RP mit Mistake Ciara

..auf dem Reisepfad zu Thalheim am 27. November 2017

Sharisad Nazira | Die Nacht bricht herein und mein Weg führt mich hinaus aus der Stadt. Auf den breiten, von Feldern gesäumten Pfad, der zu meiner Behausung führt. Eigentlich könnte ich es mir in einem der freien Räume des Handelszentrums deutlich gemütlicher machen. Feste Wände und ein Dach - statt windgepeitschter Planen. Und doch habe ich mich noch nicht dazu durchgerungen meinen kleinen Zigeunerwagen aufzugeben. Allerdings staune ich nicht schlecht, als ich neben meiner Behausung noch viele weitere
Sharisad Nazira entdecke. Mitunter auch Zelte - wenn mich meine Augen nicht täuschen steht weiter hinten sogar ein riesengroßes Zelt. Imposant ragt es auf, sogar in der zunehmenden Dunkelheit. Einzelheiten kann ich nicht erkennen, aber es riecht nach süßem Gebäck und nach Tieren. Neugierig streife ich zwischen den Planen entlang - grob den Weg zu meiner Eigenen findend.

 

Mistake Ciarhat ihren Leuten durchaus aufgetragen, ihren Einzugsraum kompakt zu halten. Bis sie mit den Stadthaltern Thalheims verhandelt haben würde oder sie gar eine befestigte Mauer aufstellen konnten, würde es mehr dauern denn der halben Woche, die sie bislang hier waren. Wichtig waren nun die vereinten Kräfte von Illusionären und den stummen Wachen mit den bemalten Gesichtern, die rings um den Platz Tag und Nacht Wache hielten. Es hatte den Anschein von >


Sharisad Nazira | Vorbeihuschende Schatten, gedämpftes Gemurmel in der Dunkelheit.. und dann schält sie sich aus den Schatten. Eine hochgewachsene und sehr weibliche Frau. Der rötliche Glanz ihrer Haut wirkt so wunderbar exotisch wie diese ganze unwirkliche Umgebung hier. Jegliche Höflichkeitsfloskeln vergessend, murmle ich. «Wie Feuer..» anstelle einer Begrüßung. Kein Seid gegrüßt, kein Hallo. Dabei würde ich schon gern wissen, wo ich da gelandet bin, beziehungsweise seit wann
Sharisad Nazira hier so viel los ist.


Sharisad Nazira | Unwillkürlich spiele ich mit einer Strähne meiner Haare, die immer wie von einem dünnen Film Asche bedeckt zu sein scheinen. Ein Schmunzeln stiehlt sich auf meine Lippen. «Es liegt mehr Wahrheit in diesen Worten, als du vielleicht glaubst.» gebe ich unbestimmt zu und mustere sie im schwindenden Licht. Ich lasse mir Zeit und durchforste mein Gedächtnis, aber ich kann mir keinen Reim darauf machen. Es kommt mir auch merkwürdig vor. Sollten wir uns tatsächlich begegnet sein? Wie
Sharisad Nazira könnte ich eine Erscheinung, wie die ihre, vergessen? Schon will ich hilflos mit den Schultern zucken, da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Wenzel hatte mir einmal von einer rothäutigen Frau erzählt. Sie wollte damals ebenfalls ein Geschäft eröffnen, bevor dann alles stagnierte. Verflixt, wie war nochmal der Name. «Zi.. arah!» Ich bin selbst erstaunt, das klingt sogar richtig. «Wenzel hatte von dir erzählt.» füge ich schnell hinzu und vergesse völlig, mich vorzustellen.


Sharisad Nazira | Huch, was war denn das für ein Züngeln? Interessantes Detail - auch ich empfinde die neue Bekanntschaft direkt sympathisch. So manchen würde es sicherlich befremden, am Geruch wieder erkannt zu werden. Ich jedoch finde das eher aufregend. Außerdem schmeichelt es mir ja schon ein bisschen, dass sie sogar noch um mein damaliges Vorhaben weiß. Und was könnte mich mehr locken als ein Abend am Feuer - ich bin das Feuer! Also willige ich ohne zu Zögern ein. «Eine fabelhafte Idee!»
Sharisad Nazira Vielleicht auch eine sehr dumme Idee, sich in die Mitte lauter fremder und scheinbar zwielichtiger Gestalten zu wagen - aber Angst spüre ich keine. Ein Zirkus! Wie aufregend! Stattdessen tanzen diese Gedanken in meinem Kopf herum. «Vielen Dank, es ist mir eine Ehre.»

.. im Cirko Artoj am 27. November 2017

Sharisad Nazira | So viel zu sehen. Fasziniert und staunend schweifen meine Blicke umher. Mustern die liebevoll gestalteten Zelte, die unheimlichen maskierten Männer und während wir näher kommen, das große Zelt in der Mitte. Als zwischen den kleineren Zelten Gelächter ertönt, entdecke ich den flackernden Schein von Flammen und schließe daraus, dass wir angekommen sind. Meine Augen weiten sich sogar noch etwas mehr, als sie das Grüppchen interessanter Personen erspähen, welches sich um das Feuer schart.
Sharisad Nazira Stumm nicke ich auf Ciaras Frage und brauche einen Moment, um mich an die Situation zu gewöhnen. «Falls du welchen hast, bevorzuge ich Met.» murmle ich beiläufig und konzentriere mich darauf, wohlbehalten zwischen den Zelten hervor zu treten. «Hallo allerseits.» versuche ich in einem weniger nervösen Ton zu sagen, als ich mich fühle. So viele Fremde. Und einer sieht interessanter aus, als der andere. Ich kann mir bereits ausmalen, welch spannende Persönlichkeiten hinter den
Sharisad Nazira Gesichtern lauern. Das wird in jedem Fall ein spaßiger Abend, wenn ich mich nicht gleich zu Beginn zum Affen mache.


Sharisad Nazira | In dieser kalten Nacht, die bereits nach Winter riecht, ist ein heißes Feuer eine wahre Wohltat. Es reizt mich sehr, mich einfach mitten hinein zu setzen, doch natürlich würde ich das niemals vor Zuschauern tun. Stattdessen wähle ich einen Platz nahe der Flammen, der den meisten wohl viel zu warm wäre und nicke in die Runde. In Gedanken wiederhole ich die Namen und versuche sie mir einzuprägen. Tatsächlich kannte ich auch einmal eine Wasserelementare - vielleicht war sie auch Magierin.
Sharisad Nazira Wir hatten damals den selben Lehrmeister, der sich wiederum auf den Wind verstand. Ich seufze leise in mich hinein. Es ist lange her, ob der Tempel wohl noch steht? Verträumt beobachte ich die Spielereien, die der große Hüne mit dem Feuer treibt und nehme dankbar Speis' und Trank entgegen - es duftet herrlich. «Mmh.» Ein erster Löffel der deftigen Suppe findet meinen Mund, es schmeckt wunderbar scharf und gehaltvoll. Gerade bringt mich Ciaras Frage auf den Gedanken, dass ich mir
Sharisad Nazira unbedingt eine ihrer Vorstellungen ansehen muss! Da kommt auch schon Wenzel zur Sprache und ich hätte mich beinahe verschluckt. Sobald ich wieder sprechen kann, antworte ich. «Wenzel ist leider vor ein paar Monaten von uns gegangen.» Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, als er zu Grabe getragen wurde. Der Tag an dem ich mein Erbe antrat. Ein schweres Erbe, wohl wahr. Doch inzwischen ist es endlich startklar.


Sharisad Nazira | Zumindest scheint mir das Thema nicht den Appetit zu verderben. Meine Trauer habe ich schon lange überwunden und behalte ihn einfach in guter Erinnerung. Es stimmt, dass er alt war und gebeugt. Das einzig Traurige ist, dass er sein Lebenswerk nicht mehr in Vollendung erblicken konnte. Mir gefällt der Gedanke, dass er mir vielleicht von irgendwo aus zusehen kann und sich trotzdem daran erfreut. «Die Bauarbeiten haben während seiner Krankheit und Pflege stagniert.» beginne ich und
Sharisad Nazira genehmige mir einen Schluck Met. «Nach seinem Tod oblag es mir sein Projekt zu vollenden. Im Moment werden die ersten Geschäfte bezogen.» Durch die aufwändige Pflege fehlte es an den Geldern, um dem Bau den letzten Schliff zu verleihen. Daher habe ich mich gegen eine große Feier entschieden und stattdessen eine schleichende Eröffnung geplant. Um einfach besser beobachten und schneller auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren zu können. Sobald die Einnahmen kommen, wird stets ein
Sharisad Nazira Teil davon in das Gebäude investiert. Es fehlen noch die marmornen Böden, die Begrünung. Und Wenzel träumte immer davon exotische Vögel frei umher fliegen zu lassen. Apropos.. «Sag, kann es sein, dass du damals exotische Tiere und Pflanzen importieren wolltest? Es wäre sehr günstig, falls das noch immer möglich wäre.» Erwartungsvoll schaue ich sie an.


Sharisad Nazira | Wundervoll, genau das fehlte noch, um dem Handelszentrum endlich den Flair zu geben, welchen es immer haben sollte. Ein kleines Paradies inmitten der Stadt, wo man bei jedem Wetter entspannt zwischen den Auslagen schlendern kann. Während Ciaras Ausführungen nicke ich und lächle immer breiter, flüchtig werfe ich jedoch auch einige bewundernde Blicke auf die Wasserbändigerin. Das Spiel erinnert mich stark an ihn. Atemberaubende Bilder wusste er mit seinen Flammen zu zeichnen. Seit
Sharisad Nazira damals vermisse ich ihn jeden Tag. Manchmal ist es so schlimm, dass hinter jeder Ecke verheißungsvoll die Hoffnung lauert, ich könnte ihn sehen. Sobald mein Alltag etwas geregelter läuft, nehme ich mir vor an den Ort unserer ersten Begegnung zurück zu kehren. Glücklicherweise habe ich weiter zugehört, während ich meinen Gedanken nach hing. «Das klingt perfekt. Für deine Kosten möchte ich dich jedoch gerne entschädigen.» Da finden wir schon einen Weg. Ich könnte vielleicht auch in
Sharisad Nazira einem Zirkus auftreten. Eine ziemliche Schnapsidee, aber andererseits.. Uh, der Met ist ja nur noch lauwarm. Glücklicherweise kenne ich einen Trick, ihn unbemerkt wieder zu erhitzen und wenig später fließt siedend heißes flüssiges Gold meine Kehle hinab. «Das kann ich dir nicht genau sagen, da ich die alten Pläne nicht im Kopf habe. Aber ich glaube damals war einer der Eckräume im Erdgeschoss für dich vorgesehen - und zwei davon sind noch frei.» Die größten Räume haben eben auch die
Sharisad Nazira höchste Pacht, daher wird es länger dauern, sie an den Mann oder die Frau zu bringen. Falls sie mit dem Gedanken spielt, ein weiteres Lokal zu eröffnen, wäre die Größe natürlich perfekt, um genügend Gäste zu bewirten. Und ich bin sicher, dieser Eintopf - vielleicht mit einer milderen Würzung - würde reißenden Absatz finden. «Du kannst gern jederzeit vorbei kommen und ich zeige dir alles. Du weißt ja noch, wo.» Bewusst halte ich mit meinen Hoffnungen hinter dem Berg. Die Neugier reicht