2012

Rollenspiel mit Windmagier Denieru

..am 3. Januar 2012 in den Feldern zu Romar

Einen Schritt nach dem anderen hinterlässt der Magier im frischen Schnee. Er kam nur langsam voran. Die Schneedecke war in den letzten Stunden immer etwas weiter angewachsen und ein Ende schien nicht in Sicht. Doch es störte ihn wenig. Mehr war es dieser eisige Wind, der ihm mit jeder Böe eine feine Schneewehe in seine Augen trieb. Viele Wesen waren nicht unterwegs in den Feldern. Wer sich nicht in die Tavernen oder an ein wärmendes Feuer zurückziehn konnte überstand eine solche Kälte nur mit Mühen. Knirschend trat sich der Windmagier weiter durch den Schnee und las dabei in einer Liste. Über seine Schulter eine Tasche geworfen, klimperte diese mit jedem Schritt leise und dumpf. Das bleiche Gesicht mit den roten Augen schaute nur selten auf.. es gab ohnehin nicht viel zu entdecken.


Durch den Schnee sind die Huftritte kaum zu vernehmen. Alles klingt gedämpft als würde das Land unter ihren Schritten einfach wegschlafen wollen. Nur das gleißend helle Sonnenlicht scheint warm auf den dunklen Wildledermantel der Reiterin, dessen rechter Ärmel zu fehlen scheint. An dieser Stelle flattert das weiße Hemd im eisigen Wind. Vorsichtig zieht die Frau die kalte Luft ein, es ist noch kälter geworden, klirrend kalt. Und dann auch das noch! Nur dieser Kerl war daran Schuld, dass sie jetzt frieren musste. Das letzte Gold klimpert unter der Bewegung des Ritts an ihrem Gürtel. Und dieses letzte Gold würde nicht etwa für Essen sondern für einen neuen Ärmel drauf gehen. Wenn sie ihn noch einmal in die Finger kriegt, so schwört sie sich, wird er dafür bezahlen .. natürlich mit Gold!


 Jetzt nach Glorfindal zurück..dann.. flüsterte der blasse Elf in Gedanken zu sich. Der Wind trieb ihm erneut Schnee ins Gesicht. Viele dieser Flocken rieb er sich ab um wieder gut sehen zu können..manche blieben auf seiner Haut liegen ebenso wie auf seinen Haaren. Seine Haut war kalt genug, sie nicht zu schmelzen. Nur ein kurzer Blick hinauf genügte, mehr hatte er nicht für die Reiterin auf ihrem Gaul übrig. Die Augen kniff er dabei zusammen. Einerseits wegen des Windes, andererseits wegen des Lichtes, dass ihn blendete. Die Schneedecke selbst, schien es ihm direkt in die Augen leiten zu wollen. Er mochte den Schnee nicht. Gerade dem Eis war er stets skeptisch gegenüber gewesen. Gut.. er kannte die Person auf dem Gaul nicht. Es war etwas anderes, dass seine Aufmerksamkeit länger hielt als an anderen. Egal.. erstmal wollte er weiter. Doch Stur wie er ist geht er genau auf jenem Pfad, genau auf der Linie die auch sie nutzt. Ganz als sei es "sein" Weg den sie ja wohl zu verlassen hatte, wenn er ihn auch nutzen wollte.


Sharisad Nazira erblickt vor sich einen Fremden, der einsam durch den Schnee stapft. Ein leichter Zug an den Zügeln genügt, um den Schritt des Pferdes zu verlangsamen und sich so schrittweise zu nähern. Ein Glück, dass sie hier draußen jemanden traf. »Marhaba!« Sie erschrickt über ihren eigenen Ausruf. »Nun, ich meinte natürlich Seid gegrüßt verbessert sie sich hastig und lenkt das Pferd etwas an den rechten Rand des Weges, um neben ihn zu kommen. Seit einer ganzen Weile war sie nun schon unterwegs und nach und nach hatte sie ein beunruhigender Gedanke beschlichen. »Man sagte mir, dies sei der Weg zur Hauptstadt, ist das richtig?« fragt sie zögernd und hofft, er würde nicht aussprechen, was sie bereits vermutete.


Kurz mustert der bleiche, seltsame Elf die Gestalt über sich. Sein Blick fiel zuerst auf den gerissenen Ärmel. Auch er war ja nicht wirklich gut gekleidet. Sein Umhang war am Saum rissig und verschmutzt und sein Gewand darunter wirkte wie aus einer vergangenen Zeit. Dieser Weg führt an viele Orte.. auch in die Hauptstadt. Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Nicht bedrohlich..dafür aber kühl und distanziert. Und trotz des Windes und der leisen Worte, konnte sie seine Stimme vernehmen als sei sie direkt in ihr Ohr geflüstert worden. Was treibt eine Anfängerin dorthin..? Ein Hauch der Neugier in der Stimme. Sein Gesicht auf sie gerichtet ohne auch nur eine Spur der Mimik zu zeigen. Er verlangsamte seinen Schritt nicht sondern legte lediglich die Tasche über die andere Schulter um eine bessere Sicht zu haben.


Sharisad Nazira senkt betreten den Blick, als er ihren kaputten Mantel bemerkt und versteckt den rechten Arm beiläufig neben ihrem Körper. Als er ihr auf die Frage Antwort gibt, atmet sie erleichtert aus. Sie dachte schon dies wäre der falsche Weg, in die Elfenstadt zum Beispiel. Seine Stimme klingt seltsam in ihren Ohren, so tonlos. Sogleich fühlt sie sich etwas schwerer in ihrem Sattel, das Gemüt ernsthafter. Als er weiterspricht und seinerseits eine Frage stellt wandern unwillkürlich ihre Augenbrauen nach oben. »Wie .. was meint Ihr mit Anfängerin?« fragt sie erstaunt, den eigentlichen Inhalt völlig ignorierend.


Windmagier Denieru wiegt den Kopf kurz hin und her.. bevor ihn eine weitere Böe frischen Schnee entgegenwirft. Doch die roten Augen fixieren die Reiterin weiter. Er schätzte sie ganz offenkundig ab. Kein tiefes markerfüllendes Zittern... das Feuer strömt aus jeder eurer Poren. Man müsste mehr als nur blind sein, euren dilettantischen Umgang damit zu übersehen. sprach er leise.. scheinbar belustigt. Doch das Schmunzeln auf seinen Lippen erschien gekünstelt..als hätte er es lange geübt, aber nie gemeistert. Beide zusammen waren nun auf einer Höhe. Und der Elf blickte von ihr ab, wieder nach vorne auf den Weg. Sie passierten einen der letzten verwahrlosten Planwagen. Vor ihnen der lange kalte Weg. Und..? Beantwortet ihr auch Fragen..oder stellt ihr sie nur?


Sharisad Nazira blickt misstrauisch zu ihm herab. Diese blutroten Augen .. gruselig, denkt sie und hat das Gefühl einer gewissen Enge in der Brust, die sie zwingt flacher zu atmen. Beklemmend .. Angst? Als er das Feuer erwähnt, schluckt sie hart und bringt den Rappen Amir sofort zum stehen. »M..Magie ist Echsenwerk.« stammelt sie, zittrig verkrampfen sich ihre Hände um die Zügel. Wie konnte jemand, ein Fremder, nur so einfach ihr dunkelstes Geheimnis erfahren? Die Gedanken kreisen in ihrem Kopf. Alles schreit: bloß weg von ihm, von hier. Doch andererseits brannte sie beinahe schon buchstäblich darauf, zu erfahren, wie er das erkennen konnte. Ihre Wangen jedenfalls glühen schonmal und die vereinzelten Schneeflocken, die den Weg in ihre Nähe fanden, waren die längste Zeit Schneeflocken gewesen. Seine Frage reisst sie aus ihren Gedanken. »Wie? Achso ... der Ärmel, ich wollte einen Neuen ..« antwortet sie verwirrt und ein abwesender Blick streift den weißen Flatterärmel.


Ein paar wenige Schritte geht er noch weiter bevor er sich zu ihr umdreht. Er schien zu warten, darauf, dass sie wieder zu ihm aufschloss. Seh ich aus wie eine Echse? Und ganz so schuppig scheint ihr mir auch nicht zu sein. Sie waren allein hier draussen. Romars Stadtmauern waren noch zu erkennen, das weite Feld um sie herum jedoch schien kein weiteres Leben mehr zu beherbergen.. Der Wind pfiff zwischen den beiden und um sie herum..umso mehr und kälter in jenen Momente wenn die Sonne von einer großen Wolke minutenlang verdeckt blieb. Da...gerade im Moment. Unkontrolliert wie bei einem Kind, das zum ersten Mal lügt.. Er musterte sie. Die Augen blickten sie kalt und abschätzend an. Der rote Ring, seine Augenfarbe, dominierte seine blassen Gesichtszüge. Auch er zitterte nicht..wobei er aussah als wäre er bereits halb erfrohren. Kommt ihr nun weiter? deutete er mit einem Kopfnicken auf den Weg..ruhig und gelassen als wäre nichts.


Sharisad Nazira merkt, dass ihr Atem sich beschleunigt hat und ihr Herz gegen die Rippen hämmert. Sie fühlt sich ertappt, belächelt wie das kleine Kind, dass er in seiner Erklärung erwähnt. Schweigsam nickt sie auf seine Frage und gibt mit einem leichten Druck ihrer Hacken zu verstehen, dass das Pferd weitergehen soll. Zögerlich setzt es einen Huf vor den anderen und schließt zum Magier auf. »Natürlich bin ich keine Echse.« murmelt sie. In ihrem Heimatland hätte man sie trotzdem verbannt, einfach nur weil sie die Fähigkeit besaß Magie zu wirken. Sie hatte nie gelernt, diese Kräfte zu unterdrücken. Geschweige denn sie zu beherrschen. Und dieser Fremde dort neben ihr, schien Magie für etwas ganz normales zu halten. Und nicht nur das, er konnte sie sogar .. »Und Ihr könnt das sehen? Das Feuer meine ich.« platzt sie heraus und starrt ihn unverhohlen an.


Der Weg stieg leicht an. Mit jedem Schritt weiter von der Stadt entfernt wurde auch der Weg etwas mühsamer für einen Wanderer. Auf den Hügelketten schlief das Gras unter der Schneedecke um bald, im Frühling, wieder zu erwachen. Man konnte den Wind praktisch sehen, wie er den frischen Schnee verwirbelte und hier und da kleine Windhosen bildete um wieder zu verschwinden. Ja.. kann ich. gab er leise zurück. Und die folgenden Worte erreichten ihr Ohr. Nicht jenes wie eben, welches ihm zugewandt war, es war das auf der anderen Seite. Du musst bei einem Magier keinen Schreck kriegen. So wie.. ich nehme an...in deinem Heimatland? Er blickte über seine Schulter hinweg. Erneut musterte er sie während er sich durch die Schneedecke kämpfte, in der er nunmehr bis zu den Knöcheln steckte. Dort wo man mit Marhaba grüßt.. Erklärte er ihr ungefragt, woher er das annahm. Es ist nicht direkt das Feuer, das ich sehe. Ich sehe die Luft..wie sie um dich wirbelt.. Wärme beeinflusst den Lauf der Luft.. ebenso wie jedes Element die anderen beeinflusst. Das ist ganz normal. Er sprach ruhiger als zuvor. Es war kaum merklich, denn seine Stimme blieb weiterhin kalt und monoton. Jedoch fehlte ihm bei diesen Worten die Distanz.. er schien über etwas zu sprechen bei dem er sich wohl fühlte.


Sharisad Nazira hat im Moment keinen Sinn für die Umgebung und selbst ihr eigentliches Vorhaben, nach Thalheim zu reiten, schien in weite Ferne gerückt. Jemand, der Magie sehen kann und sich keineswegs dafür schämt. Als er ihre Heimat erwähnt, schließt sie träumerisch die Augen. Die Begrüßung von dort, wenn auch etwas ungewohnt in der Aussprache, trägt sie noch ein wenig weiter in die Erinnerung. »Dort ist es warm und statt Schnee weht der Sand umher.« schwärmt sie und öffnet die Augen nur langsam wieder. Ein Schatten gleitet über ihr Gesicht. »Aber diese Echsen. Sie greifen uns immer wieder an, führen einen erbarmungslosen Krieg gegen unser Land.« Nach einer kurzen Pause fährt sie etwas leiser fort. »Und sie wenden Magie gegen unsere Krieger an. Deshalb ist sie in unserem Land so verhasst.« schließt sie dann ihre Erklärung und schaut ihn an. »Die Luft, ja? Warum könnt ihr die Luft denn sehen, sie ist doch unsichtbar.« fragt sie neugierig. Ganz normal .. nun, wenn er das sagt. Dieser selbstbewussten Stimme, wenn er über die Elemente sprach, musste man einfach Glauben schenken.


 Sie hatten den ersten großen Hügel überschritten.. und hinab führte der Weg.. in einiger Entfernung konnte man sehen wie er zwischen den Hügelketten weiter führte und Romar nun endgültig hinter dem Hügel verschwand, den sie nun hinab schritten. Schlagartig waren sie in der Wildnis. Nur noch umgeben von weiter eisiger Kälte. Nur die Sonne spendete etwas Trost..selbst wenn sie nicht die Kraft hatte wirklich zu wärmen. Der Magier passierte einen der Wegsteine und strich etwas Schnee von diesem im Vorübergehen. Wart ihr schonmal in einem Raum..und euch war als wäre dort noch jemand? Und als ihr euch umgedreht habt, war da tatsächlich wer? Wie habt ihr denjenigen denn bemerkt, wenn er still und regungslos hinter euch stand. War es ein Zufall? Er pustete den Schnee von seinem Finger. Stellt euch einmal das wärmende Gefühl eines Lagerfeuers vor.. und nun stellt euch vor ihr seid weit genug entfernt, das Feuer nicht mehr auf der Haut zu spüren. Es ist aber da. Je näher ihr diesem Element seid. Je..begabter ihr dafür seid. Desto einfacher ist auch die Wahrnehmung dessen. Wie ein alter Freund..dessen Worte ihr kennt ohne, dass er sie aussprechen muss. Er blickte daraufhin zu ihr hoch..ein prüfender Blick ob sie verstand, oder zumindest es zu verstehen versuchte.


Sharisad Nazira folgt seinen Ausführungen aufmerksam und versucht das Gesagte zu verinnerlichen. »Je begabter, desto einfacher ..« wiederholt sie und nickt langsam. Die Allegorie zwischen dem Feuer und einem Freund, verstand sie allerdings nicht. Ihr ganzes Leben lang war das Feuer ihr Feind gewesen, hatte verletzt und in jener schicksalshaften Nacht sogar getötet. Sie seufzt schwer bei dieser Erinnerung. »Wie kann denn das Feuer ein Freund sein. Es hat nur Zerstörungskraft und frisst alles auf, was ihm im Wege steht!« behauptet sie missmutig. So ein Element wie die Luft oder das Wasser stellt sie sich viel sanfter vor. Dass jedes Element eine sanfte und eine zerstörerische Seite hat, ist ihr in diesem Moment nicht klar.


Wie kann es ein Feind sein? fragt er im Gegenzug und deutet hinauf. Wenn sich das Gleichgewicht zwischen den Elementen nur ein wenig verzieht.. sieht die ganze Welt anders aus. Garnicht zu denken, wenn nur ein einziges davon fehlt. Feuer kann genauso Leben sein. Es kann reinigen.. es erwärmt. Es hilft dem Wasser dabei sich zu bewegen und nicht still zu stehen oder es hilft der Erde die schönsten Pflanzen zu beherbergen. Er deutet auf sie, ihren freien Arm. Es ist in dir. Ganz gleich deiner Ängste oder Vorurteile, hilft es dir gerade dich warm zu halten. Es ist ein Teil von dir.. mächtig und unbeherrscht. Aber das ist seine Natur..es liegt an dir wie sehr du das Gleichgewicht bewahren kannst. Mit Verneinung sicher nicht.. wer die Augen verschließt, wird auch nie etwas erkennen. Letzte Worte waren mahnend..jene davor ruhig, geradezu gelassen. Der Weg den beide beschritten rückte immer weiter in den Hintergrund und auch der Schnee der beiden immer wieder entgegenwehte war nunmehr eine unbedeutsame Randnotiz für den Magier. Zwar sah man es ihm nicht an, doch er war noch ruhiger geworden, als sei er nun spichwörtlich in seinem Element.


Sharisad Nazira folgt seinem Zeigefinger und schaut in den Himmel. Luft, eindeutig! Nun genauer wird der Schnee ja zu Wasser wenn er auf der warmen Haut landet. Und die Sonne .. wärmt. Wie das Feuer vielleicht? Sie versucht die Puzzleteile irgendwie zusammenzusetzen. Doch die nächsten Fakten, die der Fremde erwähnt, sind ihr teilweise nicht direkt geläufig. Hilft dem Wasser sich zu bewegen? Sie runzelt die Stirn und schaut wahrscheinlich ziemlich belämmert drein. Das ist ihr deutlich zu hoch, ob er wohl ein Gelehrter ist? Seiner Ausdrucksweise nach zu urteilen, wäre dies durchaus möglich. Sie blickt auf ihren rechten Arm, als er darauf deutet und plötzlich erhellt sich ihr Gesicht. »Das Feuer ist in mir? Kannst du es dort herausholen?« Ein kleines Fünkchen Hoffnung glimmt in ihren Augen auf. Was hat denn das Feuer auch in einem Menschen zu suchen, dort gehört es doch gar nicht hin! Wie komisch ihre Worte in dem Moment klingen ist ihr weiterhin nicht klar, sie meint das völlig ernst. Und so ganz nebenbei verneint sie das Feuer immernoch. Vom Erkennen ist sie wohl noch ein Stück entfernt.


Sie laufen weiter, und weiter. Einzig begleitet vom Heulen des Windes. Wie lang sie nun schon wohl unterwegs waren? Mehr als dem Weg folgen konnte sie wohl nicht. Der Weg selbst war bedeckt mit einer dicken Schneeschicht und wären da nicht die Wegsteine, so könnte man sich sehr leicht in der weiten Wildnis verlieren. Ein tödlicher Fehler zu dieser Jahreszeit. Nein. Du kannst es nicht abtrennen wie..ein krankes Bein. Du nutzt es gerade, auch wenn es dir nicht klar ist.. und du bist so weit entfernt davon es bewusst für dich einzusetzen.. Er wartete einen Augenblick. Es wird dich irgendwann verbrennen. Nicht wortwörtlich vieleicht, selbst wenn das auch möglich wäre, aber es beherrscht dich. Die Angst davor lähmt den Teil in dir, der dich stärken könnte...du sogar andere davor beschützen könntest. Stell dir vor..du könntest es lernen. Einfach um keine Angst davor zu haben.. und das Raubtier das dich jagt verliert seine Klauen. diesmal schwang ein wenig Hoffnung in seinen Worten mit. Selbst in seinem Gesicht konnte man dies leicht erkennen. Was sie nicht ahnte war, dass er in ihrer Gabe, ihrem Fluch, mehr als ein Geschenk sah. In der Gegend, aus die er kam, war ein derart starkes empfinden für die Elemente rar gesäht. Sie nutzte ihres bereits ohne Hilfsmittel, auch wenn sie es nicht lenken konnte..doch es sprach ihr aus, wie er sagte: "jeder Pore"


Sharisad Nazira hat jegliches Gefühl für die Zeit verloren. Vielleicht würde es bald sogar anfangen zu dämmern, das tat es schließlich recht früh in diesen Landen. Enttäuscht stößt sie die Luft aus, als er ihre Frage verneint. Bekommt es im nächsten Moment sogar mit der Angst zu tun. Jedoch nur, um dann umso gespannter zuzuhören. Es lernen .. »Du meinst, ich könnte lernen es .. zu kontrollieren?« fragt sie und sieht ihn staunend mit großen Augen an. Ein lustiges Bild bieten die beiden da. Der weise Magier stapft da unten durch den hohen Schnee, während die wissbegierige Frau erhöht auf ihrem Ross sitzt und ihn bewundert. Eigentlich müsste es andersherum sein. Ungeachtet dieses Umstandes sieht das Kind der Wüste entrückt auf ihre Hände herab, die unermüdlich an den Zügeln hängen. Diese Hände könnten also das Feuer, das ihr so oft schon zum Verhängnis wurde, formen? Unglaublich, dann müsste sie nie wieder versehentlich ihre wahre Natur preisgeben! Völlig euphorisch wandert ihr Blick zurück zu dem Mann, dem sie sich jetzt schon so verbunden fühlt, obwohl sie noch nicht einmal seinen Namen kennt. »Werter Herr ..« beginnt sie förmlich. »Kennst du denn jemanden, der mich lehren kann, das Feuer zu beherrschen?« Nur so ein winziger Schritt zwischen ihr und der Lösung ihrer größten Schwäche.


Er horchte ihr. Sah wie sie aufging in ihren Emotionen. Von Angst schnellte sie zur Euphorie.. wild wie ein Waldbrand. Sie brauchte viel Arbeit...stand sie gerade erst an der Schwelle zu einr Welt in der sie gehörte..vor der sie jedoch immer davon lief. Sie waren an einem Scheideweg angelangt. In ihrem Leben sowie auf diesem Weg. Geradeaus führte der Weg weiter..ein anderer, etwas kleinerer in eine andere Richtung. In der Entfernung konnte man Bäume erkennen. Dies war das Ziel des Elfen. Er wollte in diesen Wald..denn unendlich tiefer in jenem Wald, dort wo die Bäume immer höher gen Himmel wuchsen, war sein Ziel. Glorfindal. Es geht sogar weiter.. Bis das bloße "kontrollieren" garnicht mehr nötig ist. Und du neben, sowohl auch als Teil deines Elementes aufgehen kannst. Wie ein Begleiter.. Er deutete mit kurzer Handbewegung auf seine Schulter..dort hielt er immernoch die Tasche mit der anderen Hand. Ich muss diesen Weg gehen. Doch muss das nicht zwangsläufig ein Abschied sein. Es gibt viele in diesen Landen die dir aufgeschlossener gegenüber Magie reagieren, als du vieleicht gewohnt bist. Es gibt Gilden, und viele einzelne Magier die dich soetwas lehren können. So wie ich es auch könnte...und vieleicht sogar würde. Er macht eine kurze Pause..lässt seine Worte wirken. Du solltest darüber nachdenken welchen Weg du einschlagen willst. Solltest du dich für den entscheiden, den ich dir anbiete... dann geh nach Glorfindal und such nach mir, Windmagier Denieru. Ich eröffne dort bald einen Laden. Das ausdruckslose Gesicht des Elfen mustert sie erneut von oben bis unten. Es wäre schade...sollte sich dein Talent irgendwann durch deine Furcht gegen dich wenden.


Sharisad Nazira zügelt den Hengst, als sie an der Weggabelung ankommen und dreht ihren Kopf unschlüssig in beide Richtungen. Dann dringen erneut seine Worte zu ihr hinauf und formen Bilder in ihren Gedanken. In ihrem Feuer aufgegangen war sie doch schon, denkt sie verwirrt. Genau dies ist es, was sie in Zukunft vermeiden will. Aber vielleicht hat er das auch anders gemeint, fällt ihr auf und sie entspannt sich wieder. »Hier trennen sich also unsere Wege.« stellt sie fest, nicht ohne das eine Prise Enttäuschung ihren Worten anhaftet, die jedoch direkt darauf verfliegt. »Du selbst könntest es mir beibringen?« fragt sie. Eigentlich hätte sie sich das denken können, so gelehrt wie er sich schon den ganzen Weg entlang ausdrückte. Sie nickt knapp, angelt den rechten Stiefel aus dem Steigbügel und schwingt sich kurz darauf vom Pferd herab. Daraufhin wendet sie sich zu Denieru um, legt die rechte Hand oberhalb ihrer linken Brust ab und verbeugt sich leicht. »Mein Name ist Nazira.« stellt sie sich umständlich vor, jedoch so wie es in ihrer Heimat Sitte ist. »Es wäre mir eine Ehre von dir unterrichtet zu werden, Denieru!« spricht sie weiter, nachdem sie sich erhoben hat. Dann lächelt sie. »Meine Wege werden mich bestimmt bald in die Stadt der Elfen führen.« verspricht sie und das Funkeln in ihren Augen verrät ihre Vorfreude darauf. Erinnerungen kamen in ihr auf, an das harte Training in der Ausbildung zur Sharisad. Wenn es auch entbehrungsreich gewesen ist, so hat es ihr vor allem das Gefühl von Befriedigung verschafft, dass sie seit langem vermisste. Sie freut sich nicht nur darauf endlich das Feuer zu kontrollieren, sondern auch auf den Weg dorthin. »Gehabt euch wohl.« verabschiedet sie sich schließlich.


Der Magier mustert sie erneut abschätzend, so wie zu Beginn. Ob es dir eine Ehre ist, wird sich noch zeigen. Genauso wie, ob es etwas ist worauf du dich freuen wirst. Denn neben Talent gibt es auch noch andere Eigenschaften die zeigen ob man überhaupt im stande ist, das zu tun was du willst. Er selbst bleibt ruhig. Keine Geste, kein umständlicher Gruß. Doch ihren betrachtet er mit einem gebührenden Respekt an ihre Sitten. Du kennst also Glorfindal bereits? Na dann wird es dir umso leichter fallen dich dort zurecht zu finden. Er deutet die Spur eines lächelns an. Doch auch jenes wirkt so gekünstelt wie so manches Schmunzeln. Geb acht auf deinen Wegen. Ich bin gespannt auf unser nächstes Treffen. Er wendet sich um und stapft los. Zieht mit jedem Schritt eine Spur nach. Für einen Elfen waren jene Schritte zwar nicht unbedingt Edel..aber er hatte offensichtlich seine Qualitäten woanders, als in seinem Laufstil. Und gerade als er weit genug entfernt war, dass seine Stimme nicht mehr zu ihr reichen konnte, drang sie doch wieder an ihre Ohren. Und hab keine Angst mehr vor deiner Natur. Du bist nicht allein damit.~


Sharisad Nazira nickt, als er spricht. Sie weiß, dass sie in jedem Fall genügend Hartnäckigkeit mitbringen wird. Ob das im Endeffekt ausreicht, wird sich wie er schon sagt noch zeigen. »Eigentlich nur vom Hören-Sagen.« gibt sie zu. Selbst dort gewesen ist sie noch nicht, aber sie wird sich schon finden. Sie ist ja schließlich nicht auf den Mund gefallen und weiß nun auch nach wem sie fragen muss. »Ich ebenso.« stimmt sie zu und sieht ihm nach, bis er außer Hörweite ist. Keine Angst soll sie haben. Vielleicht hatte er damit sogar Recht. »Ich hoffe nur, ich werde dich nicht enttäuschen sondern tatsächlich etwas von dir lernen.« murmelt sie noch vor sich hin und schwingt sich dann zurück auf ihren Amir. Schneegedämpftes Hufgetrappel trägt sie weiter zur Hauptstadt. ~

Rollenspiel mit Windmagier Denieru

.. am 5. Januar 2012 in der Stadt Glorfindal

Sharisad Nazira lenkt ihren Rappen durch den verschneiten Wald, den Weg entlang, den er vor ein paar Tagen eingeschlagen hatte. Vor ihr öffnen sich die Bäume zu einer Lichtung umsäumt von unzähligen sehr hohen Bäumen, die die Behausungen der Elfen beherbergen. Sie sollte einfach nach ihm fragen, hatte er gesagt, Windmagier Denieru. Sie spricht den Namen vor sich hin, um sich an die Aussprache zu gewöhnen »Den-je-ru .. Den-je-ru« Sie atmet tief ein und wieder aus, na dann auf ins Abenteuer Elfenstadt! Als ihr Pferd die ersten Hufe über die Grenze setzt, die den Waldweg von der Siedlung trennt, sieht sie sich aufmerksam um. Vielleicht entdeckte sie jemanden, der ihr weiterhelfen konnte.


 Einige Reiter kamen an ihr vorbei. Wenige interessierten sich für Reisende..besonders für jene die seltsame Wortfetzen murmelten. Viele schritten langsam umher, oben auf den Stegen der hohen Bäume, wie auch am Waldboden. Gerade als sie einen dieser Stege, der über sie hinweg führte, fiel etwas in ihren Sattel, praktisch genau vor ihr. Gerade wenigste cm von ihrem Gesicht entfernt. Doch was war es? Es war ein Stoffbündel..aus dem plötzlich ein Kopf schaute. Vordichdi.. gluckerte die hohe Kinderstimme. Er war vom Steg gefallen... gerade richtig um nicht auf dem harten Waldboden zu landen. Das Kind, in dem viel viel zu großen Umhang gewickelt, sah dem Kerl den sie suchte erstaunlich ähnlich. Schwarze Haare, grüne Augen. Gerade die seltsam blasse Haut schuf die erstaunliche Ähnlichkeit.


Sharisad Nazira ritt nichts böses ahnend vor sich hin, als plötzlich etwas vor ihr herabsauste. Vor Schreck ließ sie die Zügel fallen und versuchte was auch immer zu fassen zu kriegen! Als dann plötzlich ein kleines Gesicht aus dem Bündel erschien, hatte sie Mühe den Mund, der vor Staunen sperrangelweit offen stand, wieder zu schließen. »Aber du .. aber wie?« Ihr fehlen die Worte. Wo kam dieses Kind eigentlich her? Es kann doch nicht einfach Kinder vom Himmel regnen, auch nicht in einer Elfenstadt! Der Blick wandert nach oben und sieht .. einen Steg. Einen Steg? So hoch oben? Das ist doch viel zu gefährlich! »Hey!« brüllt sie wütend nach oben und streicht dem Kind in ihren Armen beruhigend über den Rücken. Sie wagt gar nicht sich auszumalen, was passiert wäre, wenn es nur ein wenig später oder früher heruntergefallen wäre. Wer lässt überhaupt sein Kind fallen? Und warum kommt ihr das Kleine so bekannt vor?


 Der Winzling jedoch, bei bester Laune, grinst breit. Scharfe kleine Zähne, allesammt spitz. Auf ihr rufen hin blickte eine Gestalt hinunter zu ihr. Es war der bleiche Elf von neulich. ..Hey..? wiederholte er mit fragender Mine. Der kleine grub sich mit der Hand einen Weg durch die Stoffschichten und zeigte hinauf. Seusaal! gluckste er vergnügt. Das Lachen hielt aber nur kurz vor. Ein seltsames Balg, ebenso wie sein offensichtlicher Rabenvater. Die Gestalt auf dem Steg war  ziemlich schnell verschwunden. Suchte sich einen Weg hinab zu ihr. Vorbei an ein paar Elfen, die natürlich im Weg standen, wie seiner Meinung nach immer, bis zum Erdboden. Diesmal hatte er keine große Tasche dabei. ..Nazira, richtig? den Jungen beachtete er kaum. Fast so als sei nichts passiert.


Sharisad Nazira staunte nicht schlecht, als doch tatsächlich der nun nicht mehr Fremde von neulich auf sie herabblickte. Dann wird ihre Aufmerksamkeit erneut auf das Kleine gezogen. »Na du kannst aber schon fein plappern.« meint sie vergnügt, auch wenn sie nicht verstanden hat, was es gemeint hatte, klang fast wie Scheusal. Na dieser Typ war aber auch ein Scheusal, das Kind einfach fallen zu lassen. Vorsichtig schwingt sie sich aus dem Sattel und sieht sich nach Denieru um. Da kommt er auch schon vom Baum herabgestiegen. Entschlossen drückt sie das Kind mit der Linken an sich und stapft auf ihn zu. »Richtig!« erwidert sie giftig und würde, sollte sie ihm nahe genug kommen, mit der freien rechten Hand ausholen und ihm eine schallende Ohrfeige verpassen. »Wie kannst du das Kind fallen lassen? Es hätte sonst etwas passieren können!« schimpft sie und sieht ziemlich sauer aus. Für das Kleine sollte es zumindest kuschlig warm in ihrem linken Arm sein.


 Der Elf öffnete die Augen etwas weiter als üblich. Offenkundige Verwirrung spiegelte sich in den leblosen Augen. Dafür, dass du mich suchst, bist du ganz schön aufgebracht. bemerkte er, scharfsinnig eines Regenwurms gleich. Keine Sorge.. ich hab ihn nicht fallen lassen. Er macht das gern. mit den Worten griff er ungefragt an den Nacken seines Sohnes und hob ihn an seinem Kragen hoch. Die Arme und Beine lies der Winzling hängen... zumindest bis der Windmagier ihn an den Baum hinter sich hielt. Arme und Beinen grabschten an die Rinde und mit einem deutlichen " haaarps " biss sich der Winzling, alle Viere von sich gestreckt und so weit es ging um die Rinde geschlungen, fest. Siehst du..? Der Elf drehte sich halb zu dem Kleinen, halb zu ihr. Ich wurde erst durch deine Rufe aufmerksam. Darunter gehüpft ist er selber..das macht er gern. und genau in dem Moment "ploppte" der Winzling vom Stamm. Der Magier reagierte mit einer geübten Handbewegung und hielt ihn erneut am Nacken fest wie zuvor, noch bevor er den Boden berühren konnte. Das ist mein Sohn. Laran. sagte der Elf monoton und ohne eine Spur von Stolz in der Stimme. Die Frage ist nun..was du hier willst.


Sharisad Nazira ist plötzlich viel zu erstaunt, um ihn zu schlagen und lässt die erhobene Hand wieder sinken. »Was ist das? Ein Tier?« fragt sie fassungslos, als der Kleine da an der Rinde hängt. Sie beobachtet das Schauspiel weiter und schüttelt den Kopf. »Dein Sohn?« Sie reibt sich die Stirn, da in ihrem Kopf gerade alles schwirrt. Wie kann man denn so ein Kind haben? Wie kann der Kleine einen Sturz aus solcher Höhe überstehen, ohne verletzt zu werden? Sie seufzt und beschließt das erst einmal zu ignorieren. Im Grunde ging es sie auch gar nichts an, sie hatte sich nur aufgeregt, weil sie dachte er wollte das Kind umbringen. »Hast du das schon vergessen?« antwortet sie auf seine Frage mit einer weiteren Frage, nur um sie dann auch gleich zu beantworten. »Ich versprach dich hier in Glorfindal aufzusuchen, um von dir unterrichtet zu werden.« Sie sieht ihn an und mustert ihn. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er einen Sohn hat und wo ist eigentlich die Mutter? Aber das würde sie jetzt nicht fragen. Schon merkwürdig, dieses Land. Sie kommt in Romar an und bekommt ihren ersten Kuss. Und sobald sie einen Schritt nach Glorfindal setzt, fällt ihr auf einmal ein Kind in den Schoß!


Der Elf schüttelt den Kopf. Tier, gewissermaßen. Eine Echse ist die Mutter. Ein gekünsteltes Schmunzeln folgt. Der Magier setzt den kleinen ab...der sich sofort auf seine wackeligen Beine stellt und zwischen den beiden her tapst. Vergessen habe ich es nicht. Ich habe dir geraten gründlich darüber nachzudenken, was du willst. Eine kurze Pause folgt. Er blickt Frau in die Augen. Scheint ihre Entschlossenheit abzuprüfen. Wie weit bist du bereit zu gehen um deine Schwäche zu einer Stärke zu wandeln? Er zieht etwas aus seinem Umhang. Es ist ein Schlüssel aus schlichtem Eisen..an dessen Griff etwas eingearbeitet war. Eine Art Kompass mit pechschwarzer Nadel. Auch wenn du alles danach anders siehst...möglicherweise sogar dich selbst? Dann nimm.. und wir können los.


Sharisad Nazira zieht erschrocken die Luft ein, eine Echse?! Entsetzt sieht sie den Kleinen an, der auf wackeligen Beinen auf sie zugetapst kommt und versucht mit tänzelnden Schritten ihm auszuweichen. Gründlich darüber nachdenken? Nun das hatte sie .. ungefähr 2,3 Sekunden lang. Sie räuspert sich unbehaglich, als er sie so gründlich mustert. »Ich .. nun .. ziemlich weit? Hauptsache es ist keine Schwäche mehr. Ich will nicht, dass gegen meinen Willen wieder etwas passiert.« murmelt sie kryptisch vor sich hin. Es musste ja nicht gleich jeder in einer Baumhausstadt wissen, dass sie eine Feuermagierin war, die mit einem Wutausbruch hier alles in Brand setzen konnte. Sie tritt auf ihn zu, es ist ihr egal was sie dann anders sehen würde. Auch wenn die ganze Welt danach im rosaroten Glanz erstrahlt, hauptsache sie wurde dieses Feuer los - zumindest in gewissem Sinne. »Ich bin bereit.« sagt sie mit fester Stimme und nimmt den ungewöhnlichen Schlüssel entgegen.


Windmagier Denieru  nickte und sah sie an. Das werden wir sehn.. Er würde sie mehr als nur einmal Prüfen.. bis er sich ihres Willens sicher war. Worte waren das eine, Taten das andere. Dann komm. Du hast bereits genug Zeit verschwendet. flüstert er leise und kühl, jedoch nicht als ein Vorwurf oder um sie nieder zu machen. Es war schlicht eine Tatsache für ihn..eine an der es zu arbeiten galt. Erneut griff er den Winzling Laran und nahm ihn an seine Schulter. Über diese hinweg sah er nun nach hinten, zu Nazira. Erneut grinste er so breit, dass ihm scheinbar ein Krampf drohte. Präsentierte die blanken Messerscharfen Beißer. Wir müssen eine Weile durch den Wald. Also lass keine Lücke..sonst verläufst du dich womöglich.. Und so begann es erneut. Wieder waren Nazira und Denieru unterwegs..zusammen ihren Pfad beschreitend.~


Sharisad Nazira nickt zustimmend und schwingt sich zurück in den Sattel. Genug Zeit verschwendet? Wer schmeißt denn hier mit Echsenkindern? Aber was soll's, denkt sie sich und mustert den seltsamen Jungen auf seiner Schulter. Was für ein Gebiß für so einen Winzling! Ob der Kleine wohl beißt? Zutrauen würde sie es ihm! Und so hält sie doch einen gewissen Mindestabstand ein, als sie den beiden folgt. ~ 

Rollenspiel mit Windmagier Denieru

und Wasserwesen Sayenne

.. am 5. Januar 2012 in der Ruine des Chaostempels in Glorfindal

Sie liefen nun bereits beinahe eine Stunde im normalen Tempo. Die Sonne begann sich zu senken..und sie schienen nicht voran zu kommen. So langsam beschlich einen das Gefühl, dass man im Kreis lief. Denieru schwieg die meiste Zeit, Laran war eingeschlafen. Einzig die Schritte des Pferdes tönten in diesem Teil des Waldes. Nichtmal die Vögel schienen sich zu trauen etwas zu sagen, wenn denn welche da waren. Unter der Schneeschicht, über der sie liefen, hörte man das matschige Geräusch von feuchtem Laub. Bereits zum 4. Mal änderte Denieru nun seine Laufrichtung.. schon wieder nach rechts? So wie die Sonne stand, gingen sie doch so nur wieder nach Glorfindal zurück? Und den Hügel dahinten..den kannte man doch auch. Den mit dem markanten gespaltenen Stamm. Bleib nahe.. Wir sind gleich da. flüsterte der Elf in der Stille der Verwirrung. Doch es wirkte garnicht als seinen sie nah an irgendetwas. Hatten sie sich verirrt? Jetzt wo es dunkel wurde?


Sharisad Nazira wurde durch das gleichmässige Geschaukel auf dem Pferderücken auch schon leicht schläfrig, dabei wollte sie sich den Weg doch merken. Doch so mitten im Wald ohne viele Anhaltspunkte war das reichlich schwierig. Sie zieht den geflickten Mantel enger um die Schultern ob der Kälte und sieht sich unsicher in der Dämmerung um. »Bist du dir auch ganz sicher?« fragt sie sinnvollerweise den Mann zu dessen Haus sie unterwegs sind. Wenn er den Weg nicht wusste, wer dann? Vielleicht der schlafende  Echsenzwerg da auf seiner Schulter? Aber irgendwie kommt ihr die Richtung komisch vor.


Kurz nur nickte der Elf über seine Schulter hinweg. Der Himmel färbte sich leicht rötlich.. es war klar. Ein umso eisiger Wind fegte durch die Baumreihen hindurch. Dort.. flüsterte der Elf wie gewohnt in ihr Ohr.. und ein paar Schritte später konnte man ihn sehn. Der Tempel. So alt sah er nicht aus, wie man zuerst dachte. Eher als sei er neu aufgebaut worden. Sie gingen direkt auf die Frontseite zu. Die Gebogenen Dachrinnen ragten nicht weit hinauf, machten es aber schwer, überhaupt auf's Dach zu gelangen. Eindrucksvoll gingen sie auf die beiden großen Eisentore zu. Sie standen offen...ein kleiner Junge stand grummelig auf einer Leiter, ein Sack zu seinen Füßen. Er schaufelte Sand in eine Öffnung und sprach mit einer Maus, einer Spitzmaus um genau zu sein, auf seiner Schulter. Das ist soo...unfair.. die Spitzmaus schien sich zu amüsieren. Erudor..das ist Nazira. Sie wird hier lernen. Das heißt du darfst dich heute bei der Küchenhilfe mal anstrengen. Der Elfenjunge mit dem zerzausten schwarzen Haar, und dem Stirnband auf dem Kopf wand sich auf der wackeligen Leiter um. Nooch mehr Strafarbeit?! er seufzte und sah die neue kurz an..nickte ihr dann aber zu, als er sicher war, dass sie nichts bei sich hatte was sich zu stehlen lohnte. N'abend!


Sharisad Nazira staunt nicht schlecht, als sich plötzlich nicht weit von ihnen ein großes Gebäude aus dem Dickicht des Waldes erhebt. Hätte sie dieses ob seiner Größe nicht vorher schon bemerken müssen? Nun vielleicht spielten ihre Sinne ihr einen Streich, denkt sie und zuckt mit den Schultern. Als sie das Gebäude genauer betrachtet, ist sie fast ein wenig eingeschüchtert. So ein Koloss, ganz und gar aus Stein erbaut und diese riesigen Eisentüren. Bald darauf bemerkte sie den Jungen auf der Leiter.  »Noch ein Kind?« fragt sie verwundert. Wie viele Kinder der eigentlich so verschlossen wirkende Elf wohl noch hatte. Dabei sieht er noch ziemlich jung aus, oder alt? Hmm .. bei Elfen kann man das nie richtig einschätzen. Als sie vor dem Tempel anlangen, steigt sie von Amir herab und bindet ihn erstmal draußen an. »Hallo Erudor!« grüßt sie freundlich zurück und folgt dem Hausherren weiter.


Wasserwesen Sayenne hat es sich im Wohnraum auf einem Sessel gemütlich gemacht , welchen sie ans Fenster gerückt hat, da sie noch das letzte Sonnenlicht des Tages ausnutzen möchte. Dort sitzt sie da, in einem dicken Buchen versunken, liest sich die Worte aufmerksam durch und versucht sie direkt in sich aufzunehmen, immerhin sind dort verschiedene Wassermagietechniken aufgeführt, an denen sie sich mal versuchen könnte. Ihr Stab lehnt griffbereit am Sessel, doch obwohl sie selbst während des Lesens versucht, ihre Umgebung wenigstens im Augenwinkel zu behalten, bemerkt sie nicht sofort, dass Denieru und Laran zurückgekommen sind. Die Stimmen dringen undeutlich an ihr Ohr, zu vertieft ist sie in ihre Lektüre. Doch dank ihres Trainings bleiben sie ihr auch nicht ganz verborgen, wie es sicherlich früher der Fall gewesen wäre. Sie legt das Buch nach einem weiteren Moment zur Seite, schnappt sich ihren Stab und macht sich auf den Weg zum Eingang des Tempels, um den Hausherren und ihren Meister sowie den Kleinen zu begrüßen. Und die dritte Person, denn ihr ist nicht entgangen, dass die letzte Stimme scheinbar einer Frau gehört. "Willkommen zurück!", ruft sie schonmal voraus.


 Der Elf wartete bis die beiden sich begrüßt hatten und ging dann weiter hinein. Der große Eingangsraum war mit einem Holzboden bedeckt. Er war gut gefegt, gerade so als habe ihn kürzlich jemand fegen "müssen". Er ist mein Neffe. Er lebt hier...unter der Bedingung nichts zu stehlen. dabei folgte ein eisiger Blick zu Erudor der eilig weiter den Sand in die hohe Öffnung schaufelte. Vor ihnen lag eine geöffnete Schiebetür...ebenfalls eine Doppeltür. Sie führte in den Garten.. hier lag nur sehr wenig Schnee. Offenbar war er erst kürzlich gebraucht worden. In den Mitte des Gartens funkelte die glatte Oberfläche des zugefrohrenen Teiches. Auf dem Rasen davor war eine kleine Feuerstelle aufgebautüber die eine dünne Stange gelegt wurde...ähnlich wie bei einem Lagerfeuer auf dem man Wild auf einem Spieß drehte. Dies ist Nazira. sprach er nun ohne Begrüßung zu Sayenne. Und das ist meine andere Schülerin. Sayenne..sie übt sich in deinem Gegenpart..dem Wasser.


Sharisad Nazira läuft Denieru hinterher auf den blanken Holzboden und hinterlässt nasse Schneespuren mit ihren ersten Schritten. Nichts zu stehlen, so so, dachte sie sich. Nun ihr letztes Gold war sie bei einer guten Schneiderin in Thalheim losgeworden und sie fand auch, dass man den Unterschied von ihrem neuen Ärmel zum restlichen Mantel kaum bemerkt. Fröstelnd reibt sie sich die Hände, als sie eine weitere Stimme hört. Eine Frau? Vielleicht die Mutter des Echsenkindes? Offen mustert sie sie, als sie um die Ecke biegt. Sieht eindeutig nach einer Menschenfrau aus, aber er hatte doch gesagt, sie wäre eine Echse? Verwirrung breitet sich auf ihrem Gesicht aus, doch dann werden sie sich auch schon vorgestellt. Da begreift sie, dass die andere Frau auch eine Schülerin und tritt auf sie zu, um sie zu begrüßen. »Masah alchea .. Guten Abend, meine ich!« verbessert sie sich schnell, legt die rechte Hand über die linke Brust und verneigt sich leicht.


Wasserwesen Sayenne ist wenig überrascht ob der direkten Art Denierus, dafür ist sie schon zu lange hier. Stattdessen freut sie sich über den unbekannten Besuch und noch mehr, als sie das Wort "Gegenpart" hört. Natürlich begrüßt sie die andere, ebenfalls mit einer Verbeugung, jedoch ohne die Handgeste und sprudelt im nächsten Augenblick schon los. "Heißt das, dass Ihr auch eine Magierin seid? Eine Feuermagierin? Wie aufregend! Und diese Worte, die kenne ich gar nicht, wo kommt Ihr denn her?" Dann besinnt sie sich, holt tief Luft und nach einem Augenblick der Ruhe fügt sie nur noch ebenfalls ein "Guten Abend." an. Nachdem sie schon eine Weile mit Denieru trainiert hat, ist sie um einiges ruhiger geworden als früher. Auch geht sie nicht mehr völlig blind durch die Welt, doch lässt sie sich immer noch gerne mitreißen, wenn sie freudig aufgeregt ist. Es dauert wohl doch noch, bis sie völlig erwachsen ist, wenn sie das je wird.


 Geduldig wartet der Magier eine Weile und lässt Sayenne ihre vorschnellen Fragen heraussprudeln. Da du ja gerade eh nichts zutun hast...wie zum Beispiel üben, kannst du Nazira gerne die Räumichkeiten zeigen. Sie kann das Zimmer neben deinem nutzen.. zeig ihr auch Bad, Küche und Wohnbereich... ich treffe euch dann im Garten. Einen Moment schmunzelt er gekünstelt. Ich hab schon etwas vorbereitet und bin gespannt darauf ob sie sich besser macht als du, Sayenne. Wollte er sie etwa aufstacheln? Nun ihre ersten Stunden waren ja denkwürdig genug. Seitdem war bereits eine ganze Weile ins Land gezogen. Nun war das erste Mal seitdem, dass sie ihre Anfänge mit denen eines anderen Schülers vergleichen konnte. Mit einem fast unheimlich entspannten Gesichtsausdruck neigte der Magier seinen Kopf kurz, und entschwand in den Garten. Er wollte hindurch auf die andere Seite um Laran ins Bett zu bringen.


Sharisad Nazira blickt wieder zu Sayenne auf und lässt ihre Fragen auf sich herabprasseln. Ein unsicheres Lächeln zeigt sich auf ihren Lippen. »Nun ich, ja das Feuer.« bestätigt sie ein wenig zerknirscht. Wie kann man Magie nur aufregend finden und das auch noch im positiven Sinne, fragt sie sich verwundert. Denieru hatte wirklich nicht übertrieben, als er meinte es gäbe viele Leute in diesem Land, die der Magie zugetan sind. Aber das sie so bald auf eine magiebegeisterte Person treffen würde, damit hatte sie nicht gerechnet und war also nicht nur wegen der vielen Fragen etwas überrumpelt. »Ich komme aus der weiten Steppe Shadíf. Mein Geburtsort liegt am Fluß Chaneb.« erklärt sie, gewohnt nichts über den Palast zu sagen in dem sie die meiste Zeit ihres bisherigen Lebens verbrachte. Sie selbst stellt vorerst keine Fragen, es würden ihr in dem Moment auch keine einfallen. Räumlichkeiten? Ein Zimmer? Verwundert sieht sie den Elfen mit großen Augen an. Hieß das, sie durfte hier wohnen?


Wasserwesen Sayenne ist wirklich magiebegeistert, so sehr, dass sie ihr Leben der Elementarmagie widmen möchte, so viel wie möglich darüber lernen und sich natürlich in ihrer Wassermagie stetig verbessern. Deswegen ist sie bei Denieru untergekommen und sie freut sich umso mehr, da sie nun augenscheinlich eine Mitschülerin bekommen hat. Durch ihren Plapperausbruch und den nüchternen Worten ihres Meisters ist sie zwar wieder etwas ruhiger geworden, doch seine Stichelei wirkt nicht so, wie er es vielleicht gerne hätte. Sie weiß schließlich, dass sie nicht unbedingt eine Meisterschülerin ist, schließlich ist ihr ihre eigene Schwester schon immer voraus gewesen, was nicht nur am Alter liegt, Trotzdem gibt sie sich immer Mühe bei dem, was sie macht, oder meint es zumindest zu tun. Jetzt freut sie sich aber auf die Führung durch den Tempel, noch mehr sogar zu erfahren, was Nazira schon so alles kann. "Ich muss leider gestehen, dass mir der Ort und auch der Fluss nichts sagt." Sie lächelt entschuldigend der Frau zu. "Trotzdem denke ich, dass wir gut auskommen werden. An Denieru muss man sich zwar gewöhnen, aber mit den Kindern im Haus fällt das sehr leicht." An die beiden muss man sich jedoch auch manchmal noch gewöhnen. "Kommt, ich führe Euch herum. Falls Ihr Fragen habt, könnt Ihr sie jederzeit gerne stellen. Wir sollten unseren Meister jedoch nicht zu lange warten lassen." Daher wendet sie sich schon um, um mit der Führung zu beginnen.


Kaum lag Laran in seinem Bettchen, und war zugedeckt, machte sich der Elf aufnach links, in den Ostteil des Tempels. Die Sonne strahlte noch kräftig in diesen Teil des Hauses. Der Gang war verstaubt und mit Trümmern übersäht. Hier und da waren neue Stützbalken zu sehen..doch es war noch viel Arbeit zu tun. Vor einer Tür blieb er stehen...er öffnete sie und vor ihm erstreckte sich ein kleiner Raum voller Waffen. Die meisten waren antik, manche neu. Doch Denieru interessierte sich für einen der vorderen Sammlung.. die Stäbe. Es gab lange, kurze, breite und dünne. Er griff sich von jedem einen. Alle hatten eine gleiche Maserung und schienen bereits durch einige Hände gegangen zu sein. Alle viere band er mit einem Seil zusammen und nahm sie wieder mit in den Garten.


Sharisad Nazira lächelt ehrlich und muss sogar ein wenig kichern. »Ich befinde mich auch sehr weit weg von meiner Heimat. Da müsstest du schon sehr viel über mein Land wissen, um das zu kennen.« erklärt sie und nickt ihr auf die folgenden Sätze hin zu. Es gab sowieso viel zu viele Sachen, an die sie sich gewöhnen musste. Allen voran an die seltsamen Sitten hier, an das Magiebewusstsein und auch an die Echsen, von denen es hierzulande auch welche geben sollte. Ein Echsenkind hatte sie heute schon kennenlernen dürfen. Gruselig. Geduldig lässt sie sich durch das Innere des Tempels führen und sagt nicht allzu viel. Ein wenig Beklemmung steigt in ihr auf. Der Windmagier hatte etwas von einer Vorbereitung im Garten erzählt und ob sie sich besser macht. Ein wenig Aufregung bemächtigt sich ihrer. Nun würde sich zeigen, was auch immer er meinte, was sich zeigen müsste.


Wasserwesen Sayenne beginnt mit dem Wohnzimmer in der linken unteren Ecke und führt sie im Uhrzeigersinn einmal rundrum. Sie sagt jeweils zu den Zimmern ein, zwei beschreibende Sätze, das meiste erklärt sich von selbst und zeigt ihr genau, welches Zimmer Nazira haben wird. Als sie selbst im östlichen Teil angekommen sind, ist Denieru schon wieder im Garten und als sie am Ende wieder in der Eingangshalle landen, wendet sich Sayenne ebenfalls dem außwärtigen Grundstück zu. "Zuletzt noch der Garten..." Sie nimmt sich ihren dunkelblauen Mantel, den sie sich für den Winter hat fertigen lassen, schlüpft hinein und betritt die letzte Station der beiden auf dieser Führung. "Gerade im Frühling und im Sommer ist er wunderschön, wenn alles grün ist und blüht.", schwärmt sie, während sie gespannt ist, was nun genau folgen mag. Schließlich ist es das erste Mal, dass Denieru einen neuen Schüler nach ihr hier trainieren möchte.


Der blasse Magier stand in der Mitte des Gartens. Der Garten. wiederholt er leise und kühl. Du wirst ihn trotz aller Schönheit eine Weile lang verachten. Er lehnte sich an die Stäbe die er in seiner Rechten hielt. Was du kannst, will ich nicht wissen. Ich weiss, es kann nicht viel sein. Er deutete nach vorn. Die Feuerstelle, die vorhin noch aus war loderte nun hell und warm. Doch noch immer war nichts auf der Stange über dem Feuer. Was ist der Unterschied zwischen Feuer- und Wassermagie? Was haben sie gemein? Er ging um das Feuer herum...auf die beiden zu. Feuer profitiert von Gefühlen. Temperament..Leidenschaft. Du strömst die Wärme, die du nicht kontrollierst, zu jeder Zeit hinaus. Ich könnte wetten...würde ich dich nur weit genug provozieren, du würdest im wahrsten Sinne Feuer und Flamme werden. ein leises kühles Schmunzeln folgte. Wasser.. er ging zu Sayenne. Es profitiert von Besonnenheit und Ruhe. Dem Gleichgewicht aus Kraft und Ruhe. Er führte seine Hand über den Stab Sayennes. Kontrolle! Das ist es was euch den Kopf rettet. Habt ihr euch selbst unter Kontrolle, so habt ihr auch Kontrolle über euer Talent. Das Feuer, das Wasser...lasst es unkontrolliert und es wird nicht nur eure Feinde, sondern auch euch selbst töten. Er sah Sayenne mahnend an. Dann reichte er das Bündel aus Stäben an Nazira. Dies ist dein Anfang. Kaum mehr als der erste Fetzen Stoff um deine peinliche Gestalt zu verbergen, bevor du erfahren genug bist, etwas besseres dein Eigen zu nennen. Oder, wenn ich mich nicht täusche, sogar vollkommen auf ein Hilfsmittel zu verzichten. Letztere Worte sprach er mit einer anderen Art von Ruhe aus. Beinahe bedächtig, als hätte selbst er Respekt vor dieser Eigenschaft. Nimm einen.. du wirst ihn brauchen.


Sharisad Nazira merkt sich während der Führung genau, wo die einzelnen Zimmer sind. Sie wollte nicht die Peinlichkeit riskieren nachts das Badezimmer nicht zu finden oder ähnliches. Bei diesem Gedanken muss sie leicht schmunzeln. Sayennes Erläuterungen zu den Zimmern nach zu urteilen, hatte der Elf momentan nur sie beide als Schülerinnen. Sollte ihr Recht sein. Als sie schließlich zurück in die Eingangshalle gelangen und Sayenne den Garten erwähnt, rutscht ihr nun doch einmal mehr das Herz in die Hose. Sie folgt ihr und bleibt am Rande des Gartens stehen. Ihr Blick gleitet über den schneebedeckten Rasen, den gefrorenen Teich und die Feuerstelle. Sieht doch alles ganz normal aus. Schließlich bleiben ihre bernsteinfarbenen Augen an dem Elfen hängen, der in der Mitte des Gartens steht. Sie versucht sich von seinen Worten nicht allzu sehr einschüchtern zu lassen, doch als er Feuer und Flamme erwähnt, nickt sie wahrheitsgemäß. Buchstäblich ja, und ihre Kleider wären erneut verbrannt. Aufmerksam lauscht sie auch den Worten, die an Sayenne gerichtet sind. So hat auch jedes Element seinen eigenen Charakter was die Gefühle betrifft. Kontrolle, ja! Genau das wollte sie erreichen. Sich das Feuer zu nutze machen, um jemanden zu töten liegt ihr fern. Sie will nur erreichen, dass sie es im Zaum halten kann. Stumm nimmt sie die Holzstäbe entgegen, die er schon die ganze Zeit mit sich führt. Was es wohl damit auf sich hat? Vier Stück waren es in unterschiedlichen Größen. Peinliche Gestalt? Sie sieht an sich herab. Also langsam wird der Herr ganz schön dreist. Sie fühlt, wie ihr die Hitze erneut in die Glieder fährt und versucht sich zu beruhigen. Tief durchatmen war die Devise. Als sie dazu aufgefordert wird, einen zu nehmen, sucht sie sich den ältesten und abgenutztesten aus, er könnte immerhin .. zu Schaden kommen. »Und nun?« fragt sie trocken und sieht ihn ernsten Blickes an.


Wasserwesen Sayenne wird ruhiger, als Denieru zu sprechen beginnt. Sie kennt diese Art, wenn er mit Worten zu lehren anfängt. Sie hört ihm aufmerksam zu, obwohl ihr das Gesagte teilweise nicht unbekannt ist. Sie selbst ist nicht im Besitz des Talents, die Magie anderer zu spüren und blickt daher Nazira leicht neugierig an, während diese laut Denieru die Wärme des Feuers ausströmt. Oftmals ist die Wassermagierin selbst gefühlsbetont, aufgeregt und aufgedreht, plappert viel und ist neugierig. Doch sie hat längst schon gemerkt, dass sie bei ihrem Trainig viel ruhiger wird, entspannter auch und doch nicht völlig unaufmerksam, was zum größten Teil der Verdienst des Windmagiers ist. Als dieser sie mahnend anschaut, ist sie leicht verwirrt, denn bisher hat sie nie das Wasser unkontrolliert lassen wollen, im Gegenteil. Doch wird sie sich an diese Mahnung erinnern, damit das auch niemals passiert. Ob sie sich aber Gedanken um Nazira machen sollte? Sie kommt ihr nicht vor wie jemand, der absichtlich mit dem Feuer spielt, wie man so sagt. Doch sie weiß auch, dass eine kleine Unachtsamkeit schwere Folgen haben kann, gerade bei Feuer. Als Denieru der neuen Schülerin einen Stab anbietet, zieht sie sich leicht zurück, denn jetzt geht es nicht um sie. Die Magierin bleibt aber im Blick der anderen, hofft damit, etwas von ihrer Ruhe, die sie verspührt, abgeben zu können denn sie weiß selbst, dass aller Anfang schwer ist. Nicht ganz alleine zu sein kann da helfen.


Der Elf betrachtet Nazira aufmerksam beim Aussuchen ihres Stabes. Gerade diese wählt sie. Er nickt dennoch. Gut.. Mit diesen Worten drehte er sich um..und nahm eine dünne Kette aus seinem Umhang. Dazu ein Ring.. er sah wie ein schlichter normaler Eisenring aus. Das Feuer ist gefährlich. Es verletzt viel eher als jedes andere Element. Es ist jedoch nicht das tödlichste. Und auch nicht das Grausamste. er hing beim sprechen die Kette mit einem Haken an die Stange über dem Feuer. Gerade weit Genug, damit die Flammen Ring sowie Kette umschlungen. Fürchten, vor dem Feuer, musst du dich nicht. Denn du kannst verhindern was es anderen antut. Es kann dich und andere sogar schützen. Er drehte sich wieder zu den beiden um und deutete auf Nazira. Was du da in der Hand hälst ist ein simpler Übungsstab aus Isonley, der Akademie für Elementarmagier. In ihm sind Kristalle und Zauber gearbeitet die Kräfte führen und geringfügig sogar verstärken. Sie sind für erfahrene Magier nutzlos...da sie zu schwach für sie sind. Doch für Anfänger wie dich..reichen sie um zu lernen wie man sein Talent führt...kanalisiert. Er verschränkte seine Arme und nickte dabei zur Feuerstelle. Der Ring glühte Rot in der Hitze. Hol ihn mir...ohne den Haken selbst von der Stange zu lösen.. nur Kette und Ring.


Sharisad Nazira merkt wie Sayenne in den Hintergrund rückt und beachtet sie kaum noch. Sie bemerkt eine leichte Änderung der Mimik Denierus, als sie sich für einen Stab entscheidet. Missfallen? Sicher ist sie sich jedoch nicht, da er kaum Emotionen zeigt. Er geht auf das brennende Feuer zu und hängt ein dünnes baumelndes Etwas von der Stange herab ins Feuer. Da sie es von ihrem Standpunkt nicht genau erkennen kann, legt sie die übrigen Stäbe ab und tritt näher ans Feuer. Nicht das Tödlichste und auch nicht das Grausamste? Was sollte es stattdessen sein? So manches mal verwirrten sie seine Reden und doch versuchte sie immer wieder den Inhalt nachzuvollziehen. Als er auf den Stab zeigt fällt ihr Blick darauf. Sie hatte ihn für einen einfachen Holzstab gehalten, aber es steckte wohl doch mehr dahinter. Sie fühlt sich ein ziemlich unbehaglich bei dem Gedanken, dass er ihr soetwas Wertvolles anvertraut und hofft, dass der Stab ihr zumindest soweit half, ihre Kräfte zu kanalisieren, um nicht selbst Feuer zu fangen. Sicherheitshalber fragt sie nochmal nach. »Ist er brennbar?« Als er ihr dann diese erste Aufgabe stellt, schaut sie ihn ziemlich verblüfft an und direkt folgt die nächste Frage. »Ich soll sie einfach nur aus dem Feuer holen?« Kurzerhand klemmt sie den Stab zwischen linkem Arm und Körper ein, um mit der freien linken Arm den Ärmel ihres Mantels und des darunterliegenden Hemdes am rechten Arm ein Stück hochzuschieben. Dann greift sie mitten in das Feuer und holt den Schmuck ohne sich großartig zu beeilen mit der bloßen Hand vom Haken. Der rotglühende Ring liegt qualmend in ihrer unverletzten Hand. »Das Feuer konnte mir selbst noch nie etwas anhaben. Nur den anderen.« fügt sie erklärend hinzu und nimmt den Stab zurück in die linke Hand.


Wasserwesen Sayenne schaut interessiert zu, wie Nazira diese erste Aufgabe bewältigen wird. Sie erinnert sich an ihre eigenen, oftmals doch recht stümperhaften Anfänge. Mit großem Erstaunen sieht sie zu, wie die Frau kurzerhand in das Feuer greift, um den Ring zu holen und noch erstaunter hört sie die Bemerkung. "Das ist ja fantastisch!" Es kommt ihr wie mächtige Magie vor, durch das eigene Element nicht verletzt werden zu können, gerade bei Feuer eine gue Eigenschaft. Feuer... Mit einem Mal fällt dem Wasserwesen ein, was es eigentlich noch machen wollte, eher der Hausherr wieder da ist. "Ach du meine Güte, ich habe ja noch gar nichts zu essen vorbereitet! Ich hoffe, ihr seid nicht am Verhungern!" Dass sie das wohl kaum sind, da wohl ansonsten jemand etwas gesagt hätte, ist nicht wichtig. Schnell macht sich die junge Frau auf den Weg in die Küche, den Stab fest in der Linken während sie läuft. "Erfolgreiches Traning muss belohnt werden, also macht nur weiter so!" So verschwindet Sayenne vorerst in der Küche, um das Essen vorzubereiten und zu gegebener Zeit anzurichten, scheinbar braucht Nazira doch keine Unterstützung ihrerseits. Und falls doch, wäre sie immer noch in Rufweite.


Ein kurzes Nicken zu Sayenne ist die Antwort. Ja sie durfte sich entfernen. Daher deine Angst. Das du etwas tust..was anderen schadet, aber du in der Mitte stehst und praktisch zusiehst. Er tritt näher an die junge Frau heran..blickt dabei auf ihre Hand. Was denkst du was es ist, dass da glüht? Es ist Hitze. Hitze ist unsichtbar.. doch überall spürbar. Es ist Teil des Feuers. Das das Feuer dich nicht verbrennt..zeigt die Möglichkeiten die dir das Feuer bieten...du nutzt deine Fähigkeit ganz instinktiv. Er schmunzelte. Hast du dir mal überlegt..wenn du Hitze und Feuer erzeugst...dass du sie auch unterbinden kannst? Vieleicht sogar aufnehmen? er zeigte mit dem Finger runter auf ihre offene Hand. die Hitze..du spürst sie. Versuche sie zu bewegen. Es wird dauern, wie beim laufen lernen. Aber es wird.


Sharisad Nazira lächelt bei ihrem Ausruf schüchtern zu Sayenne hinüber. Nun es ist ein nicht zu leugnender Vorteil, doch sie würde ihn gerne abgeben, wenn sie dadurch diese Fähigkeiten nie erhalten hätte. Als sie erwähnt, dass sie das Essen vorbereiten geht, fällt Nazira ein, dass sie heute noch so gut wie nichts gegessen hatte und prompt beschwert sich ihr Magen. »Oh je.« murmelt sie leise und versucht zu vergessen, dass sie gerade Hunger hat. Da kommen ihr die weiteren Erklärungen des Magiers gerade recht und seltenerweise versteht sie haargenau, was er ausdrücken will. »Du ahnst gar nicht, wie Recht du damit hast.« erwidert sie, denn dummerweise hatte sie genau das bereits einmal erlebt und das führt unweigerlich dazu, dass man eine Riesenangst bekommt. Die Erinnerung kommt diesmal etwas intensiver über sie, als sonst, schnürt ihr bald die Kehle zu. Ihr Blick wird glasig und ein eisiger Schauer läuft ihr über den Rücken. Einen kurzen Moment lang hat sie sogar das Gefühl ihr würde schlecht. Sie atmet tief durch und fängt sich wieder. Jeglicher Hunger ist vergessen, als sie Denieru weiter zuhört. ».. instinktiv.« wiederholt sie und nickt leicht, es klang irgendwie so .. richtig, was er da sagt. Auf seine Frage hin schüttelt sie den Kopf, soetwas abstraktes hatte sie tatsächlich noch nie in Betracht gezogen. »Du meinst, soetwas geht?« Sie blickt hinunter auf ihre Hand. Bewegen .. ihr kommt die Idee, das Metall auskühlen zu lassen, die Hitze aus dem Ring zu ziehen. Sie schließt die Augen und konzentriert sich darauf, versucht intensiver zu spüren, wie kalt ihr ist und fängt an zu zittern. Sie ist sich nicht sicher, ob das nur die Hitze des Ringes war, die sie weiterhin in ihrer Hand spürte oder ob dort tatsächlich etwas passiert.


Er beobachtete sie während sie sich konzentrierte. Langsam und ohne einen Laut zu erzeugen schritt er um sie herum..die Augen starr auf sie gerichtet. Sieh es vor deinem inneren Auge. Wie eine Kraft...wie als wenn du ein feines Tuch ziehst.. er erinnerte sich an die ersten Stunden mit Sayenne. Wie sie vor dem Teich harren musste bis sich die Oberfläche zu bewegen begann..sie noch fern war von allen möglichen Fähigkeiten. Achte nicht auf das was neu ist..oder anders. Alles ist so wie es sein soll. Du bist in deinem Element..du hälst es in, und auf deinen Händen. Nun bring es einfach hinüber. Seine Worte waren leise...und er flüsterte direkt in beide ihrer Ohren..als würde er direkt zu ihrem Kopf sprechen.


Sharisad Nazira fühlt sich hinweggetragen von diesen Worten, die aus allen verschiedenen Richtungen kamen und doch aus keiner zu kommen schienen. Sie atmet ruhig und verbildlicht diese Worte vor ihrem inneren Auge. Ein Tuch, ein feines Tuch, das sich von dem Ring löst und in ihre Hand fließt. Nein, das war nicht das Richtige. Leichte Verunsicherung beschleicht sie, doch sie schüttelt sie ab, lässt es nicht zu. »Alles ist so wie es sein soll.« spricht sie ihm nach und spührt, wie sie erneut die Sicherheit umgibt. Sie beginnt erneut, den Rhytmus ihres Atems in Einklang zu bringen und sieht nun, wie das Feuer in ihr lodert. Bald darauf sieht sie, dass eine kleinere Flamme auch auf ihrer Hand zu lodern scheint - durch den Ring. Hinüberbringen .. sie versucht die Flammen nicht nur zu sehen, sondern auch zu spüren. Es wird heiß, Schweißperlen bilden sich zuerst auf ihrer Stirn und überziehen bald die ganze Haut. Sie erinnert sich an den Stab und umgreift ihn fester. Hoffte darauf, dass er ihr half. Die Hitze nimmt an Intensität zu, etwas passiert, aber was? Sie wagt es nicht die Augen zu öffnen, versucht die Flammen erneut mit ihrem inneren Auge zu sehen. Ist sie noch da, die Flamme auf ihrer Hand?

.. fertiggestellt am 17. Februar 2012 in der Ruine des Chaostempels in Glorfindal

Wasserwesen Sayenne macht sich in der Zwischenzeit in der Küche zu schaffen, als ihr auffällt, dass sie kein frisches Brot mehr da haben und was wäre eine stärkende Mahlzeit ohne frisches Brot? Da zum Backen nicht genug Zeit ist, will sie kurz welches holen gehen. Nachdem sie einen kurzen Blick nach draußen geworfen hat, beschließt sie, die beiden nicht zu stören und schreibt daher lieber eine kurze Nachricht, dass sie einkaufen wäre und gleich zurückkomme. Mit etwas Glück bemerkt keiner, dass sie weg war. So nimmt die Frau ihre Tasche mit ein wenig Kleingeld mit und macht sich auf den Weg, um so schnell wie möglich zurück zu sein. Schließlich macht sich so ein Essen auch nicht allein.

 

Ein leises Schmunzeln dringt an ihr Ohr. Ebenso gekünstelt wie immer. Das ist ein Fortschritt. Wenn auch in die andere Richtung. meint er leise... in seinem Gesicht konnte man das Flackern des Feuers erkennen. Sofern man die Augen öffnete. Es war nicht das Lagerfeuer, dass sich dort abzeichnete. Es war das Feuer ihrer Hand, die nunmehr in Flammen stand. Erschreck dich nicht. Es kann dir nichts anhaben, und wenn du nicht in Panik gerätst, ist es nicht mehr als eine Fackel. Er blieb bei ihr in seiner ruhigen Art. Sayenne war in der Küche und Eru half ihr. Im Moment waren es nur die beiden die dort in der Mitte des Garten standen. Die Sonne verschwand dabei hinter dem Tempel. Der Garten lag nun im Schatten. Nur an der Ostwand war noch das strahlende Orange-rot zu sehen, welech immer mehr nach oben entwich.

 
Sharisad Nazira weiß mit seinen Worten nichts anzufangen und runzelt die Stirn. In eine andere Richtung? Dann hatte sie es also nicht geschafft? Dann fiel ihr etwas Neues auf, das Licht des Lagerfeuers schien jetzt direkt vor ihren geschlossenen Augen zu flacken. Oh .. »So ist das also.« Enttäuschung schwingt in ihrer Stimme mit, als sie spricht. Seufzend öffnet sie die Augen und blinzelt in die helle Flamme, die aus ihrer Hand züngelt. »Ich sollte das genaue Gegenteil erreichen.« sagt sie und sieht den Magier fragend an. »Wie kann das hier dann ein Fortschritt sein?« Nebenbei versucht sie sich darauf zu konzentrieren, ruhig zu bleiben. Doch es gelingt ihr nicht ganz. Als ihre Frage die Lippen verlässt, wird ihr Ärger über die missglückte Übung in Form einer kurzen Stichflamme sichtbar. »Huch!« ruft sie aus und bewegt ihre Hand vorsichtig hin und her, als würde sie die Flamme darauf balancieren.


 Der Magier deutete auf ihre Hand. Du hast gerade, wenn auch unabsichtlich, Feuer erzeugt...verstärkt. Und noch dazu scheint sie mehr oder weniger kontrolliert zu sein. Wenn du dich erinnerst wie du das da hinbekommen hast..stehst du bereits einen Schritt näher an einem geübten Umgang. Schaffst du es, sie erlöschen zu lassen? Er geht beim sprechen weiter um sie rum. Legt dabei seine kühle Hand auf ihre Schulter. Ganz ruhig. Lasse deine Gefühle in keine Richtung auflodern. Atme ganz normal. Er sagte es ihr nicht..doch war sie gerade dabei etwas anzuwenden...und zumindest diesmal sogar unter Kontrolle zu behalten. Die Flamme züngelte nur selten höher, als sie sollte..alles was fehlte war Übung.

 
Sharisad Nazira kräuselt ihren Mund, überlegt kurz, nickt dann aber verstehend. »Stimmt, du hast Recht.« bestätigt sie dann und fixiert die Flamme mit ihrem Blick. Sie erlöschen lassen .. wie könnte man das anstellen? Wenn sie das Gleiche versuchte, wie bei dem Ring, würde die Flamme wohl nur umso größer werden. Sie spürt die Schwere der Hand in ihrer Schulter und versucht, seine Ruhe und Gelassenheit auf sich übergehen zu lassen. Außerdem fasst sie den Stab in ihrer Linken etwas fester. Vielleicht  schafft sie es damit, das Feuer zu beseitigen.


Scheint ihren schweren Arm zu bemerken. Nimm dir die Zeit und hetz dich nicht. Es wird keinesfalls dadurch leichter. Im Gegenteil. geradezu beruhigend redete er auf sie ein. Das ist alles was du für heute schaffen musst. Und dann gibts Essen. Viel konnte er selbst nicht tun, sie selbst konnte es nicht bemerken, doch umgab er beide, sie und ihn, gerade mit einem Schild aus Luft. Eine durchsichtige schützende Barriere...nur für alle Fälle.


Sharisad Nazira versucht sich noch weiter zu beruhigen. Gleichzeitig hat sie aber das Gefühl, wenn sie noch ruhiger wird, müsste sie eigentlich schon schlafen. Verwirrt kreisen die Gedanken in ihrem Kopf. Was kann ich noch tun, um das Feuer zu löschen? Was kann ich noch tun, um .. »Essen?« Mit einem Mal landet sie zurück auf dem Boden der Realität. Bald, endlich, etwas zu Essen. Sie hatte den ganzen Tag noch nichts weiter gehabt. Außer dem harten Stück Brot, dass sie noch in ihrer Satteltasche gefunden hatte. Während sie noch so darüber nachdenkt und sie ausmalt, was Sayenne wohl in der Küche für sie alle zaubert, erlischt die Flamme .. ohne, dass sie es überhaupt bemerkt.


Vorsichtig nahm der Windmagier seine Hand wiede rzurück und nach einer Weile löste er auch den Schild. Man spürte das leichte drücken im eigenen Ohr, als sei man gerade schnell einen Berg hinauf gerannt. Genau essen.. Für ihn schien es als würden ihre Augen gerade aufleuchten. Ich weiss ja nicht, ob du woanders ein schönes Heim hast. Aber du kannst hier bleiben solange du willst. er überlegte kurz. Solang du mich nicht zu sehr nervst. Dies schien ihm ein fairer Deal.


Sharisad Nazira spürt auf einmal einen leichten Druck in ihrem Kopf und schüttelt selbigen. Kurz darauf dringt sein Angebot an ihr Ohr. »Also war das mit dem Zimmer vorhin kein Scherz.« stellt sie erfreut fest. »Ich habe bisher noch keinen Platz in diesem Land gefunden, außer meinem Planwagen vor den Stadttoren von Romar. Ich danke dir, dass ich hier wohnen darf.« spricht sie ehrlich und verbeugt sich leicht. Sie würde in den nächsten Tagen dann den Planwagen noch mit hier her holen. Nicht, dass er noch ausgeraubt wurde. »Wenn ich den Wagen hole .. wie finde ich mich dann zurück zu diesem Ort?« fragt sie ihn. Der Weg hier her kam ihr so unwirklich vor.

 

Windmagier Denieru lies es sich nicht anmerken, war er jedoch sehr beeindruckt von ihrem Talent. Es war unausgereift und gefährlich..doch kraftvoller als er es seit langem bei sonst jemanden gesehn hatte. Er ahnte, dass dies ebenso eine Chance wie ein Risiko darstellen konnte. Du wirst hiermit zurück finden. meinte der Magier monoton und legte ihr einen Schlüssel in die Hand. Dieser Schlüssel hatte einen kleinen Kompass mit einer dunklen Nadel..diese Nadel schien jedoch heller zu sein, als es vom Licht im Garten her möglich war. Offensichtlich war auch dieser Gegenstand magischer Natur. Die Türen werden dir jedenfalls immer offen stehen. Es ist ein sicheres Zuhause.. Ein abgeschiedener Tempel mit hohen Mauern, versteckt in einem Wald in dem sich jeder zu verirren schien.. nichtmal Vögel fanden den Weg zu diesen Bäumen um ihr Lied zu trällern. Und nun stärk dich erstmal. Danach ist immernoch Zeit für fragen.


Sharisad Nazira betrachtet den Schlüssel in ihrer Hand und streicht sanft darüber. »Ich danke dir.« sagt sie ruhig und lächelt ihn an. Endlich eine richtige Unterkunft mit Wänden und Fenstern .. und .. einem .. Bett! Das ist mehr, als sie sich seit langem zu träumen wagt. Es wird Zeit, dass sie ein paar Aufträge an Land zieht, um ihren Gastgeber auch angemessen für Kost und Logis zu entschädigen. Der Aufforderung sich zu stärken kommt sie nur zu gerne nach. Nachdem sie ihm noch einmal zugenickt hat, dreht sie sich um und läuft mit großen Schritten vorraus ins Innere des Hauses.


Wasserwesen Sayenne war ein bisschen länger unterwegs, als sie eigentlich geplant hat. Doch scheinbar gerade noch rechtzeitig betritt sie wieder die Küche, Denieru und Nazira sind wohl für's erste fertig. Und wollen etwas essen, denkt sie. Essen! Schnell packt sie das frisch gekaufte Brot aus und schneidet es in Scheiben, während das Fleisch noch die letzten Minuten vor sich hinköchelt. Ein aufgeregtes Lächeln ist auf ihren Lippen zu sehen, denn von der wundersamen Begegnung eben muss sie Denieru berichten! Aber alles zu seiner Zeit und die meisten Leute sind nach einer guten Mahlzeit auch besser gelaunt. Sie weiß schließlich nicht, was Denieru im Falle eines Falles sagen würde. Ooh, wie sie es kaum abwarten kann! Ein bisschen aufgedreht beginnt sie, den Tisch zu decken. "Das Essen ist gleich fertig!", ruft sie unnötigerweise.


Praktisch aus dem Nichts, nichtmal mit einer Staubwolke dahinter, saßen auf einmal Erudor und Pepper am Tisch bzw auf dem Tisch. Wenn es um Sayennes Speisen ginge waren beide nicht aufzuhalten. Böse Zungen würden behaupten, dass es egal sei von wem, hauptsache es gab essen. Denieru und Nazira fanden kurz darauf den Weg in die Küche. Sayenne kann dir nachher zeigen, wo du schlafen kannst.. während wir auf das Essen warten kannst du mir aber vieleicht eine Frage beantworten. Ein kleines kaum erkennbares Lächeln schob sich auf das Gesicht des Magiers. Was ist wohl schlimmer als Feuer? Welches Element..oder vielmehr..welcher Teil eines Elements ist der Grausamste?


Sharisad Nazira dachte nach dem Essen wäre noch Zeit für Fragen. Sie schiebt die Unterlippe leicht vor und legt die Stirn in Falten, während sie überlegt. Schlimmer als Feuer? Das ist eine ziemlich schwere Frage, findet sie, denn für sie war bisher das Feuer immer am Schlimmsten gewesen. »Das könnte alles sein.« antwortet sie unbestimmt. »Jedes Element kann unglaubliche Zerstörungskräfte entwickeln.« murmelt sie und sieht ihn nachdenklich an.


Wasserwesen Sayenne lächelt, als sie die üblichen beiden zuerst am Tisch sitzen sieht. "Na ihr scheint ja aber hungrig zu sein.", sagt sie, während sie nun den Topf mit dem Fleisch in die Mitte stellt und jedem ein paar Scheiben Brot hinlegt. Als ihr Meister mit seiner neuen Schülerin eintreten, blickt sie lächelnd auf und nickt auf seine Worte hin. Gerne ist sie ihrer Mitschülerin behilflich. Als letztes platziert sie noch das Geschirr und arrangiert die Gewürze auf dem Tisch, als Denieru seine Frage stellt. Eine gute Frage. Doch ist sie Naziras Meinung. Da sie jedoch nicht gefragt wurde, sagt sie auch erst einmal nichts, sondern tischt lieber schonmal Eru und Pepper auf. Sie will ja nicht, dass die beiden eines grausamen Hungertodes sterben und sie weiß, wie viel sie manchmal verschlingen können.


Der Tisch stand in einer Ecke des Raumes. Sonnenlicht fiel keines mehr ein..nur durch das Fenster sah man wie die letzten Bäume mit einem Orange-rotem Licht getränkt wurden. Ich sage es ist Feuer...nein nein! Luft! Nichts kann grausamer stinken als die Luft wenn wenn's bei Saucy wieder Bohneneintopf gab! Ohne hinzusehn setzte sich Denieru neben Erudor und verpasste ihm eine Kopfnuss. Ihr wollt euch also nicht festlegen? Denkt mal nach.


Sharisad Nazira setzt sich ebenfalls an den Tisch und hält Sayenne nacheinander die Teller hin, damit sie auftun kann. Auf Denierus erneute Aufforderung hin schüttelt sie verwirrt den Kopf. »Feuer ist meiner Meinung nach das Grausamste, ich habe ..« Sie bricht mit einem Blick auf den kleinen Jungen aprubt ab und senkt die Stimme, in der Hoffnung er würde den letzten Teil unter dem nun beginnenden, haltlosen Gemampfe nicht verstehen. ».. ich habe es töten sehen, mehr Grausamkeit kenne ich nicht.«


Wasserwesen Sayenne lässt ihre Gedanken ein wenig schweifen, während Nazira ihre Meinung abgibt und erinnert sich daran, wie er damals bei Alandil reagiert hat. Zwar hat sie selbst weniger mit der Eismagie zu tun gehabt, doch kennt sie die Kälte und kann sich gut vorstellen, wie tödlich diese sein kann, schlimmer noch, als in kaltes Wasser zu fallen, denn Eis ist noch viel kälter als das. Doch kann sie das Feuer als Antwort auch sehr gut nachvollziehen und obwohl sie die Wärme liebt, hat sie großen Respekt vor den Flammen und fürchtet sich vor der Unkontrollierbarkeit des Feuers, zumindest für sie unkontrollierbar. So gibt sie auch ihre Antwort, selbst wenn es nicht nur ein Element ist. "Ich stimme Nazira mit dem Feuer zu, selbst wenn ich bisher noch keine schlimmen Erfahrungen damit gemacht habe. Ebenso würde ich aber das Eis als grausam darstellen. So heiß und zerstörerisch das Feuer sein kann, so kalt und schleichend tödlich kann es das Eis sein." Sie nimmt zuletzt am Tisch Platz und wartet noch auf eine Antwort, ehe sie mit dem Essen beginnt.


Natürlich begannen die beiden Vorlauten zuerst mit dem Essen. Pepper dabei noch mehr als Erudor. Es ist wahr. Eis ist eine grausame Waffe. Es brennt stärker und schmerzhafter als es Feuer je könnte. Wo Feuer war..dort entsteht oft danach erneut Leben. Ich habe es bei Waldbränden gesehen..und heute erstrahlen die Wälder gesünder als zuvor. Dort wo Eis herrscht..überleben nur die Stärksten. Er selbst wartete noch bevor er sich etwas zu essen nahm. Er aß selten mehr als ein paar Bissen. Die grausamsten Magier sind Wassermagier die sich dem Eis zugewand haben. Es bietet nicht soviel Zerstörung wie Feuer..doch es kann Foltern..Doch nicht das Eis ist das grausame Element. er hob eine Hand..und zeigte auf Nazira..danach auf Sayenne. Ihr seid es. Der, der es führt. Diejenigen die es nutzen...oder benutzen. Im Kern also, hast du Recht Nazira. Und Sayenne dachte sicher das selbe, war nur wieder zu zurückhaltend. Dabei blickte er sie kurz mahnend an. Jedes Element ist neutral. Wie du sagst...alle können Grausam eingesetzt werden..oder zu guten. Um es in die guten Bahnen zu lenken, dafür trainierst du. Und deswegen brauchst du dich auch nicht davor zu fürchten.


Sharisad Nazira ist sehr damit beschäftigt ihren rumorenden Magen zu füllen, schafft es aber dennoch zuzuhören. Aus dem Augenwinkel sieht sie, dass der Magier auf sie zeigt und hebt erstaunt den Blick. Sie soll grausam sein? Sie schluckt den Bissen herunter und atmet angestrengt. Natürlich ist sie grausam, denn aus ihr sind diese Flammen damals entsprungen. Es war kein Unfall. Sie wollte .. töten. Diese tief in ihr vergrabene Erkenntnis trifft sie wie ein Schlag. Ihr Löffel entgleitet ihrer Hand und fällt scheppernd in den Teller. Durch den Krach löst sich ihre Starre und sie blinzelt kurz. »Entschuldigt mich.« presst sie hervor und verlässt fluchtartig den Raum.


Wasserwesen Sayenne wird ein wenig nachdenklich, sie hat zu sehr an die Elemente an sich gedacht als an die, die es beherrschen. Sogleich wird sie aus ihren Gedanken gerissen, als der Löffel fällt und Nazira wegläuft. "Was...?" Mehr bringt sie nicht heraus, schon ist sie verschwunden. Noch perplex überlegt die Wassermagierin, ob sie ihr folgen sollte und entscheidet sich dafür. Einen Moment wartet sie, um der Feuerschülerin ein bisschen Zeit zu geben und erhebt sich, um dieser dann zu folgen. Ihr Essen kann da noch warten. "Nazira?", ruft sie beim Hinausgehen aus der Küche.


Der Magier selbst reagiert nicht.Erudor neben ihm zuckt zusammen und Pepper rutscht beinahe von der Tischkannte. Lass ihr einen Moment. Sie beginnt gerade erst das Feuer als ein Teil von ihr zu sehn. Schwer zu sagen wie sie damit klar kommt.. aber sie muss es selbst schaffen. Flüstert er zu Sayenne. Du wirst ihr doch helfen sich hier einzuleben? blickt er nun fragend zu Sayenne. Immerhin kontne er sich nicht sicher sein ob sie das tun würde, wenn er nicht ganz genau danach fragt.


Sharisad Nazira steht nicht weit von der Küche entfernt in eine Ecke gepresst. Ihre Brust hebt und senkt sich im schnellen Rhytmus, während der flackernde Blick so unstet hin und her schnellt, wie ihre Gedanken .. bruchstücke. Hitze. Schwarz verrußte Hallen und Gänge. Der Gestank von verbranntem Fleisch. In ihrem Magen und ihrem Kopf dreht sich alles. Sie steht kurz davor sich zu übergeben, kneift die Augen zusammen und kämpft es nieder. Das Rufen der Wassermagierin dringt leise und dumpf an ihr Ohr, wie von weit her. Langsam zieht sich die dumpfe Hitze in sie zurück und der Kopf wird klarer. Sie zittert.


Wasserwesen Sayenne nickt wieder und setzt sich zurück auf ihren Platz. Sie mag es nicht, die Feuermagierin so alleine zu lassen, aber sie vertraut ihrem Meister. "Natürlich werde ich ihr helfen, das ist doch selbstverständlich!" Zumindest für sie ist es das. Den Augenblick nutzend, will sie nun ihre Frage stellen. "Meister, wegen meinem Stab... Wenn jemand ohne magische Begabung ihn berührt, ist es ihm dann möglich, dennoch eine Reaktion zu erhalten? Oder benötigt man magische Fähigkeiten dafür?"


Er nickt ihr zu. Dennoch lässt er Nazira nicht aus den Augen. Nicht wirklich. Er konnte "sehen" wie sie antmete.. wie sie mit sich kämpfte. Hast du schonmal versucht ohne Mund Wasser zu trinken? Er kanalisiert deine Begabung nur..hilft "dir" zu helfen. Es gibt durchaus Stäbe und Waffen denen magische Kräfte inne wohnen...eine gewisse "Ladung" in sich tragen. Doch so funktinieren diese Stäbe nicht. Er merkte dabei, dass sich Nazira wieder etwas zu beruhigen schien. Die Panik ebbte ab. Geh zu ihr Sayenne. Zeig ihr, ihr Zimmer. Es war ein langer Tag für sie. mit den Worten begann auch er nun zu essen. Während die Sonne ihr letztes Licht gegeben hatte und sich die Nacht über den Tempel legte.


Sharisad Nazira öffnet ihre Augen wieder und seufzt leise. Was sollten die Anderen nur von ihr denken? Nun, ganz so wichtig ist ihr das im Moment nicht. Sie fühlt sich zu erschöpft, um sich dem heute noch zu stellen. Alles was sie will ist Schlafen und so stützt sie sich vorsichtig an der Wand ab, um ihren wackligen Beinen Halt zu geben, während sie in Richtung Treppe geht. Fieberhaft versucht sie ihre bleischweren Gedanken zu ordnen. Wo war das Zimmer nochmal?


Wasserwesen Sayenne s Augen beginnen zu leuchten, denn dies war genau die Antwort, die sie selbst vermutet hatte, was ein sehr gutes Zeichen war. Doch vorher muss noch eine Sache geklärt werden... Bevor sie jedoch weiter nachhaken, schickt er sie zu Nazira. Gut, die Frage kann noch etwas länger warten. "Natürlich." Schnell folgt sie Nazira und findet sie nach kurzer Suche, wie sie sich an der Wand abstützt. "Kann ich dir helfen?", fragt sie, während sie noch nähert und im nächsten Augenblick schon ihren freien Arm stützen will. "Das Zimmer ist dort drüben." Sie deutet in die Richtung und bewegt sich mit der anderen dorthin.


Der Magier war sich nicht sicher in welche Richtung sich das alles entwickeln würde. Doch allein um Sayenne willen wollte er Nazira hier im Tempel haben. Auch aufgrund ihrer unkontrollierten Art war es sicherer für alle, wenn er selbst in ihrer Nähe blieb um im Notfall einschreiten zu können. Ruhig aß er und dachte dabei nach. Eru tobte mit Pepper und beachtete seinen Onkel nicht. Sieht aus, als würde dieser Tempel langsam voller werden, Eru. Du weisst was das heisst. Mehr Putzen. Waaaas?! bedröppelt lies Eru den Kopf hängen. Pepper triumphierte. Ich bin nochmal in der Bibliothek. Seit ab jetzt etwas leiser und stört unseren neuen Gast nicht. hauchte er den beiden kühl zu und verschwand aus der Küche.


Sharisad Nazira erschrickt als jemand ihren Arm greift und sieht über ihre Schulter. Als sie Sayenne erkennt, zwingt sie die Andeutung eines Lächelns auf die zusammengepressten Lippen. »Tut mir Leid, es geht mir nicht so gut.« erklärt sie und lässt sich in ihr Zimmer führen. Dort angekommen streift sie nur die Stiefel von den Füßen und fällt ins Bett. Kurz darauf ist sie auch schon eingeschlafen. ~


Wasserwesen Sayenne wartet ein kleinen Augenblick, ehe sie das Zimmer verlässt und die Tür hinter sich schließt. "Hoffentlich geht es ihr nach ein wenig Schlaf besser...", murmelt sie vor sich hin, in Sorge um die Mitschülerin. Mehr kann sie im Moment nicht für sie tun, höchstens über ein kräftigendes Frühstück für morgen nachdenken. Nun nimmt sie die Gelegenheit wahr, Denieru nach einem anderen Anliegen zu fragen. Als sie die Küche betritt, ist er nicht mehr dort. "Denieru? Ich muss Euch noch etwas fragen..."

Rollenspiel mit Windmagier Denieru

..am 24. März 2012 in der Ruinenstadt bei Qexelcrag

Windmagier Denieru kam mit langsamen Schritten in die Ruinenstadt. Er mochte es hier sehr, zumindest wenn es hier ruhig war. Heute war er jedoch aus einem anderen Grund hier. Heute war er nicht allein hier. Nicht zu nachdenken und nicht für die Ruhe. Mit seinen Schritten wirbelte er Staub vom kalten Steinboden. Der Umhang war an seinem Saum mit feinem grauen Staub bedeckt. Jeder Schritt hallte von den umliegenden zerbrochenen Mauern wieder. Wir sind hier allein.. begann er leise. Das erste Mal seitdem sie beide unterwegs waren. Hier gibt es nichts, was du anzüngen könntest. Ein leises gespieltes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Ausser mir und dir natürlich. Der Weg auf dem sie waren führte zu einem Platz..direkt vor einem hohen Turm. Einem der höhsten der Ruinenstadt, der noch stand.

 

Sharisad Nazira folgt ihrem Lehrmeister - diesmal ebenfalls zu Fuß. Schließlich wäre es wenig sinnvoll an einen verlassenen Ort zu gehen, um ja kein Lebewesen zu gefährden, und trotzdem das eigene Pferd mitzunehmen. Doch auch wenn sie den größten Teil des Weges mit der Kutsche zurückgelegt haben, hätte sie ihren Rappen allemal bevorzugt. Immer noch schmerzt ihr der Hintern von der rumpeligen Fahrt. Aber nun sind sie ja endlich in der Ruinenstadt angekommen. Neugierig mustert sie die Häuser und versucht sich vorzustellen, wie dieser Ort vor langer Zeit einmal ausgesehen haben mag. Wahrscheinlich sehr imposant, davon zeugen selbst seine Überreste. Im Moment zieht sie es erstmal vor zu schweigen und die Worte Denierus nur mit einem Nicken zu quittieren.


Als hätte er ihre Gedanken gelesen spricht er weiter. Diese Stadt war bereits eine Ruine, als ich in diese Lande kam. Nun zeugt nurnoch Staub und Stille von ihrer einstigen Pracht. er drehte sich zu ihr. Seine kalten roten Augen lagen auf ihr. Er stand ruhig dort..ein paar Meter von ihr entfernt. Doch sie ist selbst heute, wo niemand mehr hier lebt, zu etwas nutze. Unter dem schwarzen staubigen Umhang konnte man erkennen, dass er seine Arme verschränkte. Du weisst wieso wir hier sind? fragte er sie mit ruhiger Stimme aber neugierigen Augen.


Sharisad Nazira stoppt ebenfalls, als er so unvermittelt vor ihr stehen bleibt, und blickt ruckartig auf. Direkt in seine Augen, deren warme Farbe ihr doch immerwährend von Kälte erfüllt zu sein scheint. Plötzlich fällt ihr das Atmen schwerer, nun wird es also ernst, hm? »Du sagtest, hier könnte ich Niemandem schaden.« wiederholt sie seine Worte, sie ist doch nicht vergesslich! »Und du bist sicher, dass du dich schützen kannst?« fragt sie sicherheitshalber doch nochmal nach.


Bei jedem anderen hätte der Magier wahrscheinlich verächtlich geschnaubt. Nicht jedoch bei ihr. Nicht aufgrund ihrer Fähigkeiten..ihr Talent war das, was ihm gleichermaßen Hoffnung, wie auch Sorge bereitete. Wenn nicht, wär ich kein besonders guter Lehrer. Ein falsches lächeln folgte..es war gespielt wie jede andere seiner Gefühlsregungen auch. Fang an. "wärm" dich auf. Er blieb stehen wie er war. Sein Krörper rührte sich nicht in einer konzentrierten Gelassenheit. Er war mehr als nur Neugierig auf ihr volles Potenzial. Seitdem er sie getroffen hatte, schien es ihr nur aus jeder Pore zu schreien. Dein Ziel... Triff mich. Füge mir eine Verletung zu, egal welchen Grades.


Das Herz klopft hart gegen ihre Rippen. So sehr, dass sie meint es müsste auch für andere hörbar sein. Sie atmet tief ein und versucht sich zu beruhigen. Doch bevor sie beginnt, streift sie den Rucksack von ihren Schultern. Dort hinein hatte sie Ersatzkleidung gepackt, falls etwas schiefgehen sollte. Und langsam aber sicher beschleicht sie das unangehme Gefühl, dass es wohl auch so kommen wird. Egal, es wird passieren, was passieren muss und sie muss ihm einfach vertrauen, dass die Sache nicht doch ein tragisches Ende nimmt. Der Rucksack wird mit der Hand geschnappt und flinke Schritte tragen sie zu einem der intakteren Steinhäuser, das hoffentlich genug Abstand zu ihnen haben wird. Achtlos schmeißt sie ihre Habe durch ein Fensterloch und kehrt dann an ihren Platz zurück. »Ich .. will .. dann keine Klagen hören!« scherzt sie, noch ein wenig außer Atem. Und dann - ja und dann bleibt sie einfach nur ruhig stehen und schließt ihre Augen.


Als sie ihre Augen schliesst flüstert er zu ihr. Keine Sorge. Ein Häufchen Asche kann sich unmöglich beschweren. Die Stimme kam von hinten...direkt hinter ihr. Doch er stand weiterhin gelassen mit verschränkten Armen und in seinen Umhang gehüllt an seiner Position. Vorrausgesetzt...du bist nicht zu ängstlich dein Talent auch zu benutzen. stichelte er weiter. Wie ein Floh im Ohr..der sie reizen will.


Sharisad Nazira benötigt seine Sticheleien gar nicht. Sie versucht einfach sich nicht ablenken zu lassen, auch wenn er merkwürdigerweise plötzlich hinter ihr zu stehen scheint? Die Stirn furcht sich kurz, entspannt jedoch sogleich wieder. In wenigen Augenblicken wird es egal sein, wo er steht. Denn da sie einen gerichteten Angriff sowieso nicht beherrscht, wird sie sich anders behelfen müssen. Ihre Wut, ihr Zorn von damals - das ist es, nach dem sie in ihrem Inneren sucht. Und langsam scheint sie sich  anzunähern. Wenn er sie nun ansieht, wird ihre Silhouette durch ein leichtes Flimmern in der Luft verzerrt sein. Ein Zeichen dafür, dass ihre Umgebung sich schon extrem aufgeheizt hat. Sogar einige ihrer leichteren Haare werden bereits vom Strom heißer Luft nach oben getrieben. Sie hofft, nein sie vertraut ihm einfach, dass er weiß worauf er sich da eingelassen hat, denn er wird gleich die vollen Ausmaße zu Gesicht bekommen.


Das Flüstern des Magiers verstummt. Sie hatte es nicht nötig. Nicht wie andere seiner Schüler. Sie hatte das Temperament schliesslich in sich.. sie hatte es bisher nur versucht zu verdrängen, abzustoßen. Der Kopf des Elfen legte sich eine Spur weit schief. er beobachtete sie genau...doch selbst als er die Luft um sie flimmern sah, wie die Luft über einer Kerze, änderte er seine Position nicht. Wie festgewachsen, angreifbar, leichtsinnig. Was aus dem Gesicht des Magiers jedoch wich, war das gespielte Lächeln. Bleich wie er war, hatten seine sanften Gesichtszüge etwas maskenhaftes. Mehr. Das ist doch bei weitem nicht alles. flüsterte er wieder...diesmal ohne den stachelnden Unterton.


Es beginnt .. zuerst ganz leicht nur, gleich einem Faden von Rauch, züngelt die erste Flamme um ihre rechte Hand und versengt den weiten weißen Leinenärmel. In einer Situation, in der sie sich wirklich in Gefahr befände, würde das natürlich schneller gehen. Aber solange sie sich ihren Feind nurmehr vorstellen kann, kann sie sich eben auch nur Stück für Stück vorarbeiten. Hinzu kommt die Angst, die über die Jahre ihres Lebens zu ihrem stetigen Begleiter geworden ist. Diese Angst die die Kontrolle zu verlieren, anderen ihren Fluch zu offenbahren und sie wahrscheinlich sogar zu verletzen. Vor nicht allzu langer Zeit ist dieser Alptraum zur grausamen Realität geworden, noch so eine Sache, die ihr das loslassen wohl am meisten erschwert. Doch das sind alles Gedanken, von denen sie sich nun frei macht. Schließlich sagte er ihr es sei eine Gabe .. Lass los! Lass einfach los .. erklingt das Mantra in ihrem Kopf, aufgesagt durch ihre eigene Stimme wiederholt es sich immer und immer wieder. Bis - ja bis auch die letzte Mauer überwunden ist. Die Stille scheint allumfassend zu sein, die Gedanken still, der Kopf leer. Nur die Hitze beherrscht sie, die Wut, ihr Zorn. Sie öffnet die Augen, doch sind es keine Augen mehr sondern flüssiges Feuer. Kurz darauf steht die Frau in Flammen, die nach allen Seiten schlagen. In wenigen Sekunden lecken sie die Kleidung von ihrer Haut, die tiefschwarz wie Kohle erscheint, durchbrochen von breiten, klaffenden Rissen - wie die Kruste flüssigen Gesteins. Man kann zusehen, wie die Flammen sich immer weiter in alle Richtungen ausbreiten und es sieht nicht so aus, als würden sie bald langsamer werden.


Windmagier Denieru verengt die Augen leicht. Die Helligkeit die ihr "aufflammen" begleitet stach in seine Augen. So nah wie er ihr war, trafen ihn die Flammen schnell..doch zu hören war nur ein dumpfer Aufschlag. Als hätte man eine Pauke in einem engen Raum geschlagen doch jeden spitzen Klang daraus entzogen. Nun, da die Hitze um ihn herum züngelte und die Luft flirrte, konnte man die hauchdünne Aura um den Magier erkennen. Eine Blase..Oval wie ein Ei, welches ihn sicher umschloss. Er selbst rührte sich nicht, denn er war sicher, zumindest fürs erste. Interessant.. flüsterte er. Die Augen huschten mehrmals über die Gestalt vor ihm. Zweifellos verändert.. auf eine Weise wie er es selbst nie könnte. Ein Blickfang, keine Frage. Und sicher nützlich für die ein oder andere Ablenkung. mit einem schmunzeln nickte er herab auf ihren Körper.


Sharisad Nazira ist so gut wie weggetreten und hört ihn nicht mehr. Das einzige was sie noch weiß ist, dass sie ihn treffen sollte, doch es gelingt nicht. Wieso klappt es nicht? Was ist das? Dabei will sie doch die Aufgabe erfüllen, die er ihr gestellt hat! Dass dies bedeuten würde, ihn ernsthaft zu verletzen, ist ihr in dem Moment nichtmal ansatzweise klar. Die Flammen nehmen an Intensität zu. Brennen. Versengen. Zerstören.


Die Hitze nimmt zu..auch für den Magier in seiner Barriere. Die Flammen züngeln selbst an dieser hinauf. Zeren an ihr und der Elf muss das erste Mal seit langem konzentriert bleiben, um sie aufrecht zu erhalten. Immer wieder muss er die dünne Schicht aus verengter Luft erneuern, da die Flammen die Luft selbst fressen wollen. Er flüstert ihr ins Ohr..so wie er es tat, als ihre Hand in Flammen stand, bei ihm im Tempel. Ruhig. Finde deine Balance..du kennst nun beide Grenzen. Dein Talent garnicht zu nutzen, und es völlig zu entfesseln. auch wenn er sich sicher war, dass sie noch garnicht alles gezeigt hatte. Finde den Weg dazwischen..lass es einpendeln. Lenke es, wie das Feuer in deiner Hand. seine Stimme war ruhig und ernst. Nicht fordernd. Fokussiere dein Ziel vor deinen Augen.


Sharisad Nazira ist noch immer voll und ganz in einer Art Trance gefangen. Von weit her ist ein leises Wispern zu hören, aber selbst wenn sie die Wort im Rauschen des Feuers verstehen könnte, würden sie nicht zu ihr durchdringen - sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren ist ihr im Moment unmöglich. Das Einzige was sie streift, ist das leichte Gefühl von Schwäche, das jedoch sofort wieder verfliegt und kurz darauf vergessen ist. Eine fremde, entrückte Stimme aus ihrer Richtung raunt »Muss ... treffen«


Immer wieder zieht der Magier Luft aus etwas weiter entfernten Gegenen zu sich hin... seine Barriere darf nicht verschlungen werden. Ein zweischneidiges Schwert, denn je mehr neue Luft er her holt, desto stärker bleiben auch die Flammen. Dies war also die Gefahr, die von ihr ausging. Es war nicht nur die Kraft..die Verbindung die sie zu ihrem Element hatte. Es war die Möglichkeit ihre ganze Umgebung gegen den Feind einzusetzen. Ungelekt doch allumfassend. Würde sie dies in Bahnen lehnken könnte sie viel damit anstellen. Du hast Staub aufgewirbelt...gut. Aber ich hatte mir mehr erhofft als einen Blick ins Freudenhaus für Elementare.. Er war beeindruckt von ihrem Potenzial..doch bisher nicht von ihrem Umgang damit. Komm schon...deine Feinde werden nicht so lange warten.


Keines seiner Worte vermag es zu ihr durchzudringen. Doch das Gefühl der Schwäche, das sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, gewinnt mehr und mehr an Präsenz. Sie erschrickt, als die Flammen plötzlich einbrechen, doch das stachelt sie nur noch mehr an. Wie zum Trotz lodern sie umso stärker wieder auf. Jeder logisch Denkende weiß natürlich, dass sie das nicht mehr lange durchhalten wird. Aber logisches Denken ist ihr in diesem Zustand unmöglich, ihre Gedanken beschränken sich allein auf das Feuer, das aus und in ihr brennt. Sie besteht förmlich aus Feuer - für Logik bleibt da kein Platz.


Die Haltung des Elfen ändert sich. Er wirkt angespannt. Doch da er sich nicht bewegen muss..auf nichts anderes zu achten hat, kommt er mehr oder minder gut mit der Intensität der Flammen zurecht. Er hatte die Erfahrung auf seiner Seite, sie die brachiale Kraft. Die Flammen züngelten nunmehr, angefacht durch die wenig verbleibende Luft seiner Barriere, weiter an. Als stünde die Barriere in Flammen..ein dünner Schutz zwischen Leben und Einäscherung. Doch ihre Kraft flackerte. Er "sah" es. die verbleibende Luft war gering..gefressen vom Feuer auf dem Platz. Am äusseren Rand waren die Flammen am stärksten..nährten sich durch die strömende Luft, die versuchte die Entstande Leere zu füllen. Bei ihnen beiden jedoch war die Hitze größer..und die Luft gering. Sehen konnte er so nichtmehr viel. Nichtmal so wie sonst, indem er die Luftströmungen selbst betrachtete. Das Gesicht wurde zunehmend ernster, unzufrieden. Konzentrier dich!


Sharisad Nazira kann ihn noch immer nicht hören. Was sollte sich daran auch geändert haben? Doch etwas anderes ändert sich merklich - ihre Haltung. Sie sinkt förmlich in sich zusammen. Auch die Flammen verlieren an Kraft - weniger Höhe, weniger Hitze. Das Atmen fällt schwer bei so viel verbrauchter Luft und nun knickt erst ihr eines und dann das andere Bein ein. Das Feuerwesen erlischt und sinkt zu Boden. Durch das Feuer scheinen nach und nach ihre Augen hindurch und auch die Lavawunden am ganzen Körper beginnen sich zu schließen. Am Ende hockt da nur noch eine nackte verkohlte Frau, bernsteinfarben leuchten die Augen aus dem geschwärzten Gesicht. Sie kann sie kaum noch offenhalten. »Was ..« Die Stimme klingt schwach, doch vertraut.


Der Sturm war vorbei. Die Flammen erlöschen, nun da sie nichts mehr anfacht. Der Steinboden kann sie nicht nähren und so gewinnt die Luft ihren Platz zurück. Wie ein gebrochener Staudamm strömt sie über den Platz und weht unmengen von Glut und Asche auf..verwirbelt sie wie im inneren einer Schneekugel. Der Magier geht an der auf dem Boden liegenden Frau vorbei. Du hast dich gehen lassen..das Feuer war dein Herr..nicht umgekehrt. Er wusste, es würde brauchen bis sie ein Gefühl für den Umgang mit ihrem Talent hatte. Er verschwand in einer Tür..in dem Raum war es stickig und heiss.. und auf dem Boden lag eine angekokelte Tasche. Du hast Glück..so ungelenkt es war, hättest du das, was du schützen magst, fast verloren. Er kam wieder zu ihr heran. Auf ein Knie hinab und sah ihr dennoch von oben herab in die Augen. Die Tasche fiel unsanft neben ihr auf den Boden.


Sharisad Nazira hat die Hände vor's Gesicht geschlagen und kauert nach wie vor dort am Boden, als er zu ihr zurückkehrt. Sie weiß überhaupt nichts, gar nichts mehr .. hört nur die Enttäuschung aus seinen Worten. »Was ist passiert?« murmelt sie vor sich hin, anstatt es tatsächlich wie eine Frage zu betonen. Der Aufschlag der Tasche direkt in ihrer Nähe dröhnt in ihrem Kopf und ein schmerzhaftes Stöhnen dringt aus ihrer Kehle. »Mein Kopf.« Außer der Tasche liegt noch etwas anderes neben ihr. Ein reich verzierter Flakon. Weder verstaubt noch mit Asche bedeckt, glänzt er unwirklich unter diesen Umständen. Leichter Rauch scheint dennoch von ihm aufzusteigen. Ob sein Inhalt in dieser Feuersbrunst wohl verbrannt ist? Nazira hat jedenfalls keinen Blick dafür und auch nicht für die Tasche. Sie fühlt sich, als wäre sie tot gewesen.


Er seufzte leise. Du warst in einem Rausch. Hast nicht reagiert.. ich nehme an, dass kennst du bereits? er hatte das Gefühl, dass genau das der Grund ihrer Angst war. Er setzte sich zu ihr..sah nicht sie an sondern auf die Luft..die von Funken gefüllt war wie bei einem grossem Lagerfeuer. Du kommst wieder in Ordnung.. du bist im wahrsten Sinne "ausgebrannt" Seine Stimme war ruhig und ungewohnt sanft. Nicht streng..und auch der unmut über ihre mangelnde Kontrolle war mit jedem Wort mehr verflogen. Du weisst wirklich garnichts von den letzten Minuten? fragte er leise. Die Augen huschten kurz über das Gefäß. Es war nicht gesprungen..es hatte Stand gehalten.


Sharisad Nazira nickt nur schwach auf seine erste Frage. Damals war es ganz genauso gewesen. Er war auf sie losgegangen und als sie wieder zu sich kam war der ganze Palast und jeder der darin lebte .. verbrannt. Sie merkt wie sich ein Kloß in ihrem Hals bildet und versucht diese Gedanken beiseite zu schieben. Diese Schuldgefühle werden sie wahrscheinlich niemals loslassen, doch seine Worte haben eine beruhigende Wirkung. Auf die zweite Frage erhält er sogar endlich wieder eine Antwort. »Ich weiß nur noch, wie wie alles immer heißer wurde und dann war mein Kopf komplett frei von jeglichen Gedanken. In dem Moment habe ich anscheinend das Bewusstsein verloren.« vermutet sie und massiert sich vorsichtig die Schläfen. Der Rauch, der aus dem Gefäß nimmt langsam Farbe an. Violett oder doch eher rötlich orange?


Das Fläschchen beachtet der Elf nicht..genauso wie die sich nur langsam erholende Frau. Ich hab schon von Leuten gehört, die nach tagelangen Festen betrunken und nackt in irgendwächen Ställen aufgewacht sind.. aber du setzt dem dann doch noch eine Krone auf. schmunzelt er versöhnlich und öffnet die angebrannte Tasche. Die Kleidung war Warm als er sie herausnahm, als hätte sie den Tag über in der Sonne gelegen. Zieh dir das übel..sonst gelt ich nur wieder als Lüstling. Wieder?


Sharisad Nazira zieht die Augenbrauen hoch, was ihrem Kopf jedoch sogleich einen Stich verpasst. »Mmh was? Betrunken, nackt, Lüstling?« Sie blickt an sich herab und bemerkt, dass ihre Kleider ja verbrannt sind. »Oh.« macht sie nur und streift in aller Seelenruhe das gereichte Kleidungsstück über den Kopf. Es scheint ein Kleid zu sein. Jedenfalls hat es Ärmel und reicht ihr bis über die Knie. Dass sie nackt war, scheint sie nicht zu stören.


Auch er schien sich nicht sehr dafür zu interessieren. Zumindest nicht zu offensichtlich. Er betrachtete den Platz..die Veränderung. Die Mauern und besonders der Boden hatten die Farbe von Asche und Ruß. Die brauchen hier dringend mal einen neuen Anstrich. stellte er mit einem schmunzeln fest. Erst jetzt ging er auf das ein, was sie zuvor sagte.. über den Vorgang vorhin. Es wird leichter. Es ist..fast wie bei anderen Fähigkeiten. Anfangs ist man unbeholfen und weiss nicht was man tut. Doch man lernt das zu verstehen..und es bewusst zu nutzen. er sprach da aus eigener Erfahrung. Der erste Mensch, den ich begegnet bin, wurde Feuermagier. Er war nicht besonders gut darin. Er war... impulsiv. Eine Spur bedauern hing in der Stimme des Elfen..auch wenn sich weder seine Mimik noch sein Blick veränderten.


Sharisad Nazira bemerkt erschrocken den rauchenden Flakon neben sich und versucht ihn unauffällig in ihrem Rucksack verschwinden zu lassen. Dabei zischt sie unverständliche Worte in einer fremden Sprache - es hört sich an, als würde sie fluchen. Unschuldig begutachtet sie dann ebenfalls die Umgebung und nickt. »Allerdings.« stimmt sie schnell zu und muss auf einmal lachen. Sie fühlt sich nun schon etwas besser und versucht aufzustehen, doch das will ohne fremde Hilfe noch nicht so recht klappen. »Impulsiv? Das klingt nach mir.« kommentiert sie und lächelt schwach. Ob die Charaktereigenschaften wohl auch mit dem Element zu tun haben. Langsam aber sicher bekommt sie diesen Eindruck.


Der Elf nickt schmunzelnd..scheint ihr gezische nicht bemerkt zu haben. Ohja.. du erinnerst mich etwas an ihn. er sah sie kurz an. Wobei du durchaus deine Vorzüge hast. schnippisch blickte er wieder weg. Er floh aus seinem Dorf.. misstrauisches Volk.. und als dort etwas geschah, was sie sich nicht erklären konnte, bekamen sie Angst. er überlegte. Es war lang her, als ihm diese Geschichte erzählt wurde. Jahrhunderte waren vergangen. Natürlich ist da eine Begabung zur Magie nicht hilfreich..und er war Schuld. Er musste gelyncht werden. So lernte er ihn kennen. Lange Geschichte kurz...ich fischte ihn halbtot aus dem Fluss.. und er brachte mich zur Akademie von Isonley.. dort lernte ich das, was ich heute kann. Er blickte wieder zu ihr..ein wenig Hoffnung in den Augen. Du wirst also nicht aufgeben. Hörst du?


Sharisad Nazira zuckt mit den Schultern und grinst ihn blöd an. Vorzüge - natürlich, schließlich ist sie eine Frau! Diese ganze Geschichte mit dem misstrauischen Volk, auch all das kam ihr bekannt vor. Im Gegensatz zu jenem Mann hatte sie jedoch "Glück im Unglück" - wenn man das so nennen kann. Immerhin war das was dort passiert ist tatsächlich ihre Schuld. Nur war niemand mehr am Leben, der sie hätte verfolgen können. Das einzige was bleibt sind ihre immensen Schuldgefühle. »Wow .. eine Akademie.«  staunt sie. Undenkbar in ihrer Heimat. Magie wird dort als Echsenwerk bezeichnet und Echsen, das sind ihre Feinde. Sie schüttelt den Kopf. »Das werde ich nicht.« Das Mindeste was sie tun konnte, um ihr Gewissen zu beruhigen. Und auch, um ihre Angst zu überwinden.


Windmagier Denieru nickte zufrieden und klopfte ihr auf die Schulter, mit seiner eiskalten Hand. Das war das erste Mal, dass er sie berührte. Komm... du musst dich stärken. Ich werd dich, falls du mir erschöpft zusammenbrichst, sicher nicht nach Glorfindal tragen. Er erhob sich federnd und reichte ihr seine Hand. Und ich bin sicher...beim nächsten Mal wirst du es vieleicht sogar schaffen mich zu treffen. Nungut..so sicher war er sich dann doch nicht. Aber auch er war nicht allwissend.


Sharisad Nazira horcht auf. »Stärken? Das klingt nach Essen!« freut sie sich und zieht sich an seiner Hand nach oben in den Stand. Leicht schwankend, aber sie steht erstmal wieder. »Du solltest mir eigentlich versprechen, dass ich das niemals schaffen werde!« ruft sie erschrocken aus. »Was ist, wenn ich dich ernsthaft verletze?« Durch die Aufregung verliert sie gleich wieder bedrohlich an Gleichgewicht und greift nach seiner Schulter, um sich abzustützen.


Er geht voran..richtet den Umhang und überlegt. Ein Dilemma.. wie sollst du jemals so gut werden, ohne an mich heranreichen zu können? Nun war es auch für sie immer leichter zu erkenne..selbst wenn der Elf viele seiner Reaktionen schlecht spielte..es waren welche Vorhanden. In jeder noch so kleinen Änderung der Tonlage..in jedem noch so kleinen Zucken seiner Mimik. Sie waren nunmehr Vertraute. Ich zahle diesmal..also bestell dir dort, was immer du magst. Wieviel konnte in solch einem kleinen Magen schon verschwinden, richtig? ~


Der Magier hat wohl nicht mitbekommen, wie sie das Gleichgewicht verliert und so landet die junge Dame mit einem dumpfen Aufprall im Staub. Wie soll sie überhaupt irgendetwas bestellen, wenn sie noch nichtmal in der Gaststätte ankommt? Langsam rappelt sie sich auf und kriecht auf Händen und Knien hinter ihm her. Vielleicht bemerkt er sie dann doch noch irgendwann und hilft ihr wieder auf die Füße. Schon allein aus Trotz wird sie so viel essen, bis sein Goldbeutel leer ist, pah! ~

Rollenspiel mit Windmagier Denieru

..am 12. April 2012 auf dem Stadtplatz von Thalheim begonnen

Eine gut gebaute, hübsche Frau kommt auf den Stadtplatz gelaufen. Ihr langes dunkles Haar scheint matt, wie von einer Schicht Asche überzogen und auch die dunkle Haut besitzt immerwährend einen grauen Schimmer. Sie atmet tief die warme Frühlingsluft ein und spürt die Leichtigkeit in ihren Beinen. Endlich Temperaturen, die ihr mehr liegen als diese triste Winterskälte. Zur Feier des Tages hat sie sich dann auch gleich in Schale geworfen und trägt ein leichtes seidenes Tanzgewand. Es ist zwar schlicht, aber eben auch das Einzige, das sich noch in ihrem Besitz befindet. Ihre Schritte führen sie zu den Stadttoren hin, wo sie vorerst stehen bleibt und mit einer eleganten Bewegung die Nachricht ihres Lehrmeisteraus der Hosentasche zieht. Vor wenigen Tagen hatte sie ihm geschrieben, dass sie ihm etwas zeigen möchte und er schrieb zurück, dass er sich am heutigen Tag zu der jetzigen Zeit mit ihr treffen wird - und zwar an hiesigem Platz. Sie wartet gespannt!

 
Der Magier kam wie versprochen. Thalheim. Er hatte diesen Ort früher gerne gemieden. Es gab hier vieles, dass er nicht gebrauchen konnte. Allen vorran nervige Blicke. Ein bleicher Elf, ohne erkennbare Mimik, hatte es nicht leicht. Besonders wenn er mit einer Art daherkam, die normal nochmal hinter die Schulbank gehörte. Der Elf blickte sich um, doch nicht nach ihr. Sie hatte er bereits vor der letzten Hausecke bemerkt. Er war allein unterwegs. Sein üblicher Begleiter, der kleine blasse Sohnemann war nirgends zu sehn. Er schritt an Nazira heran. ich denke, du weisst das dieser Ort nicht gerade für dein Training geeignet ist..? Was wollen wir hier? "Wie geht es dir?" "schön dich zu sehen" Zwei der Sätze die noch nie über die Lippen des Elfen kamen, ohne nicht von Spott durchtränkt zu sein. Das Ausbleiben eben jener spöttischen Art, war das eigentliche Kompliment.


Sharisad Nazira hält nach dem Elfen Ausschau und tatsächlich schreitet er - fast pünktlich - durch das Tor der Hauptstadt, ganz wie vereinbahrt. Sie nickt zufrieden und lächelt ihn an, obwohl er es nicht erwidern wird. Sie schätzt eben andere Qualitäten an ihm, als seine .. nicht vorhandene .. Liebenswürdigkeit. Als er sie ohne Begrüßung oder sonstige Umschweife anspricht, kann das den heiteren Ausdruck auf ihrem Gesicht also nicht trüben. Sie ist heute sowieso viel zu glücklich, als sich von irgendetwas die Laune verderben zu lassen. »Das werde ich dir zeigen. Trainieren werden wir hier mit Sicherheit nicht!« beantwortet sie seine Frage und wendet sich dann dem Stadtinneren zu. Sie ist zwar noch nicht mit sehr viel Orientierungssinn in dieser fremden Stadt gesegnet, doch die Greifenstraße erfassen ihre Augen sofort. Das ist schließlich der Weg zur Baustelle des Handelszentrums. Sie hatte es vor wenigen Tagen, als sie ihm die Nachricht schrieb, ausfindig gemacht und hat nun vor ihn genau dorthin zu führen. »Wenn du mir bitte folgen möchtest.« spricht sie galant und macht eine einladende Geste, bevor sie einfach in die erfasste Richtung losspaziert.


Ganz überrascht war er nicht davon, dass sie hier nicht trainieren wollte. Er traute ihr viel zu..aber keine Dummheit. Er mochte es nicht im unklaren zu sein. Er hasste die Versuche von seinem Neffen, ihn irgendwo hinzuführen nur um zu zeigen, wass er Tolles angestellt hatte. Oftmals musste er danach irgendwem die geklauten Sachen bezahlen. Hab ich eine grosse Wahl, neben stehenbleiben und umkehren? bemühte sich der bleiche Elf einen sarkastischen Unterton zu spielen. Er ging mit ihr.Irgendwas abgefackelt hast du nicht.. sonst wärst du nicht so nervig.murmelte der Elf. Er meinte damit wohl "fröhlich" aber für ihn war es das gleiche.


Sharisad Nazira ist ganz und gar nicht dumm und hat auch nichts angestellt. Vergleicht er sie gerade tatsächlich mit seinem zehnjährigen Neffen? Auf seine merkwürdige Frage erwidert sie ein unbeeindrucktes»Mitkommen.« Kein Befehl, einfach nur die dritte Möglichkeit, die ihm blieb und die er nun wohl doch wahrnahm. Doch seine nächste Aussage lockt dann doch etwas Empörung aus ihr hervor. »Als ob ich einfach etwas abfackeln würde!« Nein, sie doch nicht. Natürlich nicht. Niemals. Das ungleiche Paar flaniert also über den Stadtplatz hinweg und verschwindet schließlich in der Straße, die zu jenem vorzeigbaren, wenn auch noch nicht fertiggestellten Gebäude führt. ~

..am 12. April 2012 auf der Baustelle des Handelszentrums vollendet

Als der Elf zusammen mit Nazira das zukünftige Handelshaus betritt. Viele der Wände standen schon. Überall lag Schutt und Staub herum...in der Mitte konnte man den Platz erkennen der wohl später einmal ein entspannender Brunnen sein würde. Sehr...aussergewöhnlich.. flüstert der Elf. Er blickte dabei nach oben. Dort sollte offenbar eine 2. Etage entstehen von der aber noch kaum etwas zu sehen war. Das ist es also..? Das Handelshaus in das ich investiert habe? investiert klang nach mehr als es war. Er suchte einen Laden..und hatte das Angebot des Kaufmanns angenommen, in seinem zukünftigen Handelshaus einen Laden zu eröffnen. Seither hatte er mehr Stress als mit seinem Sohn zu Anfangszeiten. Als Besitzer seines Tempels hatte er nie viel Geld gebraucht..nun hatte er den Laden zu bezahlen..und zudem die zusätzliche Ausstattung. Sehr viel Ärger, für einen Elf der seine Ruhe liebt.


Sharisad Nazira tritt schon ziemlich sicher über die verstreuten Bauteile und den Dreck. Sie war bereits ein paar Mal hier gewesen und hatte mit dem Bauherren gesprochen. Immerhin hat sie vor in dem fertiggestellten Gebäude als Tänzerin aufzutreten. Sie grinst stolz auf seine ersten Worte hin, ja etwas sehr Außergewöhnliches hatte sie hier entdeckt und nun will sie ihrem einzigen Vertrauten in diesem fremdartigen Land ihre neue Arbeitsstelle zeigen. Ihre Gesichtszüge entgleisen allerdings, als er weiterspricht. Sie fährt herum und starrt ihn an. »W-wie du hast investiert?« stottert sie verdattert. Er weiß bereits davon? Und wie kann er investieren, hat er denn so viel Gold?


Windmagier Denieru zuckt beinahe zusamme als sie ihn so plötzlich fragt.was..? Achso. Ich will einen Laden eröffnen..also habe ich einen im Voraus gemietet. Nicht billig, bei all den Utensilien. Ich sollte Eru bitten mir den Rest zusammenzuklauen.. murmelt er mehr zu sich selbst, als zu ihr. Wieso wolltest du mir den Ort denn zeigen, wenn nicht darum mir mein Geschäft zu zeigen? nun war er es, der verdattert wirkte. Sie konnte unmöglich auch einen Laden aufmachen. Sie beherrschte seines Wissens nur wenige Dienste, die sich verkaufen ließen, und mindestens einen davon traute er der Tänzerin nicht zu..auch wenn sie so an das nötige Gold kommen würde. Sag schon.. verlieh er seinen Worten Nachdruck und ging an ihr vorbei...blickte dabei am Brunnen vorbei. Da hinten irgendwo würde sein Laden entstehen.


Sharisad Nazira hört ihm zu und folgt seinen Schritten dann mit ihrem Blick. Er will also einen Laden eröffnen .. und was verkauft er dort? Fragen über Fragen, aber seinen Laden zeigen wollte sie ihm eigentlich nicht, denn bis vor einer Minute hatte sie davon nicht einmal etwas gewusst. So langsam lässt der erste Schreck dann auch nach und sie richtet sich ein bisschen auf. »Ich werde hier als Tänzerin auftreten. Das war in meiner Heimat mein Beruf.« erklärt sie ihm. Nur, um daraufhin direkt ihre eigene Frage zu stellen. »Und wozu brauchst du einen Laden? Ich wusste gar nicht, dass du Händler bist.« Sie staunt schon nicht schlecht, hinter dem schweigsamen Elfen steckt doch mehr als gedacht!


Der Elf blickt sich um. Er beginnt einen "Schaufensterbummel" ohne, dass es überhaupt Schaufenster gäbe.. in den meißten Geschäften konnte man ausser den Umrissen für die Türen nichts erkennen. Tänzerin.. Ja das passt. Hübsch genug bist du ja. merkt er an, als würde er dabei nur einen Grund aufzählen wieso es nicht, nicht klappen sollte. Ich verkaufe Tränke. Eigentlich mache ich seit jahren welche für eigene Zwecke.. jetzt mehr, wo der Tempel mehr Bewohner hat. Wieso nicht den Überschuss verkaufen und so gleichzeitig alle Mäuler stopfen? fragt er in einem ruhigen kühlen Tonfall .Von oben riesite Staub auf sein schwarzes Haar. Es störte ihn nicht. Hier. Das ist es. sprach Denieru zu Nazira und deutete mit ausgestrecktem Finger auf das zukünftige Geschäft in der Ecke am Ende des Ganges neben des Brunnens. Das wird meiner..


Sharisad Nazira trottet ihm einfach mal hinterher als er so wortlos weggeht, doch da kommt eine Bemerkung von ihm! Hübsch genug? Ha! Wenn er wüsste wie sie damals die Menschen verzaubert hat. Seit sie von diesem Gebäude weiß, hat sie angefangen ihre Übungen wieder aufzunehmen. Sie ist doch ein wenig eingerostet. Im Palast des Sultans hat sie nichts anderes getan als zu tanzen, doch auf ihrer Flucht war dafür natürlich keine Zeit. »Du willst diesen Laden also nur eröffnen, weil wir bei dir wohnen?« fragt sie ungläubig. »Ich wollte durch das Tanzen Gold verdienen, um dir Miete zu zahlen..« druckst sie dann herum und schaut auf ihre Füße. Wie sonst soll sie sich bei ihm erkenntlich zeigen? Nicht nur, dass er sie bei sich wohnen lässt und ihr zu essen gibt. Am dankbarsten ist sie ihm dafür, dass er ihr hilft endlich Kontrolle über ihr Feuer zu erlangen. Sie hebt erst ihren Kopf, als er ihr seinen Raum zeigen möchte und staunt erneut. »Der ist ganz schön groß!« sagt sie beeindruckt


Ein Schmunzeln geht über die Lippen des bleichen Elfen. Genau.. nur deswegen.. er schüttelt den Kopf. Ich brauche ohnehin Gold wenn ich die Übungssachen stellen will. Für eure Ausbildung jedoch, will ich kein Geld. Das wird in Isonley nicht gemacht..und das wird es auch bei mir nicht. Er geht voraus in den Laden, oder das was er mal sein soll, und blickt sich um. Da hinten kommt noch eine Wand rein.. ein Hinterzimmer als Lager.nickt er. Mustert dann wieder Nazira. Ich habe dich und Sayenne.. und auch die kleinen Nervensägen gerne im Tempel. Besser da als wenn ihr die Welt in Schutt und Asche legt. Er klopft gegen die Wand. Prüfend ob geschludert wurde. Der Platz hier wird ausreichend sein. Hoffentlich auch ruhig..deswegen hab ich den ganz hinten genommen.


Sharisad Nazira ist zwar gerührt von seinen Worten, aber auch enttäuscht. Isonley .. davon hatte er ihr bei ihrer letzten Begegnung erzählt. Das war die Akademie in der er ausgebildet wurde. Natürlich ist es ehrenvoll, dass er sich weiterhin an deren Grundsätze halten will und dennoch gibt sie nicht auf. »Ich möchte dir wenigstens das Zimmer bezahlen, solange ich es bewohne.« Der Tonfall klingt ein wenig fordernd, sie hofft ihn damit nicht vor den Kopf zu stoßen. Aber sie ist nicht in dieses Land gekommen, um anderen zur Last zu fallen, sondern um auf eigenen Beinen zu stehen. Sie seufzt den Ärger weg und betrachtet die Räumlichkeit nun genauer. So richtig vorstellen kann sie sich den Elfen hinter einer Ladentheke noch nicht, aber sie freut sich schon darauf hier zu stehen, wenn alles fertig eingerichtet ist. »Das wird sicher ein schöner Laden.«


Ebenso stur wie sie, und mindestens genauso fordernd blickte er sie nun an. Wenn du unbedingt dein Geld rauswerfen möchtest.. Du verbrauchst bei jeder Übung unwiederbringlich die Roben, die seit, wass-weiss-ich lange im Tempel lagern. Wenn du diese auffüllen möchtest, wäre das die beste Anlage, von der jeder etwas hätte. Er mustert sie dabei von oben bis unten. Und auch wenn das bestimmt einigen gefallen würde... ich lass dich sicher nicht nackt trainieren. Er verschränkte die Arme dabei, wie sein Lehrmeister es früher bei ihm tat, wenn das Thema beendet war. Erst daraufhin lockerten sich seine Gesichtszüge wieder. Ich hoffe nicht. Ich will ihn Zweckdienlich..es ist kein Blumengeschäft..


Sharisad Nazira weicht ein wenig zurück und hebt abwehrend die Hände.»Na gut na gut! Aber sag Bescheid, wenn es zu viele werden.« Sie muss kichern, als er sagt, dass er sie nicht nackt trainieren lassen will. »Obwohl das bestimmt sparsamer wäre.« Ihr Lachen hallt glockenhell von den Wänden wider. Dabei wird sie es dann auch belassen und lenkt die Aufmerksamkeit lieber wieder auf ihr anderes Thema. »Zweckdienlich muss ja nicht unbedingt hässlich bedeuten. Wenn du Kunden anlocken willst, sollte er auch ein bisschen was hermachen.« sagt sie bestimmt und nickt dazu, um ihren Satz zu unterstreichen. »Wenn du jemanden brauchst, der mit anpackt, oder den Transport bewerkstelligen willst, dann frag mich bitte. Immerhin besitze ich einen Wagen und ein Pferd dazu.« sagt sie schließlich. Wenn er schon nicht ihr Gold annehmen möchte, dann doch bitte wenigstens ihre Hilfe.


Ein Nicken des Elfen stimmte zu. Ja ich würde die Hilfe sicher brauchen können. Doch das Thema mit der Ausstattung war für den Elfen noch nicht gegessen. Die Leute sollen hier einkaufen und nicht die Gardinen bewundern.. murrt der Elf. An ihm war wahrlich kein Verkaufsexperte verloren gegangen. Für ihn musste es einem Zweck dienen, und alles an "hübscher" Dekoration war für ihn verschwendeter Platz. Wie stellst du dir das vor? Hermachen? Er ging wieder weiter.


Sharisad Nazira lächelt zufrieden. Hatte sie also wenigstens teilweise ihren Willen bekommen. Sie mustert kurz die Löcher, die wohl mal als Fenster dienen sollen und schüttelt den Kopf. »Gardinen wären hier drin auch völlig falsch, dann kann ja von draußen niemand in deinen Laden sehen. Außerdem braucht es genug Licht, damit man die Farben der Tränke und die Schilder auch gut erkennen kann.« Er hat Glück damit, das sein Laden über Eck geht und er so genügend Licht hereinbekommt. Nur ein Idiot würde auf die Idee kommen, das zu verhängen. Ein Idiot .. oder ein Elf mit der Einfühlsamkeit eines Pflastersteins. Sie hebt die Schultern. »Die Tränke könnten in kleinen Fläschchen abgefüllt in den Regalen stehen. Vielleicht der ein oder andere Tisch, der mit einem gefärbten Tuch bedeckt, die Tränke präsentiert.« So würde sie sich zumindest ein Geschäft vorstellen.


Windmagier Denieru verstand von allem was sie sagte kaum etwas..noch weniger vom Sinn dahinter. Was sollte an Licht gut sein.. hauptsache man konnte das Schild lesen und nichts umwerfen. Und vorne dran vieleicht ein Tisch, dort liegen Probeexemplare von "gründotter Tod" die nach dem verzehr jedem Wesen mit Magen eben diesen jenen auflöst! er stimmte dabei einen gespielt begeisterterten Tonfall. Danach folgte ein Seufzen. Wie wärs wenn ich dir das einrichten überlasse..und am Ende einfach das verändere, was verändert werden muss? So würde er sich immerhin die neuste Kolumne über "schöner verkaufen mit Nazira" ersparen. Du scheinst in diesen Dingen eh irgendwie aufzugehen..und es wäre auch eine gute Möglichkeit deine angebliche Schuld mir gegenüber aus der Welt zu schaffen.


Sharisad Nazira straft ihn mit einem Blick, der wohl soviel sagen soll, wieVerarschen kann ich mich allein. Sein nächster Vorschlag gefällt ihr da schon besser. »Einverstanden.« sagt sie nur, das muss reichen. Viel mehr gibt es hier dann auch nicht zu sehen, nicht wahr? Galant bietet sie ihm ihren Arm an, fast wie ein Gentleman. »Wollen wir dann?« Ja aber wohin denn überhaupt?


Mürrisch und missmutig blickt der bleiche Elf auf ihren Arm. Sie war eindeutig zu gut drauf heute. Wohin denn überhaupt? kam es über seine Lippen. Doch die Antwort kam ihm genau so schnell. Hauptsache erstmal weg...woanders würde sich ihre Laune sicher legen. Wo genau wirst du hier eigentlich tanzen? Dort im Brunnen, um niemanden anzuzünden?eine Spur Gehässigkeit war schon in seinen Worten zu hören. Immerhin konnte er es nicht wirklich leiden, wenn jemand etwas besser Verstand, was er brauchte. Leider kam dies viel zu oft vor. Beide verliessen das Geschäft und führten die Runde weiter. auf der anderen Seite des Erdgeschosses war alles genau gleich..nur eben gespiegelt. Dennoch interessierte sich der Elf merklich dafür, so wie er jeden Innenraum einmal musterte.


Sharisad Nazira lässt den Arm eben wieder sinken, sie hatte sowieso nicht wirklich damit gerechnet, dass er ihn annimmt. »Nach Hause? Oder hast du noch etwas zu erledigen?« fragt sie und geht neben ihm her. »Nicht in sondern auf dem Brunnen!« sagt sie fröhlich und weiß, dass sie ihn so am Besten für seine Gehässigkeit strafen kann. Sie selbst braucht nicht mehr in die einzelnen Läden spicken, sie kennt die Baustelle ja schon. Aber sie freut sich, dass sie ihm mit ihrer Einladung anscheinend doch eine Freude machen konnte.


Erst als sie am Ende angekommen sind blickt der Elf sie wieder an..fast so als würde er sich wieder bewusst, dass sie ja auch noch da war. Nein. Ich suche immernoch einen Glasbläser, der mir Flaschen in ganz gewöhnlicher Art herstellt. Der letzte Mensch den ich fragte, weil mir seine unterentwickelte Machart gefiel, scheuchte mich aus seinem Laden.brummt der Elf und deutet voran. Diesmal lies er sie vorgehn..wahrscheinlich nur um sicher zu gehn, dass er sie nicht erneut vergaß. Da soll mal einer die Menschen verstehn. Er hob die Schultern und beide verließen vorerst die Baustelle dieses wundersamen neuen Ortes.~


Sharisad Nazira schüttelt den Kopf und denkt nun doch ganz einfach nurIdiot»Du solltest mich reden lassen, falls wir nochmal einen finden.«sagt sie verächtlich und verlässt vor ihm die Baustelle. Das mit dem Brunnen erklärt sie nicht weiter, er würde es schon sehen, wenn es soweit ist. ~