Die helle Herbstsonne scheint warm auf den kargen Steinbruch herab, über dem einige wilde Greifvögel kreisen. Von ihren gelegentlichen Schreien abgesehen dringt kaum ein Geräusch über die hohen Mauern hinweg. Es ist Mittagszeit. Die Schürfwerkzeuge, Picken und Hämmer ruhen bereits gut verstaut und die Gefangenen haben sich zu ihrem üblichen Mahl in den Berg zurückgezogen. Wie überall im Gefangenenlager sind auch hier die gerüsteten Wachmänner und Wachmagier überzählig und passen mit Adleraugen auf die Gefangenen auf, unter denen sich neben der SHI auch andere Gefangene, Sterbliche wie Magische, befinden. Aus der Küche klappern Töpfe und Teller, rasselt Besteck und schnarren karge Worte, als das Essen zu den Inhaftierten dirigiert wird. Wie an jedem Tag läuft es reibungslos. Jeder Mann und jede Frau weiß genau, wo sie zu stehen haben und beherrschen ihren Posten perfekt, sei es in der Küche oder im Wachdienst. Und dennoch ist man aufmerksam, als würde man in jedem Augenblick einen Aufstand erwarten.


Landesfeind Serifa war ja noch nie eitel und besonders gepflegt, doch nach Wochen der Arbeit im Steinbruch sieht sie noch heruntergekommener aus, als sonst. Die Haare hängen wild und zottelig aus dem einfachen Zopf heraus, den sie sich gebunden hat, damit diese nicht im Gesicht herumhängen und stören. Die Augenringe sind noch tiefer, die Haut blasser. Dass sie aber immer mehr abmagert, dass ist erst in letzter Zeit zu erkennen. Nicht, dass sie das Essen hier verweigert, wie sie es im Kerker getan hat - nein, beim Mittagessen steht sie immer vorne in der Schlange, so wie auch heute. Serifa steht da und krallt sich so fest an die Schüssel in ihren Händen, als würde sie ohne diese umfallen.


Frostseele Akando sieht alles in allem nicht sehr viel besser aus als Serifa. Und auch er hat deutlich an Gewicht verloren. Das liegt nicht zuletzt an den Strafen, die er sich eingehandelt hat. Rationskürzung. Länger arbeiten. Nicht davon trägt dazu bei, das Gewicht zu halten. Innerlich verflucht er sich dafür, dass er in letzter Zeit immer öfter unüberlegt reagiert, denn das kann er sich nicht leisten. Strafen bedeuten, schwach zu werden. Der Blauhaarige reiht sich also brav in die Schlange ein und hält dabei Ausschau nach den Gildenschwestern. Serifa hat er bereits vor sich in der Reihe entdeckt. Dort steht sie fast immer, hat er bemerkt. Die Reizbare konnte der Blauhaarige bisher allerdings noch nicht entdecken. Im Gegensatz zur Vampiress sollte sie aber eigentlich schon hier sein...


Reizbare Latisha ist da. Aber weiter hinten. Sie hätte sich die Mahlzeit fast verbockt, da sie sich mal wieder mit einem Mitgefangenen anlegen musste. Er hat gerempelt, sie ist ausgeflippt. Also nur fast, denn da waren schon Wachmänner, ermahnten sie und drohten mit einer erneuten Einzelhaft mit Rationskürzung. Einzelhaft hat sie in letzter Zeit genug gehabt und auch die Rationskürzungen sind ihr deutlich anzumerken. Dazu noch die körperlich schwere Arbeit und das Wissen, in diesem Lager hier auf unbestimmte Zeit festzusetzen, sieht man der Elfe deutlich an. Raue Haut an den Händen, die Haare wild nach oben gesteckt und Schmutz auf der Haut. Auch wenn es Wasser gibt, um den ganzen Schmutz von hier wegzubekommen reicht das nicht! Und nun steht sie genau wie die anderen in der Schlange, um etwas essen zu können. Zu anfang hat sie sich noch geweigert, doch hat sie gemerkt, dass das gar nichts bringt und sie trotzdem arbeiten muss. Und das ist noch anstrengender, wenn man durch das Nichtessen, noch weniger Energie dafür hat. Sie hat die Augen kurz geschlossen, um sich zu beruhigen, um den Ärger über den Rempler zu vergessen - da geht die Schlange auch schon weiter..


Die Wachen des Steinbruchs sind den Anblick ungepflegter Gesellen sicherlich gewohnt. Nicht jeder betritt das Straflager als geziemte Grazie und noch weniger verlassen es als solche. Und dennoch gibt es neben dem gerüsteten und magischen Personal sicher auch solche, die mit gekonnten Blicken die Verfassung der Gefangenen im Auge behalten. Ein wenig Dreck, Schweiß und Gewichtsverlust hat aber noch niemanden umgebracht - aber deswegen muss man es nicht provozieren. Dass die Gefangenen durch die Strafen für ihre Eskapaden allerdings zunehmend an Kraft verlieren, gefällt nicht wenigen unter den Wachleuten. Weniger Kraft für Aufsässigkeiten führt zu ruhigeren Arbeitstagen und weniger Risiko, welches immer zu begrüßen sind, seien auch noch so viele Wachen da. Die Schlange kommt zu einem etwas längeren Halt, als einer der Gefangenen an der Essensausgabe Zeit schindet. Sogleich rühren sich die nächststehenden Wachen. "Weiter da! Sonst fällt das Essen heute aus!", drohen sie dem echsischen Gefangenen, der verächtlich zischt und dann doch in die Gänge kommt. Mit seiner Ration in den Händen wühlt er sich durch den bewachten Raum nach rechts zu den Tischen.


Landesfeind Serifa beachtet den Klamauk vor ihr gar nicht, sondern starrt in die leere Schüssel. Wie auf dem Fließband, ohne nachzudenken, stehend rückt sie nach, als die Schlange sich bewegt und der nächste sein Essen bekommt. Auf einmal ist es da wieder - diese Schmerzen. Dieses Gefühl. Nicht nur die Hände der Frau verkrampfen sich, der ganze Körper wird auf einmal ganz steif. Serifa kneift die Augen zusammen und beißt die Zähne zusammen, erträgt still den Schmerz. Nur wer genau auf sie achtet würde ihren Zustand bemerkt. Dann, so schnell er gekommen war, schlägt der Krampf ins Gegenteil um - die Hände erschlaffen, die Schüssel fällt und landet klirrend auf dem Boden. Nicht zerbrochen, ein Glück. Sonst würde ihre Ration wohl auch ausfallen.


Frostseele Akando schenkt der Umgebung etwas mehr Beachtung als Serifa. Den Wachmann, der gesprochen hat, starrt der Blauhaarige einen kurzen Augenblick lang an. Er hasst jeden einzelnen von diesen aufgeblasenen Wichtigtuern. Irgendwann... irgendwann werden sie die Rechnung präsentiert bekommen. Das ist der Gedanke, an den die Frostseele sich klammert. Nicht, dass sich irgendetwas von diesen Gefühlen auf seinem Gesicht abzeichnen würde. Der Blick schweift weiter und landet bei Serifa, als diese ihre Schüssel fallen lässt. Die Augen des Blauhaarigen werden ein wenig schmaler. Sobald sich die Gelegenheit bietet, wird er nachfragen, was los war. Vorerst bleibt er aber an seinem Platz stehen und begnügt sich damit, die Gildenschwester vorne in der Schlange zu beobachten. Sie soll die Schüssel aufheben, keine Schwäche zeigen. Niemals – nicht vor den Wachen!


Reizbare Latisha öffnet wieder die Augen und läuft ein paar Schritte weiter. Sie fühlt sich kraftlos und würde am liebsten die Schultern hängen lassen und sich einfach fallen lassen. Doch das geht nicht, denn sie hat den gleichen Gedanke wie die Frostseele. Keine Schwäche zeigen - nicht hier. Niemals. Zumindest nicht noch mehr zeigen, als sie es schon hat. Es ist demütigend und sie hasst es. Doch dann schreckt sie etwas auf, als das Klirren zu hören ist. Von dem Tumult hat sie etwas mitbekommen, doch war es nicht so present, als das Klirren dieser Schüssel. Sie stellt sich etwas weiter raus aus der Schlange, um nach vorn schauen zu können. "Serifa!" Zischend und fordernd ist der Ton. Auch wenn Serifa das Gildenoberhaupt ist, sieht Latisha sich gewzungen etwas zu sagen. Und wenn es auch nur dieses eine Wort ist. Und dann geht es auch schon weiter. Nicht mehr lang, dann ist sie endlich dran. Sie steht ja höchstens drei Wesen von Akando entfernt..


Kaum fällt die Schüsselt klirrend zu Boden, drehen zwei Wachen sofort ihre Köpfe in alarmierter Wachsamkeit zur Soziopathin herum. Doch ein Eingriff scheint nicht notwendig. Während eine Wache den Blick auf die Soziopathin gerichtet hält und sichergeht, dass sie die Schüssel wieder aufhebt und von alein weitergehen kann, wendet sich der andere Wachenkopf wieder der Schlange zu und behält Latisha im Blick. Dass hier mal jemand aus der Reihe tanzt, ist nicht ungewöhnlich. Die Gefangenen besitzen wohl kaum den Drill, den die Wachmänner an den Tag legen. Aber dennoch bleibt man aufmerksam. Wagt sie sich noch weiter heraus oder stürzt gar zur Soziopathin, würde man sie aufhalten, noch ehe sie die Mitgefangene erreicht.


Landesfeind Serifa erholt sich schnell wieder von der Attacke und hebt flott, aber ohne Hektik die Schüssel auf. In diesem Moment hat ihr Vordermann das Essen auch schon serviert bekommen und sie ist an der Reihe. Direkt vom Boden stellt sie das Gefäss hin und wartet auf ihr Essen. Währenddessen schweift ihr Blick müde herum. Sie sieht Akando, doch das führt zu keiner Reaktion. Latisha, von ihr weiß sie, dass sie hier ist - war ja nicht zu überhören. Sie nimmt ihr Essen entgegen, dreht sich um und schlürft auf einen Tisch zu, an dem noch niemand anderes sitzt.


Frostseele Akando hört die Stimme der Reizbaren hinter sich, dreht sich aber nicht um. Wozu auch? Die Wachen sind schon aufmerksam geworden, da muss er das Ganze nicht noch verstärken. Er beobachtet Serifa, bis er sieht, wo sie sich hinsetzt, ehe er wieder stur nach vorne starrt. Schritt um Schritt geht es voran, bis schließlich der Blauhaarige an der Reihe ist. Wortlos dreht er sich dann mit dem Essen in der Hand um und steuert auf den Tisch zu, an dem die Gildenschwester sitzt. Die Schüssel wird abgestellt und er setzt sich Serifa gegenüber hin. Kein Nicken, kein Grußwort, kein gar nichts. Der Blauhaarige ist kein Freund vieler Worte. Ohnehin geht er davon aus, dass die Reizbare – sobald sie zu ihnen stößt – dieselbe Frage stellen wird, die auch ihm auf der Zunge liegt.


Reizbare Latisha beobachtet Serifa und als alles wieder in Ordnung scheint, geht sie - wissend der Blicke die ihr gelten - auch wieder in die Schlange zurück. Nicht, weil die Wachen ihr Furcht einflößen, sondern einfach, damit sie mal Gelegenheit hat, mit den anderen zu sprechen. Entweder war sie weggesperrt oder ein anderer. Aldhissla fehlt zwar noch, aber das ist erst einmal nicht schlimm. Sie atmet also tief durch und schaut, wo Serifa und Akando sich hingesetzt haben, nur um dann selbst mit voller Schüssel an den Tisch zu gehen. Nur noch hoffen, dass kein anderer sich dazu setzen will, sonst gäbe es wohl doch noch einen Aufstand. Aber egal. Akando hat recht, Latisha fragt, sobald sie neben Akando und dadurch Serifa gegenüber sitzt. "Was ist los mit dir?" Sie schiebt die Schüssel etwas zur Seite und beugt sich leicht hinüber, so als wolle sie flüstern. "Das ist doch nicht das erste Mal, dass dir das passiert." Zumindest glaubt sie, das beobachtet zu haben..


Die Wachen scheinen sich wieder zu beruhigen, als die Schlange weiter ihren Weg nimmt und die Gefangenen ihre Plätze einnehmen. Dass die drei, die sich da an einem Tisch zusammenrotten, allesamt Mitglieder der SHI sind, ist hier natürlich nichts Neues. Aber niemandem kann ein gemeinsamer Austausch über dem Essen oder während der Pause verboten werden. So regen sich die Wachen auch nicht, als selbst die Dritte im Bunde sich dazugesellt. Aber solange sich die Gefangenen benehmen, gibt es keinen Grund, einzugreifen. Das geschäftige Klappern des Bestecks und Gemurmel der Essenden wird stillschweigend und aufmerksam von den Uniformierten bewacht.


Landesfeind Serifa versucht, zu essen, doch nimmt immer nur ganz kleine Happen auf den Löffel, welche sie auch noch lange und geduldig durchkaut. Erst als Latisha die Stimme erhebt, zeigt sie eine andere Regung außer kauen. Als wäre die Frage ein Stichwort gewesen, lässt sie den Löffeln in ihr Mahl fallen. Das Schulterzucken wird von einem leisen Schnauben begleitet, dann legt sie ihren Kopf in die Hände und stützt sich am Tisch ab.


Frostseele Akando hatte Recht, was die Reizbare betrifft. Sie fragt genau das, was auch dem Blauhaarigen durch den Kopf gegangen ist. Gerade will er den nächsten Bissen essen, in der Erwartung einer Antwort, als die Soziopathin ihren Löffeln einfach fallen lässt und den Kopf in die Hände stützt. Der Blauhaarige stoppt mitten in der Bewegung und meint nur kühl: “Das werte ich als Zustimmung.“ Irgendetwas ist ganz und gar nicht in Ordnung mit Serifa. Die Frage ist nur: Was? Ist es schlicht Entkräftung oder wird sie am Ende noch krank? Hoffentlich nicht, denn irgendwie bezweifelt die Frostseele, dass die medizinische Versorgung hier im Lager sonderlich gut ist.


Reizbare Latisha würde sich wohl auch nicht davon abhalten lassen, mit den Beiden hier zu sitzen. Aber sie bleiben noch allein, was wohl auch der grund ist, dass nicht nur die Wachen wissen, wer sie sind, sondern auch die Mitgefangenen. Nicht zuletzt wegen dem sichtbaren Schlangenmal auf Latishas rechtem Handgelenk. Ansonsten unterscheiden sich die drei ja nicht wirklich von den anderen, allein wegen der einheitlichen Klamotten. Und da diese kurzärmlig sind, könnte Latisha ihr Schlangenmal nicht mal verstecken. "Serifa." Die Elfe hat einmal vom Brot abbeißen können, als die Soziophatin ihren Kopf abstützt und den Löffel vorher fallen ließ. "Du weißt was ich kann.." Latisha wird leiser, flüstert. " ..bist du verletzt?" Sie will es nicht laut aussprechen, dass sie heilen kann. Serifa muss schon selbst darauf kommen..


Mittlerweile wird die Schlange an der Essensvergabe kürzer. Sowohl das Austeilen der Portionen als auch die Einnahme des Essens scheint heute wie auch in den letzten Tagen relativ ereignislos vonstatten zu gehen.


Landesfeind Serifa schaut zu Latisha auf und nickt ganz kurz. "Nein. Ich weiß nicht. Es fing vor ein paar Tagen einfach an." Sie nimmt den Löffel wieder in die Hand, doch tut nichts weiter. "Erst wurde ich einfach nur schwach. Jetzt verlässt mich die Kraft ganz. Selbst bei Kleinigkeiten." Genug geredet. Sie nimmt einen weiteren Bissen und kaut lieblos darauf herum.


Frostseele Akando müsste schon einen Schal tragen, um sein Schlangenmal zu verstecken, das am Nacken deutlich zu sehen ist. Und sollte das Zeichen nicht ausreichen, um andere Insassen abzuschrecken, so würde er auch nachhelfen. Bei Serifas kurzem Bericht runzelt der Blauhaarige leicht die Stirn und kaut nachdenklich auf einem Stück Brot herum. Schwäche also. Nach einer Krankheit klingt es eigentlich nicht. Es könnte nur Entkräftung sein, aber... “Ist das alles?“ Was nicht bedeuten soll, dass es nicht schon beunruhigend genug ist. Selbst bei Kleinigkeiten, hat die Soziopathin gesagt. Wie will sie so auf Dauer weiterarbeiten? Und was wird mit ihr passieren, wenn die Wachen feststellen, dass etwas nicht stimmt?


Reizbare Latisha runzelt die Strn und löffelt dann tatsächlich auch etwas von dem Essen in der Schüssel. Es ist nicht ganz abscheulich, aber nicht etwas, was sie noch einmal haben würde wollen. "Vielleicht eine Verletzung, die du nicht bemerkt hast?" Sinniert sie dann und schaut sich ganz genau das an, was sie zumindest an Serifa so im sitzen sehen kann. Vielleicht ist es wirklich nichts ernstes, aber vielleicht etwas, was sie nutzen könnten. Es rasen immer gleich so viele Gedanken auf die Elfe ein, die sie versucht abzuschütteln. Sie wartet nun, was sie auch zu Akandos Frage zu sagen hat. Velleicht gibt es ja noch mehr Dinge, die es ihnen erleichtert auf das zu kommen, was der Menschenfrau fehlt..


Einer der Gefangenen hat nun ebenfalls seine Schüssel füllen lassen und wirft einen zögerlichen Blick herum. Die meisten Plätze sind schon besetzt. Nur ein Tisch ist erstaunlich leer. Es sitzt dort nur eine Gruppe aus drei Personen beisammen. Wer sie sind, hat wohl auch er mitbekommen, denn auch in einem Straflager wird getuschelt. Er tritt trotzdem näher und setzt sich am ganz anderen Ende des Tisches hin, um seine Mahlzeit einzunehmen. In diesem Moment scheint er so aufmerksam zu lauschen wie die Wachen um sie herum. Aber er isst weder lustlos noch vorsichtig. Hastig stürzt er das Essen herab. Darauf hat er den ganzen Morgen gewartet!


Landesfeind Serifa bemerkt den Neuankömmling und schaut ihm mit müdem, misstrauischen Blick hinterher. Als er sich ans Ende des Tisches setzt, ist sie einigermaßen zufrieden - soll bloß wegbleiben! Ihr reichen die ganzen anderen Gestalten hier drin. Außer ihre Gildengeschwister natürlich. "Es ist nichts passiert. Und diesen komischen ... Stich oder so hab ich schon länger.", meint sie nebenbei und nimmt noch einen Bissen. "Wie lange sind wir jetzt eigentlich schon hier? Ob unsere Geschwister schon etwas geplant haben?", die letzten Worte nuschelt sie ganz leise.


Frostseele Akando wirft dem unerwünschten „Gast“ an ihrem Tisch einen feindseligen Blick zu. Gerade als er den Mund aufmacht, um dem Kerl zu sagen, dass er verschwinden soll, hört er Serifas Worte. “Keine Ahnung, wie lange wir hier sind. Ist mir auch egal, weil das nicht mehr lang so sein wird.“ Er ist sich sicher, dass die Brüder und Schwestern in Freiheit etwas planen. Ohne diesen Gedanken würde er das Straflager nicht auf Dauer überstehen. Die Überzeugung, dass die anderen sie befreien werden, hält ihn aufrecht. “Das ist jetzt sowieso nicht so wichtig. Von was für einem Stich redest du?“ Bei diesen Worten beugt er sich ein wenig vor, den ungebetenen Gast scheinbar vergessen.


Reizbare Latisha bemerkt den Typ, der sich da hinsetzt, nicht weit von ihr. Im Augenwinkel beobachtet sie ihn, hört jedoch erst noch Serifa zu, statt auf ihn zu reagieren. Es fällt ihr schwer, sie wird unruhig. Immerhin besprechen sie etwas hier und es reicht schon, dass sie aufpassen müssen, das keine Informationen an die Wachen gelangen. Doch Akando stellt die Frage nach dem Stich, der jetzt recht interessant geworden ist. Ein kurzer Blick wieder zu dem Typen, dann zurück zu Serifa. "Sie unternehmen etwas. Sie.." Ihre Unruhe wird größer und dann schlägt sie plötzlich auf den Tisch und wendet sich komplett ruckartig an den Mitgefangen am anderen Ende des Tisches. "Hör auf zu lauschen und verschwinde!" Nur ein wenig ist sie lauter geworden. Aber die Stimme klingt etwas leiser, mehr drohender..


Der Kerl am Tischende wendet noch immer kauend langsam den Blick zur Reizbaren. Er ist sichtlich angespannt, aber auch er würde wohl kaum nachgeben und einfach einknicken. Letztlich ist auch eh kein unbeschriebenes Blatt. Geraubt und geplündert hatte er! Dem Tod einige Male ins Auge gesehen! Seine Augen werden kleiner, als er die Blonde eisig betrachtet - und nichts sagt. Aber ganz, ganz provokativ bleibt er sitzen und hebt bedächtig langsam seinen Löffel zum Mund, um die nächste Ladung Linsen zu verspeisen. Die Wachen indes haben das Donnern der Hand auf den Tisch vernommen. Die meisten halten ihre Aufmerksamkeit auf die Gesamtheit des Raumes oder ihre kleinen Areale gerichtet. Doch einige fixieren mit einem Mal die Reizbare und ihre zwei Kumpanen am Tisch.


Landesfeind Serifa verengt die Augen zu dünnen Schlitzen und schaut auch zu dem "Gast" herüber. Ihre Gestalt ist zwar nicht beeindruckend, aber wenn mehr als ein Augenpaar auf ihm liegt, würde er vielleicht nervös werden. Die Frage von Akando stellt sie erst mal hinten an, bis der Kerl endlich verschwunden ist. Weiß er nicht, wer die drei sind? Im Moment schaut er dem Tod wieder in die Augen - und reizt ihn auch noch!


Frostseele Akando ist sich sicher, dass die Reizbare dieses kleine Problem am anderen Ende des Tisches in den Griff kriegen wird. Also... mehr oder weniger sicher. Hoffentlich treibt sie es nicht so weit, dass die Wachen eingreifen. Statt wie Serifa auch noch den armseligen Kerl anzustarren, behält er lieber die Wachen im Auge. Und er hat richtig vermutet: Diese sind schon aufmerksam geworden und in Alarmbereitschaft. “Du solltest ihm leiser drohen, Latisha. Wir bekommen sonst unliebsamen Besuch." Die Stimme ist nur ein Flüstern. Aber die Reizbare würde ihn schon hören, schließlich sitzt sie direkt neben ihm. Alles in allem könnte ihnen der Kerl weitaus mehr Probleme machen, wenn er auf ... auffällige Art verjagt werden muss. Die Wachen würden der kleinen Besprechung in diesem Fall ein jähes Ende bereiten.


Reizbare Latisha starrt den Typen an, als dieser seelenruhig weiter isst. "Hörst du schwer?" Zischt sie rüber und wirft dem Blauhaarigen neben sich dann nur einen kurzen Seitenblick zu. Dann wendet sie sich wieder an den Typen. Der will doch tatsächlich ärger. Sie legt ihren Arm so auf den Tisch, das er deutlich das Mal sehen kann - wenn er nicht vorher schon wusste, wer sie war, weiß er es jetzt. "Überlege dir gut, ob du sitzen bleiben willst." Sie reißt sich zusammen, Akando hat ja recht, wenn sie jetzt ausflippt, dann haben sie keine Chance mehr, ein paar Tage miteinander zu sprechen. Und sie muss wissen, was mit Serifa ist und besprechen, was sie Shadrolan alles sagen soll, wenn er sie das nächste Mal 'besucht'. Doch nur mit Worten kann die Elfe einfach nicht auskommen und so schiebt sie mit Wucht ihre Schüssel über den Tisch, um im Bestfall die des Anderen zusammen davon zu fegen..


Der ungebetene Gast wird wirklich nervös. Aber er versteckt seine Nervosität in einem breiten, wenn auch schiefen Lächeln. Ob er schwer hört? "Die ander'n Plätze sind besetzt!" Und der Tisch gehört nicht ihnen! Außerdem will er nicht im Stehen essen, wo er doch den ganzen verfluchten Vormittag schwer schuften musste! Aber seine Stimme ist leise und weniger nachdrücklich als ihre. Oh, und wie er weiß, an wessen Tisch er da sitzt! Die Wachen allerdings auch. Diese drei Gefangenen haben in den letzten Wochen zu viel Ärger gemacht, um jetzt nicht aufmerksam beobachtet zu werden. Man hatte ihnen schon das Essen gekürzt, die Arbeit vervielfacht und selbst die strenge Einzelhaft unter Abzug all ihrer privaten Dinge war erfolgt. Ganz gewiss würden die Wachen nicht zulassen, dass die Situation nun eskaliert. Da sind sie schneller. Noch ist nichts passiert. Aber die Anspannung ist deutlich spür- und beobachtbar. Inmitten dieser spürbaren Anspannung versenkt der Kerl bedächtig langsam wieder seinen Löffel in die Schüssel, hebt ihn bedächtig langsam zum Mund und - KLIRR! - Da landen beide Schüsseln scheppernd zu Boden und der Kerl springt auf (und vielleicht nur durch Zufall ein Stück nach hinten weg). "He! Das war mein Essen!" Und zum Henker, er hatte lange darauf gewartet!


Landesfeind Serifa spürt tief in sich drin eine gewisse Genugtuung, als dem Kerl sein Essen flöten geht. Mal eine Abwechslung zum Schmerz und der Kraftlosigkeit! Sie grinst und nickt Latisha zu. Dann wendet sie sich also wieder Akando zu und beantwortet die Frage, die noch im Raum steht: "Am Rücken, ein Stich halt. Hab ihn, bevor wir herkamen bemerkt. Ist ganz rot und dick." Sie verrenkt sich und versucht irgendwie mit dem Löffelstiel zu zeigen, wo er sich befindet.


Frostseele Akando versucht schon länger, Informationen zu sammeln, die sie an die übrigen Gildengeschwister weitergeben können. Allerdings ist das erstens gar nicht so einfach und zweitens relativ sinnlos, wenn die Infos nicht weitergegeben werden können. Und wenn die Wachen gleich die Reizbare oder gleich alle drei von ihnen packen und wegschleifen, kann kein einziges Wort übermittelt werden. Nur wegen diesem keifenden Kerl! Am liebsten würde der Blauhaarige dessen Gesicht in die Linsen drücken, bis er an dem Fraß erstickt. Mit einem Ruck schiebt die Frostseele die eigene Schüssel an der Reizbaren vorbei über den Tisch und zischt dem Typ zu: “Nimm‘s und verschwinde. Dann vergessen wir dich vielleicht wieder. Denn glaub mir: Du willst nicht, dass wir uns an dich erinnern.“ Er ist mit seiner Geduld am Ende. Das passiert ihm für gewöhnlich eher selten, aber die Haft zehrt an ihm. Wehe, wenn der Typ jetzt nicht abzieht! Mit einem Schnauben wendet der Blauhaarige sich wieder Serifa zu.
Frostseele Akando Rot und dick? “Hm...“ Nachdenklich starrt er an ihr vorbei ins Leere. Ungewöhnlich, dass ein Stich so lange Probleme macht.


Reizbare Latisha würde am liebsten noch einmal auf den Tisch hauen, oder noch besser, auf den Kopf des Typen. Mit einem Dolch. Es kribbelt in ihren Fingern, schon lange - für sie zu lange - hatte sie keinen Dolch mehr in der Hand. Wie gern würde sie jetzt einfach zu stechen! Doch das geht nicht, und da der Typ auch weiterhin nicht verschwindet und nicht die Klappe hält, muss etwas anderes her. Ehe sie jedoch reagieren kann, schiebt sich plötzlich eine andere Schüssel an ihr vorbei. Das müsste den Fremden ja nun reichen, oder? Also wendet sie sich wieder an Serifa. "Ich würde mir das gerne ansehen, aber das würden sie jetzt nicht zu lassen." Sie haben Aufmerksamkeit erregt nd der Typ ist auch noch da. Ehe sie um den Tisch zu Serifa ist, hat sie den Kerl wohl er den Kopf auf den Tisch geschlagen. "Aber vielleicht können wir das benutzen, um dich ins Lazarett zu bekommen." Es gefällt ihr nicht, dass sie das sagen muss, während der Andere noch da sitzt, aber sie flüstert und das muss sein, ehe die Wachen sie hier auflösen. Sie müssen reden. Jetzt. "Wir müssen Informationen sammeln, die ich .. weiter geben kann." Sie beugt sich dabei wieder etwas mehr über den Tisch. "Habt ihr noch etwas raus finden können?" Sie spricht shcnell, bevor es zu spät ist..


Der Kerl, der gerade erstaunt eine Schüssel Linsen abfängt, ehe auch sie über den Rand des Tisches hinwegrutschen kann, würde ja eher nicht behaupten, dass er derjenige ist, der herumkeift. Oder einen Streit begonnen hat. Er wollte nur essen. Ruhe haben. Und ganz bestimmt hat er das Gespräch nicht begonnen. "Die kriegen euch", kann er sich trotzdem nicht verkneifen, als er siegessicher nach hinten wegstolpert. "Wenn ihr so weitermacht, kriegen die euch!" Eine Warnung? Eine Drohung? Sonderlich selbstbewusst klang es nicht, also kann es wohl doch keine Drohung sein. Bevor man das erörtern kann, entschwindet er aber schon zwischen den Reihen von Tischen, wo er sich zwischen zwei andere Gefangene quetscht und isst. Die SHI hat wieder Ruhe. Nur die Wachen, die wirken nicht vollends zufrieden mit dem Ergebnis, mit dem Getuschel, mit dem ganzen Geschehen an Tisch Nummer acht.


Landesfeind Serifa hat wohl als letzte noch ihr Essen, aber das ist mittlerweile auch kalt geworden. Sie wirft den Löffel hinein und schiebt sie Schüssel von sich weg, auf den Tisch hinaus. Zu Latisha meint sie nur: "Wenn du meinst, schau dir das Ding halt mal an." Ansonsten schüttelt sie den Kopf. Nein, sie hat keine Informationen. Sie ist ja nicht gerade der Typ, der schnell Verbindungen eingeht ... von ihr braucht man also nichts zu erwarten. Sie lässt den Blick schweifen und bemerkt die Wachen. "Achtung.", flüstert sie Latisha zu und nickt ganz leicht zu den Wachen herüber, sodass es möglichst nur Akando und Latisha bemerken.


Frostseele Akando steckt sich das letzte Stück Brot in den Mund. Der klägliche Rest von seinem Mittagessen... einfach großartig. Aber egal, das war es auf jeden Fall wert. Der Blauhaarige lehnt sich wieder ein wenig zurück, damit das Gespräch nicht gar so sehr nach Verschwörergetuschel aussieht. “Wenn zur Schwäche noch was hinzu kommt, dann sag Bescheid.“ meint er, an Serifa gerichtet. Ein Stich und Schwäche, das ist nicht sehr aussagekräftig. Hätte sie die Schmerzen noch erwähnt, wäre das etwas anderes. Aber so kann der Blauhaarige nur im Dunkeln tappen. “Kannst du Bilder... mitgeben?“ fragt er die Reizbare. “Dann denk auf jeden Fall an die Rüstungen.“ Kurz denkt er nach. Was ist wichtig? Was müssen die anderen wissen? “Ich habe eine Lieferung gesehen. Vermutlich Lebensmittel... Aber das weiß ich nicht genau. Die Wagen waren bewacht.“ Eigentlich wollte er auch zählen, wie viele Wachen im Lager sind. Bisher ist es ihm leider nicht gelungen, dazu ist die Lage zu unüberschaubar.


Reizbare Latisha bemerkt den Abgang des Typen und ignoriert seine letzten Worte. Sie kriegen sie? Witzbold! Sie sind doch schon am letzten Ort, an dem man sein kann - außer eben am Galgen - wenn sie einen einkassiert haben. "Gleich." Meint sie auf Serifas Satz, sie könne sich das anschauen, und lehnt sich dann ebenfalls wieder etwas zurück, bei ihrer Warnung. "Ja, Bilder gehen." Antwortet sie knapp auf des Blauhaarigen Frage und schaut etwas zur Seite, um ihn anzusehen. Sie nickt. "Hast du eine Zeitangabe? Wie oft und wann?" Sie schaut sich nicht weiter um, damit es nicht zu verdächtig aussieht, auch wenn diese Gruppierung ja eh immer verdächtig aussieht. "Rüstung, Lager, Lieferung. Noch etwas?" Sie hat das Gefühl, ihnen rennt die Zeit davon, als wären die Wachen schon direkt hinter ihnen..


Nun, da der Kerl wieder entschwunden ist, scheint ein wenig mehr Ruhe einzukehren. Doch gänzlich abwenden wollen sich die Blicke der Wachen sichtlich nicht. Hier kann aber auch eine Menge geschehen. Die Essensausgabe ist derweil längst geschlossen worden und derselbe Wachmann, der zuvor den Zögernden angehalten hat, sich zu beeilen, läuft nun einmal die Reihen ab, um zu schauen, ob alles seinen gewohnten Gang geht und nichts unter der Oberfläche schwelt. Aber das Gespräch der SHI scheint noch toleriert zu werden, vielleicht auch, weil sie mittlerweile wieder unauffälliger werden.


Landesfeind Serifa hat dem ganzen nichts mehr hinzuzufügen. Sie schaut die Geschwister noch einmal an ehe sie aufsteht und sich zurück Richtung arbeit macht. Verabschieden braucht sie sich ja nicht - man trifft sich früher oder später automatisch wieder. Und jetzt, wo die Wachen auch noch patrouillieren, wäre es sowieso besser, die Versammlung allmählich aufzulösen.


Frostseele Akando schaut kurz zu dem Wachmann, der an den Tischen entlang geht. “Kann ich nicht sagen. Ich habe es nur einmal durch Zufall mitbekommen. Die anderen müssten aber nur die Zufahrt überwachen, um das herauszufinden.“ Als Serifa aufsteht und geht, wirft der Blauhaarige nochmals einen Blick zum Wachmann. Ein wenig Zeit bleibt noch. “Sag ihnen auf jeden Fall auch, wie es um Serifa steht. Das was sie hat... das ist kein normaler Stich.“ Auch wenn er noch nicht genau weiß, was es sonst ist. Nun, er hat auf jeden Fall noch ausreichend Zeit, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Beim Steine klopfen am Nachmittag, ohne wirklich gegessen zu haben.


Reizbare Latisha schaut Serifa kurz nach, wendet sich dann aber recht schnell wieder Akando zu. Sie nickt und überlegt, was noch wichtig wäre. "Ich werde mir das noch ansehen." Ob sie das schafft, bevor sie mit Sadrolan spricht, kann sie nicht sagen. Aber so können die verbliebenen SHI's zumindest schon mal irgend etwas einplanen. "So schnell es geht, versuche ich es weiter zugeben." Der Wachmann kommt näher. "Wenn ich neue Informationen habe, gebe ich Bescheid." Und nun hat auch sie zeit, das verbliebene Stück Brot in den Mund zu schieben. Es war mal wieder nicht viel Essen, doch diesmal war es ja, weil sie es so wollte..


Der Wachmann kommt und zieht ebenso schnell vorüber. Er geht gewiss nicht schnell. Er ist wachsam und zutiefst auf seinen Beruf gedrillt - was er in diesem Straflager gewiss auch sein muss. Aber er hält auch eben nicht an. Da er keinerlei Gesprächsfetzen aufschnappen kann noch die Körperhaltung oder Stimmung hier nach Eskalation schreit und es auch noch weitere Gefangene neben der SHI gibt, macht er seine Arbeit pflichtbewusst und kontrolliert alle auf die selbe Art und Weise. Auch die Umstehenden reagieren beflissen, kehren langsam zur Normalität zurück, aber bleiben gleichzeitig höchst aufmerksam.


Frostseele Akando nickt der Reizbaren kurz zu, als Zeichen dafür ist, dass er verstanden hat, sowie zugleich zum Abschied. Kaum ist der Wachmann vorbei, steht der Blauhaarige auf. Bevor er sich abwendet, meint er aber noch: “Wir müssen vorsichtig sein. Keine Strafen mehr.“ Wenn sie in Einzelhaft sitzen oder sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten können, machen sie es den Gildengeschwistern nur schwerer. Bei der Reizbaren hat er immer das Gefühl, derartige Dinge besser nochmal zu betonen... Nun strebt der Blauhaarige aber tatsächlich dem Ausgang zu. Er will ins Freie, in die Kälte. Und wer weiß, vielleicht gelingt es ihm doch irgendwann, die Zahl der Wachen im Lager zu bestimmen.~~


Reizbare Latisha ist nicht die einzige, die schon einige Strafen bekommen hat. Aber wären sie gehorsam, wären sie auch nicht hier. Daher nickt sie nur auf die Worte des Blauhaarigen und bleibt noch einen Moment länger sitzen. Sie sieht sich etwas um, bemerkt, dass mittlerweile nicht mehr so viele hier sitzen. Sie schaut dem Wachmann hinterher, der gerade an dem Tisch vorbei lief. Ihr Blick wandert weiter, bis hin zum nächsten Wachmann. Und dann plötzlich grinst sie. Einfach so. Irgendwann würde auch sie dann aufstehen und nach draussen gehen. Weiter arbeiten - aber nicht mehr lang! ~~~

 

Lange würde es wohl nicht dauern, bis der Essenssaal wieder ganz leer wäre. Viele Gefangene bleiben zwar während der Pause hier, um zu sitzen und die Beine auszustrecken, doch die Pause ist auch bald herum - wieder einmal ohne weitere Zwischenfälle, auch wenn man gewiss ein Auge auf die SHI und ihren Vierten im Bunde behalten würde. Nur um sicher zu gehen. Keiner der Wachen würde ausschließen, dass es da nicht noch zu Reibungen kommen könnte. Aber fürs erste ist man froh, die Pause fast wieder überstanden zu haben. Und der Schichtwechsel lockt. ~

 


Ein ganzes Stück entfernt, an den Ausläufern des Wyrmforstes welche vor dem Zwergengebirge halt machen, und das Straflager frei legen, hockt eine wohl jammerliche Gestallt unter Bäumen inmitten von Sträuchern. Der Regen welcher an diesem wolkenverhangenen Nachmittag hernieder geht, hat sich schon längst durch dessen fzerlumpten Umhang gefressen und erschafft dutzende Rinnsääle welche den Hals hinab unter die Gewänder schlüpfen. Stetig tropft das Wasser von Shagrath 's Nase, welcher wohl schon seit Stunden hier verborgen verweilt und wartet. Die Kapuze welche auf dem Schopf sitzt klebt förmlich vor Wasser an dem Haupte, der Köprer ist eiskalt und nur ein stetiger kalter Stein im Mund des Thyrs verhindert das seichte Atemwölkchen aus dessen Munde treten. Immerwieder wird besagter Stein durch einen anderen zu seinen Füßen ausgetauscht, nur falls sich dieser im Munde erwärmen würde und somit den Atem nicht mehr abkühlen kann bevor dieser zwischen den Lippen hervor käme. Ansonsten regt sich der Bastard nicht, er wartet nur, lauert und beobachtet. Er betrachtet die Wachtürme in der Ferne, nimmt eventuelle Kutschlieferungen in augenschein, sollten denn welche zu diesem Straflager fahren und er hält ausschau nach eventuellen Patroulien welche ausserhalb des Lagers ihre Streifen durchführen könnten. Selbstverständlich ist er sehr weit vom Lager entfernt, schließlich wurde dieses Gefängnis nicht direkt an die Waldgrenzenzen genagelt. Ein Grund welcher wohl dafür sorgt das er nicht viel mehr als wuselnde Punkte erkennen mag, besonders bei Regen, doch Uniformen helfen ihm dabei diese Punkte zu identifizieren. Würmer, Spinnen und anderes kleines Waldgetier krabbelt seit geraumer zeit über seinen Leib als wäre er nicht mehr als der Strauch in dem er hockt und dennoch verharrt er weiter. Wenn er mit den anderen Schlangen, die Schlangen dort aus der Grube holen will, dann macht er sich gern ein eigenes Bild von der Lage, ein echtes, eines welches man mit eigenen Auge erfasst. Ausserdem kann es auch den restlichen SHI nur zugute kommen, wenn wenigstens einer mal das Lager für einen Tag beobachten würde, nicht wahr? So hält der Thyr die Luft an, nimmt den Stein aus den Mund und tauscht ihn mit jenem zu seinen Füßen, während der Regen ihn weiter durchnässt und sein Auge ununterbrochen auf dem entfernten Lager und dessen Umgebung ruht. -~-