RP mit Zauriel

... im tiefen Wald am 14.02. 2016

Tiefer in den Wald


Fernab von allen Wegen bahnst du dir deinen Weg durch dichtes Unterholz. Nur langsam kommst du im urwaldartigen Geflecht des Forstes voran. Mit jedem Schritt wird es dunkler, und schon bald lässt das Blätterdach so wenig Licht hindurch, dass du nicht mehr entscheiden kannst, ob die Sonne oder einer der Monde für die schummrige Beleuchtung sorgt. Neblige Schwaden ziehen über den modrigen Waldboden, und kaum ein Vogelruf durchbricht die immer bedrückendere Stille. Als du zu der Überzeugung gelangst, dein Zeitgefühl endgültig verloren zu haben, bleibst du erschöpft stehen und fragst dich, ob es eine gute Idee war, sich so weit in unbekannte Gefilde zu wagen. Das entfernte Heulen eines Wolfes löst dich schließlich aus deiner Starre. Plötzlich scheinen sich die Schatten zu bewegen, fast als würden die Bäume selbst nach dir greifen. Großes Unbehagen steigt in dir auf, als du dich umschaust und feststellst, dass sich die Kerbe, die du in den Wald geschlagen hast, geschlossen zu haben scheint. Über dir krächzt ein Rabe, und ganz in deiner Nähe raschelt ein Gebüsch. Ob du jemals wieder nach Hause finden wirst? 

 

Zauriel späht durch das dichte Blätterdach. Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen während er in den klaren, sonnigen Himmel blickt. Trotz des tiefen Waldes scheint er ein Loch in dem Geäst ausgemacht zu haben von dem er durch die Baumwipfel, weit in den Himmel Blicken kann. Die linke Hand liegt sanft auf der Rinde eines gewaltigen Baumes auf dessen starken Astarm der zierliche Elf steht. Das silberne Schulterblattlange Haar wird von einer Böe erfasst und tanzt wie taubedeckte Spinnenseide im Winde. Die braunen Stiefel sind von dünnen Zweigen umrankt welche sich qualend langsam den Stiefelschaft empor schlängeln und nach der dunkelgrünen Hose greifen. Der Oberkörper ist in eine grüne Halblederrüstung gehüllt, wobei die rechte Körperseite, ab der Brust unverhüllt bleibt. Selbstverständlich ist der Pflanzenfreund nicht unbekleidet, nein. Ein weißes Seidenhemd lugt dort hervor wo die Lederrüstung den Oberkörper frei gibt. Der Große Langbogen welcher schräg über den Rücken verlüft und dessen Sehne sich um den Elfen schlingt kann wohl Hinweis darauf sein warum man ein solch seltsame Lederrüstung sein Eigen nennt. "Danke."Haucht er leise und senkt den Blick nach unten dem weit entfernten Waldboden entgegen. Auf seine Worte hin scheint eine unspürbare Windböe, das Blättertdach wieder zu verschließen, denn die Äste und zweige fallen übereinander und bilden die undurchdringlichen Baumwipfel welche den tiefen Wald überall begleiten, als hätte der Wald diese nur des Elfenauges wegen geöffnet. Mit einem zufriedenem Seufzen streicht das Spitzohr über die Rinde des Stammes und läuft gen äussersten Ausläufer des gewaltigen Astes auf dem er verweilte. Mit jedem einzelnen Schritt scheint sich eben dieser Ast ab zu senken als wäre der zierliche Elf zu schwer für dessen unbändige Kraft, je weiter er an dessen Ende vordringt....oder als würde der Baum selbst seinen starken Arm gen Erdoboden senken um den Elfen sanft ab zu setzen.


Diebesblut Shira | Schon seit gefühlten Tagen stapfe ich durch diesen undurchdringlichen Wald, dabei bin ich erst seit heute Morgen unterwegs. Das Zwielicht zwischen den eng stehenden Bäumen lässt sowieso kaum Rückschlüsse auf die Tageszeit zu. Das ist bestimmt eine Abkürzung! - dachte ich, als ich vom Reisepfad abging, um einem vermeintlichen Trampelpfad zu folgen. Man sieht ja wo es mich hingeführt hat, dabei wollte ich mir nur die nächste Stadt ansehen. Die dunklen Stiefel schließen zwar hoch an den Beinen ab, doch das Gestrüpp steht höher und zerkratzt mir die Knie. Das schicke helle Kleid habe ich mir auch schon an irgendeiner Dornenhecke angerissen, aber mit diesem schrägen Saum gefällt es mir fast noch besser. Mehr Beinfreiheit zum Rennen! Rennen.. bei dem Gedanken wünsche ich mir endlich aus diesem Dickicht auf ein offenes Feld zu gelangen und frei laufen zu können, wie es mir passt. Nicht wie in den letzten Stunden auf jeden einzelnen Schritt zu achten. - Knack - Kam das jetzt von mir oder woanders her? Wahrscheinlich nur irgendein Getier hier draußen - wer sonst sollte sich so tief im Wald verirren? Doch halt - ich reibe mir schnell die Augen - war es da vorne nicht gerade heller geworden? Eine Lichtung vielleicht oder sogar endlich der erlösende Waldrand? Von neuer Hoffnung gepackt, haste ich nun doch zügiger vorwärts.. recke gar die Hand nach vorn.. doch kaum schließe ich in die Nähe auf, verdunkelt sich der lichte Fleck! Keuchend bleibe ich stehen und fluche heiser ein leises «Verdammt.» zu mir selbst. So ein Drama, wegen Nichts und wieder Nichts habe ich meine Kraft verschwendet. So ein kurzer Sprint kann schließlich Energie für einen deutlich längeren Marsch kosten und mir knurrt bereits seit einiger Zeit der Magen. Hinter mir ertönt ein Knarzen, wie von einem Ast, und ich wende mich um. «Huch?» ..wer bist du denn?


Zauriel schlendert gerade von dem Astwerk herunter und setzt die Füße auf den Waldboden bevor sich der mächte Ast wieder erhebt und in seine Ausgangsposition zurück wandert. Das tiefe Brummen und Knarzen des Baumes erklingt dabei wie ein altes Fachwerkhaus in kalten Winternächten, während das Kaminfeuer die Müden Balken erwärmt. Gerade richtet er sich noch das herausblickende Seidenhemd, als eine Stimme an seine spitzen Ohrend dringt. Er wähnte sich hier völlig allein und der Blick auf den sonnigen Himmel hat ihn derart gebannt das er die plappernden Stimmen der Pflanzenwelt völlig überhört hatte. Die Wälder sind für ihn wie Thalheim bei großen Volkesandrang. Überall getratsche und gerede, überall Stimmen welche sich zu einem riesigen Gewirr vermischen und doch nicht wirklich störend. Genauso können sie nur verstanden werden wenn man sich auf ein paar bestimmte Stimmen konzentriert. So sind die Wälder für einen waschechten und buchstäblichen Waldelf. Die Stimmen welche nur in seinem Gehör widerhallen sind jedoch anders als jene welche dort hinter ihm erklingt. So als würde in dem Stimmengewirr plötzlich eine Tonart einfallen welche völlig anders erschallt wie der Rest. So zuckt er erschrocken zusammen und blickt sich hastig um, wendet sich überrascht um und blickt in das liebliche Antlitz einer jungen Maid. Helles kleid umrahmt einen schlanken Laib und entblößt einen kleinen Beinausschnitt. Der Elf, optisch kaum Älter als 23 Lenzen scheint kurz zu starren. Der Unterkeifer scheint locker zu sitzen, klappt er doch nach unten wie eine alte Ladeluke ohne Schloss. So verharrt er und glotzt nur mit Meerblauen Augen als wäre er dort festgewurzelt.


Diebesblut Shira | Ich hätte die Frage, welche nur in meinen Gedanken nachklang, wohl besser ausformuliert. Nun steht da so ein erstarrter Kerl vor mir und bleibt stumm wie ein Fisch. «Hallo? Kannst du mich hören?» frage ich stirnrunzelnd und stemme die Hände in die Seiten. Unveblümt mustere ich ihn von Kopf bis Fuß - er wirkt zwar etwas älter als ich, aber warum hat er denn schon graue Haare? Zwischen den Strähnen schauen hautfarbene Spitzen hervor - moment, spitze Ohren? Ein Elf! Super Schlußfolgerung - hast wohl die Weisheit mit Löffeln gefressen, Shira! Ich muss doch leicht den Kopf über mich selbst schütteln und seufze leicht. Vielleicht kann der Baumkuschler mir ja weiter helfen. «Sag mal, kennst du den Weg aus dem Wald hinaus?» Es ist sowieso offensichtlich, dass ich mich hoffnungslos verfranst habe. Da kann ich auch die Karten auf den Tisch legen.


Zauriel ist anfänglich tatsächlich das er hier im tiefen Hain der Wyrm so urplötzlich überrumpelt wurde. So ist es wieder ihre Stimme welche ihn gerade in diesen oposumartigen Schockzustand versetzte, welche ihn aus dieser Starre auch wieder heraus holt. So schüttelt er verdattert den Kopf und blickt sie erneut mit ernsterer und sogar kräftigerer Miene an. Mit seinen 103 Jahren auf dem Buckel wird sich der Elf aus Nalim bestimmt nicht von einer so zierlichen jungen Menschenfrau? Aus der Fassung bringen lassen. So strafft er sich, richtet sich ordentlich auf und zieht die Bogensehen über seiner Brust straff als würde er seine Kleidung abermals richten wollen. Mein Name ist Zauriel, ja ich kann dich hören." Spricht er mit klarer Stimme welche fast schon gebieterisch klingen könnte, wäre da nicht dieser kleine Funke Unsicherheit welcher darin mit schwingt. Ja er ist kein unbeschriebenes Blatt aber er ist eben noch sehr Jung für einen Elfen und das merkt man ihn auch deutlich an, auch wenn man deswegen nicht direkt den Eindruck bekommen muss das hier ein drei Käsehoch vor einem steht. Auch in seinem Alter ist die nun gestraffte Statur von der eleganz und der Aura der Elfen begleitet die etwas erhabenes an sich haben mag. So stellt er sich vor während der karge Waldboden zu seinen Füßen langsam mit grünem frischen Moos überzogen wird, wie ein frischer Teppich welcher unter seinen Stiefeln entspringen mag und sich von dort ausbreitet.


Diebesblut Shira | Na ein Glück löst er sich aus seiner Schockstarre - wäre mit der Zeit sonst auch ziemlich merkwürdig geworden - sinniere ich vor mich hin und grabe mich dann wieder aus meinen Gedanken hervor. «Ja, Shira heiß' ich.» gebe ich zurück - in der Hoffnung, es möge ihn bewegen, meine Frage zu beantworten. Aber es scheint als wäre ich entweder immer einen Schritt zu schnell, oder einfach zu ungeduldig mit ihm. Elfen können echt alt werden, oder? Zumindest habe ich mal sowas gehört. Und auch wenn die nie so aussehen, sind die meistens schon fast tausend Jahre alt, oder so. Deswegen vielleicht auch die Haarfarbe und die langsamen Reaktionen. Es ist zwar etwas anstrengend, aber die Mühe könnte sich lohnen. Ich versuche also mein Bestes, um meine Geschwindigkeit auf sein Niveau zu drosseln. Auf alte Leute muss man schließlich Rücksicht nehmen - und ich will außerdem, dass er mir hilft. «Also mein Name ist Shira.» Die Worte folgen nicht zu schnell aufeinander und sind gut betont. «Und ich habe mich gefragt, ob du mir vielleicht den Weg in die nächste Stadt zeigen könntest.» Langsam, Wort für Wort - aber auch nicht so, wie mit einem Kind. Die Frage sollte jetzt ankommen, oder? Auf jeden Fall schwöre ich mir eins, ich werde nie mehr vom Reisepfad abweichen, dieses Dickicht ist ja schlimmer als die ewigen Nebel, die ich in anderen Landen kennenlernen durfte.


Zauriel mag zunächst bei Fremden unsicher wirken, doch das es kann ja schlecht jeder gleich mit Unbekannten gut Freund sein, nicht wahr. Doch je länger ein Augenblick andauert desto mehr lebt man sich auch in diesen ein. Die anfängliche Nervosität legt sich, besonders da dieses Mädel beginnt mit ihm zu sprechen als währe er leicht vertrottelt. Er ist jung, nicht verblödet. "Ich bin nicht schwerhörig, werte Maid."spricht er und verheimlicht kein bisschen das er sich vor den Kopf gestoßen fühlt. Trotzdem belässt er es dabei eine grundlegenden Freundlichkeit aufrecht zu erhalten. "Ich bin der Hüter dieses Haines."spricht er hochtrabend und schlägt dabei nicht wenig stolz, mit der Faust auf seine Brust. Das musste schließlich mal klar gestellt werden. "Natürlich weiß ich den Weg hinaus, doch warum sollte ich euch diesen weisen?" fragt er nach. Das hast du davon wenn du den Elfen verkohlen willst. Es ist natürlich völlig klar das er ihr zeigt wo sie lang muss, schließlich ist jeder ausserhalb des Waldes besser als im Wald, nciht wahr. Doch er ist etwas bockig ob ihrer Reaktion. So kann man doch nicht mit dem Waldhüter umspringen. Er hat auch seinen Stolz.


Diebesblut Shira | Werte Maid? Ohje.. Soll ich jetzt einen Knicks vollführen? Wahrscheinlich würde ich mir allein beim Versuch die Gräten brechen. Nicht schwerhörig. «Von einem schwerhörigen Elfen hab ich tatsächlich noch nie gehört.» gebe ich zu und hebe leicht die Schultern. Ich hatte schließlich gar nicht vor, ihn zu beleidigen. Wäre ja auch ziemlich schwachsinnig, sich's gerad' mit der Person zu verscherzen, die einem aus der Patsche helfen kann. Wenn er denn will - anscheinend eher nicht. Beleidigte Leberwurst. «Ich hatte nur das Gefühl, du kannst mir nicht ganz folgen.» Tauche ich gerade noch tiefer ins Fettnäpfchen? Hmm.. gute Frage, warum er mir helfen sollte. Die Antwort darauf wüsste ich selber gern, dann könnte ich sie ihm nämlich geben. «Weil, weil..» Ich überlege laut. «..du sehr nett und hilfsbereit bist?» Das ist keine Antwort. Das ist eine wilde Vermutung - zudem noch fragend formuliert. Einsame Spitze, Shira. Und nicht nur hilfsbereit und nett müsste er sein. Auch noch uneigennützig. Denn in meinem Geldbeutel ist ganz viel.. Luft. Sonst nix.


Zauriel ist zwar ein Waldelf hat sich aber nicht wirklich als Weltfremd gehalten, ganz im Gegenteil. Doch soetwas wie dieses Frauenzimmer ist ihm bissher noch nicht untergekommen. Soll das etwa eine Entschuldigung sein oder nimmt sie ihn wirklich nicht so ganz ernst. "Wie kannst du sowas sagen? Du kennst mich doch überhaupt nicht." klärt er alle Mutmaßungen in einem Satz ab. Das ist ja wohl die Höhe. Sicherlich, er ist kein Übeltäter oder böser Schurke, nichts dergleichen. Doch er lässt sich auch bestimmt nicht veräppeln. "Nun Shira..." beginnt er und betont ihren Namen ganz besonders, als würde er sagen wollen "liebes Fräulein." "Nur weil ich im Wald hause und einen Augenblick überrascht war, bin ich noch lange nicht vor den Ast gelaufen." meckert er bockig und gestikuliert unterstreichend mit den Händen, während er auf sie zuschreitet. Er will sie eigentlich nicht so anfahren, aber er ist jung und darf bockig sein wenn er sich beleidigt fühlt. Seinen Schritten folgen Fußspuren aus feuchtem Grün, dort wo er den Waldboden berührt. Doch vergeht es genauso langsam wie es sich ausbreitet wieder, als würde es wie eine Pfütze austrockenen, so zieht sich das frische Moos zurück in den Boden. Bis auf jene Stelle wo er nun wieder vor ihr zum stehen kommt. Denn dort wo er verweilt grünt der Boden erneut auf, kleine Gräser recken sich aus dem Erdreich und Moos ergießt sich um seine Füße herum. Er wird ihr sicherlich helfen, doch so wie es aussieht will sie ja etwas von ihm. So kann man sein angekratztes Elfenego ja ruihg etwas verteidigen. Und um dies zu tun verschränkt man die Arme provokativ vor der Brust und fragt einfach dreist. "Was bekomme ich denn dafür?" Haha Shira, so läuft das hier. Du willst was dann gib auch etwas. Nicht das er irgendetwas annehmen würde, oder bräuchte. Doch das die Dame ja kaum wissen, richtig?


Diebesblut Shira | Regungslos sehe ich dabei zu, wie er sich nähert und sich schließlich in voller Größe vor mir aufbaut - na größer als ich ist er nicht wirklich - ein paar Fingerbreit im Höchstfall. Man kann mir ja vieles nachsagen, aber feige bin ich nicht. Daher weiche ich auch nicht einen Deut zurück, sondern erwidere den Blick fest, ohne seine Provokation zum Eskalieren zu bringen. «Ich kann sowas vermuten - eben weil ich dich nicht kenne.» ist die unverblümte Antwort auf seine Frage. Bewusst folgt ein tiefer Atemzug, um meine Gedanken zu ordnen. Nichts liegt mir ferner, als ihn noch mehr zu verärgern. Im Moment sieht es trotz aller vielgelobter elfischer Hilfsbereitschaft, Gnade, Güte, wasauchimmer - so aus, als würde dieser hier mich tatsächlich meinem Schicksal überlassen. In einer Stadt könnte ich ohne weiteres für mein Essen sorgen. Da liegt es ja schon bereit, um von mir ungesehen entwandt zu werden. Hier in der Wildnis müsste ich wissen, welche Pflanzen essbar sind, wie man ein Tier erlegt, zubereitet und Zeugs. Himmel, ich wüsste ja nicht einmal wo ich schlafen soll, ohne mir einen schlimmen Schnupfen einzufangen. Also so gesehen ist meine Situation gelinde gesagt ein wenig heikel und ich bin so ein wenig von ihm.. abhängig? Brrr.. grausiger Gedanke. «Und weil ich dich nicht kenne, Zauriel, weiß ich auch nicht was dein Begehr ist.» Zack, Frage zurück gegeben. Soll er mir seine Wünsche nennen. Was machbar ist, würde ich sogar erwägen. Was nicht machbar ist, das wird eben trotzdem versprochen. Ich bin ja kein Unmensch, der einen hübschen Elfen eine Bitte abschlägt.


Die elfischen Attribute mögen vielleicht in den meisten Völkern irrtümlich verankert sein. Allerdings sieht die Wahrheit etwas anders aus. Die Hochelfen sind egoistisch und nur freundlich wenn es der edlen rasse etwas bringen mag. Die Waldelfen sind eher eigenbrödlerisch und zurück gezogen und haben nur ihre grünen Freunde im Kopf. Zumindest die eingesessenen Vertreter dieser Arten. Doch Zauriel ist eben noch recht jung und sein Platz in dieser Welt ist noch nicht wirklich gefunden auch wenn er sich den Wäldern natürlich verschrieben fühlt. Doch deswegen schickt er nicht gleich jedem zum Teufel der mit einem Begehr zu ihm kommt und Frau Vorlaut hat den Pflanzen ja nichts getan. Also kann man wohl durchaus etwas Nachsicht walten lassen, so ausnahmsweise einmal. Er ist hier zuhause, er nimtm was der Wald ihm gibt, Beeren, Pilze, Wild. Es ist ein leichtes hier zu überleben. Doch es gibt einen kleinen Nachteil des Waldlebens. Er ist eigentlich Arm wie eine Kirchenmaus, auch wenn die elfischen Gewänder natürlich anderes erzählen. Aber Waldelfenzwirn wird eben nicht einfach so dreckig, ist ja klar. Sonst würde jeder Baumkuschler rumrennen wie der Waldschrat. Er benötigt ja auch kein Geld, wofür denn auch? Aber es gibt eben so einige Dinge nicht im Walde. So kommt dem Jungspund tatsächlich eine Idee was er gern hätte. Kurz funkeln sogar seine Augen triumphierend als ihm einfällt was er will. So ein Stück von dem Kuchen, den sie auf den Märkten anbieten." erklärt er mit schelmischen Unterton. Ab und zu geht er ja in die Städte um ein paar Felle zu verkaufen welche er von der Jagd mitbringt. Doch das bringt nicht viel ein und besonders in den kargen Monaten des Winters ist der Ertrag doch recht spärlich. Bei Stoffverkäufern und derlei springt schon so niemals viel bei dem Verkauf ein paar Felle heraus, doch zu dieser Jahreszeit kann man froh sein überhaupt ein Fell zu bekommen das man verkaufen kann. So nickt er zufrieden, ja genau. Das ist sein Preis. Etwas von diesem duftenden Kuchen, den er in Erinnerung hat. Sowas bekommt man als Waldelf eben nicht. Also was sagst du werte Shira?


Diebesblut Shira | Ich kann mir vorstellen, dass der Elf sicher keine Probleme hat, hier was Essbares zu finden. Das sind doch solche naturverbundenen Naturburschen. Ich hätte wohl auch irgendwie eine Chance mein Dasein zu fristen, bis ich dann mit einer großen Portion Glück doch noch aus dem Wald finde - ohne jegliche Orientierungspunkte wie Sterne oder Sonnenstand - nichtmal eine bemooste Seite haben die Stämme. Der Wald ist einfach zu dicht! Also wäre es mir unter gewissen Umständen möglicherweise möglich, doch gesichert ist es nicht und ganz sicher auch nicht angenehm. Dagegen von einem Hainhüter geführt und vor dem nicht gar so unsicheren Tode errettet zu werden - gegen ein Stück «Kuchen?» Ernsthaft? Na den Handel geh ich doch ein. Meine Goldmünzen kann man zwar auch ohne Finger abzählen, aber es gibt schließlich noch andere Mittel und Wege. «Darauf schlag ich ein!» entgegne ich mit der entsprechenden Handgeste. Hand drauf und auf geht's. Endlich raus aus diesem vermaledeiten Wald! Ich hoffe im Stillen nur, dass er schnell Rennen kann, für den schier unwahrscheinlichsten Fall, dass ich doch erwischt werden sollte.


Zauriel schnippt mit den Fingern. "Ha, abgemacht." spricht er und ergreift die Hand um diese einmal zu schüttel und den Pakt damit zu besiegeln. Er ist nicht Weltfremd, keinesfalls. Doch man kann wohl verstehen wenn ein Naturbursche sich in den städten nicht so sehr wohl fühlt. Zumal er weiß das man ihm beim Handeln stehts und ständig übers Ohr haut. Er kann zwar zählen und rechnen. Doch Ein Blumenhüter wird nunmal von einem richtigen Händler stehts und ständig über den Tisch gezogen. Damit ist wohl auch erklärt warum das Spitzohr nicht viel Gewinn machen kann mit seinen paar Fellen aller paar Wochen oder Monaten. Triumphierend grinst er und wirkt nun garnicht mehr so bockig oder mies gelaunt. Er stellt sichsogar schon vor wie er in diese Teigware hinein beißt und schluckt leicht in stiller Vorfreude. Bis er bemerkt das er ja noch immer die Hand fest hält. Wohl etwas zu lange für einen kurzen Vertragsabschluss. So lässt er diese geschwind los und stammelt ein leicht verlegenes " Wir nehmen den schnellen Weg....oben entlang." Während er die leicht rosig gewordenen Wangen zu verbergen versucht indem er sich auf mach um an ihr vorbei zu gehen und nach oben zu blicken. Er wartet garkeine Reaktion ab, schließlich will der große Hüter des Waldes diesen kleinen Faux Pas geschwind überspielen. " Na los Großer, nach Romar soll es gehen." Spricht er etwas lauter. Erst jetzt dreht er sich wieder der Fremden zu und grinst über das ganze Gesicht, während sich vorerst... garnichts tut."


Diebesblut Shira | Abgemacht. Abgemacht. Und nochmal abgemacht. Ich habe meinen Griff längst gelockert, aber er lässt nicht los. Ein leicht unwohliger Schauer läuft meinen Rücken hinab und ich atme erleichtert auf, als er endlich von mir ablässt und sich umdreht. Komischerweise scheint ihm die Sache wohl ebenso unangenehm wie mir gewesen zu sein. Aber ich kann mir nicht wirklich erklären warum. Interessiert mich dann wiederum auch nicht so brennend, als dass ich extra nachfragen würde. Als er dann jedoch oben entlang spricht und auch nach oben guckt, wundere ich mich doch noch mehr. Na los Großer? Mein Erstaunen kennt keine Grenzen! Was kommt jetzt? Magie? Ein Baumkatapult? Ein Greif, der uns auf dem Rücken trägt? Ein fliegender Teppich aus Moos? Ich kann fühlen, wie mir die Augen aus dem Kopf springen wollen. Aber mehr als das breite Grinsen des Spitzohrs passiert dann doch nicht. Langsam, fast fragend, zieht sich meine Begeisterung zurück. «Ähh?» ..und nu?


Zauriel lässt die Situation einfach so wirken wie sie ist. Während ein Rascheln durch die Baunwipfel streicht als würde ein starker Widnhauch durch diese fahren. Er selbst wäre tatsächlich über die Bäume gegangen, hätte sie ihre Äste bewegen lassen um eine durchgängige Brücke zu bekommen welche ihn dahin führt wo er denn hin will. Doch es geht auch anders. Die Wälder hier sind so verwunschen das er an gewissen stellen die Pflanzen zu wahrlich beeindruckenden Dingen animieren kann. Es ist also nicht unbedingt Zufall das er ausgerechnet hier an diesem Ort aufzufinden ward. Letzendlich regt sich mehr als nur die Baumwipfel. Die tiefen Äste des Baumes spreizen sich als würde der Baum selbst sämtliche Arme ausbreiten. Die Wurzeln bewegen sich im Erdreich wie verbrogene Schlangen und kurz sprießen Ranken aus dem Boden, zu Füßen des Elfen und schlängeln sich seine Beine bis zur Hüfte empor. Dann löst sich etwas aus dem mächtigen Baum hinter ihm, oder besser gesagt von diesem. Es wirkt erst als wäre es ein zweiter baum welcher den mächtigen umarmt hätte, als wäre dieser direkt an diesem gewachsen. Dann nimmt es grob die Gestallt eines großen Humanoiden Baumhirten an. Mit verästeten Beinen, Armen, welche den Mächtigen aus der Umarmung lösen und einem angedeuteten Kopf. "Keine Sorge, er braucht nunmal irgend eine Gestalt." gibt der Elf grinsend an während das 3 Meter hohe Ding sich abschält, neben den Elf tritt und auf alle Viere herunter begibt. Es wirkt wie ein unendlicher Knoten aus Wurzeln die ständig in Bewegung sind, wie ein Schlangennest. Auf allen vieren verschiebt sich der undefinierbare Leib. Kräftige Beine bilden sich aus dem Wurzelgeflecht aus, wie die einer Katze. Aus dem Kopf sprießen gebüschartige Äste mit wachsenden Blättlein zu einer mächtigen Pflanzenmähne aus. Schnurrhaare aus Farnen entspringen und brauen aus feinem Moos umrahmen leere Vertiefungen indem zwei rote Rosen erblühen. Ein langer Schweif aus geflochtenen Trauerweiden geäst peitscht langsam hin und her als sich die Wurzelkatze ausbildet und schließlich brav hinlegt, während der Elf das Ding lächelnd tätschelt. "Darf ich vorstellen, ein Waldurtum." prahlt er weiter und klettert halb an dessen Seite hinauf, bevor er ihr die Hand entgegen streckt. "Also wollen wir?" fragt er schelmisch, während das Grinsen einfach nicht weichen will. Ja, jetzt muss der Typ erstmal angeben nachdem er ja so arg "beleidigt" wurde.


Diebesblut Shira | Was ich nun sehe, lässt mich an der Realität zweifeln. Ich reibe mir die Augen, knuffe mir in den Arm - nein, es ist kein Traum. Da wächst tatsächlich ein Löwe aus'm Baum! Na ein Glück, dass ich das mit dem Zauriel wieder einrenken konnte. Der hätte mir sonst glatt noch das Vieh auf den Hals hetzen können! Bei diesem Anblick juckt es mich sogleich in den Fingerspitzen. So ein Begleiter wäre ziemlich nützlich und sparsam im Unterhalt. Ein Brocken Fleisch ist nunmal um einiges schwerer zu besorgen, als ein bisschen Wasser und Sonnenschein. «Irre!» sage ich endlich anerkennend und tapse zögerlich auf das Wurzeltier zu. Und da können wir sogar beide drauf sitzen - was für ein perfektes Transportmittel! «Was frisst der so auf einen Tagesmarsch?» heuchle ich beiläufiges Interesse und ergreife die Hand, um mich auf den Braunen zu schwingen. Ein merkwürdiges Gefühl unterm Hintern. Auf normalen Pferden war ich ja schon unterwegs, aber das hier ist was ganz anderes. ~


Zauriel kann zwischen diesen Urtum und einem Pferd tatsächlich keinen Unterschied erkennen. Sieht man mal von der Tatsache ab das ein Urtum seiner Existenz nichteinmal bewußt ist und damit, nunja...ziemlich dumm, wenn man nicht beständig mit ihm redet. Deswegen "hängen" sie auch ununterbrochen an anderen Pflanzen und sind von diesen auch nicht zu unterscheiden, ausser man kann eben mit den Pflanzen kommunizieren. Denn magische Talente hat der Elf überhaupt keine, weswegen er auch oft in seiner Heimat gehänselt wurde. So schwingt auch er sich letzendlich auf das Pflanzentier, mit dem geistigen Eigenschaften eines Steines. "Naja, normalerweise verirrte Reisende, aber heut gibt er sich mit ein paar Worten zufrieden." neckt der Elf und setzt sich gerade auf. "Also denn, einmal drehen, nach Romar ausrichten, langsam anlaufen, den Bäumen ausweichen und Geschwindigkeit aufnehmend im Laufschritt zum Waldesrand..." Beginnt er eine lange Ausführung. Tatsächlich wird er wohl fast den ganzen Weg sprechen müssen damit das Wesen ohne bewußte Eigenexistenz nicht einfach stehen bleibt und sich an den nächsten Baum schmiegt um sein Dasein weiterhin als "normale" Pflanze zu fristen. So beeindruckend der Urtum auch sein mag, so ist er auch mit Nachteilen behaftet und wahrlich zu nicht viel zu gebrauchen. Eben ein Wesen welches man jedem Schritt erklären muss und welches einfach verharrt wenn man damit aufhört. Doch mit den Anweisungen des Spitzohres geht es geschwind durch den Wal. Die Bäume fliegen als huschende Schemen an ihnen vorrüber während das silberne Haar des Pflanzenflüsterers zu einem weißen Meer verschwimmt und sie durch den Wald jagen als wären sie ein Blatt im Winde, als wären sie ein Teil des Waldes und dieser trägt sie zügig durch seine Welt, hin zu der Stadt Romar. -~-