euch ein wenig mehr umsehen." Mit vollem Ernst spricht sie, als ob es normal ist, mit Stolz einherzugehen. "Ich habe helle Augen,.." spricht sie das offensichtliche an. "..was in meiner Heimat nicht normal ist. Dort hat niemand helle Augen. Die Menschen um mich herum meinten ich bin von einem Geist besessen und hatten Angst vor mir. Menschen die Angst haben können gemein werden und Angst wandelt sich in Hass und Wut." Das wird die Frau ihr gegenüber wohl schon bemerkt haben.


Naturkraft Louka tut das Gesagte mit einem mehr oder weniger hilflosen Schulterzucken ab. Sie hat keine Ahnung wovon die Frau da redet und noch weniger, warum Wasser stinkt und unterirdisch fließen muss. Die Menschen hier sperren einfach alles ein. Das Wasser, ihre Neugier und ihren Geist.. in einem Gefängnis aus Stein. "Ich fiende eure Augän schon. Ahber laider habän dieh Mänschen vohr alem Ahngsd, das ahnders ihsd. Uhnd wail sieh äs niecht verstähn konnen, wolen sieh äs bekempfen." stimmt sie resignierend zu. Ein leises Magenknurren durchzieht die Stille des leeren Platzes. Es ist eben schon eine Weile her, dass sie etwas zu essen gefunden hat. Glücklicherweise ist ihr bisher alles bekommen, es hätte gut passieren können, dass sie sich an einem fauligen Fisch vergiftet.


Geisha Sachiko kann nicht anders als nicken, als die Frau das anspricht, was offensichtlicher nicht sein kann. Zumindest für sie beide. Und wohl für alle andere Menschen, die in solchen Situationen stecken. "Leider ist das so. Leider." Mit vorgehaltener Hand beginnt sie leise zu Kichern, als sie das Knurren hört. "Ihr solltet etwas essen. Was haltet ihr davon, wenn ich euch zu einem Haus, wie ihr meint Baum, führe und ihr dort etwas zu essen bekommt und vielleicht frisches Wasser." Wofür sie das Wasser nun anwendet bleibt ihrer verborgen. Nie würde sie so dreist sein, jemanden auf sein Aussehen zu reduzieren. Egal wie schmutzig.


Naturkraft Louka zeigt ein leichtes Funkeln in ihren dunklen Augen. "Dahs wurdet ihr tuhn?" staunt sie und nickt erfreut. "Dahs ihsd wierklich sähr net vohn euch. Main Hahls isd schohn gahns drohgen. Iech hahbe lang niecht mähr so viehl gesbrochen." gibt sie zu und fasst das mit dem Wasser wohl doch etwas anders auf, als die Fremde es gemeint hatte. Sie lupft kurz den Lumpen um ihre Schultern, um ihn etwas bequemer um sich zu legen. Dabei werden für einen Moment die vollen Brüste sichtbar, die nur von ein paar seltsamen Geflechten mehr schlecht als recht bedeckt sind.


Geisha Sachiko deutet in eine andere Richtung, als sie gekommen ist und beäugt beschämt wie offenherzig die Frau herumläuft. Leichte Röte steigt in das Gesicht der schmalen Dame. Doch hat sie auch nichts weiter dabei um ihr bei der Bedeckung zu helfen. Die arme Frau hat nicht einmal Sachen um sich warm zu halten. Das es für sie halbwegs normal ist, so rumzulaufen, ist ihr natürlich nicht bewusst. "Das ist doch kein Problem. Folgt mir einfach. Ich weiß, wie es ist, wenn man nichts zu essen hat. Glaubt mir, das wünsche ich keinem."

 

Naturkraft Louka folgt der hilfsbereiten Frau aus dem Armenviertel hinaus. Ein leises "Dahnke." ist noch aus ein paar Metern Entfernung zu hören, dann verschwinden die beiden ungleichen Frauen, die doch so viele Gemeinsamkeiten haben in der nächsten Straße. ~

Rollenspiel mit Bluträtsel Emiras

..am 22. September 2012 in der Baumhaussiedlung in den Wäldern von Glorfindal

 

Ein kühler Wind weht zwischen den kräftigen Baumstämmen entlang, lässt ihre prächtigen Kronen rascheln und die Federn aufgeplusteter Vögel leicht tänzeln. Ihr harmonischer Gesang lässt sich vom leisen Heulen des Windes begleiten, hallt quer durch den Wald und ergibt schlussendlich ein stimmiges Konzert. Jeder Teil des Waldes wird von einer anderen wunderschönen Melodie beherrscht. Mal brummen die Hummeln und Bienen einen leisen Bass hinzu, mal sticht die Stimme eines Vogels ganz besonders heraus und mal landet man in einem Wirrwarr aus Knacken, Rascheln und Stimmen, wenn man sich der Baumhaussiedlung nähert. Etliche Spitzohren wohnen und leben hier, genießen jeden Tag die verschiedensten Lieder des Waldes, andere haben sich schon so sehr daran gewöhnt, dass sie dem jedoch keine Beachtung schenken. Einer dieser Baumkuschler krackselt gerade die Leitern und Bäume hinauf. Stück für Stück klettert er sich höher in das Labyrinth aus Verbinungsbrücken zwischen niedlichen Baumhäuschen. Den ganzen Körper umhüllt von einem schwarzen Mantel, sodass nur sein Lächeln, seine nackten Füße und seine Hände erkennbar sind. Zielsicher balanciert er sich über die Äste hinweg zu einer der Hütten. Die jahrhunderte alten Bäume reichen mittlerweile hoch hinauf in die luftigen Höhen und dennoch tappelt die dunkle Gestalt sich er über die Äste, als könne sie jeden Moment neu aufsteigen, wenn etwas schief geht.

 
Sanft und lautlos bewegt sich ein Mensch über den Waldboden. Die bronzefarbene Haut verschmilzt geradezu mit der Umgebung und die Füße treten sicher neben jeden Zweig, dessen Knacken die Melodie durchbrechen würde. Unterleib und Beine sind von einem langen rötlichen Rock bedeckt, dessen leichte Leinenfasern bei jedem Schritt leicht hin und her wehen. Hölzerne Perlen wippen auf dem Oberkörper und bedecken mit ihren Schnüren die Blöße der Frau nur dürftig, aber das müssen sie auch nicht. Ihr Blick huscht vorsichtig zwischen den Bäumen umher, behutsam nicht entdeckt zu werden. Die Menschen sind so fremdartig hier. Sie fürchtet ihre weiße Haut, ihre seltsame Art sich zu kleiden und vor allem diese glänzenden Dinge, die sie benutzen. Nach ihrer Ankunft hat sie sich zunächst hier hin zurückgezogen. Immerhin scheinen sie hier nicht in Bäumen aus Stein zu leben.

 
In Bäumen aus Stein? Das hat man ja noch nie gehört... Ob das noch kommt ? Für die Fremde am Boden kein Interesse zeigend schlendert er weiter auf eine der Hütten zu, um in jener zu verschwinden und einige Lebensmittel zu besorgen. Knarrend wird die Tür aufgeschwenkt, ehe der Mischling einige Minuten später auch schon mit einem kleinen Beutelchen gefüllt mit Schinken und Brot wieder herauskommt. Entspannt schlurft er an den Rand der mit Brettern versehenen Baumkrone. Die Rubine blicken hinunter zum Boden, um kurz die Höhe abzuschätzen, ehe er einfach...springt. Er springt fällt und landet mit einer Rolle auf dem Dach eines Baumhauses unter sich. So bewegt er sich Stück für Stück geradewegs nach Unten, ehe er unweit von der Menschensfrau entfernt auf dem Boden zum Stehen kommt. Der Mantel weht um seinen Körper, gibt einen kurzen Blick auf seine schwarze Leinenhose breit, bevor er sich wieder um seine Beine schmiegt. Das Bluträtsel braucht nicht lang um den Hauch des menschlichen Geruches wahrzunehmen. Hm.. Was macht ein Mensch denn hier bei den Elfen ? Der Blick wird gehoben und der fremden Frau zugeworfen. Hm.. Viel an hat sie ja nicht ... Ob ihr auf Dauer hier nicht eiskalt werden würde ?

 
Aztekin Luara ist durch Umstände hier gelandet, die sie selbst nicht zu verschulden hat. Die lange Zeit im Dunkel nagt noch immer an ihr, eingesperrt in dem großen Holz, das über's Wasser schwamm und sie hierher in dieses kalte Land brachte. Kahle Felder über die der Wind in Stürmen pfeift, die Blätter verfaulen lässt und zu Boden reißt. Nur hier im dichten Wald fühlt sie sich wohl, will die Menschen beobachten, die hier leben. Vielleicht lassen sie sie eines Tages zu sich nach oben in die Bäume, wer weiß. Vielleicht würden sie aber auch versuchen sie zu töten .. Die dunklen Augen senken sich auf den Waldboden hinab. Auf braunem trockenen Laub werden sanft und milchig die Umrisse eines abgetrennten menschlichen Kopfes sichtbar. Sie weiß weder, dass er ihrem toten Bruder gehört, noch, dass nur sie ihn sehen kann. Und doch bildet sich ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht, wenn sie ihn betrachtet. Ein dumpfes Poltern in der Höhe lässt sie aufschrecken, sie blickt nach oben und sieht nur noch einen schwarzen Schatten nach unten sausen. Flinke Schritte lassen die Schemen zu ihren Füßen verwehen, während sie sich hastig hinter dem nächstbesten Baumstamm in Sicherheit bringt. Sie wagt nicht, noch einmal hervorzuschauen. Was auch immer es war, hatte es sie etwa gesehen?


Er hat sie gesehen, er riecht sie, er spürt ihre Aura und er hat das Laub rascheln gehört, als sie sich versteckt hat. "Als ob man sich vor mir verstecken bräuchte..", spricht er leise und muss amüsiert kichern. Die Hände vergraben sich in den weichen Taschen des schwarzen Mantels, ehe er einen seiner nackten Füße vor den Anderen setzt. Widerstandslos geben die Blätter unter seinen Füßen nach, pressen die Luft hervor und lassen sich zwischen Haut und Boden quetschen. Der Beutel baumelt unberirrt an seinem Arm umher. Langes, braunes Haar schaut unter der Kaputze hervor um mit dem Wind zu spielen...sich von jenem jagen zu lassen. Nicht weiter auf die Frau eingehend schlendert er also gemütlich vor sich hin. Sein Weg würde genau an ihrem Baum vorbeiführen, hinter dem sie sich erfolglos versteckt.


Sie hört sein Murmeln und hört die Belustigung daraus, doch sie kann seine Worte nicht verstehen. Zu fremd ist ihr die Sprache, die hier gesprochen wird. Doch eine andere kann sie sehr gut verstehen. Die Sprache seiner lauten Schritte, die sich ihr ohne Zögern nähern. Instinktiv weiß sie, dass Weglaufen aussichtsloser ist, als sich einfach weiterhin zu verstecken - und so handelt sie dann auch, hält den Atem an und presst sich an die kratzige Rinde des Baumes. Das Ganze hätte ein gewisse Komik, wenn sie wüsste, dass das hier lebende Volk im Scherz gern als Baumkuschler bezeichnet wird. So aber kreisen ihre einzigen Gedanken darum, nicht entdeckt zu werden. Dunkle Augen starren gebannt auf die Stelle an der das Wesen in ihr Blickfeld treten wird.


Bluttsel Emiras schlurft die Schritte weiter, solange bis er ihren Blick auf sich spürt und über die Schulter zu ihr schaut. Der Kopf wird nur etwas schief gelegt, er winkt ihr zu und lächelt freundlich. Eine einfache kurze Begrüßung, während der Blick über ihr Anlitz wandert. Sie hat einen anderen Geruch, als die Romarer und dennoch weiß er ganz genau, dass sie menschlicher Natur ist. Sie kommt nicht von hier, oder? Wenige Momente lang blickt er sie stumm an, ehe ihm auffällt, wie unangenehm ihr das wohl sein möge, da sie sich eh schon so... ängstlich an den Baum presst. Ein Kopfschütteln folgt, begleitet von einem Seufzen, ehe er ihr wieder sein Lächeln schenkt. "Vor mir braucht ihr keine Angst zu haben.", will er ihr zu Verstehen geben, um sich anschließend wieder von ihr abzuwenden und weiterzugehen. Es würde sie wohl nur weiter verunsichern, je interessierter er an ihr wirkt.


Ein Anflug von Erleichterung macht sich in ihr breit, als sie sich von ihm unbeachtet fühlt, doch dann bleibt er stehen und sie spürt die Angst mit kalten Klauen ihren Brustkorb quetschen. Allerdings hätte sie nie erwartet ein Lächeln auf dem fremden Gesicht zu sehen. Der Schock lässt die vollen Lippen auseinanderklappen und sie starrt genau wie er eine Weile lang einfach nur zurück. Der Klang seiner Stimme reißt sie aus ihrer Starre, doch er geht schon weiter, während sie noch versucht ihre Fassung wiederzufinden. Sie hat nicht verstanden, was er gesagt hat, doch sie kann den beruhigenden Klang verstehen. »Ahngst suhahben ..« wiederholt sie die unbekannten Worte und macht einen Schritt ihm nach. Will sie, dass er stehen bleibt? Vielleicht weiß sie das selbst nicht so genau.


Bluttsel Emiras blickt ihr den kurzen Moment tief in die Augen, ehe er sich ja schließlich abwendet. Seine spitzen Elfenohren zucken unter der Kaputze leicht, als er ihr Gebrabbel vernimmt. Jene lässt ihn sofort wieder stehenbleiben und er wendet sich wieder zu ihr um. Ihre Stimme.. Ihre Aussprache... Die Stirn wird gerunzelt, was sie wohl aufgrund des Stoffes nicht sehen kann. Sie versteht ihn nicht ? Eine Hand wird aus der Manteltasche gezogen und die Kaputze vom Kopf geschoben. Sein langes, braunes Haar umrahmt sein Gesicht, fällt locker herab und tänzelt hin und wieder strähnenweise im Wind. "Ähm..." , erklingt es von ihm und er überlegt wie er ihr verdeutlichen kann was er meint. So zieht er langsam einen seiner Dolche hervor, sieht ihr wieder in die Augen. Mit der anderen Hand, an deren Arm noch immer der Beutel hängt deutet er auf sich selbst. " Ich bin" Ein Kopfschütteln folgt. "keine..." Der Dolch wird auf sie gerichtet. "Gefahr..", beendet seine rauchige Stimme den kurzen Satz, ehe er den Dolch wieder wegstecken und sie anlächeln würde. Ob sie das nun verstanden hat ?


Aztekin Luara beißt sich auf die Unterlippe, als er sich ihr wieder zuwendet und versucht ein Lächeln zu zeigen, dass jedoch sehr unsicher ausfällt. Die Augen schweifen kurz ab, als eine seiner Strähnen vom Wind hinweggezogen wird. Das nächste was sie sieht ist das glänzende Ding in seiner Hand. Sie weiß nicht woher sie das weiß, sie weiß nur, dass es töten kann und reißt die Augen weit auf. Abwehrend hebt sie die Hände und sprudelt ihn mit Worten voll, die er eh nicht verstehen kann. Vielleicht kann er sich höchstens denken, dass sie ihn gerade um ihr Leben anfleht, doch zur Sicherheit weicht sie noch einige Schritte hinter den Baumstamm zurück. Sie hat gesehen, dass diese Dinger auch durch die Luft fliegen können. Zum Glück steckt er den Dolch dann wieder dahin zurück, wo er ihn herholte. Aber was soll nun wieder dieses Lächeln bedeuten? Hilflos seufzt sie und reibt sich die Stirn.


Bluttsel Emiras seufzt einmal. Sie hat ihn wieder nicht verstanden. So redet er gar nicht, deutet nur einmal auf sich, dann auf sie , fuchtelt dann mit den Händen rum als wolle er zuschlagen und anschließend schüttelt er wieder verneinend den Kopf. Ob sie das denn jetzt verstanden hat ? Selbst wenn nicht ... Er würde es weiter versuchen. "Spatzieren?", fragt er lediglich und hält ihr eine Hand entgegen, um ihr zu zeigen, dass er ihr nichts will. Erneut deutet er auf sich."Emiras..." Die Frau ist komplitziert. Zumindest solang sie die Sprache nicht spricht. Wie soll man anständig kommunizieren? Egal.. Erstmal muss sie lernen, dass das Bluträtsel keine Gefahr für sie darstellt.


Aztekin Luara ist immer noch verwirrt während sie seine Gesten beobachtet. Wenn er sie angreifen will, warum tut er es dann nicht? Am Ende hält er ihr im Gegensatz dazu wieder die Hand hin. Irgendetwas will er ihr begreiflich machen, doch sie versteht einfach nicht was das ist. Der Blick in seinen Augen wirkt freundlich, doch sie weiß nicht ob sie ihm vertrauen soll. »Emierahs.« spricht sie ihm nach und läuft langsam um den Baum herum nach vorn. Der Blick löst sich währenddessen nichtmal annähernd von seinem Gesicht. Sie beobachtet seine Mimik sehr genau. Dann wiederholt sie seine Geste und legt den Finger knapp unterhalb ihres Halses ab. »Luahra.«


Bluttsel Emiras bleibt weiter stehen und hält ihr die Hand hin. Ein Nicken folgt "Emiras..", wiederholt er nochmal und lauscht ihrer Aussage, ehe er auf sie deutet, die Augenbraue hebt und ihren Namen wiederholt. "Luahra?" Hat er ihn richtig ausgesprochen ? Es klang jedenfalls genauso, wie sie es ausgesprochen hat. Kurz deutet er auf sie, dann auf sich und deutet dann in den Wald. " Spatzieren?" , fragt er erneut und hebt eine Augenbraue. Er muss einfach mehr Gestik als Worte anwenden. Dann würde sie es sicherlich verstehen. So hofft er jedenfalls.


Aztekin Luara bemerkt erst jetzt, dass sein Kopf manchmal in verschiedene Richtungen wackelt. Wieder ahmt sie ihn nach, indem sie den Kopf abwechselnd hebt und senkt. Die Bewegung wirkt irgendwie ungelenk, als ob sie das noch nie gemacht hätte. Plötzlich zieht sie die Nase kraus und muss lachen. Helle Zähne blitzen im Kontrast zur tiefbraunen Haut hervor und verschwinden bald wieder hinter ihren Lippen. »Luahra.« wiederholt sie und legt die flache Hand unter den Hals. Aus ihrem Mund hat der Name natürlich einen etwas anderen Klang, wahrscheinlich fand sie es witzig, wie er ihn ausgesprochen hat. Was er mit ihr, sich selbst und dem Baum da weiter hinten anfangen will, versteht sie zwar nicht, doch sie macht ein paar Schritte auf ihn zu. Bleibt dann wieder kurz stehen und sieht ihn fragend an. Auf der Hand, die er ihr hinhält liegt nichts und näher als auf ein paar Meter wird sie nicht kommen. Das glänzende Ding befindet sich irgendwo noch griffbereit und ihr Leben setzt sie nicht auf's Spiel.


Bluttsel Emiras lächelt sie schief an und geht in Richtung des Baumes. Er würde ihr den Wald ...zeigen, versuchen ihr einzelne Wörter beizubringen und sich irgendwie mit ihr verständigen wollen. Mal schauen was die kommenden Minuten bringen werden und so verlassen die Beiden wohl das luftige Dorf der Elfen.~+~