Ende 2012

Rollenspiel mit Inferno Coronus

..am 16. Juni 2012 im alten Hochofen

 

Es ist ein lauer Sommernachmittag. Warmer Wind streichelt die Felder, Hügel und Wälder rund um die Stadt der Menschen. Auf einen jener Hügel steigt eine Frau empor. Der Wind zerzaust ihr schwarzbraunes Haar und peitscht es gegen die erblasste Haut, deren bläulicher Schimmer sich an den Lippen zu bündeln scheint. Die sonst feurige abendländische Schönheit wirkt krank, oder sollte man besser sagen erfroren? Und doch sind keine Anzeichen von Schwäche an ihr zu erkennen, während sie einem schmalen Band aus Feuer folgt, dass sich ohne Pause den vor ihr liegenden Weg entlang schlängelt. Bis auf das veränderte Aussehen also alles normal? Bei näherer Betrachtung mag man das anders sehen. In den Augen liegt eine nie gekannte Kälte und auch die Bewegungen wirken steif und monoton, lassen die Anmut und Geschmeidigkeit vermissen, die ihr sonst zu eigen war. Was ist der Tänzerin nur widerfahren?

 
Vor der Frau dort draußen liegt nun ein trister Steinklotz, dessen Eingang eine im Moment geschlossene stählerne Klappe von der Große einer normalen Tür darstellt. Aus dem Inneren dringt kein Laut hinaus.

 
Die umschatteten Augen erblicken den Fuß des sogenannten Steinklotzes. Bezeichnend für das Gebäude, das so völlig schmucklos und unpassend auf diesem Hügel thront. Als die kleine Schlange aus Feuer sich ohne zu Zögern senkrecht die Tür hinauf windet und durch's Schlüsselloch verschwindet folgt sie ihr weiterhin mit ihrem Blick und hebt somit den Kopf. Vor dem Hindernis aus Metall bleibt sie stehen und drückt die quietschende Klinke hinab. Verschlossen. Ein kurzes Zögern lässt vermuten, dass ihr die Situation wohl doch nicht so egal ist, wie es den Anschein hat. Sie erinnert sich sehr genau an die Worte ihres Lehrmeisters. Unter der eingefrorenen Maske ihrer Mimik toben die unterschiedlichsten Gefühle, überwiegend Angst aber auch Neugier und Spannung. Mehrmals kracht die Faust auf den Stahl und ein dumpfes Donnern hallt von Innen wider.

 
Nur wenige Herzschläge, nachdem die Laute verhallt sind, ist das metallische Geräusch des Türschlosses zu vernehmen. Schon schwingt die riesige Klappe langsam nach außen auf. Coronus ist dahinter zu erkennen. Stumm steht er da, während die Stahltür quietschend zum Stillstand kommt. Nachdenklich blickt der Mann die Besucherin an. "Du siehst nicht sehr gesund aus.", spricht er sie schließlich an, während er langsam auf irgendetwas herumkaut. Dann schüttelt er die Nachdenklichkeit ab und vollführt eine ausladende Geste. "Komm doch herein."


Sharisad Nazira versucht ihre Atemfrequenz normal zu halten und das mulmige Gefühl in der Bauchgegend zu unterdrücken, während sich vermutlich ein Schlüssel von innen im Schloß dreht. Kurz darauf mustert sie den Mann, der dahinter zum Vorschein kommt. Selbst mit dem in der Zwischenzeit erlangten Wissen über seinen .. Umgang wirkt er in ihren Augen nicht weniger sympathisch. Merkwürdig, doch es hilft ihr ein wenig der Unbehaglichkeit abzuschütteln und an ihm vorbei das Haus zu betreten. Sie sieht sich jedoch nicht um, wie sie es normalerweise wahrscheinlich getan hätte, sondern bleibt zwischen den verrußten Wänden einfach stehen. Ein Stich schmerzt in ihrem Herzen, als der Anblick in ihrem Gehirn sogleich mit der verschwommenen Erinnerung an einen ausgebrannten Palast verknüpft wird. Beinahe wähnt sie gar den Geruch von verbranntem Fleisch in der Nase zu haben. Die aufkommende Übelkeit schluckt sie herunter, atmet tief ein und räuspert sich dann. »Hier wohnst du also?« Sieht ganz so aus, nicht? Immerhin hatte er nicht gelogen was die Schlange betraf. Was aber nicht bedeuten musste, dass er ihr nichts verschwiegen hat. Schließlich ist das Tier durch ihn geformt worden, wieso sollte keine Verbindung zu seinen Augen und Ohren bestehen?


Inferno Coronus nickt kurz, während er den Verschluss des Gebäudes wieder deutlich hörbar zufallen lässt. Auf das Abschließen scheint er zu verzichten und tritt sogleich auf die Besucherin zu. "Du sieht aus, als hättest du einen Geist gesehen. Alles in Ordnung?", beginnt er von neuem, während er sich an ihr vorbei schiebt, durch das "Wohnzimmer" schreitet und sich auf das alte Sofa sinken lässt. Selbst hier trägt er die gleiche Kleidung wie im Freien und insgesamt könnte der Mann dringed mal ein Bad vertragen - nicht nur die Haare wirken strähnig. Nachdem er sich niedergelassen hat, scheint den Mann eine seltsame Müdigkeit zu befallen, während er darauf wartet, zu erfahren, was die Freu in dieser seltsamen Weise verändert hat.


Sharisad Nazira tritt ein wenig zur Seite und bleibt dann zunächst unschlüssig stehen. Sollte sie auf das Gespräch einsteigen oder besser gleich mit der Tür ins Haus fallen? Vor nicht allzu langer Zeit hätte sie wahrscheinlich noch nicht einmal überlegt, sondern ihn geradeheraus darauf angesprochen. Diesmal jedoch beschließt sie bewusst, ihm erstmal in das Zimmer zu folgen und auf einem der Sessel Platz zu nehmen, dessen Polster am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen sind. Kurz flackert leichtes Erstaunen in ihrem Blick auf, als sie die Kratzspuren an dem Wohnzimmertisch bemerkt. Blasse Finger strecken sich danach aus und legen sich in die Kerben, die das massive Holz duchbrechen. Tief .. Die Hand zuckt kurz zurück und wird dann betont langsam in den Schoß gelegt. Erst dann antwortet sie auf seine Frage und sieht ihm in die Augen. »Das Klima .. im Gebirge ist mir wohl nicht allzu gut bekommen.« Ein zynisches Lächeln bewegt die Mundwinkel leicht nach oben, bevor es gefriert. Man kann nicht erkennen, ob sie ihren Zustand als schlecht empfindet. Genau genommen hat sie ihr Ziel erreicht, das Feuer ist weg und sie wird niemanden mehr unabsichtlich verletzen können. Doch zu welchem Preis? Sie hat sich nicht nur äußerlich verändert und ob diese Kältestarre so gesund ist, muss man ebenso bezweifeln.


Inferno Coronus nickt nachdenklich, während er der Besucherin beim untersuchen der Kratzspuren zusieht. "Wieso sollte man auch freiwillig in diese Berge gehen? Willst du dir vielleicht absichtlich Schaden zufügen?", erwiedert der Mann schließlich kopfschüttelnd. "Du gehörst dort nicht hin. Einige Dinge sollen einfach nicht sein - deswegen können Menschen auch nicht unter Wasser artmen oder gar fliegen.", mahnt er. Nach einer kurzen Pause besieht er sich das Flammenwesen, das das Kommen der Frau ankündigte und das nun etwas unkontrolliert durch den Raum flirrt. Er streckt die Rechte gen des Wesens aus, welches sogleich den Sog spürt und sich auf seine Hand zuschlängelt.


Sharisad Nazira zieht nachdenklich die Augenbrauen zusammen, während er sie quasi scheltet. Sie seufzt und verschränkt unwillkürlich die Arme locker vor dem Bauch. Der eigentliche Grund ihres Hierseins rückt in weite Ferne, während seine Worte auf sie einwirken. »Es war .. nicht ganz freiwillig.« gesteht sie kleinlaut. Sie wusste doch nicht, dass die Kälte ihr gefährlich werden konnte. In ihrer Heimat gab es keinen Schnee und selbst im letzten Winter hatte sie ein paar Tage in ihrem Planwagen im Freien ausgeharrt. Das Feuer in ihrem Inneren hatte sie warm gehalten. Doch in ein paar Stunden in diesen windigen eisigen Höhen, hatte sich die Kälte tief in ihren Körper gegraben und war bisher nicht mehr gewichen. »Mein Lehrmeister hatte die Idee. Ich habe es für eine Prüfung gehalten und durchgehalten, obwohl es sehr unangenehm war.« Unangenehm? Un-an-ge-nehm? Es war die Hölle! Die Tänzerin, die ihre Geschmeidigkeit verloren hat, beisst sich auf die Unterlippe. Hinter ihrem Blick, der durch seine Knie ins Leere geht, scheint es zu arbeiten. »Aber immerhin habe ich mein Ziel erreicht. Wenn auch auf unerwartete Weise ..« Aber will sie das, will sie das wirklich? Aus dem Augenwinkel vernimmt sie eine Bewegung und beobachtet, wie er seine Hand öffnet, auf der Innenfläche prangt das Zeichen der mörderischen Gemeinschaft, der er angehören soll. Sie legt die Arme etwas fester umeinander und gräbt die Fingerspitzen leicht in ihre Oberarme. »Dein Name .. lautet Coronus?«


Inferno Coronus lässt die kleine Schlange nebenbei auf seiner Handfläche kleine Kreise ziehen, nachdem diese ihn erreicht hat. "Ja, das ist mein Name.", erwiedert er beiläufig, "Nach wie vor." Dann sieht er die Frau wieder gezielt an. "Welches Ziel hast du erreicht? Krank zu werden?" Greift er spöttisch ihre Erklärung auf. Schließlich reicht er ihr die Schlange wieder, während er seiner Gegenüber prüfend in die Augen sieht und darauf wartet, dass sie entgegen nimmt, was ihr einst geschenkt wurde.


Sharisad Nazira zuckt kaum merklich zusammen, als er ihre Frage bejaht. Sie hofft, dass er es nicht bemerkt hat und hält den Blick in seine Augen aufrecht, während sie ihre Hand mit gespreizten Fingern ausstreckt, um die Schlange entgegen zu nehmen. Sofort ringelt sich diese ihren Zeigefinger hinab um ihren Arm und wandert diesen einmal hinauf und hinab, bevor sie sich um das Handgelenk legt und zur Ruhe kommt. Ob das wirklich noch Naziras Verdienst ist, oder das Tier einfach aus Gewohnheit handelt, bleibt ungewiss. »Mein Ziel war es, das Feuer ..« Einen Moment scheint sie nach dem richtigen Wort zu suchen. ».. zu verbannen. Nachdem klar war, dass dies nicht möglich ist, wollte ich es zumindest kontrollieren können. Nun ..« Sie lächelt, doch ihre Augen lächeln nicht mit. ».. hat sich herausgestellt, dass es doch eine Möglichkeit gibt. All die Jahre, es hätte so einfach sein können.« Den letzten Teil murmelt sie nur noch vor sich hin, denkt ihn mehr, als das sie ihm Stimme verleiht. Eine Nacht in der Wüste hätte vielleicht sogar gereicht und wenn nicht, hätte sie eben reisen müssen. So viele Menschen würden jetzt noch leben, wenn sie das gewusst hätte. Und immerhin, es geht ihr .. den Umständen entsprechend gut. Immerhin friert sie nicht mehr, zumindest zittert sie offensichtlich nicht. Nachdem ihre Erklärung geendet hat, nimmt sie das leidige Thema wieder auf. »Du bist also .. Mitglied der Sen'ei Jashu?« bohrt sie weiter, sie muss es aus seinem eigenen Mund hören.


Inferno Coronus nickt langsam. "Ich beginne zu verstehen." Ein sanftes Schmunzeln legt sich auf seine Lippen. "Es ist praktisch, nicht wahr? Eine Sache weniger, um die du dir nun Gedanken machen musst." Er hebt den rechten Zeigefinger und zeigt schließlich direkt auf Nazira. "Doch für welchen Preis? Wäre es nicht praktisch, auch nicht mehr atmen zu müssen?", fährt er fort. "Dafür müsstest du natürlich noch etwas mehr hergeben, als du dieses Mal getan hast. Dein Leben. Doch keine Sorge, auch sein Fehlen wird dir im Nachhinein kaum auffallen." Trotz dem etwas lauter gewordenen Ton, ist das Schmunzeln von seinen Lippen nicht vergangen.


Sharisad Nazira legt langsam die Hand über ihre Brust, als er das Atmen erwähnt. Seine Worte stimmen sie nachdenklich, es war schon etwas Wahres daran. Sie vermisst ihre Lebendigkeit und Unbeschwertheit. Ja sogar ihre Impulsivität, die ihr normalerweise auf die Nerven fällt. Ihr halbes Wesen scheint mit dem Feuer gegangen zu sein, daher also das wachsende Unbehagen. Ganz zu schweigen von dem .. Schmerz. Es fällt ihr zusehends schwerer, ihm in die Augen zu sehen, vor allem jetzt da er mit dem nackten Finger auf sie zeigt und seine Stimme erhebt. Es gibt eine Frage, die sich gerade vor ihr aufgetan hat. Doch im ersten Moment hat sie noch zu viel Angst, um sie zu stellen. Sie schweigt ein paar Minuten, dann wagt sie es. »Wirst du mich töten?« Die Frage nach seiner Gildenzugehörigkeit hatte er unbeantwortet gelassen. Doch gibt es keinen Zweifel, dass er diesen Mördern angehört. Warum sollte er sonst ihr Zeichen tragen und es zudem noch in seinem Meisterwerk verewigen? 


Inferno Coronus wirkt ein wenig irritiert, bis ihm eine Sache wieder einfallen zu scheint. "Nein, wenn dann tust du das selber. Freiwillig. Weil dir dein Leben zu anstrengend ist. Oder weil du deinem Herr und Meister beweisen willst, dass du dich traust, dir einen Doch in's Herz zu stoßen. Glaub mir, ich stelle die geringste Gefahr für dein Leben dar." Führt der Mann aus, während er sich erhebt. Langsam wendet er den Kopf gen des einzigen, kleinen Fensters in diesem Gebäude und schweigt einen Moment. "Niemand kann aus seiner eigenen Haut.. man ist was man ist.", fügt er schließlich geschlagen hinzu, "Dies nicht anerkennen zu wollen hat schon weit größere Leute als dich und mich zu Fall gebracht."


Sharisad Nazira sollte nun eigentlich etwas fühlen. Erleichterung wahrscheinlich? Nichts da, nichts zu finden. Ist es ihr egal, dass ihr Leben verschont wird von einem Mörder und wer-weiß-noch-was? Auf seine Worte weiß sie allerdings nichts zu erwidern und schweigt ihn daher an. Vielleicht aber auch aufgrund seiner Unterstellung, sie wäre Denieru absolut hörig. Schließlich entspricht das absolut nicht der Wahrheit. Sie zieht die Knie vor's Gesicht und legt ihre Arme um die angewinkelten Beine. Schließlich fällt ihr doch noch eine Frage ein. »Du verlangst von mir, dass ich dir glauben soll? Wie soll jemand wie ich jemandem wie dir überhaupt jemals Vertrauen schenken?« Sie geht dabei nicht näher darauf ein, was sie mit den gegenseitigen Bezeichnungen meint, kurz gesagt soll dies wohl das klassische Gute gegen Böse Gesinnung darstellen.


Inferno Coronus dreht sich zu der Frau um, als sie ihre Frage ausgesprochen hat. "Ich verlange nichts von dir. Wenn es dein Wunsch ist, so wirf meine Worte fort, wie du es auch mit deiner Gabe getan hast. Doch wenn du schon dabei bist, dann musst du auch sie... " - er deutet auf die Schlange, die sich eintönig um das Handgelenk der Frau windet - "... wegwerfen. Denn sonst könnte doch noch etwas an die Seele erinnern, die du dabei bist dir selbst zu entreißen." Unschlüssig sieht er letzten Endes auf die Frau hinab und kratzt sich schweigend an der Wange.


Sharisad Nazira lässt ihre Beine los, sodass die Stiefel mit einem Krachen auf dem Steinboden aufkommen, und springt auf. »Ich habe .. gar nichts weg geworfen!« murmelt ihre Stimme .. leise und dunkel. Hatte er es etwa geschafft sie wütend zu machen, das letzte Bisschen Zorn in ihr wach zu kitzeln? Stocksteif bleibt sie an dieser Stelle stehen. Würde sie sich ihm überlegen fühlen, hätte sie sich ihm wahrscheinlich genähert, sich vor ihm aufgebaut. Aber sie weiß noch immer nicht, was sie von ihm halten soll. Sie blickt auf seine Hände. Wie viele Leben er damit wohl schon genommen hat? Mit voller Absicht? »Doch dein Geschenk kannst du trotzdem gern zurück bekommen. Wer weiß, warum du es mir gegeben hast.« Sie hebt die Hand vor sich nach oben und die Schlange löst sich von dem Handgelenk, um sich auf der Handfläche ruhelos umherzuschlängeln. An ihrem angestammten Platz ist ein roter Streifen zurückgeblieben, doch Nazira sieht ihn nicht und bemerkt ihn wahrscheinlich auch nicht. Die Situation bereitet ihr Unbehagen, sie will eigentlich nicht, dass es so endet. Wer weiß, ob ihre Hand an der Stelle bleiben wird, wenn er danach greift?


Inferno Coronus grinst der Frau nur schelmisch entgegen. "Sieh dich an, du bist nicht einmal mehr in der Lage, mich ordentlich anzuschreien. Erbärmlich.", erwiedert er. Dann blickt er auf die Schlange hinab und beginnt nach einem Augenblick, leicht den Kopf zu schütteln. "Ich habe sie dir gegeben, weil du der erste Mensch bist, dem ich sie geben KONNTE - mit dem ich meine Gabe teilen konnte. Du musst sie schon selber vernichten. Ich werde dir falsche Entscheidungen nicht abnehmen." Um seine Worte mit Nachdruck zu versehen, verschränkt der Mann zugleich die Hände hinter dem Rücken. "Nebenan gibt es eine Wasserpumpe und ein Becken, in dem du sie ertränken kannst."


Sharisad Nazira schüttelt den Kopf und lässt die Hand wieder sinken. Die Schlange verdeckt sogleich wieder das rote Mal, das sie auf ihrer Haut verursacht hat. »Nenn mich nicht erbärmlich, nur weil ich Unschuldige vor meiner angeblichen Gabe bewahren will. Für dich mag ihr Tod keine Rolle spielen, doch für mich umso mehr. Es war eine schöne romantische Vorstellung das Feuer irgendwann kontrollieren zu können, doch nun ist es weg und damit hat sich der Fall erledigt.« spricht sie kalt und wendet sich sachte von ihm ab. Etwas leiser spricht sie weiter. »Es tut mir Leid, wenn ich dich enttäuscht habe. Doch selbst wenn ich wüsste, wie ich das Feuer zurück bekommen kann.. es ist einfach am Sichersten so.« Warum sich also überhaupt Gedanken darüber machen, ob sie es will oder nicht? Für sie ist die Sache ganz klar, ihr eigenes Leid ist ein fairer Preis für die Unversehrtheit der anderen Menschen. Da sie mit dem Rücken zu ihm steht, stört es sie nicht, dass ihre Augen glasig werden. »Du weißt genau, dass ich zu soetwas nicht imstande bin.« Grausam, das von ihr zu verlangen.


Inferno Coronus zögert kurz, dann legt er ihr die Rechte auf die Schulter - trotz der Gefahr, dass sie wieder glauben könnte, er wolle ihr schlimme Dinge antun. "Immerhin bedeutet das auch, dass du dich noch nicht vollständig zerstört hast. Das Mitleid mit diesem Wesen ist wohl ein guter Anfang. Nimm es ruhig mit." Schon nimmt er die Hand auch wieder zu sich - als Geste muss das reichen. "Auf dass es dich in deiner Kälte wärmen soll, so lange du es nicht kannst. Bis du eines Tages wieder zu dir selbst findest."


Sharisad Nazira versucht seine Berührung zu ertragen, geht aber dann doch einen Schritt von ihm weg, als er die Hand nach quälend langen Sekunden wieder von ihr nimmt. Es ist schon schlimm genug, ihn in ihrem Rücken zu wissen. »Ich .. kann es nicht behalten.« presst sie hervor. Nach der Ansage von Denieru wird sie es nicht wagen mit diesem Tier in den Tempel zurückzukehren. Und überhaupt - sie vertraut ihm nicht, wie soll sie dann ständig einen von ihm geschaffenen Begleiter bei sich haben wollen? 

 

Inferno Coronus sieht einen Moment zu Boden, dann bewegt er sich wieder hinüber zum Sofa. Nachdem er sich wieder gesetzt hat, blickt er die Besucherin an. "Wieso bist du heute hergekommen?", will er schließlich wissen. Schmunzeln und Hohn sind inzwischen betrübtem Ernst gewichen. Trocken klingen die Worte, trocken und brüchig. Still und unablässig sieht er sie an.


Sharisad Nazira würde sich gern wieder zu ihm umdrehen, doch sie kann ihm nicht in die Augen sehen. »Ich wollte von dir selbst hören, dass du zu diesen Mördern gehörst.« Enttäuschung schwingt in ihrer Stimme mit. »Ich hätte es nicht einmal für möglich gehalten, selbst nachdem ich deinen Steckbrief gesehen hatte. Bis mir eröffnet wurde, dass dein Meisterwerk eigentlich das Symbol dieser Gilde ist!« Und doch verschweigt sie ihm den zweiten Grund, will sich ihm nicht anvertrauen. Vielleicht hatte sie ja auf seine Hilfe gehofft, auf irgendeinen Rat, damit es ihr besser geht. Sie hasst diese allgegenwärtige Kälte, die sie umgibt. Hasst es, dass sie gerade zu dem Menschen, der ihr am Ähnlichsten von allen ist, kein Vertrauen haben kann. Warum muss es auch gerade er sein?


Inferno Coronus nickt verstehend. Er räuspert sich kurz. Nach wenigen Herzschlägen der Stille richtet er von neuem das Wort an sie. "Und nun? Bin ich ein anderer geworden? Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du beginnst, deine eigenen Gedanken und Meinungen zu bilden. Doch statt dessen lässt du dich kontrollieren und formen. Habe ich dich auch nur einmal belogen, betrogen oder dir wehgetan? Habe ich dich dazu gebracht, dich schlecht zu fühlen wegen dem was du von Natur aus bist? Oder habe ich dich so krank gemacht, wie du im Moment bist?" Der Mann legt den Kopf schief, während er auf ihre Antwort wartet.


Sharisad Nazira wendet sich nun doch wieder zu ihm um und setzt sich zurück auf den halbwegs intakten Sessel. »Das Einzige, das mich je kontrolliert hat war das Feuer. Stell mich nicht als naiv hin, denn das wäre ich wenn ich dir vertrauen würde, nur weil du mir noch nichts getan hast.« Sie seufzt schwer und reibt sich die Stirn. Das alles wirkt so ausweglos, diese ganze Diskussion hat doch schon lange keinen Sinn, denn es gibt nichts mehr was sie beide verbindet. Und doch bedauert sie die Umstände, die dazu geführt haben. »Ich habe sehr vielen Menschen das Leben genommen, nur durch einen unbedachten Moment.« Sie fährt sich kurz über die Augenlider und sieht ihn dann wieder an. »Und dafür werde ich mich und meine Natur immer verachten. Wäre dir das denn egal?« Sie kann einfach nicht glauben, dass er wirklich so ein schlechter Mensch sein soll. Plötzlich wird ihr Blick starr und sie blickt schnell ein Stück zur Seite. Es ist zwar kaum sichtbar, doch ihr Oberkörper verkrampft sich für einen Moment sehr stark. Während sie sich wieder entspannt, atmet sie geräuschvoll aus. »Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen.« Die Schlange gleitet von ihrer herabhängenden Hand ab und schlängelt sich über den Boden.


Inferno Coronus atmet langsam und tief ein, dann hält er kurz die Luft an. Nachdenklich streicht er sich über die Wange. "Weißt du, Nazira, meine Familie ist in einem Feuer gestorben als ich noch sehr klein war. Ich habe überlebt, eben wegen jener Gabe. Ich glaube, meine Eltern müssen von meiner Fähigkeit, von der Art meines Daseins gewusst haben. Doch in meiner Heimat war nichts geduldet, das Magie gleicht - ich bin mir sicher, sie haben es deshalb für sich behalten. Hätten sie mein Wesen anerkannt, hätte es jemanden gegeben, der mich mir das gezeigt hätte, was ich heute weiß, hätte ich sie damals spielend leicht retten können. Ich hätte sie alle retten können. Was ich damals gelernt habe, ist lediglich die Tatsache, dass der Tod auch ohne mich durch die Welt zieht. Was ich - und du - lediglich tun kann, ist seine Richtung zu kontrollieren. Indem du dich selbst zerstörst hilfst du niemandem und machst nichts wieder gut." Da Coronus nach den Fäden, die das Elementarwesen in dieser Welt zusammenhalten nicht zu greifen scheint, beginnt die Schlange auf dem Boden zu flackern und instabil zu werden.


Sharisad Nazira ist sitzen geblieben, als es angefangen hat zu erzählen. Der Schmerz, den der Tod seiner Eltern bei ihm verursacht haben muss, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sie erkennt, dass er ganz ähnlich aufgewachsen ist wie sie. »In meiner Heimat hätten sie mich gesteinigt, wenn jemand davon erfahren hätte. Deswegen habe ich das Feuer immer unterdrückt. Bis mir eines Tages etwas passierte, dass mich diese Kontrolle verlieren ließ.« Sie zieht die Beine wieder herauf und presst die Arme gegen ihren Bauch. »Ich lebte im Palast des Sultans, seit meiner frühesten Kindheit war ich dort Tänzerin. In wenigen Minuten habe ich ihn komplett niedergebrannt und alle Bewohner sind in den Flammen umgekommen.« Zittrig nimmt sie einen tiefen Atemzug. »Alle, die ich in meinem Leben gekannt habe .. es müssen mehr als hundert gewesen sein.« Sie schließt die Augen und schüttelt erneut den Kopf. »Das kann man nicht wieder gut machen, doch ich will verhindern, dass es wieder passiert.«


Inferno Coronus nickt verständnisvoll. "Doch du hast das nicht gewollt. Und wäre dort dein Potential gefördert worden, hätten sie es anerkannt und dich unterrichtet, dann hätte auch das nicht sein müssen. Also ist es nicht deine Schuld - sondern die der Kultur, aus der du stammst. Dieses Feuer hast nicht DU erzeugt, es hat sich losgerissen und gegen deinen Willen alles verschlungen. Denn so etwas würdest du niemals absichtlich tun. Darum brauchst du die Schuld für ihren Tod nicht auf deine Schultern zu laden - auch das habe ich gelernt. Was du aber tun kannst, ist all den Opfern Respekt Zollen, in dem du deine Gabe nutzt und in etwas großartiges umwandelst. Wenn du dich selbst dafür nun daran zerbrichst, so würdest du nur zeigen, dass du wirklich nicht im stande bist, etwas positives zu schaffen." Ein Hauch von Bitterkeit tritt in den Blick des Mannes, während er den Kopf langsam hin und her schüttelt.


Sharisad Nazira hatte das was damals passiert ist, noch nie aus diesem Blickwinkel betrachtet. In ihren Augen war es immer nur ihre Schuld gewesen, ob nun willentlich oder nicht, spielte dabei keine Rolle. Sie begreift langsam, dass er recht hat mit dem was er sagt. Zwar wird sie sich nie komplett von ihren Schuldgefühlen frei machen können, doch die Vorstellung den Verstorbenen Respekt zu erweisen rührt ihr Herz. Im letzten Moment kann sie einen Schmerzlaut unterdrücken. Wer hätte gedacht, dass Vergebung so weh tun kann. Fragend sieht sie ihn an und versucht ihre Mimik unter Kontrolle zu halten. »Wie soll ich eine Gabe nutzen, die nicht mehr da ist?« Soll das heißen, sie will von ihm wissen, wie sie das Feuer zurück erlangen kann? Das wäre gut möglich, denn inzwischen ist sie sich ziemlich sicher, dass ihr Befinden sich nicht mehr bessern sondern nur noch weiter verschlechtern wird. Bis sie nach kurzem oder langem Dahinsiechen irgendwo elendig krepiert. Und das würde schließlich nichts wieder gut machen, nicht wahr?


Inferno Coronus sieht zur Decke, dann starrt er den Tisch vor sich an. "Ich kenne mich wirklich nicht sehr gut aus. Aber ich denke, einen Versuche wäre es wert. Nun wird sich der Unterschied zwischen dir und einem billigen Zauberer zeigen." Der Mann steht auf und beginnt etwas abwesen vor hin sich zu starren. Was zunächst seltsam aussieht, enthüllt schnell seine Bedeutung: Zunächst intesives Glimmen, dann helles Leuchten ist, was in den Pupillen zu erkennen ist und dann auf die ganzen Augenhöhlen übergreift. Kaum scheinen lodernde Flammen aus seinen Augen zu lecken, schon tropfen überall an seinem Körper flüssige Flammen aus den Poren der Haut. und dringen durch den Stoff. Doch diese Erscheinungen sind wohl nur Nebeneffekt: Von der Brust auf den ganzen Körper des Mannes ist ein durchdringendes Leuchten zu erkennen, das blutrot durch jede Haut- und Muskelschicht dringt. Als es seine maximale Intensivität errecht hat, reißt der Mann die Kiefer auseinander. Explosionsartig bricht nun das schiere Inferno in Form einer Flammensäule aus, die zunächst gegen die gegenüberliegende Wand prallt und dann als Flammenwalze auf den Rest des Raumes reflektiert wird. Nichts bleibt vor dem Feuer verschont, selbst den Sauerstoff der Atemluft verschlingt es. Durch den entstandenen Unterdruck und die enorme Hitze bricht das einzige Fenster des Raumes und glühende Glastränen splittern in den Raum - sie sind bereitszähflüssig, als sie Coronus und Nazira erreichen. Nichts als Feuer ist zu sehen, in dem die Anwesenden wie Strohhalme im Sturm herumgeschubst werden. Als längst nichts anfassbares mehr von den Einrichtungsstücken vorhanden ist, legt sich der Sturm schließlich wieder. Der Mann dessen Willen Ursache der vollkommenen Zerstörung war, steht schwarz und grinsend einen Schritt weiter hinten, als es zuvor der Fall war. Von seinen Klamotten, die üblicherweise keinen Schaden von seinen Spielereien davon tragen, ist wenig übrig geblieben. Ein paar schwarze Lederbrocken baumeln noch von seinen Füßen und verkohlte Wollreste bedecken das nötigste - und könnten jederzeit herab fallen.


Sharisad Nazira runzelt die Stirn ob seiner Ankündigung und beobachtet ihn. Einen Moment lang scheint nichts zu passieren und sie fragt sich schon, was und ob er da überhaupt etwas macht. Dann bemerkt sie das Glühen in seinen Augen und beginnt langsam zu erahnen, was er vor hat. Nun wenn siedendes Wasser nicht hilft, dann vielleicht pures Feuer, nicht wahr? Sie hat keine Angst, schließlich konnten ihr Flammen noch nie etwas anhaben. Trotzdem erhebt sie sich erfürchtig und tritt auf wenige Schritte an ihn heran, als sein Körper von innen heraus zu leuchten beginnt. Sie kann sogar die einzelnen Adern unter der Haut erkennen, das Wörtchen wunderschön schießt ihr durch den Kopf und sie hält den Atem an. Als die Flammen sie umschließen, keucht sie erschrocken auf. Was ist das .. Schmerz? Nein, das kann nicht sein, bestimmt ist es nur die ungewohnte Hitze, die sich etwas unangenehm anfühlt. Doch als nächstes fliegen vereinzelte milchig-weiß glühende Tropfen auf sie zu und senken sich tief in ihr unbedecktes Fleisch, die Flammen hatten den dünnen Stoff, den sie am Leib trug, bereits in Sekunden von der Haut geleckt. Der unerwartete Schmerz scheint sie schier zu durchbohren und lässt ihre Beine unter ihrem Gewicht einknicken. Sie geht in die Knie, keucht und atmet Feuer, schließt die Augen und sieht Feuer, fasst sich an die Kehle und spürt Feuer. Doch sie wird nicht sterben, nicht hier und nicht so. Als sie die Augen nach endlosen Minuten wieder öffnet, ist die Glut in sie zurückgekehrt. Sie erhebt sich und setzt vorsichtig einen Fuß vor den Anderen, es fühlt sich an, als würde sie ihre ersten Schritte tun. Sie sieht ihre kohlrabenschwarze Haut und auch die klaffenden Wunden in denen das Feuer brodelt, wie flüssiges Gestein. Einzelne Flammen flackern daraus hervor, auch als das Inferno bald darauf vergangen ist. Nun erblickt sie auch den ebenso schwarz verbrannten Coronus, der gar nicht weit von ihr weg steht. Unwillkürlich erwidert sie sein Grinsen und muss sogar bald schon anfangen laut zu lachen. Eine einzelne Träne löst sich aus ihrem Augenwinkel, sie sieht aus wie ein kleines Rinnsal aus Lava, das über gerade erkaltetes Gestein hinab fließt. Sie ist so erleichtert, dass sie zunächst nichts zu sagen weiß. Das sie beide nackt beziehungsweise so gut wie nackt sind, scheint sie nicht zu interessieren.


Inferno Coronus sieht die Frau an und verschränkt schließlich zufrieden die Arme vor der Brust, als er erkennt, dass sie wohlauf zu sein scheint. Kurz nickt er ihr zu und sieht beiläufig an ihr hinab - und sogleich meldet sich die Rune, die seinen Rücken zeichnet. Schmerz zuckt durch seinen Körper. Sofort schließt der Mann die Augen, doch es ist zu spät. In der Schwärze vor seinen geschlossenen Augen zeichnen sich die weiblichen Umrisse der Frau ab, während er mit einem schmerzerfüllten, gurgelnden Laut in die Knie geht. Immer wieder fährt ein unkontrolliertes Zucken durch seinen Körper, während der Schmerz ihn überwältigt. Schließlich überwältigt ihn die Pein und die Schwärze umschlingt seinen Verstand, während sein Gesicht ohne Dämpfung auf den Steinboden aufschlägt. Das dumpfe Knacken seines brechenden Nasenrückens ist der letzte Laut, der von dem Mann zu vernehmen ist.


Sharisad Nazira lacht ihn an, doch das Lachen erstirbt schnell, als er plötzlich zusammenbricht. Erschrocken hastet sie auf ihn zu, ist jedoch nicht schnell genug, um ihn vor dem Aufprall zu bewahren. »Coronus!« ruft sie ängstlich und kniet sich neben ihn hin. Sie weiß überhaupt nicht was sie zuerst machen soll, schließlich zeigt er keinerlei Reaktionen mehr. Fahrig zucken ihre Augen hin und her, dann fasst sie einen Beschluß. Sie packt ihn am Rücken und rollt ihn wenigstens erstmal zur Seite. Seine Nase sieht schlimm aus, aber davon scheint er nichts mehr zu merken. Unschlüssig erhebt sie sich und sieht sich suchend in dem völlig zerstörten Raum um. Sie kann ihn nicht einfach so liegen lassen. Ihre Schritte führen sie zurück in den Flur, von dem noch mehrere Zimmer abgehen, eins davon könnte mal eine Küche gewesen sein - man kann noch den gußeisernen Ofen erkennen. Und vor einem Zimmer befindet sich eine weitere Stahltür, wie die vom Eingang. Sie scheint noch unversehrt zu sein und die Frau muss sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen lehnen, um sie aufzuschieben. Verwundert begutachtet sie den Raum dahinter, perfekt - ein Schlafzimmer und so ungewohnt hübsch und sauber. Doch für Bewunderung bleibt ihr später noch genug Zeit. Fast findet sie es ja schade um die weißen Laken, doch sie schlägt die Decke zur Seite und macht sich daraufhin daran den Bewusstlosen an diesen etwas weicheren Platz zu bringen .. oder vielmehr zu schleifen. Mit Hängen und Würgen schafft sie auch das und wischt sich den nassgeschwitzten Ruß aus der Stirn. Sorgsam deckt sie ihn zu und mustert sein teilweise mitgenommenes Gesicht. Was ist nur mit ihm passiert? Hat er sich etwa verausgabt .. das kann sie sich eigentlich nicht vorstellen. Also wird sie ihn wohl fragen müssen, wenn sie am nächsten Tag nochmal nach ihm sieht. Allerdings - so sollte sie sein Haus wohl besser nicht verlassen. Also stibitzt sie sich aus dem Schrank noch ein einfaches Hemd und eine Hose, bevor sie geht. Er wird schon nichts dagegen haben. ~ }Y{ ~

Rollenspiel mit Windmagier Denieru

..am 17. Juni 2012 in der Ruine des Chaostempels

 

Vorsicht, in diesem RP findet ein Kampf statt und es werden mitunter PP-mässige Ausdrucksweisen verwendet. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass das alles nur unter Absprache geschah ;)

 

Es war ruhig im Innengarten des Tempels. Der Teich war mit einer dünnen Schicht Eis bedeckt, so brüchig, dass es sich selbst kaum halten konnte und der WInd wehte immer wieder feinen Schnee über das Dach. Der Himmel war in einem hellen, fast weißem Grauton gehalten. Nur in der Mitte des Gartens war es Grün. dort wo der Schnee weggeschmolzen, und das Gras mit Tau bedeckt, war. Der Windmagier stand auf der Treppe nahe des EIngangsbereiches. Die Arme hatte er unter dem Umhang überkreuzt. Sein Blick war neugierig doch kühl. Beobachtete jede Bewegung des jungen Mannes der dort in der Mitte des Gartens stand. Und mehr hast du in der Zeit nicht gelernt, Nerge? sprach der Elf mit eisigem Hauch. Der Dunkelelf im Garten hätte ihn nun böse, und voller stolz, angestarrt doch seine Augenbinde verhinderte es. Er war hochgewachsen mit hellem doch kurzen Haar. Er war in einem roten Umhang gehüllt..so tief rot, dass er wahrscheinlich in Blut gefärbt wurde. Für die Zuhause reicht es auch immer! Da beschwert sich keiner. Der bleiche Elf nickte. Deswegen wirst du auch nicht besser. Dir fehlt die EInstellung und der Ansporn. Zumindest an Ansporn fehlte es ihm nun nichtmehr. Nerge war mürrisch und hatte das Wort "Spaß" nie gehört. Auf dem Gesicht des Dunkelelfen zogen sich Falten über der Stirn. Denieru wusste, dass er wütend wurde..doch das musste sein.

 
Es ist noch früh an diesem Morgen, als eine verdreckte Frau ihren Weg durch den Wald um die Stadt der Elfen sucht. Mithilfe des Kompass' auf dem Schlüssel in ihrer Hand kann man den Tempel vor dem sie jetzt steht kaum verfehlen. Müde blinzelt sie an den hohen Flügeltüren hinauf, die aus massivem Metall gefertigt zu sein scheinen. Skeptisch geht der Blick zwischen jenen und dem schwarz gefärbten Schlüssel hin und her bevor Letzterer schließlich mit einem Schulterzucken im Schlüsselloch verschwindet und einmal um die eigene Achse gedreht wird. Wie von Zauberhand schwingen beider Türen zur Seite und geben den Weg ins Innere des Tempels frei. Die verrußte Tänzerin in Männerkleidung staunt nicht schlecht und tritt ein. Alles worauf sie sich freut ist ein kochend heißes Bad und frische Kleidung .. von der wenigen die noch übrig ist. Aber was ist denn da draußen los? Ihre Schritte führen sie gerade aus zur gegenüberliegenden Seite des Tempels, der in den Garten übergeht. Neugierig tritt sie hinaus und .. friert? Es ist so kalt, dass sie sogar ihren Atem in der Luft sehen kann und das mitten im Sommer. Zum Glück erreicht die Kälte noch lange nicht dieselbe Intensität wie in den Bergen. Nie wieder ..

 
Windmagier Denieru beachtet Nazira nicht. Er ingorierte die junge Tänzerin sogar. Überhören konnte man die grossen Tore des Tempels jedenfalls nicht. Mit solchen Toren war es wahrscheinlicher, dass die Wände drumherum aufbrachen, als das Tor selbst. Der Windmagier stand vor Nazira. Den Rücken ihr zugedreht...und vom Garten hörte man das Training. Zwischen des Schnees und der freien Fläche in der Mitte waren dünne Pfähle aufgesteckt. Um den Fuss jedes Pfahls war der Schnee geschmolzen. Sie waren warm und nass. Jedes Mal, wenn Schnee auf sie wehte schmolz es und perlte herunter. Ehe der Dunkelelf mit einem Übungsstab, ganz ähnlich dem von Nazira auf diesen einprügelte. Erst jetzt sprach der Elf zu der Tänzerin. Wie ich sehe, hast du dich erholt. Der Dunkelelf wechselte von einem Pfahl zum nächsten, als läge der Hass der Welt auf ihm. Bist du fit genug, für ein paar Tanzstunden?


Sharisad Nazira erkennt den Magier, auch wenn er mit dem Rücken zu ihr steht. Doch sagt sie erstmal nichts, er hatte sie garantiert auch ohne dem schon bemerkt und erkannt. Wie er das immer anstellt, ist ihr schleierhaft. Doch sie vermutet, dass es etwas mit seiner Luftmagie zu tun hat. Still sieht sie zu was in der Mitte des Gartens passiert. Den Mann hatte sie noch nie gesehen, seine anthrazitfarbene Haut steht im krassen Gegensatz zu dem hellen Haar und die spitzen Ohren .. etwa auch ein Elf? Viel interessanter jedoch ist, was er da mit dem Stab und den Pfählen anstellt, der Sinn des Ganzen mag sich ihr noch nicht so recht erschließen. Sie erschrickt leicht, als sie unvermittelt angesprochen wird, nickt aber dann. »Ich hatte Hilfe.« Und die kleine Schlange trägt sie auch nicht mehr. Allerdings war der Ausgang dieser Begegnung mehr als merkwürdig. Sie wird am nächsten Tag nochmal nach ihm sehen. Auf seine Frage hin, mustert sie ihren Lehrmeister erstaunt. »Tanzstunden? Ich glaube nicht, dass du mir welche geben kannst!« antwortet sie gespielt empört und lacht leise. Immerhin sieht er nicht gerade wie eine Sharisad aus, ganz davon abgesehen, dass diese Tänze nur von Frauen erlernt werden dürfen. Aber Spaß beiseite, er hat sicherlich etwas anderes gemeint. »Es fühlt sich an, als wäre alles wieder beim Alten .. wir können es versuchen.« Unsicher zuckt ihr Blick zu dem Fremden mit den verbundenen Augen, ist er nicht gerade dabei ihn zu
trainieren?


Windmagier Denieru blickt weiter geradeaus..scheinbar hört er nicht hin, bis die Tänzerin zustimmt. Seine Lippen bewegen sich leicht, doch Nazira hört keinen Ton. Er lenkt ihn so geschickt von ihren Ohren weg, dass nur der Dunkelelf etwas hört. Dieser beendet Augenblicklich seine Schläge und zieht sich die Binde von den Augen. Bernsteinfarbende Augen starren zu Nazira...er grinst und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Die da? An blosser Mensch? Pah.. ein verächtliches Schnauben folgt. Er stößt den Stab unsaft auf den Boden und lehnt sich an. Sein Stab war aus dunklem Ebereschenholz Glatt geschnitzt. Er war überzogen mit dünenn Linien seines Blutes die seit Jahren dort eingetrocknet sind. Heute wirst du lernen, wie man der Gefahr ins Auge sieht, und die Kontrolle behält, bevor man den Kopf verliert. haucht der blasse Magier. Nazira erkannte, dass er nun nur zu ihr sprach, da der Dunkelelf dies nicht bemerkte. Also Überlebe, und lass den Tempel heil. Gleichzeitig.


Sharisad Nazira hört zwar keinen Ton von dem, was Denieru spricht, wohl aber die Antwort des Fremden. Augen von der gleichen Farbe wie ihre Eigenen, welche aufgrund seiner herablassenden Ausdrucksweise in ein leichtes Glühen übergehen. Sie hatte es noch nie leiden können, wenn man sie unterschätzte und hier wird es wohl auch keinen kümmern, wenn sie entsprechend hitzig reagiert. Entschlossen tritt sie einen Schritt auf ihn zu, hält jedoch inne, als sie selbst nun angesprochen wird. Die Worte bringen sie dann
direkt zum Schmunzeln »Welche Kontrolle?« witzelt sie zynisch. Ihr das Versprechen abzunehmen den Tempel heil zu lassen, war in ihren Augen die reinste Ironie. »Es wäre sicherer, wenn du selbst dafür sorgst, dass das Gebäude unversehrt bleibt.« Um ihr Überleben indes macht sie sich keine Sorgen. Was soll so ein Elf mit einem Stock ihr schon anhaben? Zumindest ist er schon schwarz, da fällt so ein wenig Ruß doch gar nicht weiter auf. Zögernd folgt sie ihrem ersten Impuls und setzt die Schritte weiter vorwärts.


Windmagier Denieru | Die leichte Unsicherheit bemerkte auch der Dunkelelf. Denieru wusste, dass sie zur Überheblichkeit neigte..meistens aus der Angst heraus. Ein Spaß um nicht hilflos zu wirken. Nazira konnte mit ansehn, wie der Dunkelelf seinen Umhang von den Schultern warf. Erst jetzt wurde klar, wieso die Mitte des Gartens getaut war. Die Hitze ging von ihm aus. Er hatte sie schmelzen lassen. Er war ein Adept des Feuers..groß und muskulös. Doch mit der eleganz eines Elfen..und tödlich kühlen Augen. Der Erste Schlag kam bevor sie bereit war..bevor es ein Zeichen gab. Er traf mit der hartkantigen Spitze seines Stabes die Seite ihres Kopfes. Es Knackte..ihr Ohr klingelte. Sie hatte nichtmal bemerkt, dass sie zu boden gestürzt war und dabei einen Pfahl zerbrochen hatte. aus dem Pfahl, der innen ausgehöhlt war landete Glut und Asche auf ihrem Gesicht und mischte sich mit ihrem Blut. Ist das alles, dummer Mensch? Blöde Sprüche reissen und und auf der Erde herumbluten?


Sharisad Nazira liegt also im Nullkommanichts am Boden, das fing ja gut an. Bisher hatte sich für ihre Begriffe alles immer nur um das elementare Feuer gedreht. Mit einem physikalischen Angriff hatte sie also tatsächlich nicht gerechnet. Mürrisch richtet sie sich in die Hocke auf und rollt dann einmal rückwärts von ihm weg, um etwas Abstand zu erlangen. »Und du schlägst mich mit einem Stock?« spottet sie zurück und betastet vorsichtig die Platzwunde an ihrer Schläfe, während sie ihn nicht mehr aus den Augen lässt. Momentan versucht sie noch herauszufinden, was der Sinn dieses Kampfes sein soll. Sie beide scheinen das gleiche Element zu beherrschen, zudem ist er körperlich stärker als sie, das kann sie höchstens durch Schnelligkeit wett machen. Durch ihre nackten Füße versucht die Kälte in ihren Körper zu kriechen, doch ist jener bereits durch die Wut genügend erhitzt, um dies zu verhindern.


Der Dunkelelf lacht. Für ein Tier wie dich, ist dieser "Stock" schon fast zu gut. Er kommt erneut auf sie zu. Ein erster hieb, dieser war zu offen, zu vorhersehbar als das er je Treffen konnte. Kraft steckt darin, als er Nazira verfehlt und gegen eine der Pfähle donnert. Er setzt zu einem 2. hieb an. Er ist Brutal..eine Verkörperung von Stärke und Druck. Still wacht Denieru bis zu diesem Moment. Ja. Auf solche Gegner wirst du öfter treffen als auf magische. Stahl ist leichter zu führen als Magie. Doch sieh es nicht als schwächer an..auch Waffen sind schwer zu meistern.


Sharisad Nazira geht dieser Elf mit seinem Stab bereits jetzt gehörig auf die Nerven. Sie lacht leise, als sein nächster Hieb sie fast schon absichtlich verfehlt. Doch dies gereicht leider nicht nur zu ihrer Belustigung, sondern sie beginnt auch ihn ein wenig zu unterschätzen. Deshalb kann sie sich unter dem zweiten Hieb gerade noch so wegbiegen. Der scheint doch wendiger zu sein, als er aussieht. Als der Stab über sie hinweg schwingt, erkennt sie ihre Chance. Sie packt mit beiden Händen danach und nutzt seinen eigenen Schwung und ihr Körpergewicht dazu, um den Stab nach unten zu schleudern. Gleichzeitig konzentriert sie ihre ganze Aggressivität auf das Holz in ihren Händen. Fängt da etwa bald etwas an zu glimmen und zu rauchen? Sobald der Elf merkt, wie ihm geschieht und ihr den Stab entreißen will, wird sie los lassen und grinsen. Antworten gibt sie - zumindest verbal - keine mehr. Er wird schon sehen mit welcher Art von Tier er sich angelegt hat!


Windmagier Denieru beobachtet ihre Bewgeungen. Sie sind geschmeidigt..elegant. Beinahe hypnotisch. Er kann verstehen wieso sich dieser Brauch in ihrem Land so durchgesetzt hatte. Doch jede Kunstvolle Bewegung muss durchdacht sein. Sie sieht die Lücke des Dunkelelfen..und tappt genau in die Falle.. die Distanz ist weg..und sie in Reichweite. Die Bernsteinaugen scheinen zu funkeln vor Kampfesrausch..und während sie seinen Stab ergreift lässt er ihn lockerer..seinen Arm einfach mitziehen. Das Gewicht gibt nach und inmitten einer einzigen Sekunden greift die dunkle Hand des Drow ihre Kehle..und wirft sie zu Boden. Sie war schnell..doch im Nahkampf schwach wie ein Streichholz. Auch er hatte es bemerkt..und sie war ihm dennoch nahe gekommen. Und mit eben der Kraft die er an ihren Kopf geschleudert hatte, drückte er das Ende des Stabes gegen ihre Brust als wolle er sie durchstoßen. Wäre es ein Speer gewesen, so wäre sie nun aufgespießt wie ein Wildschwein. Dumme Göre..du glaubst tatsächlich was erreichen zu können? Wirklich? Mal sehn was du ohne dein Heißblut bist. Ein Lachen so dunkel und böse wie aus Alpträumen. Wo war nun Denieru? Viel schlimmer jedoch, war das was der Feueradept darauf tat. Und es war ihr mehr bekannt als jedem anderen.. Die Hitze verließ sie. Es war nicht die Kälte die in sie kroch..nein Schuld war der Magier, der seinen Stab nutzte ihr die Wärme zu entziehen, so wie sie es neulich noch bei der kleinen Schlange tat. Doch anders als sie, nutzte er es nicht um sich zu retten..er wollte sie ganz offensichtlich töten.


Sharisad Nazira hat wohl einen Fehler gemacht, doch merkt sie das zu spät. Ehe sie es sich versieht, liegt sie hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken und spürt den Druck seiner Pranke an ihrer Kehle. Sie keucht vor Schreck und Schmerzen auf, als das Ende seines Stabs die dünne Haut über ihrem Brustbein zerquetscht. Bald darauf weicht die Wärme zunächst aus ihren Fingern und Füßen. Sie braucht einen Moment, um zu realisieren was gerade passiert. Bei jedem Atemzug benebelt der Schmerz ihren Verstand und doch schleicht sich die Angst hinein, die Furcht vor der Kälte die sie bald wieder beherrschen würde, wenn sie nichts dagegen unternimmt. Mal sehen was sie ohne ihr Heißblut ist? Mal sehen, ob er so viel Hitze überhaupt absorbieren kann! Durch die Angst und den Zorn über ihre Niederlage fällt es ihr diesmal nicht schwer das ganze Ausmaß ihrer Feuersbrunst heraufzubeschwören. Nicht vergleichbar mit der gewollten Entfesselung in der Ruinenstadt, werden diese Flammen in wenigen Sekunden einen weit größeren Radius einnehmen. Das der Tempel eigentlich heil bleiben soll, ist für sie in diesem Moment komplett in Vergessenheit geraten.


Doch in dem Moment ertönt eine Stimme..scharf und kalt. Es ist ihr Meister. Genug! ohne, dass es Nazira bemerkt hatte steht er kaum 2 Schritte neben ihr. Er war doch nicht die ganze Zeit da? Auch der Dunkelelf wirkt verdutzt. Wie kannst du es nur so schweifen lassen! Das Gefühl der Wärme und der Kälte normalisierte sich und der Drow machte einen unsicheren Schritt zurück. Ich habe doch nur.. Du hättest mehr Schaden anrichten können als du denkst. Erneut erhebt der Drow das Wort. Ich hätte sie schon nicht umgebracht! Ich hab das gut unter Kontrolle! Erst jetzt blickt Denieru zu ihm. Und mit dir rede ich auch garnicht. Geh jetzt. Er blickt auf Nazira herab. Seine Mimik so ausdruckslos wie immer..doch war es beinahe als könnte man einen Ausdruck von Entäuschung in seinen Zügen ablesen. Was sollte das werden?


Sharisad Nazira japst nach Luft, als der Stab von ihr genommen wird. Hustend dreht sie sich auf die Seite und rappelt sich halb auf ihren Ellenbogen auf. Der Blick ist auf den Boden gerichtet und so sieht sie aus dem Augenwinkel das schwarz verkohlte Gras auf dem sie gelegen hat und spürt daraufhin wie sich die klaffenden Wunden aus denen das Feuer ihre Haut verlassen sollte langsam wieder schließen. »Schaden? Oh .. der Tempel.« Erst jetzt wird ihr klar was hätte passieren können. »Ich sagte doch ..« beginnt sie und wird durch einen erneuten Hustenanfall unterbrochen. ».. du musst selbst auf ihn achten und das hast du getan.« Man kann ihr eben einfach nicht Vertrauen, was die Kontrolle ihres Elementes angeht und schon gar nicht in einer solch ausweglosen Situation. Das wusste er genau, schließlich war sie deswegen hier. »Warum stellst du mir auf deinem Grund und Boden einen solchen Gegner gegenüber?« fragt sie nun ihrerseits und hebt angestrengt den Blick. »Du weißt, dass es nur so enden konnte. Er hätte mich sonst getötet.« Sie hat es in seinen Augen gesehen und Denieru soll bloß nicht versuchen es abzustreiten. Wenn er sie einer solchen Gefahr aussetzen kann, dann kann sie das Gleiche auch mit seinem Tempel tun!


Windmagier Denieru blickt auf sie herunter und schüttelt den Kopf. Du hast selbst die Entscheidung ob du etwas unmögliches möglich machst oder es erst "unmöglich" nennst. Aber eben hast du es nichtmal beachtet. Dir war es egal..und selbst wenn du die Konsequenzen deiner Blindheit vor Augen geführt bekommst.. Einen kurzen Moment wartet er. Er denkt an ihre Angst andere zu verletzen. Tust du nichts dagegen als ausreden zu finden. Entweder Flucht oder nicht möglich, ist es das? Er streckt den Fuss aus.. und schiebt ihren Stab an ihre Seite, dort wo er hin gehörte. Du sagtest, du wolltest nicht so werden. Nicht überheblich. Und doch fehlt dir die Möglichkeit über den Tellerrand hinaus zu schauen. Entäuschend. Der Elf drehte sich um..und führte seine Schritte durch den Schnee ins innere des Tempels. Nazira lies er liegen, damit sie nachdenken konnte. Frischer Schnee landete auf ihrem Gesicht. ~

Rollenspiel mit Inferno Coronus

..am 22. September 2012 im Alten Hochofen in Romar

 

Langsam öffnet sich die Tür und zwei schmale Füße huschen über die Schwelle, bevor sie sich wieder schließt. Schwarzer Ruß heftet sich an ihre Sohlen, färbt sie ein wie den Rest des Hauses. Es riecht nach verbranntem Holz und Stoff, doch der Brandherd ist bereits vor langen Stunden erkaltet. Die Augen der Frau huschen umher und betrachten das Ausmaß der Zerstörung zum ersten Mal bei Tage. Ein Kopfschütteln folgt, ein Seufzen, Bedauern. Natürlich ist sie froh. Erleichtert über ihre Heilung, doch sie macht sich vor allem Sorgen um den Bewohner dieses Hauses. Sein Hemd, das sie trägt,ist an einigen Stellen versengt und erzählt noch eine andere Geschichte. Der andere Grund ihres Hierseins, ein Streit mit dem Meister und ein gefährliches Missverständnis. Sie hat etwas Proviant stibitzt und zusammen mit ihren sieben Sachen in eine Tasche gepackt. Ihr treuer Hengst Amir steht angebunden vor dem Haus und trägt die wenige Habe auf seinem Rücken. Ist besser, erstmal nicht in den Tempel zurückzukehren. Sie seufzt und wischt ihre eigenen Probleme für den Moment beiseite. Hoffentlich geht es ihm gut .. ob er wohl noch bewusstlos ist? Sie erinnert sich an die Wasserpumpe, die er erwähnt hat. Vielleicht tut ihm etwas Wasser gut. Alles was das Haus an gläsernen und metallenen Behältern beherbergte, scheint in der letzten Feuersbrunst geschmolzen zu sein. Doch nach ein wenig Suchen findet sie einen steinernen Krug. Sie pumpt etwas Wasser in das Becken und reibt den Ruß grob mit den Fingern unterm Wasserspiegel ab, bevor sie ihn mit frischem Wasser füllt. In beiden Händen trägt sie das schwere Gefäß vor ihrem Bauch und stemmt mit dem Rücken die schwere Eisentür auf, hinter der das Bett steht. Gestern abend hatte sie ihn hierher gebracht, nachdem er plötzlich einfach zu Boden gegangen ist. Sofort sucht ihr Blick den Raum zu erfassen.

 
Im Schlafzimmer hinter der quietschend und widerstrebend aufschwingenden Tür liegt der Herr des Hauses noch immer im Schlaf, wie es scheint. Sein Gesicht ist nicht zu erkennen, denn er liegt auf dem Bauch. Einzig sein Nacken und seine Schulterblätter sind zu erkennen. Sie schließen den oberen Teil einer langen Narbe in Form einer zwergischen Rune ein. Der rechte Arm des Mannes wirkt seltsam angespannt, während der Handrücken der rechten Hand auf seinem Rücken nah der Narbe liegt. Nur bei stillem Lauschen ist es möglich, den flachen Atem des Mannes unter den rotbraunen, zotteligen Haaren zu vernehmen. Auch alles andere in dem Zimmer scheint seit der letzten Nacht unverändert und Coronus wirkt nicht, als sei die Rückkehr der jungen Frau in sein Haus bis zu ihm durchgedrungen.

 
Sharisad Nazira mustert das was von Coronus zu sehen ist und schiebt sich vorsichtig von der Tür weg, sodass diese so leise als möglich ins Schloß fällt. Zwischen seinen Schultern sieht die Haut merkwürdig aus. Sie tritt näher und betrachtet das vernarbte Gewebe. Es sieht aus, als wäre ihm diese Narbe absichtlich zugefügt worden, denn die Linien formen ein seltsames Zeichen. Der Krug wird auf den kleinen Tisch neben dem Bett gehievt, damit sie die Hände frei hat. Dann versucht sie den verdrehten Arm wieder zu richten, der so verkrampt auf dem Rücken angewinkelt ist. Als sie ihre Hände langsam um seine Hand schließt, bemerkt sie das Beben des Körpers. Ob er Schmerzen hat? »Coronus? Bist du wach?« fragt sie und lässt die Hand lieber wieder los.

 
Inferno Coronus durchfährt ein kurzes Zittern, als die Frau ihn berührt und anspricht. Ein paar kurze, unverständliche Worte brummt der Mann in sich hinein. Einen Moment später beginnen sich die Finger der auf dem Rücken liegenden Hand mehrfach kurz zu regen und schließlich leicht zur Faust zu ballen. Dann kommt ein leichtes Wippen in den Haarschopf und schließlich streckt der Mann die Linke, die bisher unter dem eigenen Körper verborgen war, weit von sich. "Uaaahgm..", kommt es aus seiner Kehle, "Mein Rücken.. ", stammelt der Mann in's Bettlaken, während er die Linke wieder langsam heranzieht, um sich damit aufzustützen und das dreckige, zerdrückte Antlitz gen der Besucherin zu recken.

 
Sharisad Nazira versucht ihm aufmunternd zuzulächeln, als sie sein Gesicht erkennen kann. Obwohl Erkennen eigentlich ein übertriebener Ausdruck für dieses Gesicht ist. Sie vermutet, dass nichtmal seine eigene Mutter ihn so wiedererkennen könnte. Ruß und Blut kleben teilweise auf dem einst weißen Kissen, zum anderen Teil sind sie noch rund um die verformte Nase verteilt. »Was ist mit deinem Rücken?« Schmerzt der etwa mehr als die Nase? Sie macht schnell ein paar Schritte herüber zum Schrank und holt eine Schüssel und einen Lappen hervor. Danach zieht sie sich einen Stuhl ans Bett, füllt etwas Wasser von dem Krug in die Schüssel und taucht den Lappen hinein. »Du hast wirklich schon besser ausgesehen.« versucht sie sich an einem Scherz, um ihn zu erheitern.

 
Inferno Coronus lässt den Kopf wieder sinken und letztlich gen Bettlaken hinab hängen, sodass seine Haare darüber fallen. Auf die Unterarme gestützt, antwortet er mit trockener und brüchiger Stimme. "Meine Vergangenheit, sie peitscht mich aus und schlitzt ich auf.. ", kommt es leise hervor, "Schon besser, ja?", fügt er mit einer Mischung aus keuchendem Husten und kehligem Lachen hinzu. Dann hebt er die Rechte zaghaft in den Schatten der Haare, dort hin, wo sein Gesicht verborgen ist, und fährt sich Stück für Stück über die Nase - bis wieder ein kurzer, steifer Ruck durch seinen Körper fährt und seine Hand verharrt.


Leise plätschern die Wassertropfen hinab, als Nazira das Tuch mit einer Hand auswringt. »Sprichst du über die Narbe?« will sie weiter wissen und bedenkt den Rest seiner Worte nur mit einem geräuschvollen Grinsen. Als sie sieht, dass seine Hand in Richtung Gesicht verschwindet, ahnt sie Schlimmes. Und doch zuckt sie ihrerseits kurz zusammen, als er sich ruckartig verkrampft. »Lass mal sehen.« bittet sie ihn und hält das Tuch schon bereit. Frauenhände gehören da viel besser hin als grobmotorische Rußfinger. Und weiter pocht im Hinterkopf die Frage, in welcher Verbindung sein Zusammenbruch und diese seltsame Narbe auf seinem Rücken stehen.


Inferno Coronus nickt kaum merklich vor sich hin. "Mhmm.. ", wird das Nicken dumpf und leise begleitet. Kurz zögert er, dann dreht er sich zu ihr um, ohne sich die Haare aus dem Gesicht zu wischen. Mit verdeckten und geschlossenen Augen setzt er sich langsam im Bett auf. Einen Moment zögert er, dann rutscht er an die Bettkante und reckt den Kopf ein kleines Stück nach vorn. "Ich habe mir die Nase gebrochen. Bin wohl gestolpert und hingefallen. Muss hier mal aufräumen.. ", murmelt er vor sich hin. "Oder auch nicht mehr.. ", fügt er einen Atemzug später mit plötzlich aufkommendem, schiefem Grinsen hinzu.


Sharisad Nazira schüttelt unwillkürlich den Kopf. Er will doch nicht etwa aufstehen, in diesem Zustand? Sie legt das Tuch zurück in die Schüssel und legt die nasse Hand auf seine Schulter. »Na komm, leg dich besser wieder hin.« schlägt sie vor und versucht ihn mit sanfter Gewalt zurück auf das Kissen zu drücken. »Hingefallen. Du machst Witze, oder?« murmelt sie spöttisch. Wer weiß ob er sie verstehen kann. Ob er überhaupt noch klar bei Sinnen ist. Just in diesem Moment wirkt er ganz und gar nicht so auf sie. Immerhin hat er den Aufschlag auf den Boden nicht nur gegen die Nase, sondern auch gegen den Kopf bekommen. »Wir räumen jetzt erstmal dich auf.« sagt sie dann bestimmter und nickt mit strengem Blick.


Inferno Coronus weißt wohl erstmal nicht recht wie ihm geschieht, denn ohne Widerstand, doch mit fragend erhobenen Händen lässt er sich schließlich wieder in bequemere Position befördern. "Hee.. du hast es doch umbedingt sehen wollen.", verteidigt er sich schließlich - macht aber zunächst keine Anstalten, sich wieder zu erheben. "Vielleicht kannst du mir eine.. Schiene.. oder so..", meint er schließlich etwas missmutig, lässt den Satz unvollendet und sieht die junge Frau ein wenig zögerlich an, als scheine er nicht recht zu durchschauen, was sie als nächstes mit ihm vor hat.


Sharisad Nazira findet es ja doch ein wenig niedlich, als sie seinen unbeholfenen Gesichtsausdruck bemerkt. Sie lächelt sanft, deckt ihn wieder richtig zu und nimmt das Tuch zurück in die Hand. »Bevor ich hier irgendwas schiene, muss erstmal der Dreck aus deinem Gesicht.« Und das soll ein gesuchter Mörder sein? Was auch immer er ist, er hat ihr geholfen also hilft sie ihm. Mit dem vorgestreckten Zeigefinger streicht sie die die wirren Haare aus dem Gesicht und beginnt dann Ruß und Blut durch sachtes Tupfen anzulösen und wegzuwischen. Zwischenzeitlich betrachtet sie skeptisch seine verbogene Nase. »Der Bruch muss auch erst gerichtet werden.« sagt sie dann schon etwas weniger selbstsicher. Hoffentlich muss sie das nicht machen.


Inferno Coronus verengt die Augen hier und dort, während er sich widerwillig das Gesicht waschen lässt. "Und, kannst du das?", erwiedert er schließlich, "Das wäre mir erheblich lieber, als in das Lazarett von Thalheim zu müssen." Letzteres erfährt dabei eine abwertende Betonung. Als das Gesicht schließlich weitestgehend sauber ist, schließt er für einen Moment die Augen. Eine Art Last, verbunden mit Körperlicher Anspannung, die ihn wohl während der Träume in seinem Schlaf befiel, scheint mit all dem Dreck abgewaschen worden zu sein.


Sharisad Nazira wäscht den Lappen immer wieder in der kleinen Schüssel aus, doch das Weiß weicht immer mehr einem bräunlichen Grau. Als er sie fragt, ob sie eine gebrochene Nase richten könnte, muss sie doch kurz lachen. »Nein, woher denn?« gibt sie grinsend zurück und hebt die Schultern. »Die Trollnonnen werden sich gut um dich kümmern.« Oh hoffentlich bittet er sie nicht, es selbst zu versuchen! Das kann doch nur schiefgehen.


Inferno Coronus scheint zu ahnen, in welche Richtung diese Gedanken führen, denn er lässt schon zu beginn des letzten Satzes ein verzweifeltes Stöhnen erklingen. "Trolle und Nonnen? Welcher Geisteskranke hat die denn gezüchtet?", murmelt er mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Schieb' das Teil doch einfach eben zu recht und dann.. was weiß ich denn - mach einen Verband drum." Der aufrührerische, ungeduldige Tonfall wird dabei noch unterstrichen, indem der Mann sich langsam und möglichst unbemerkt wieder aufzusetzen versucht. Dabei wandert sein Blick für einen Moment verstohlen in Richtung der Besucherin.


Sharisad Nazira grinst breit und gibt mit ihrer Mimik gleichzeitig zu verstehen, dass sie keine Ahnung hat, denn sie runzelt nur fragend die Stirn. Eigentlich - Recht hat er - Trollnonnen, welch absurde Kombination... Nein! Er hat's tatsächlich getan! »D..du weißt nicht, was du da verlangst!« ruft sie entsetzt aus und lässt den Lappen ins Wasser fallen, sodass es aus der Schüssel schwappt. Ihre Empöhrung wird noch angestachelt, als sie sieht, wie er einmal mehr versucht sich aufzurichten. »Liegen geblieben!« fährt sie ihn an und erklärt erst hinterher. »Du könntest eine Gehirnerschütterung haben, bist echt heftig auf den Boden geknallt.« Sie macht sich doch nur Sorgen. Auch um sein Gesicht - wenn sie wirklich Hand anlegen soll, wird er vielleicht sein Leben lang mit einer schiefen Nase herumlaufen und irgendwann im Schlaf ersticken. Das alles wäre dann ihre Schuld!


Inferno Coronus setzt sich also auf. "Ich weiß nicht, was ich verlange?", erwiedert er mit gerunzelter Stirn. "Was verlange ich denn, außer, dass du mir die Nase gerade biegst? Ist das schwer?", fügt er achselzuckend hinzu. Einen Moment zögert er, dann hebt der Mann die rechte Hand langsam zum Gesicht und fährt erneut sachte und langsam die eigene Nase von oben herab entlang, als denke er darüber nach, das einfach selbst zu erledigen.


Sharisad Nazira fuchtelt fahrig mit einer Hand herum und verteilt dunkle Tropfen auf dem weißen Laken. »Na ich hab doch überhaupt keine Ahnung davon. Ich werd dir furchtbar weh tun und am Ende heilt es nicht richtig und du hast trotzdem eine schiefe Nase!« sprudelt sie hervor und sieht wirklich sehr aufgeregt aus. Was hat er jetzt nun wieder vor? 

 

Inferno Coronus lässt die Hand langsam sinken. "Naja, ich würde mal sagen: Eine Hand rechts, eine Hand links und dann justieren. Versuch es doch einfach. Ein paar Schmerzen werd' ich schon aushalten." Der Mann wirkt mit einem Mal fröhlich, während er den Satz beendet. Dann zwinkert der der jungen Frau kurz zu. "Komm schon, ich will, dass du das machst."


Sharisad Nazira kneift die Augen zusammen, als wären ihre schlimmsten Alpträume plötzlich wahr geworden. »Ya chabar! Ya chabar!« murmelt sie immer wieder vor sich hin. Aber es nutzt ja alles nichts. Sie atmet tief durch, setzt sich zurecht und setzt einen so ernsten Blick auf, dass er denken könnte sie wolle ihn töten. Stattdessen verschränkt sie die Finger ineinander, lässt sie knacken und legt dann Hand an die verformte und teilweise angeschwollene Nase. Zunächst tastet sie nur ganz sachte und versucht herauszufinden, wo sie was am Besten wieder in welche Richtung rückt, damit es wieder so aussieht wie vorher. Das alles tut sie schweigend mit zitternden Händen, doch sie versucht sich zu konzentrieren.


Inferno Coronus schluckt kurz, lächelt dann aber erstmal wieder - zunächst. Als die Frau damit beginnt, Druck auf die Verformung auszuüben, vergeht es ihm augenblicklich wieder. Zunächst kneift der Mann nur die Augen zusammen, dann verzieht sich sein Mund vor Schmerzen und schließlich dringt dumpfes Würgen aus seiner Kehle. Doch kein Schrei oder Wimmern, nur der beschleunigte, kurze Atem zeigt, dass die Anspannung anhält. Während sich seine Hände längst zu Fäusten ballten und die Nägel sich bereits tiefe Abdrücke im Fleisch der Hände graben, verzieht der Geplagte das Gesicht und damit die Nase währenddessen keinen Zentimeter.


Sharisad Nazira bemerkt, dass ihm ihr Tasten sehr schmerzhaft ist und beißt sich auf die Unterlippe. Sie entscheidet, dass es besser für ihn ist noch eine Minute länger auszuharren und danach eine gerade Nase zu haben. Also geht sie lieber auf Nummer Sicher und wartet, bis sie der Meinung ist zu wissen, wie sie das gebrochene Nasenbein richten muss. Als es soweit ist, packt sie die Nasenwurzel mit der einen und den Nasenrücken mit der anderen Hand. Dann folgt ein kräftiger Ruck, als sie die Nase gerade zieht und es folgt das erbärmliche Geräusch von knirschenden Knochen. »Wah!« macht sie, nimmt die Hände aus seinem Gesicht und schüttelt sich.


Inferno Coronus wird ganz rot im Gesicht, als die Frau zum letzten Gefecht ansetzt. Als sie dann, nach getaner Arbeit, die Hände von ihm nimmt, wandelt sich die Gesichtsfarbe noch ein wenig in's Bläuliche, ehe er schon zurück in sein Kissen sinkt. Die Augen fallen ihm zu und große Erschöpfung ist in seinen Zügen zu erkennen. "Danke. Schön.", bringt er heiser hervor. Durch die starke Schwellung der Nase sieht er dabei beinahe wie der Spaßmacher eines örtlichen Rummelplatzes aus, der sich eine Knubbelnase aufgesetzt hat um kleine Kinder zum lachen zu bringen.


Sharisad Nazira ist überhaupt nicht zum Lachen zumute. Sie schluckt ein paar Mal, um den trockenen Hals wieder frei zu kriegen, blinzelt und rümpft mehrfach die Nase. Sie hatte sich gerade vorgestellt, wie schmerzhaft das wohl sein muss. Ein Wunder, dass ihm nicht gleich die Tränen in die Augen geschossen sind. Sie legt ihm die warme Hand auf die Schulter und beugt sich leicht vor. »Wie geht's dir?« fragt sie traurig, ohne überhaupt auf sein Danke einzugehen - war doch selbstverständlich.


Inferno Coronus scheint etwas Schwierigkeiten mit dem Sprechen zu haben, doch einen Atemzug später hebt er die rechte Hand wieder und streckt schließlich den Daumen in die Höhe - alles in Ordnung. Dann lässt seine Kraft ein wenig nach und Arm samt Hand sinken. Doch ehe sie auf dem Bett zu liegen kommt, öffnet der Mann die Hand noch einmal ein wenig und greift nach der Linken seiner Besucherin. Mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Lippen, nickt er schließlich endgültig ein, ~


Sharisad Nazira lächelt glücklich, als sie seine Geste sieht. Sie schließt leicht die Augen und wischt sich mit der rechten Hand etwas Feuchtigkeit von der Stirn. Die ganze Prozedur war doch reichlich fordernd für sie gewesen. Unerwartet spürt sie die Wärme seiner Hand auf ihrer und blickt auf ihn herab. Hand geschnappt und eingeschlafen .. hmm .. Da sie sowieso nicht so recht weiß, wo sie hin soll, bleibt sie noch ein wenig sitzen und hängt ihren Gedanken nach. Sie denkt an den Tempel, an Denieru und wie vollkommen unterschiedlich ihre beiden Lehrmeister doch sind. In ihrer ewigen Grübelei fallen ihr irgendwann später dann wahrscheinlich auch die Augen zu. ~ }Y{ ~

 

"Ya chabar!" - "Ach du liebe Zeit!"

Rollenspiel mit Inferno Coronus

..am 4. November 2012 im Schlafzimmer des Alten Hochofens

 

Das milde Sonnenlicht der Morgendämmerung rieselt durch das einzige Fenster in diesen Raum. Milchig brechen sich die Strahlen in den Staubteilchen, die in der Luft hängen, und beleuchten sanft die Szenerie. Auf dem großen Bett in der Mitte des Zimmers kann man den rotbraunen, wild zerzausten Haarschopf des Hausbesitzers erkennen und etwas darunter den seltsam verkrümmten Leib einer dunkelhaarigen Frau, deren Hand noch immer von ihm festgehalten wird. Das dunkle, rötliche Holz knarzt leise, als die ersten Regungen ihren Körper zucken lassen. Müde blinzelt sie in das fahle Licht und streicht sich während sie noch seitlich liegt, das Haar aus der Stirn nach hinten. Gerade mal die Schultern und ihr Kopf haben Platz auf dem weichen Bett gefunden, der Rest muss wohl irgendwann in der Nacht vom Stuhl gerutscht sein und nun kniet sie auf dem kalten Steinboden. Ein Zittern verkrampft ihren Rücken und lässt sie leise aufstöhnen. Sie ist komplett verspannt, jeder einzelne Muskel hat sich durch die Kälte und die unnatürliche Schlafposition verhärtet. Langsam richtet sie sich unter Schmerzen auf und versucht die Schultern nach hinten kreisen zu lassen. Ein Stich fährt durch das Schulterblatt und lässt sie die Luft scharf einziehen. »Ssss! Au.« zischt sie leise und kneift die Augen zusammen.

 
Der Hausbesitzer liegt indes noch immer in der Mitte des breiten Bettes, die Augen geschlossen und mit flach gehendem Atem scheint er nichts davon mitzubekommen, dass der Tag und auch seine Besucherin soeben erwacht sind. Während seine rechte Hand die ihre locker hält, scheint seine Linke fest in das Bettlaken gekrallt zu sein. Als wolle er seine Schlafstätte unbewusst erwürgen oder als habe er Angst, in Richtung Decke zu fallen, so starr und fest wirkt der Griff der fünf Finger. Der gesamte linke Arm ist dabei weit vom Körper abgespreizt, sodass seine Hand beinahe die Bettkante fassen könnte. Beim Anblick seines Gesichts könnte man nun fast glauben, diesen Zwiespalt der beiden Körperhälften auch in der Mimik gespiegelt zu sehen - als wäre die linke Gesichtshälfte ernst, zorning oder gar ängstlich, während ihr rechtes Ebenbild völlige Ruhe ausstrahle.

 
Sharisad Nazira seufzt leise und setzt ihren klammen Leib auf seine Bettkante. Am Liebsten würde sie sich jetzt einfach zu ihm unter die Decke legen und sich aufwärmen. Doch das traut sie sich dann doch nicht, schließlich hat das Feuer sämtliche Kleidung an seinem Körper verbrannt. Sie hat kein Problem damit Nacktheit zu sehen oder nackt gesehen zu werden, das hat sie oft genug bewiesen. Aber Berührungen sind dann doch nochmal etwas ganz anderes. Langsam schweift ihr Blick von ihren ineinander verschränkten Händen nach oben zu seinem Gesicht. Sie kann seinen Atem hören und auch die Nase scheint ein wenig abgeschwollen zu sein. Ein ruhiges Lächeln umspielt ihre Lippen, doch dann bemerkt sie seine merkwürdige Mimik und es gefriert. »Coronus?« spricht sie ihn an und streicht vorsichtig über die verzerrte Wange und beobachtet ihn besorgt. Als er nicht reagiert, rüttelt sie leicht an seiner Schulter und ruft ihn etwas lauter. »Coronus!«

 
Inferno Coronus gibt zunächst keinen Laut von sich, doch nach ihrem zweiten Weckversuch schreckt er hoch. Dabei verkrampft sich schlagartig auch der Griff um die Hand der jungen Frau. Kampfbereit, mit wilder Entschlossenheit die Menschen und Dämonen, die ihm nach dem Leben oder nur der Haut seiner Rechten trachten, zu vernichten, blickt er zur Tür, dann zum Fenster und schließlich wahllos durch den Raum. Doch wie er festzustellen scheint, ist keine dieser Personen hier, keine Gefahr. Nur die zierliche Gestalt seiner Besucherin, auf die schließlich sein Blick fällt. Entspannung durchflutet die Gesichtsmuskulatur, der Mann seufzt erleichtert. "Du bist noch da, Nazira?", fügt er mit dem Anflug eines Lächelns hinzu.

 
Sharisad Nazira erschreckt sich selbst, als er plötzlich auffährt und beinahe ihre Hand zerquetscht. »Au!« jammert sie und versucht ihre Finger aus dem Schraubstockgriff zu befreien. »Lass los, du tust mir weh!« bemühtt sie sich ihn darauf aufmerksam zu machen und blinzelt den dünnen Tränenschimmer aus ihren schmerzverzerrten Augen. Als er endlich realisiert, dass nur sie und er allein sich in seinem Schlafgemach befinden, scheint er sich zu beruhigen und die Tänzerin zieht schnell ihre Hand heraus, um mit der Rechten die schmerzenden Gelenke zu massieren. »Natürlich bin ich noch da!« antwortet sie etwas patzig, weil der Schmerz noch immer in ihrer Hand pocht. Wenig später lässt er langsam nach und ihre Züge werden weicher, sie versucht sich gar an einem schüchternen Lächeln. »Du hast mich einfach festgehalten, weißt du noch?« kichert sie provokant und grinst ihn frech an. Dann nimmt ihr Gesicht einen besorgten Ausdruck an. »Sag mal .. hast du gerade .. schlecht geträumt?« Sie geniert sich irgendwie, ihm diese Frage zu stellen. Schließlich ist er doch der harte Schwerverbrecher hier und kein kleiner Junge. Trotzdem kann sie nicht anders, als ihm vorsichtig ein paar Haarsträhnen aus der Stirn zu zupfen, dabei lehnt sie sich unwillkürlich leicht nach vorn.

 

Inferno Coronus schließt kurz die Augen, um über seinen Traum und ihre Frage zu reflektieren. "Überleg dir gut, ob du weiter mit mir zu tun haben willst.", erwiedert er schließlich mit rauer Stimme aus trockenem Halse, "Bei mir zu sein könnte die nächste Zeit sehr gefährlich werden." Während er den zweiten Satz ausspricht, senkt er den Blick und dreht die Handfläche seiner Rechten, die so eben noch Nazira's Hand hielt, nach oben. Während er das alte Mal dort betrachtet, seufzt er erneut. "Verzeih mir... ", fügt er hinzu, während er mit den Fingern der anderen Hand über das Symbol fährt.

 
Sharisad Nazira zieht die Augenbrauen zusammen, als sie seinen Worten lauscht. Ihre Besorgnis wandelt sich in leichte Wut. Was sollen diese leeren Phrasen? Immer ist es das selbe, immer soll sie nur Angst vor ihm haben. Und jetzt ist es sogar noch er selbst, der ihr das einreden will. »Warum?« fragt sie ernst. Die Stimme klingt ruhig und dunkel, doch dahinter pocht Empörung. »Rastest du gleich aus und zerfetzt mich, oder was?« spricht sie spöttisch, denn etwas besseres fällt ihr gerade nicht ein. Eigentlich hatte sie gehofft ein paar Tage bei ihm bleiben zu können, bis sich die Situation im Tempel wieder entspannt hat. Es ist natürlich klar, dass Denieru nicht gerade fröhlich reagiert, wenn jemand absichtlich sein Zuhause abbrennen will, deswegen traut sie sich nicht, ihm in nächster Zeit unter die Augen zu treten. Seine Entschuldigung wischt sie mit einem Schulterzucken weg, sie weiß nicht einmal genau ob er sie überhaupt meint, oder das mehr zu sich selbst spricht.

 
Inferno Coronus sieht die junge Frau einen Moment ruhig an, er scheint über etwas nachzudenken. Dann drückt er seine Hände zu beiden Seiten seines Körpers gen des Bettes und stemmt sich hoch, damit er endlich aufrecht sitzt. Anschließlich sieht er Nazira mit einem schelmischen Schmunzeln an - ihre Art, mit seinem schlechten Ruf umzugehen, erzeugt eine wohltuende, warme Welle in seiner Brust. Doch dann schürzt er die Lippen wieder, ehe er zu sprechen beginnt. "Ich habe vor nicht allzu langer Zeit einer Gruppe von äußerst gefährlichen Personen den Bruch erklärt. Personen, die Abschiede.. äußerst schlecht vertragen." Versucht er mit allem Ernst zu erläutern, während er mit dem Zeigefinger der Rechten mahnend auf Nazira deutet. Besonders gut gelingt es ihm allerdingsdings nicht, da das innere Lachen und die seltsame Heiterkeit, die diese Frau auslöst, nicht so flüchtig sind, wie es zunächst den Anschein hatte. "Diese Leute bereits die Messer - um etwas anderes zu glauben, kenne ich sie leider zu gut. Was zwischen mir und ihnen steht, wird sie kaum aufhalten." - und solltest du es sein, so wäre es wohl als hätten sie mein Herz erwischt.


Sharisad Nazira wird plötzlich ganz still. Eine Gruppe gefährlicher Personen? Meint er etwa .. »Die Sen'ei Jashu?« fragt sie und schluckt leicht. Er hat diese Gilde also verlassen und trotzdem nichts gesagt, als sie sie ihm zum Vorwurf gemacht hat? Was ist das plötzlich für ein Ausdruck in ihren Augen, etwa Schuldbewusstsein? »Ich ..« weiß nicht was ich sagen soll? »Warum hast du ..« das getan? »Was werden sie ..« mit dir anstellen? Sie seufzt resignierend, da sie ja doch keine dieser Fragen wirklich herausbekommt. Und besonders die möglichen Antworten auf ihre letzte Frage machen ihr einfach zu viel Angst. Irritiert vergräbt sie das Gesicht in den Händen und starrt durch die Ritzen zwischen den Fingern auf das rußbefleckte, weiße Bettlaken. Warum interessiert es dich eigentlich so sehr was mit ihm passiert? fragt sie sich in Gedanken. Doch unterbewusst spürt sie schon seit ihrer ersten Begegnung die seltsame Vertrautheit zu ihm. Er gibt ihr das Gefühl nicht alleine auf der Welt zu sein. Etwas, das sie bisher noch nie bei jemandem so empfunden hatte. Ach wenn sie immer wieder denkt, sie würde ihm nicht vertrauen - sie tut es doch. Und die Aussicht darauf, dass er einfach so verschwinden könnte, lässt ihr das Herz wie ein Bleigewicht in ihre Lungen drücken.


Inferno Coronus kann ein Grinsen nicht zurückhalten, als der Frau das ihre nun vergeht. Während sie halbe Sätze vor sich hin stottert, wird das Grinsen immer breiter. Schließlich hebt er die rechte Hand an ihre Schläfe, berührt diese leicht mit den Fingerspitzen. "Na na, jetzt lass den Kopf doch nicht hängen. Wo ist denn die Frau hin, die hier eben noch saß?", erwiedert er nur, "Was sie werden? Na, nichts tragisches. Höchstens 'ausrasten und uns zerfetzen'. Nichts, womit wir nicht fertig würden, oder?"

 

Sharisad Nazira spürt seine sachte Berührung an ihrem Gesicht und entspannt sich leicht. »Die hat sich mal wieder Angst einjagen lassen und ist weggerannt.« murmelt sie dumpf in ihre Hände. Dann lässt sie Selbige sinken und sieht ihm wieder in die Augen - genau einen Moment zu früh. Denn als er das wir in seinem letzten Satz erwähnt, wird sie plötzlich rot und schüttelt den Kopf. »Ich dachte schon, du willst mich wegschicken.« seufzt sie erleichtert und fährt sich mit den klammen Fingern über die erhitzen Wangen. Warum wird sie denn so rot? Sie versteht das nicht und schaut leicht an ihm vorbei. Plötzlich kommt ihr der Gedanke, dass seine Aussage genauso gut Ausdruck von reinstem Sarkasmus gewesen sein könnte. Sie seufzt und hebt die Schultern. »Und was machen wir, wenn sie uns dann zerfetzt haben?« kichert sie und versucht ihre versteckte Angst mit Heiterkeit zu überspielen.


Inferno Coronus zuckt mit den Achseln und legt den Kopf leicht schief. Einen Moment lang wird sein Gesichtsausdruck nachdenklich. "Nunja..", erwiedert er vorausschauend, "Vermutlich werden wir tot sein." Ernst nickend sieht er sie an - ohne den schelmischen Glanz seiner Augen verbergen zu können. "Vorrausgesetzt, dein Leben ist dir so wenig wert, als dass du es überhaupt riskieren würdest, nur um dir noch ein paar mehr komische Lektionen von einem gesuchten Verbrecher anhören zu dürfen." Während er diesen Satz ausspricht, beginnt er erneut, das Mal auf seiner Handfläche anzustarren. Dieses Mal jedoch nicht voller Schuld oder Angst, doch voller Mut, sich den Dingen zu stellen, die diese Bürde dort in seinem Fleisch mit sich bringen soll. Und sei es nur, sich zu stellen und so die Person, die ihm auf so seltsame Art und Weise seine Lebenskraft zurückgibt, aus diesem gefährlichen Spiel herauszuhalten.


Sharisad Nazira lächelt immer noch - allerdings zunehmend unsicher als er so ernst daher spricht. Doch dann erkennt sie den Schalk in seinen Augen und schmunzelt wieder etwas. »Genau genommen .. schulde ich dir mein Leben.« murmelt sie leise und meint das gar nicht mal so scherzhaft. Hätte er sie nicht vor wenigen Tagen aus ihrer Kältestarre befreit, wäre sie wahrscheinlich schon tot. Oder sie wäre in einem solch erbarmungswürdigen Zustand, dass man ihr eigentlich nur noch den Todesstoß verpassen kann. 

 

Inferno Coronus scheint nun selbst in der Position, nicht recht erwiedern zu wissen. "Dann will ich.. nunja.. dass du nicht leichtfertig damit umgehst. Dass du dir gut überlegst, welchen Weg du wählst." Während seine Worte die junge Frau mit Freiheit strafen, versucht sein Blick allerdings nur sich an sie zu klammern, als könne er sie damit für immer bei sich behalten. Er schluckt einmal kurz und ehe sie antworten kann, blickt der Mann gen des Fenstern, legt wieder ein breites Lächeln auf und rutscht neben Nazira an den Rand des Bettes, wo er nacheinander die Füße auf den kalten Boden legt. "In jedem Fall findet man sein Schicksal aber nicht, indem man im Bett herumsitzt, was?", kommentiert er seine Bewegung mit einer Heiterkeit, die seine innere Anspannung und die Nervosität des Wartens auf ihre endgültige Entscheidung mit bestenfalls mittlerer schauspielerischer Leistung überpinselt.


Sharisad Nazira seufzt schwer und verschränkt die Arme locker vor der Brust. Immer muss alles genau überlegt sein, jede Entscheidung, jeder Schritt. Dabei handelt sie zumeist eher aus Impulsivität heraus und will sich nicht in irgendwelche Schranken begeben. Sie bemerkt den Blick in seinen Augen, doch weiß sie ihn nicht so recht einzuordnen. Neugierig mustert sie sein Gesicht und versucht es zu ergründen, doch dann wendet er den Kopf ab und kommt neben sie gerutscht. Sie kichert leise, als sie seine Nervosität bemerkt und geht hinüber zum Schrank, um ihm eine Hose zu holen. So kann man die eigentlichen Beweggründe falsch deuten, hm? »Ich ..« beginnt sie, während sie die Hose über seinen Schoß legt und sich halb abwendet. »Ich will mein Leben auch nicht leichtfertig riskieren.« brummt sie und streckt die Arme in die Luft. »Aber man findet sein Schicksal auch nicht, wenn man sich immer alles überlegt.« Sie grinst, während sie seinen Spruch aufgreift und linst vorsichtig über
die Schulter, ob er fertig ist - bevor sie sich umdreht. Sie hebt die Schultern und knabbert nervös an ihrer Unterlippe. »Was meinst du? Darf ich hier bleiben?« Sie will nicht, dass er sie wegschickt. Doch wenn er es tut, wird sie es wohl akzeptieren müssen.


Inferno Coronus kleidet sich ohne zu fragen mit dem, was ihm hingeworfen wird und erhebt sich schließlich, als er fertig angezogen ist. "Du willst also bleiben, ja? Trotz allem, was du bisher weißt und was uns erwartet.", erwiedert er ernst. Einen Moment sieht er ihr in die Augen und ein ehrliches, tiefes Lächeln macht sich auf seinen Lippen breit. Ohne weiter zu zögern hebt er ihr schließlich die rechte Hand entgegen, die Handfläche offen sichtbar. "Bleib hier, bei mir."


Sharisad Nazira reflektiert seinen Blick etwas hilflos und ist versucht die Schultern zu heben. Doch das würde nur Unsicherheit ausdrücken, also grinst sie stattdessen schief. »Du wirst mich schon beschützen.« spricht sie und unterdrückt das Zittern in ihrer Stimme. Ignoriert das Drücken in ihrem Bauch und den rasenden Puls unter ihrer Haut. Als er ihr schließlich seine Hand hinhält und die Worte spricht, kann sie nicht anders als das Zeichen in seiner Hand mit ihrer Eigenen zu verdecken. Sie schweigt und spürt wie sie schon wieder rot wird, doch diesmal ahnt sie warum. Und sie hat nicht den blassesten Schimmer, wie sie nun damit umgehen soll!


Inferno Coronus zieht die Frau nun, nachdem endlich wieder ihre Hand in der seinen liegt, behutsam zu sich. "Wir werden uns gegenseitig beschützen." Als sie nun direkt vor ihm steht, drückt er ihre Hand ein letztes Mal fest, dann lässt er wieder los um beide Arme sanft um ihre Taille zu legen, während seine Augen nicht von den ihren ablassen. "Wir heizen ihnen ordentlich ein, wenn sie uns zu nahe kommen. Versprich mir das."


Sharisad Nazira lässt sich einfach von ihm führen. Die Situation kommt ihr so unwirklich vor, wie hätte sie auch damit rechnen können? Seine Worte klingen nur dumpf an ihr Ohr, doch sie nickt leicht. Als sie sich so nahe stehen, dass ihre Leiber sich ganz leicht berühren und er sie um die Taille umarmt, atmet sie geräuschvoll aus und merkt durch das leichte Knistern der Kleidung auf ihrer Haut, dass sie inzwischen bereits glühend heiß geworden ist. Welch Komik, dass er von ihr verlangt, was er selbst gerade mit ihr anstellt. Trotzdem nickt sie tapfer. »Ja, das machen wir.« Da hat wohl jemand seine Stimme wieder gefunden! Schüchtern blickt sie zur Seite und tastet mit ihren Händen seinen Rücken hinauf, um ihre Hände auf seine Schultern zu legen.


Inferno Coronus erwiedert zu letzt lediglich ein weiteres Nicken, eher er die Augen schließt und seine glimmenden Lippen auf die ihren legt. Der Moment scheint vollkommen. Ihre Körper müssen Feuer gefangen zu haben, so hell scheint das Paar im Zwielicht des erkalteten Hochofens.


Die Luft flimmert vor Hitze, als ihre Lippen sich treffen. Es ist seltsam, doch irgendwie hat sie das Gefühl, es soll so sein. Ohne zu wissen, was sie genau tun muss, erwidert sie seinen Kuss und bewegt ihre Lippen leicht gegen seine. Die ersten Flammen kriechen über ihre Haut und lösen die Fasern seines Hemdes auf, das sie trägt, der Hose mag es auch nicht anders ergehen. Der Bettpfosten in ihrer Nähe beginnt langsam aber sicher eine etwas dunklere Färbung anzunehmen. Was machen wir hier? fragt sie sich und gibt dem Drang nach seinen Rücken entlang zu streichen.


Inferno Coronus beginnt, während er sich der Flammenden Umspielung hingibt, sanft die junge Frau und sich selbst durch das Zimmerportal gen des bereits vollständig ausgebrannten Wohnzimmers zu dirigieren. Ein paar Schritte hinein sind getan, als die Flammen das Paar umschlungen haben, so dicht, dass die Konturen im Flimmern der Hitze verschwimmen. ~

Rollenspiel mit Heuchlerin Xiaoyu

..am 19. November 2012 im Wohnviertel von Romar

 

Die Sonne steht hoch am Himmel und scheint auf einen hohen Hügel in der Wohngegend Romars herab. Die Strahlen brechen sich an den verrußten massiven Steinwänden und werden von der leicht glänzenden Stahltüre reflektiert. Ächzend öffnet sich diese und heraus tritt - eine Frau. Die dunklen Haare und die braune Haut tragen eine leichte Ascheschicht, wirken dadurch stumpf und grau. Trotzdem ist sie alles andere als unauffällig - eine südländische Schönheit. Mit wiegenden Schritten tänzelt sie zu dem Rappen, den sie gestern vor dem Haus angebunden hat. Sein glattes Fell glänzt in der Sonne - ein genügsames Tier. Sie hievt den Sattel von einer Metallstange, die zwischen die Steine gerammt wurde, hebt ihn auf seinen Rücken und zurrt ihn fest. Sanft streichelt sie seinen Kopf und zupft an der langen Mähne, die immer wieder über die Augen fliegt. «Braver Amir.» säuselt sie ihm zu und legt ihm die Zügel an. Nachdem sie endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen hat, schwingt sie sich in den Sattel und reitet gemächlich den unebenen Weg herab. Vorbei an einem Baum, der irgendwann einmal imposant gewesen sein muss, nun aber nurmehr verkohlte Überreste darstellt. Sie trägt eine weißes Männerhemd, dass sie um die Taille mit einem graubraunen langen Tuch wie einen Rock umwickelt hat. Die langen Haare wehen im sachten Wind und verströmen den Geruch von erloschenem Feuer. Ein leichtes Lächeln ziert ihr Gesicht, während sie sich auf dem Weg in die Stadt macht - sie braucht unbedingt neue Kleidung!

 
Immer ist es das Selbse, seit sie zurück ist. Seit Tagen versucht sie, weitere Informationen über den Verbleib der Gildenschwester und vor allem über deren Verfassung zu beschaffen, doch...NICHTS. Niemand hat etwas gehört, keiner hat etwas gesehen. 'Tock....Tock...Tock' erklingt es von den Straßen von Romer. Immer und immer wieder. Ein dürres Gestältchen verursacht diese Tock-Geräusche. In einen alten, zerschlissenen Umhang gehüllt ist sie. Wieder erkennt man kaum, ob Mann oder Frau, oder ein anderes Wesen. Erschöpft schiebt sie sich durch die Straßen. Einem alten 'Freund' will sie besuchen gehen...nun, eher eine Bekanntschaft, deren Schlüssel sie sich erbettelt hatte. Tief vergräbt sie ihr Gesicht in die Kaputze des Umhangs. Erkannt werden will sie nicht. Man könnte ja die Wachen rufen. Sie blickt sich um, diese wohlbekannte Gegend. Lebte hier nicht...? Ja der ehemalige Gildenbruder, dieser 'Verräter', wie die anderen ihn nennen würden. Doch die Heuchlerin konnte dies auch in der Vergangenheit nicht bestätigen. Schließlich hatte er sie gerettet aus den Fängen des Puppendämons. Ein Pferd vor seinem Haus? Seit wann setzte sich Coronus auf solch hohe Rösser? Als dann auch noch die dunkelhaarige Schönheit genau jenes besagte Haus verlässt...Halt, Moment! Was bedeutet das. Die verhüllte Gestalt, die in Wirklichkeit niemand geringeres als die ehemals blinde Xiaoyu ist, bleibt stehen...und starrt in die Richtung der Dame, die sich soeben in den Sattel schwingt und offensichtlich verschwinden will. Sie grinst leicht, was man naürlich nicht sehen kann. Na das ist doch mal ein Fang!

 
Die schwere Metalltür scheint bereits wieder zu zu schwingen, doch als sie anhält, ist kein Laut zu vernehmen. Was zunächst wie ein Fehler der Realität erscheint, entpuppt sich jedoch als eine Hand von fahler Hautfarbe, welche sich von innen an den Rand des Objekts gelegt und so dessen Schwung abgefangen hat. Der zunächst kleine verbleibende Spalt weitet sich nach einem kurzen Moment wieder und im Zwielicht des Türrahmens ist eine männliche Gestalt zu erkennen. Sie tritt ein wenig aus aus diesem hervor, sodass das Tageslicht zunächst die mit einigen Lederriemen und flächendeckend von graubraunem Stoff bedeckten Beine, schließlich Hüften und Oberkörper des Mannes enthüllt. Als die Sonnenstrahlen jedoch seine Brust passiert haben, verweilt er - sein blasses Antlitz, welches in dichtes rotes Haare gerahmt ist, bleibt vom Licht verschont. Es wirkt, als hätten lediglich seine Augen etwas von den Flammen der Sonne aufgefangen und würde diese nun als leidenschaftliches Abschiedsgeschenk rot glühend der so eben Entschwundenen hinterher schicken. "Komm' wohlbehalten zu mir zurück, meine Flamme. Ich werde auf dich warten." entrinnt es seinen Lippen mit rauem, doch warmem Ton. Während er ihr nachsieht, formen die Lippen des Mannes ein stummes Lächeln. Nach einem Moment wendet er sich schließlich wieder um, lässt die Hand sinken und wird von der Dunkelheit der zufallenden Stahltür verschlungen.

 
Sharisad Nazira dreht sich in ihrem Sattel um, als sie das Knarren der Tür vernimmt. Sie stützt sich mit der rechten Hand auf dem hinteren Rücken des Pferdes ab und schaut zurück. Ihr Herz macht einen kleinen Satz, als sie die Sonnenstrahlen in seinen Augen widerscheinen sieht, und seine Worte malen warme Farbe auf ihre grau gepuderten Wangen. «Brenn hell für mich, mein Feuer, und weise mir den Weg nach Hause.» antwortet sie ihm und sieht zu, wie die Tür sich hinter ihm schließt. Dass sie beide bei dieser kleinen Abschiedsszene beobachtet werden, kommt ihr ebensowenig in den Sinn, wie dass ihr Glück je ein Ende finden könnte. Noch nie hatte ein Anderer sie derart voll und ganz akzeptiert und geachtet, wie er es tut. Noch nie hat sie jemanden so nahe an sich heran gelassen. Doch das Ende ist näher als sie denkt. Und es grinst sich schon ins Fäustchen. 

 
Heuchlerin Xiaoyu freut sich wie ein kleines Rumpelstilzchen, als genau der aus der Türe tritt den sie erwartet hatte. Doch was ist das? Dieser Abschied! Xia rollt nur mit den Augen und fragt sich, was aus Coronus, der Bestie, die sie kennenlernen durfte, geworden ist. Ein kleines Schoßhündchen an der Leine dieser jungen Frau. Doch der Gedanke springt herum, zurück zur Vergangenheit, als es ihr ähnlich ging. Als sie solch ein Glück verspürte. Aber nun? Alles hinüber. Soll sie sich gleich einmischen? Nein.. noch ist es zu gefährlich. Denn trotz seiner veränderten Gesinnung, ist der werte Herr immer noch ernst zu nehmen...vermutet sie zumindest. Also verbirgt sie sich noch einen Augenblick in den Schatten der Gasse, um nicht allzu sehr aufzufallen. Im Moment hat sie eher Ähnlichkeit mit einer Bettlerin...nicht aber mit einem Mitglied der SHI.


Sharisad Nazira entwirrt die Zügel in der linken Hand und blickt nach vorn. Beflügelt gibt sie ihrem Hengst die Sporen. Denn je schneller sie wegreitet, desto eher ist sie wieder zurück, nicht wahr? Der Weg schlängelt sich hinunter zu einer breiteren, geraden Straße - zu beiden Seiten von Wohnhäusern umsäumt. Stumm beobachtet sie ein paar Kinder hinter einer halbhohen Mauer, wie sie mit Reifen und Stöcken spielen, während eines der Kinder allein auf einer Schaukel schwingt. 

 

Heuchlerin Xiaoyu versichert sich abermals, dass der 'Schoßhund' nicht doch noch dasteht. Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts, wieder und wieder. Geradezu versessen scheint sie darauf zu sein, sich immer wieder umzudrehen, zu schauen ob jemand da ist. Nur noch ein...zwei mal, dann ist sie sicher: Jetzt oder nie. Die dunkelhaarige Dame auf dem Pferd scheint abgelenkt von den Kindern, die ganz in der Nähe sind. So! Jetzt aber! Die kleine, dürre Gestalt im Umhang schiebt sich aus den Schatten, genau in den Reitweg der Beobachteten. "Und Stopp!", sagt sie leise, aber noch hörbar für die Dame auf dem hohen Ross. Sie baut sich regelrecht vor ihr auf, den Stab hat sie vor sich abgestellt, so dass eine gewisse Distanz bestehen bleibt, sie aber trotzdem weiterhin den Weg versperren kann.


Sharisad Nazira ist noch ein wenig verträumt und vollkommen gefangen von der Atmosphäre der spielenden Kinder. Sie kann das Gras direkt riechen und hört das Rascheln als ein Ball durch die Herbstblätter rollt. Eines der Blätter, ein rotes, wird hochgewirbelt und schwebt durch die Luft. Empor gehalten vom leichten Wind, der in den Bäumen rauscht. Plötzlich ist etwas anders - eine Stimme, genau vor ihr? Sie wendet den Blick, erblickt die vermummte Gestalt und zerrt im gleichen Moment an den Zügeln, damit Amir sie nicht über den Haufen rennt. «Huch!» entfährt es ihr und sie mustert das dürre Ding abschätzig. Erst jetzt bemerkt sie den Stock, den sie in der Hand hält. Ein Blinder? «Seid vorsichtig, ich hätte euch beinahe umgeritten.» spricht sie freundlich und übt einen leichteren Zug auf den rechten Zügel aus, um an ihm vobeizureiten. Irgendwie wirkt es fast so, als wollte der Fremde ihr den Weg versperren. Oder die Fremde? Die Stimme klang, ja sie klang eher weiblich - also steht wohl doch eine Frau vor ihr.


Heuchlerin Xiaoyu beobachtet ganz genau, was die Dame ihrem Pferd anweist und reagiert dementsprechend mit Nachrücken auf besagt seite. "Ich glaube nicht, dass Ihr mich erwischt hättet", erwidert sie ihr freundlich, jedoch mit bedrohlichem Unterton in der Stimme, "Ein schönes Pferd habt Ihr da." Sie versucht sich wohl einzuschmeicheln, oder was ist der Plan? Sie starrt ihr direkt in die Augen, ihre eigenen sind jedoch verborgen unter der dunklen, verdreckten Kaputze des Umhangs.


Sharisad Nazira spürt, wie der Hengst unter ihr ein zwei Schritte beiseite tänzelt, doch sogleich steht ihr schon wieder die Fremde im Weg. Was soll das denn? Sie wundert sich ein wenig und legt den Kopf leicht in die Schräge. Zögerlich lässt sie die Zügel etwas lockerer und legt die Hand an den Pferdehals. «Danke.» spricht sie leise, mit einem verwirrten Unterton. Sie kneift die Augen etwas zusammen, kann jedoch das Gesicht nicht erkennen - unheimlich. Soll sie einfach kehrtmachen? Wegen einer Blinden? Wohl eher kaum. «Was wollt ihr? Ich habe es etwas eilig.» spricht sie ruhig und mustert was sie da eben mustern kann. Viel gibt die verhüllte Silhouette ja nicht her.


Die kleine Person schüttelt nur den Kopf. Eilig hat sie es also...."Die Zeit werdet Ihr Euch nehmen müssen...", säuselt sie leise und macht einen Schritt auf die Fremde zu. Sollte sie die Dame auf Coronus ansprechen? Oder doch nicht? Würde sie ihr etwas verraten? Wohl kaum- schließlich ist sie eine Fremde und nicht gerade nett. Im nächsten Moment bricht es aus der Irren heraus "Seid doch endlich still, ich versuche mich zu unterhalten!", brüllt sie, während sie sich nach links dreht und wild gestikuliert. Kaum ist dies geschehen, dreht sie sich wieder zurück, die Kaputze ist etwas zurückgerutscht. Nun kann man zumindest das porzellanartige Gesicht und die dunklen, braunen Augen erkennen kann. "Verzeiht mir..", meint sie wieder angenehm freundlich "Mein...Mitbringsel wollte uns nicht unterbrechen.."


Die Reiterin zieht an den Zügeln und Amir tritt langsam mit seinen vier Hufen jeweils einen Schritt zurück. Und noch einen, als sie plötzlich austickt! Mit großen Augen schaut Nazira auf sie herab. Was hat sie denn? Und noch viel wichtiger, ist das ansteckend? Argwöhnisch mustert sie ihr Gesicht - hübsch und eindeutig das einer Frau. Obendrein wirkt die Mimik auch ganz normal auf sie. «Keine Ursache.» murmelt sie eher fragend als dass sie sich wirklich sicher ist. «Womit .. wollt Ihr denn meine Zeit beanspruchen.» fragt sie dann tatsächlich, um dieses "Gespräch" auf den Punkt zu bringen.


Heuchlerin Xiaoyu kichert leise und überlegt sich, was sie sagen soll. "Nun...also...wo fang ich an...", murmelt sie eher für sich, "Ich sah Euch aus diesem Haus kommen..." Ihre Mine wird plötzlich wieder starr. Soll sie direkt ihren 'Plan' ansprechen, Coronus zu überfallen? Natürlich nur in der Hoffnung, sie würde sie dafür auslachen. Nein...nein...fort mit diesem Gedankenspiel. "Nun...der Herr des Hauses ist...ein alter Freund von mir. Ich wollte mich nur nach seinem Befinden erkundigen", fragt sie als erste, 'dumme' Idee die ihr einfällt. Hoffentlich beißt das Fischchen an...


Sharisad Nazira hebt eine Augenbraue. Sie hat sie gesehen? Aber da war doch niemand .. Sie beobachtet die Veränderung im Minenspiel, kann jedoch nichts daraus ableiten. Irgendwie ist ihr diese ganze Situation unangenehm. Eiskalt rutscht ihr das Herz in die Hose, als sie Coronus erwähnt. Ihr wird ganz plötzlich wieder vollkommen bewusst in welcher Gefahr sie sich befinden. «Der .. also das, das Haus gehört mir!» beeilt sie sich zu lügen und spinnt dann die Geschichte weiter. «Als ich dort eingezogen bin, stand es leer. Er muss wohl weggezogen sein.» Sie hofft inständig, dass sie nicht auch noch gesehen hat wie er im Türrahmen stand. Ihr Blick fährt aus ihrem Gesicht herab zum Halsansatz, ein dunkler Schatten ist an der - von ihr aus gesehen - linken Seite zu erkennen. Könnte das ein Schädel sein? Schuppen vermeint sie auch zu erahnen. Amir spürt die aufkeimende Angst seiner Reiterin und spielt nervös mit den Ohren, während ihre Fingerspitzen langsam wärmer werden. Dreh um! Dreh einfach um! Die Gedanken jagen wie im Fieber durch ihr Bewusstsein, aber sie kann sich keinen Millimeter rühren. Zum ersten Mal steht sie der Bedrohung von Angesicht zu Angesicht gegenüber.


Heuchlerin Xiaoyu begnnt auf diese dreiste Lüge hämisch zu lachen. Sie hat Angst. Wie niedlich. "Lüg mich nicht an!", faucht sie zwar, aber mit trotzdem noch ruhiger Stimme, "Ich kenne dieses Haus, ich kenne diesen Mann..." Ein kurzer Moment der Ruhe. Langsam scheint sich die Irre wieder zu beruhigen und zieht ihren Umhang zurecht, um das Schlangenmal wieder vollständig zu verdecken. Ein wenig hatte ihr Gegenüber schon erspähen können, sonst wäre sie niemals so in Panik geraten. Ein weiterer Schritt, den das kleine Persönchen auf die Dunkelhaarige zugeht. Sie...lächelt? Mal wieder, spontan, ihr ist danach. "Aber...vor mir muss man sich nicht fürchten...ich tue nichts", versucht sie, das Gegenüber wieder in vollständige Sicherheit zu wiegen. Das Gegenüber weiß ja nichts von den Schandtaten, die die zierliche, hübsche Frau begangen hat. Nein, sie würde ihr nichts tun...noch nicht..und vor allem nicht hier, wo Coronus sofort zur Stelle wäre.


Sharisad Nazira schreckt zurück, als die Fremde sie anfaucht und lässt ihr Pferd noch etwas auf Abstand gehen. Doch jener wird sogleich wieder überbrückt und sie überdenkt ihre Möglichkeiten. Sie weiß nichts von den Gedanken der Anderen und ahnt vor allem nichts von der Zurückhaltung. ..ich tue nichts - na klar. Nazira hat vielleicht Angst, aber sie ist nicht naiv. Sie kann sich zwar nicht vorstellen was dieser dürre Körper ihr schon anhaben sollte, doch Vorsicht ist besser als Nachsicht. Amir schnaubt ungeduldig, als sie einmal mehr an den Zügeln zieht. Sie hingegen fixiert das Persönchen mit ihren Blicken. «Das kann ich schwer glauben.» murmelt sie leise. Ein weiterer Ruck am Zaumzeug und der Hengst bäumt sich wiehernd auf. Es kostet sie einiges an Kraft, nicht vom Sattel zu rutschen, doch ihre Oberschenkel pressen sich an den muskulösen Leib. Ohne ein weiteres Wort wendet sie das Tier aus dem Stand und prescht den kurzen Weg zurück, den sie gekommen ist. Sie sind definitiv nicht mehr sicher in seinem Haus und sollten sich eine andere Bleibe suchen - am besten heute noch. Nur wohin? ~ }Y{ ~


Heuchlerin Xiaoyu sieht es gar nicht ein, der anderen Dame zu folgen, stattdessen kichert sie nur wie von Sinnen. Endlich hatte sie ihn wiedergefunden, ihren Retter. Und seine Schwachstelle. Nun müsste sie sich nur noch...natürlich! Wenn die SHI sein Weibchen in ihren Fängen hätte...dann hätten sie automatisch auch Coronus selbst. Nur wie anstellen? Das müsste mit den anderen Brüdern und Schwestern besprochen werden! Sie seufzt kurz, so gern hätte sie mehr über seinen neuen Fang erfahren, aber das nächste Mal bestimmt...Sie scheint nicht mehr erschöpft, eher...belebt,. Und nun? Auf zurück zur Gildenhalle...Pläne schmieden... ~