RP mit Landesfeind Serifa
..am 10.03.2016 in der Höhle des Dämons in Qexelcrag
Landesfeind Serifa rümpft die Nase, als sie in die Halle eintritt. Sie müsste an den Geruch von Schwefel eigentlich gewöhnt sein, weil er Belia immer umgibt, doch hier tritt er so intensiv und geballt auf, dass es der Frau die Kehle zuschnürt. Sie bleibt direkt stehen und hustet ausgiebig, erst nach einigen Atemzügen hat sie sich einigermaßen daran gewöhnt. Aufmerksam blickt sich Serifa hier um. Sie weiß nicht genau, wohinnn sie jetzt gehen soll. Die Hausherrin hatte sie eingeladen und da ist sie. Doch keine Spur von ihr. Soll sie rufen? Oder hat die Husterei die Aufmerksamkeit des Dämons schon auf sie gezogen?
Das hat sie in der Tat, wobei ich schon längst wusste, dass jemand mein Heim betreten hat. Kopfüber hänge ich mit angewinkelten Beinen aus der kreisrunden Öffnung an
der Decke und winke grinsend herab. «Welch' Ehre, dass du mich tatsächlich besuchst.» Serifa ist eine der wenigen Personen, für die ich diese informelle Anrede
benutze. Trotzdem kann ich mich nicht erinnern, sie je an diesem Ort begrüßt zu haben. Umso mehr freue ich mich, dass sie meiner Einladung gefolgt ist. Es gibt etwas Wichtiges zu bereden. Ich greife den Rand des Bodens, schaukle den Körper hinab. Doch statt zu fallen, setze ich wenig später sanft neben ihr auf. «Tee?»
Landesfeind Serifa erkennt erst nicht,
woher die Stimme kommt und schaut sich mit zu Schlitzen verengten Augen nochmal um. Erst nach einem Augenblick schaut die Frau hinauf und erkennt die Dämonin gerade noch am Rand des Loches
Turnen, im nächsten schon neben sich. "Hallo Belia.", ist die knappe Antwort der Frau. Sie verschränkt die Arme vor der
Brust, zieht die Brauen zusammen. Tee? Das ist nichts für sie. "Ne, hast du nicht was anständiges zu trinken?"
Dämonin
Belia
| Mein Grinsen wird deutlich breiter. «Met, oder wollen wir lieber doch gleich zum Rum
übergehen?» Ich hätte es besser wissen müssen. Serifa ist eine Frau, die Tee wahrscheinlich nichtmal dann anrühren würde,
wenn ein guter Schuß Schnaps drin ist. Oder auch nur dann. Einen Fingerschnipp später stehen zwei gemütliche Sessel nicht weit ab von uns. Auf dem Beistelltisch dazwischen stehen jeweils eine
Flasche der genannten Getränke und die passenden Gläser dazu. Keine Tricks, kein doppelter Boden. Mein Reich ist der einzige Ort im Wyrm, an dem ich
ungestört wirken kann - das wird selbstverständlich auch genutzt. Einen skelettierten Diener, wie ihn unsere Gildenhalle vorzuweisen hat, wird man hier nicht finden.
Landesfeind Serifa nickt Belia zu und ein
breites Grinsen zieht sich über ihre Lippen. "Met natürlich.", gibt sie zurück und und schaut mit erstaunen zu, wie
besagte Getränke aus dem Nichts erscheinen. Sie begibt sich ohne auf die Aufforderung der Hausherrin zu warten auf die gerade erschienenen Sessel zu und als sie angekommen ist, greift sie nach
einer Lehne und rüttelt daran. Ja, echt. Sie schwingt sich sogleich in einen hinein und fläzt sich hich. "Wegen was wolltest du mit mir
sprechen?", mag dann wissen.
Im Schneidersitz hocke ich mich auf das freie Sitzmöbel und streiche mit der Hand über die nicht benötigte Rumflasche, denn ich bevorzuge auch den Met. Alsdann
schnappen meine Finger die beiden Weingläser und füllen sie auf. Wobei ich nur eines absetze und das andere zum Anstoßen erhebe. «Brauche ich einen Grund um eine Schönheit wie dich in mein Heim zu locken?» lacht der Schelm aus mir
und zwinkert ihr zu. «Scherz beiseite. Ich möchte dir eine große Verantwortung schenken.» sage ich bedeutungsvoll und senke den Blick in den Ihren. «Es mag dir wohl noch nicht bewusst sein, aber ich pflege zu mancher Zeit ausgedehnt zu schlafen.» Wenn
man die Starre, welche jahrzehntelang dauern kann, als Schlaf bezeichnen will. «Es war ein glücklicher Zufall, dass die
Nachricht unseres letzten anberaumten Gildentreffens mich erreichte. Ich möchte diese wichtigen Dinge jedoch nicht mehr dem Zufall überlassen.»
Landesfeind Serifa nimmt sich das andere
Glas und prostet Belia zu. Sie nimmt einen großen Schluck, der das Glas halb leert und muss aufpassen, dass sie sich nicht verschluckt, als sie Belias Worte hört. Mit Mühe und Not schluckt sie
den Honigwein herunter, statt ihn geradewegs in das Glas zurückzuprusten. Mit einem Blick als wolle sie fragen "Was laberst du?" glotzt die Frau die Dämonin an. Erst als Serifa das Lachen hört,
entspannen sich ihre Gesichtszüge wieder. Serifa guckt in das Glas hinein und schwenkt die Flüssigkeit darin herum,
während sie Belias Worten zuhört. Ausgedeht schlafen? Das erklärt wohl die Zeiten, in denen Belia länger nicht anzutreffen ist. Ein weiterer, kleiner Schluck aus dem Weinglas, ihre Augen bleiben
darauf fixiert, als sie sagt: "Und wie soll ich da helfen?" Ob es so klug ist der Soziopathin Verantwortung zu
übermitteln? Für die Gilde hat sie zwar auch welche, doch da sie sich selbst nicht als Anführer sieht, nimmt sie diese gar nicht wahr.
Nun, mir scheint die Idee wohl klug genug zu sein, sonst hätte ich sie nicht eingeladen. Doch viel wichtiger bei dieser Angelegenheit ist Vertrauen. Trotzdem muss
ich gewisse Dinge klarstellen, bevor wir fortfahren. «Die Geheimnisse, in die ich dich jetzt einweihen werde, sind weder
zum Zeitvertreib, noch zum Schabernack gedacht.» Der Schalk ist gänzlich aus meiner Stimme gewichen, schließlich geht es
hier darum, einer anderen Person Macht über mich zu geben. «Es muss dir wirklich todernst sein, wenn du einen Dämon wie mich beschwören willst.» Ich lasse diese Worte zunächst
im Raum stehen, während ich einen guten Schluck Gold genüßlich durch meine Kehle rinnen lasse.
Landesfeind Serifa schwenkt noch ein
bischen das Glas herum, erst als sie das Wört "Beschwören" hört, schaut sie verwundert auf und stellt das Glas weg. Serifa ist nicht gerade als Witzbold bekannt, daher muss sich Belia darüber
schon mal keine Gedanken machen. Serifa hingegen wird es heiß und kalt und in der Bauchgegend kribbelig, als sie versteht, auf was die Dämonin hinauswill. Sie legt die Hände ineinander und knetet
herum. Sichtlich aufgeregt. Stumm nickt Serifa und schaut Belia in die Augen. Sie weiß nicht so recht, was sie nun
erwartet. Mit Magie, beziehungsweiße sie zu wirken, hatte sie noch nicht viel am Hut.
Als ich gewahr werde, welche Reaktion meine Worte auslösen, huscht ein sanftes Lächeln über meine Lippen. Ich wechsle das Glas in die andere Hand und erhebe Erstere,
um sie auf Serifas Schulter sinken zu lassen. «Ich vertraue dir, dass du dein neues Wissen mit Bedacht einsetzen
wirst.» Ich lege den Kopf leicht schräg und mustere sie nachdenklich. «Sei es, ob die Gilde mich braucht oder du selbst in Bedrängnis gerätst.» Einerlei, ich eile herbei. So lass uns mit den Grundlagen beginnen. Ich deute auf den feinen weißen Sand zu unseren Füßen und beginne
Muster in die Luft zu zeichnen. Die gleichen Linien bilden sich sogleich im Sand nach und Formen einen Kreis, der mit einem Pentagramm durchzogen ist - ein klassischer Beschwörungsritus.
«Da du mich auf deiner Seite hast, ist es wirklich einfach. Du brauchst weder Kerzen, Opfer, noch sonstigen
Tand.» führe ich aus, während ich die letzten Striche vollende. «Nur dies solltest du immer bei dir führen.» Vor ihrer Nase bildet sich ein Lichtschein. Die
Konturen eines kleinen Schmetterlings werden sichtbar - kaum größer als einen Fingerbreit.
«Dieser Talisman besteht aus meinem Körper.» Die
Flügel entstammen meinem Leib und der aus meinen Haaren geflochtene Korpus ist mit dem Teer meines Blutes verklebt. Echte Handarbeit - ob er wohl gefällt? «Ich dachte, du willst ihn vielleicht als Schmuck tragen.» schlage
ich vor und ziehe ein dunkles Lederband aus meiner Tasche.
Landesfeind Serifa beobachtet die
Geschehnisse stumm und mit voller Aufmerksamheit. Wenn die Dämonin spricht, nickt die Frau untertänigst. Was hier gerade passiert löst noch größere Ehrfurcht in ihr aus, als Belia allein es tut.
Sie kneift die Augen zusammen um nicht geblendet zu werden, als das Licht erscheint und hält sich die Hand vor die Augen. Erst, als es erlischt und der Schmetterling zu sehen ist, senkt sie diese
herunter und führt sie ganz vorsichtig an den Talisman heran, als sei er das zerbrechlichste Ding auf der Welt. Wie in Zeitlupe lässt sie ihn in ihre
Handfläche gleiten und mustert ihn dann einen Augenblick mit leicht geöffnetem Mund.
Meine Erklärungen sind inzwischen verstummt und ich betrachte amüsiert und gleichsam fasziniert ihre zurückhaltende Begeisterung. Kurz mustere ich das Lederband und
mein Blick trägt es herüber und fädelt es an den Talisman in ihrer Hand. Ich erhebe mich und nehme mir die Freiheit hinter sie zu treten, um die Kette mit einem weiß-silbrigen Verschluß zu
schließen, die sich mittlerweile um ihren Hals gelegt haben dürfte. «Ich vertraue dir, Serifa.» wiederhole ich und hauche einen Kuss in ihren Nacken, wenn sie es zulässt. Danach gedenke ich
wieder Platz zu nehmen und mein Glas zu leeren.
Landesfeind Serifa lässt alles um sich
geschehen. Wie sich das Band von selbst einfädelt betrachtet sie noch fasziniert, doch als sie Belia hinter sich spürt, schließt sie die Augen und genießt den kurzen Moment der Zärtlichkeit. Sie
will gerade hinter sich greifen, um Belia zu berühren, doch sie greift ins Leere. Die Dämonin sitzt schon wieder an ihrem Platze neben der Menschenfrau, die sich gerade winzig klein vorkommt. Sie
schaut herunter zu ihrem neuen Schmuckstück und nimmt es in die Faust. "Ich werde dich nicht enttäuschen.", sagt sie mit leicht zittriger Stimme, weil sie noch immer aufgeregt ist. Ganz leise, nur gehaucht, folgt dann
ein: "Danke." Danke für diese Kraf. Danke für das Vertrauen.
Also beim besten Willen kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ein Danke aus ihrem Mund muss so selten sein, dass selbst die Götter noch nie davon gehört
haben. «Du brauchst absolut etwas Härteres.» stelle ich fest und reiche eines von zwei kleinen Gläschen herüber, die einfach so aus dem Nichts erschienen sind. Etwas stärkerer Honig -likör. «Lass uns Anstoßen! Auf neue Zeiten und alte Bande.» Es ist nicht
das Schlechteste, den restlichen Abend damit zuzubringen, sich mit einer verborgenen Schönheit und alten Freundin ordentlich eins hinter die Binde zu
kippen. Wie man so schön sagt.
Landesfeind Serifa atmet noch einmal tief
ein und lang wieder aus. Der Schwefelgeruch wird ihr auf einmal wieder ganz gewahr und jetzt bemerkt sie erst, wie fantastisch ihr das alles erschienen war, sodass sie ihr Umfeld komplett vergaß.
Die Frau lehnt sich in ihrem Sessel ganz zurück und greift gern nach dem neu erschienenden Glas. "Auf uns!", schmettert
Serifa der Dämonin entgegen, offensichtlich nun wieder ganz erholt und ganz die Alte! Am Honiglikör wird nur kurz gerochen, dann schlürft sie wieder das halbe
Glas aus. Der Rest landet in einem deftigen Schluck im Magen, während sie den Kopf in den Nacken schnallen lässt. Das Glas poltert zurück auf den Tisch. "Ausgezeichnet!", kommentiert sie das Getränk.
Auch ich leere mein Glas und lasse es noch eine Weile zwischen Daumen und Zeigefinger tänzeln, bevor ich es abstelle. Jetzt ist sie wieder ganz sie Selbst und das
schreit nach einem Konter. Zack sind die Gläser erneut gefüllt. «Zum Wohl!»
und so lassen wir den Abend ausklingen und leiten eine durchzechte Nacht ein. Mit gutem Fusel und derben Scherzen. ~