Rollenspiel mit Chimärologin Nayria und Verrufener Shadrolan

..am 14. April 2016 im Haus der 1000 Kräuter in Glorfindal

Aztekin Louka | So ein langer Weg.. so viele.. Leute. Ich fühle mich unwohl nach dieser Wucht an neuen Eindrücken und bin erleichtert, als wir nun das Ziel unserer Reise erreicht haben. Ehrfürchtig klettert mein Blick diesen majestätischen Baum empor. Selbst in meiner Heimat gibt es nur vereinzelt derartige Königsbäume. Er muss uralt sein. Ein leichtes Zittern läuft durch meine Beine, als ich die Treppe erklimme, Stufe für Stufe. Fast oben angelangt wird es doch etwas beschwerlich und ich werde langsamer. Ein scheuer Blick gilt meiner neuen Bekanntschaft. Mit ihrer Zustimmung lege ich Hand an den metallenen Hebel und öffne die Tür..


Chirologin Nayria ist auch reichlich erschöpft, nach der langen Reise. Den Gaul hat sie die meiste Zeit nicht zum reiten genutzt. Sondern ist selbst gelaufen. Dadurch hat auch alles länger gedauert als geplant. Immer wieder musste sie die Tasche richten, weil sich das Innere zu sehr verwuselt hat. Langsam geht sie die große Treppe hinauf und sieht sich ihre Mitreisende an. Hoffentlich ist ihr das alles auch noch ein wenig Recht. Die Unsicherheit ist ihr nicht entgangen. Aber... Sie sind beide hier. Jetzt kann auch nichts mehr Schlimmes passieren. Sie wartet, bis die Tür offen ist und geht hinein. Anscheinend wird die Teestube erstmal kurz in Ruhe gelassen. "Warte hier." Dann geht sie am anderen Ende eine Treppe hinauf. Klack klack. Raschel raschel. Eine Tür ist zu hören und hektisches Treiben. Einen kurzen Augenblick später, ist sie auch schon wieder da und umgezogen. Die Tasche weg, das Schmodderkleid ausgezogen. Dafür hat man ein anderes blaues Kleid, mit etlichen Runen darauf an.


Verrufener Shadrolan ist heute sogar zuhause und entspannt sich. Oder versucht es zumindest. Er ist im Wohnzimmer, eine Etage direkt über der Teestube, hockt im Schneidersitz auf dem Sofa. Vor ihm auf dem Tisch steht eine Tasse mit Tee. Er dampft nicht einmal mehr, so lang steht er schon unberührt dort. Seine Gedanken sind nicht im Hier und jetzt, sonst hätten seine verborgenen Sinne die beiden Neuankömmlinge bemerkt. Aber selbst diese hatte er ausgeschaltet, um sich auf eine besondere Sache in seinem Verstand zu konzentrieren. Die Türklinke bewegt sich, die Gäste treten ein. Weitere Schritte und das Geräusch einer weiteren Tür. Alarmsignale im Kopf, die Stirn runzelt ein paar Falten zurecht. Mist! Das kommt ihm sehr ungelegen! Ist doch sonst nie einer hier, verflixt! Der Graue grollt leise und bemüht sich, seinen wandernden Geist flott wieder einzusammeln und möglichst nicht in Einzelteilen. Aber schnellschnell ist eine unangenehme Sache in diesem Fall. Sein Mund öffnet sich. "Heeeeh wer macht hier so einen Krach?", ruft er laut..oder brüllt es fast. Dahin ist die Ruhe. Verdammt, das muss Latisha sein, verfluchtes Weibsbild!


Aztekin Louka | Stumm folge ich der Anweisung und bleibe wie angewurzelt im Eingangsbereich stehen. Meine Blicke wandern von einer Seite zur anderen und mustern die seltsamen Dinge, die es hier gibt. Besonders faszinierend finde ich die durchscheinenden bunten.. Dinger, die auf den langen dunklen Hölzern stehen. Wie von selbst hebt sich meine Hand, als ich vorsichtig vorwärts trete.. auf etwas weiches. Hrrg! Dieses komische Gefühl an der Sohle. Im gleichen Moment donnert ein Gebrüll von weiter oben herab und ich mache einen Satz zurück. Schockschwere Not, was ist denn hier los? Ich betrachte Nayria mit einem fragenden Blick.. will wissen, ob wir hier unerwünscht sind. Doch das einzige was ich fragen kann ist «Gehen?» Ich fühle mich so fehl am Platz. Doch dieses Gefühl ist mir seit vielen Monden nicht mehr fremd, sondern eher mein ständiger Begleiter.


Chirologin Nayria erschreckt sich, als sie die laute Stimme vernimmt. Ach herrje, das war so nicht gedacht. Sie wollte gar nicht so laut sein. Sie wirkt ein wenig bedrückt. Dann ruft sie in die Richtung. "Verzeihung, ich bins, Nayria. Ich habe einen Gast dabei." meint sie halblaut. Hoffentlich hört man das dennoch. Aber schreien ist nicht so ihr Anliegen. Langsam dreht sie sich zu der halbnackten Dame zurück und deutet ihr auf eine Ecke, in der viele Kissen liegen und ein kleiner Tisch. "Nein, schon gut." Sie versucht zu lächeln. "Meine Schuld." setzt sie noch nach. Immerhin wollte sie so schnell wie möglich aus den dreckigen Sachen raus. Und die Gefangene musste noch verstaut werden. In dem Beutel bleiben wäre so vielleicht zu unsicher gewesen auf Dauer.


Während sich der fremde Gast also umschaut, muss der Gräuling seine Gedanken sortieren, Verknotetes entknoten und versuchen, den Urzustand seiner Laune wiederzufinden. Statt zu entspannt, ist er nunmer abgespannt,was jedoch an dem körper- und stimmlosen Gespräch liegt, dass er bis eben noch geführt hat. Es dauert einige Minuten, bis seine Sinne sich fokussiert haben, registrieren, wer da ist und wer vor allem: fremd ist. Nayrias Stimme hallt nur leise und dumpf in seinem Schädel nach. Moah, jetzt eine kleine Dröhnung gegen die sich ankündigenden Kopfschmerzen. Das kommt davon, wenn man zu schnell den geistigen Hörer auflegt. Er stellt fest, dass der Tee in seiner Tasse kalt ist. Sch...eibenkleister! Da er sowieso stutzig und neugierig zugleich ist, wen sein Gast hier noch anschleppt, macht er sich auf den Weg hinunter. Nachdem er die Treppen passiert hat, bleibt er stehen, statt sich gleich hinter den Tresen zu stellen und beäugt die fremde Person. Der Anblick seiner Person ist wie des öfteren neuerdings: Nur mit Pluderhose bekleidet, ohne verhüllenden, weitreichenden Stoff. Kein Schleier, kein nichts, außer aschefarbener Haut und vielen Narben darauf. Das schulterlange, etwas zerzauste Haar trägt er offen. Ein wenig sieht er aus, als ob er gerade aus tiefem Schlummer erwacht und noch nicht ganz da wäre. "Ich wüsste nicht, dass wir darüber gesprochen hätten, dass weitere..äh.."Personen" mitgebracht werden dürfen." Er meint es nicht unbedingt böse jedoch hat ER allen Grund vorsichtig zu sein.


Aztekin Louka Natürlich kann ich nicht wirklich viel von dem verstehen, was sie sagt. Doch der beruhigende Tonfall verfehlt nicht seine Wirkung und spüre, wie mein Herzschlag sich langsam wieder in den gewohnten Rhythmus ordnet. Meine Augen folgen ihrem Fingerzeig und mein Mund verzieht sich misstrauisch.. das Weiche da? Da soll ich hin? Wie ein Storch stakse ich über den merkwürdigen Untergrund und hocke mich hin, ohne mich zu setzen. Ein Finger will das dunkle Holz ertasten.. es ist so.. glatt. Brrrh. Hier geht es doch nicht mit rechten Dingen zu. Bevor ich mich weiter wundern kann, kommt jemand die Treppe heruntergelaufen. Graue Haut, soetwas habe ich noch nie gesehen. Ob er hier wohnt? Seine Stimme klingt nicht unbedingt erfreut und wieder verstärkt sich mein befremdliches Gefühl. Fahrig zupfe ich an dem roten Rock, der im Stehen von meiner Hüfte bis zu den Knöcheln reicht.


Chirologin Nayria duckt sich ein wenig weg, als sie die Worte des Hausherren vernimmt. "Verzeihung. Ich.. Sie .. Ehm. Wir hatten Hunger und der Sumpf war so matschig und dreckig. Und ich, eh... " Sie wirkt angeekelt. Und zugleich ein wenig entschuldigend. Sie geht auf den Hausherren zu. "Sie hat mir ein wenig geholfen und sie sah etwas mager aus in meinen Augen. Aber ich glaube, ich könnte sie gebrauchen, für..." Sie wirkt etwas fröhlicher. Wie ein kleines Kind, dass in Erwartung eines Geschenkes ist. "..für meine Studien." räuspert sie sich, bevor sie noch etwas sagt, dass sie noch in Asfaloths Küche bringt. "Vielleicht könnt ihr eine Ausnahme machen." Mit einem zuckersüßen Lächeln sieht sie an. Noch immer das Kind im Gesicht. Als ob sie den Vater bittet. Der ihr doch nichts abschlagen kann, oder?


Verrufener Shadrolan beobachtet dieses zweibeinige „Etwas“, dass zumindest recht humanoid aussieht, aber sich fortbewegt, als befände es sich auf dem Mond. Seine Augen werden zu misstrauischen, nicht gerade wohlwollenden Schlitzen. Er mag „Es“ bereits jetzt schon nicht. Es..oder auch „Sie“ sieht aus wie eine gewisse Voodoohexe. Zumindest war das sein erster Gedanke. Beinahe dachte er schon, Nayria hätte besagte Hexe aus dem Sumpf wieder ausgebuddelt, zumindest sieht die Fremde irgendwie danach aus. Ihm läuft ein Schauer über den Rücken, sein Hirn spinnt grandiose Horrorszenarien. Und bitte was? Sumpf? Hat sie wirklich Sumpf gesagt? GROßER Gott! “SUMPF??!“ Shadrolan ist sonst nicht so, aber er überlegt sich, ob er jetzt ausrasten soll. Seine karneolfarbenen Augen funkeln wütend, die schmalen Pupillen werden zu dünnen Linien. Shadrolan übersieht die wissenschaftliche Fröhlichkeit seines Hausgastes und kann ihr nur schwer zuhören, denn noch immer gafft er das verlotterte Ding an, sucht nach Anhaltspunkten, die den schrillen Alarm in seinem Kopf rechtfertigen. Bei den letzten Worten Nayrias schafft er es, sie endlich anzusehen. Aber er sagt nichts. Was soll er auch sagen? Dass sich aufgrund dieses Mitbringsels bald die Hölle auf Erden auftun könnte? Shadrolan starrt den Boden an, starrt die Aztekin an und fletscht die Zähne. Ein eigenartiges, kehliges Knurren verlässt seinen Mund. "RAUS DAMIT! Ich dulde hier keine Sumpfhexen!" Die Gründe sind für Nayria natürlich nicht
ersichtlich, jedoch sollte sie sich besser etwas einfallen lassen, um den Hausherrn wieder zu beruhigen. "Dieses Haus steht bald nicht mehr, wenn DAS da nicht augenblicklich verschwindet!" Shadrolan denkt tatsächlich, dass dies Ayashe ist, die Frau sieht ihr einfach zu ähnlich.


Aztekin Louka | Ich beobachte das Schauspiel aus sicherer Entfernung. Bemerke die Unterwürfigkeit der Einen und den Zorn des Anderen. Mein Bauch beginnt zu schmerzen und mir wird flau, nein mit jedem seiner gedonnerten Sätze richtig übel. Meine Beine bewegen sich von selbst, strecken sich. Ich sehe ihn nicht an, sondern schicke mich an einfach zu gehen. Wortlos, denn vieler Worte bin ich nicht mächtig, ziehe ich mich in Richtung der Tür zurück durch die ich soeben eintrat. Während ich jene öffne, versuche ich wenigstens ein paar Worte zu bilden. «Baum schön, Mahn böse.» begleitet von dem typisch kehligen Akzent. Noch zögere ich den Abgang hinaus, es nagt an mir zu erfahren, was genau diesen Zorn entfacht hat.


Chirologin Nayria macht einen Schritt rücktwärts, als der Hausherr lauter wird und scheinbar völlig unverhältnismäßig ausrastet. Sie hebt eine Augenbraue deutlich an und fragt sich, was das jetzt nun soll. Sie ist nicht gerade sauber, aber.. Hexe? "Welche Laus ist euch denn über die Leber gelaufen? Ihr kennt Louka doch gar nicht." zischt sie ihn an. Sie stemmt die Hände in die Hüften. "Ist ja nicht so, dass ich auch ein wenig Gold hiergelassen hätte." Sie dreht sich weg von dem Mann und geht auf die Aztekin zu. "Louka? Ich.." Sie deutet auf sich dabei, dann zeigt sie nach oben. "Essen holen. Gleich wieder da." Damit geht sie auch schon wieder zurück und sieht dem Mann entgegen. "Wir gehen runter und essen vor der Tür. Ich hole meine Sachen! Und solltet ihr sie auch nur anfassen, dann steht euer schmuckes Haus wirklich nicht mehr. Und ihr auch nicht! Das ist ein Versprechen!" Dabei geht sie näher an ihn heran. Ihr blauen Augen funkeln vor Wut, dennoch lächelt sie. Sie wird leiser. "Legt euch nicht mit mir an. Geschäftstüchtig seid ihr wirklich nicht. Wobei habe ich euch gestört? Wart ihr mit eurer Männlichkeit zugange?" Ihr Blick erhellt sich und sie wirkt amüsiert. Damit geht sie in Richtung Treppe.


Verrufener Shadrolan starrt einfach nur zurück. Louka. Das Ding hat eine Namen. Aha. Und die Fremde spricht auch noch, wenn in noch schlechterer Sprache, als er es von Ayashe in Erinnerung hatte. Nayrias Drohung beeindruckt ihn überhaupt nicht und er geht sogar noch einen Schritt auf sie zu. "Das ist MEIN Haus, und ich entscheide, wer hier ein und aus geht." Was faselt sie da? "Dass da ist Ayashe und eine Sumpfhexe. Mit dieser Person will ich nie wieder etwas zu tun haben!" Er schnaubt. "Legt euch bloß nicht mit mir an, Prinzesschen. Hier wird nicht nach euer Pfeife getanzt, wie ihr es wünscht!" Unfassbar, was die sich rausnimmt! Fremdes Gesocks anschleppen und dann sowas! "An diese Person lege ich ganz sicher keine Hände, aber draußen essen ist durchaus ein Anfang!" Und damit ist für den Herrn die Unterhaltung beendet. Man wendet sich ab, um den Tresen anzusteuern. Nur eine Dröhnung? Er braucht mindstens zwei! Oder gleich alles! Wieso klopft er Ärger nicht mal an andere Türen.


Aztekin Louka | Mutlos mustere ich Nayria. Essen? Hier? Nein danke. Wie kommt sie auf die Idee jetzt etwas zu essen, während sich mir der Magen nicht nur einmal umdreht, sondern regelrecht Purzelbäume schlägt. Es fehlt nicht viel und ich übergebe mich an Ort und Stelle bei dieser widerlichen Atmosphäre. «Niecht Hung-er.» murre ich trotzig und verlasse nun tatsächlich diesen Raum. Die Tür schließt sich während ich die Treppen hinabsteige. ~


Chirologin Nayria vernimmt die Worte des Mannes und dreht sich wieder um. Das ist ja nicht zu fassen. "Das ist Louka. Keine Ayashe oder so. Louka! LOU-KA!" Sie schüttelt mit dem Kopf. "Kann gerne euer Haus bleiben, ... 'werter Herr'.." Damit verbeugt sie sich spielerisch und verschwindet nacht oben. Nur einen Augenblick später kommt sie wieder herunter. Die Hände voller Sachen und Taschen. "Euer Betragen ist völlig unverhältnismäßig. Sucht mal eure Eier wieder. Vielleicht geht es euch dann besser." Damit geht sie in Richtung Tür. Na Hervorragend. Sie ist schon weg. Hoffentlich rennt sie nicht fluchtartig. Mit dem ganzen Zeug in den Händen ist sie nicht so schnell. Sie öffnet die Tür und blickt zurück. "Dummer Kerl!" meint sie noch und sieht ihn bemitleidenswert an. Damit rennt sie hinter der Aztekin hinterher und geht aus dem Teehaus. Für immer? ~


Verrufener Shadrolan kann nur wieder die Stirn runzeln. Männlichkeit und Eier? Was hat sie ständig damit? Das grenzt ja an sexueller Belästigung! Unverhältnismäßiges Betragen, tze! Wenn,dann nicht seines. Wer Fremde hier anschleppt, kann sicher kein Freudentänzchen erwarten! Louka verschwindet, das ist ihm vorerst recht und er stößt einen Seufzer aus, während Madam nach oben verschwindet. "Wie wärs wenn ihr nächstes Mal den nächsten zwielichtigen Besuch ankündigt, bevor ihr sowas anschleppt!", wirft er ihr noch hinterher. Er grummelt mürrisch als sie verschwunden ist und die Tür ins Schloß fällt. Der Graue wedelt wild und sinnlos mit dem Arm, der das Schlangenmal trägt. Sein Blick fällt darauf. Mist, verdammter! Nun ist wieder Ruhe eingekehrt, erkauft durch einen völlig närrischen Preis! Da Nayria wohl alle ihre Sachen gepackt zu haben schien, wird er sie wohl nicht wiedersehen - glaubtt er zumindest. Der Wasserkocher hinter dem Tresen fiept leise und röchelt aufmerksamkeitsheischend. Shadrolan ignoriert den kleinen Drachen und sucht sich ein paar Kräuter zusammen, die er gleich in seiner Pfeife zu feinstem Nirvana anbrennen wird. Wären sicher alles eh zuviele Frauen hier geworden, was? Louka. Ayashe. Louka...Ayashe? Vielleicht hat er sich geirrt. Die alten Bilder verschwinden jedoch einfach nicht. Lieber noch Alkohol suchen! Scheiße, Mann! ~~~