2011

Rollenspiel mit Amara und Felice Taulnere

.. am 11. Dezember 2011 in der Höhle des verborgenen Fluches

Eine Weile später wird die in der Nähe befindliche Falltüre von unten her geöffnet und fällt mit einem dumpfen Knall auf der anderen Seite in den weichen fahlen Sand. Nach und nach kommt die Dämonin zum Vorschein. Sie scheint eine Treppe heraufzusteigen, die sich wohl darunter befindet. Gerade will sie zurückblicken auf - wer auch immer da noch kommen mag - da bemerkt sie ihm Zwielicht eine zusammengekauerte Gestalt am Treppenabsatz. "Wie zum ..?" beginnt sie. Völlig unmöglich, dass jemand, den sie nicht kennt sich Zutritt zu ihrem Reich verschafft, wie ist das möglich? Ein wenig verstimmt nähert sie sich dem Geschöpf, um es genauer in Augenschein zu nehmen.

 
Amara Taulnere weiß noch gar nichts von ihrem Glück, bald ihre Tochter wiedersehen zu können. Nichteinmal den stillen Aufruf Belias bekommt sie mit, vielmehr ist die noch abgezerrte damit beschäftigt, aufzupassen, wohin sie tritt. Oben angekommen blicken die silberfarbigen Augen ersteinmal aufmerksam umher, denn sie ist ja nie durch die Tür in diese Höhlen gekommen, sondern mit Belias Zauberkunststücken. "Wieso.. ah, vergesst es." murmelt sie hinter Belia, denn Amara hat schon mitbekommen, dass ihre Retterin ein launisches Weib, so geht man mittlerweile von aus, sein kann. Denn jetzt zu fragen, wieso sie denn in einer Höhle wohnt, wäre äusserst unangemessen und wohl sehr respektlos. Sie trabt einfach hinterher, nur Belias Rücken kann sie sehen.


Dämonin Belia hält den starren Blick auf das unbekannte Wesen gerichtet. So klein .. wie ein Kind. Wie kann ein Kind uneingeladen die Höhle eines Dämons betreten? Direkt vor der Treppe bleibt sie stehen, beugt sich herab und hat vor das Kleine am Arm zu packen und in die Höhe zu heben und, sollte es sich wehren, auch zu zerren.


Bauernmädchen Felice wimmert plötzlich leise. Nicht etwa, weil sie wieder wach wäre und Angst vor der Dämonin hätte. Nein, davon ahnt die kleine noch nichts. Sie scheint zu träumen und das nicht gerade rosig. Das wimmern wird lauter ehe ein schriller Schrei ihre Lippen verlässt. "NEIN, MAMA!!!" Sie schreckt blitzschnell nach oben, sitzt nun kerzengerade im Raum. Das Herz hämmert in ihrer Brust als wäre es in zu engem Raum eingesperrt und wollte sich befreien. Schweißperlen bilden sich auf der Aschfahlen Haut des Mädchens, sie zittert am mageren Leib, die Augen weit aufgerissen und starr auf die Dunkelheit vor ihr Gerichtet. Die Verdreckten Haare kleben ihr nun im Gesicht, der Schweiß mischt sich mit dem Blut und dem Dreck und das Gemisch rinnt ihre Wangen entlang, sammelt sich am Kinn und tropft herab. Plötzlich erscheint es so Totenstill, dass man laut wie ein Kanonenschuss zu hören scheint, wie die dunkle Flüßigkeit von ihrem Kinn hinab auf den Boden tropft...


Amara Taulnere s Augen weiten sich plötzlich. Das konnte doch nicht sein. Die langen Elfenohren spitzen sich noch weiter, als sie es schon waren. Alles, was sie in den Händen hatte, lässt sie fallen und rennt auf Belia zu, um sich neben sie zu bringen. "Felice?" ruft sie, als sie schon den ersten Schritt machte. Die Stimme ihres Kindes vergisst eine Mutter eben nie. So drängt sie sich noch zwischen Belia und dem Kind, um sich auf die sowieso schon zerschundenen Knie zu werfen und den kleinen Leib zu umarmen. Das einzige, was sie wohl in der Höhle der Dunkelelfin am Leben erhalten hat, glaubt sie nun in den Armen zu halten, doch hat sie das Kind nichteinmal genau genug angesehen, um zu bemerken, dass sie gerade ihre Geliebte in Kinderversion hält. "Schatz, was machst du hier? Wie kommst du hier her?" flüstert sie, ehe der Kopf zurückgezogen wird und die vertränten Augen das Kind anschauen. Der Finger streicht eine hälfte der Haare aus dem Gesicht der kleinen, bevor der Mund aufklappt und die Augen fassungslos das Gesicht mustern.


Dämonin Belia wird bevor sie ihr Vorhaben auch nur annähernd in die Tat umsetzen kann von der Grauen beiseite gedrängt und zieht empört die Luft ein. Sie beobachtet wie Amara das Kleine umarmt, verschränkt die Arme und legt den Kopf schief. Felice .. diesen Namen hatte die Elfe bei Glukmoore schon vor sich hingebrabbelt. Ob das hier wohl ihre Tochter ist? Das würde auch erklären, wie sie durch die Tür kommen konnte. Wenn sie von gleich zwei geladenen Gästen abstammt, ist das nicht verwunderlich. Als dann die Haare beiseite gestrichen werden, kann sie einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen. Sie reisst die Augen auf - diese Ähnlichkeit! Sie beschließt zunächst im Hintergrund zu bleiben. Auch wenn dieses Weib sie derart rüde beiseite stieß, war jetzt wohl der denkbar schlechteste Zeitpunkt darauf hinzuweisen.


Bauernmädchen Felice ist einen kurzen Moment noch steif als wäre sie gerade in Totenstarre versetzt worden. Als die Stimme ihrer Mutter ihr Ohr berührt und in ihrem Kopf wiederhallt löst sich die Starre ganz allmählich. Dann blinzelt und atmet sie zum ersten mal seit sie aus dem Schlaf geschreckt ist wieder merklich. Dann schaut sie ihrer Mutter in die Augen und erstarrt beinahe wieder als sie den Blick wahrnimmt, der ihr zugeworfen wird. Die trockenen Lippen formen tonlos die Worte "Mama.." ehe sie wieder am ganzen Leib zu zittern beginnt, die kleinen Hände sich so fest es die schwindenden Kräfte zulassen in die Kleidung ihrer Mutter zu krallen und den kleinen Leib an den wärmsten und sichersten Ort der Welt zu drücken, nämlich fest an Amara.


Amara Taulnere kann kaum fassen, dass sie nun so aussieht wie ihre Mutter.. wie Yami. Die Finger haben sich in die Lumpen der kleinen gekrallt, halten ehe sie die kleine fest an sich drückt, und ihr einen Kuss auf ihren Haarschopf gibt. "Was ist mit dir passiert.. was machst du hier.." wispert sie leise. Warum ist sie nicht im behüteten Heim, warum muss ihr Körper mit Blut übersäht sein? Belia scheint wie vergessen. Alles, was gerade zählt, ist ihre Tochter. "Ich habe dich so vermisst und gebetet, dass es dir gut geht!" bringen die zitternden Lippen hervor. Noch immer kann sie kaum verstehen, was hier gerade vor sich geht. Nach einiger Zeit hebt sie den kleinen Leib hoch und steht mit ihr auf, ehe sie sich zu Belia dreht. "Habt.. ihr noch etwas zu essen und zu trinken?" fragt sie, während die glasigen Augen in die der Dämonin blicken.


Dämonin Belia wird erst wieder aufmerksam, als Amara sie auf das Essen anspricht. Vorher hatte sie einfach nur gewartet, dass diese herzzerreissende Szene vorübergeht. Auf die Frage hin hebt sie leicht die Schultern und sucht mit ihrem Blick den Korb, den die Elfe wohl fallen ließ, als sie ihre Tochter sah. "Wenn von Eurem Essen noch etwas übrig ist?" antwortet sie ihrerseits mit einer Frage und klaubt den Korb vom Boden auf und gibt ihn ihr. "Frisches Wasser befindet sich oben in dem Gemach, das ich für euch vorsah." setzt sie hinzu und deutet mit einer Kopfbewegung die Treppe hinauf, welche am oberen Ende in einen kreisförmigen Gang mündet. Es ist von hier aus nicht zu sehen, doch er umgibt die komplette halbkugelförmig nach unten gewölbte Höhlendecke und alle paar Meter gehen Zimmertüren nach außen ab, die für Gäste in den Fels gehauen wurden.


Bauernmädchen Felice drückt sich fest an Amara, erst als sie von Belia Notiz nimmt lockert sich der Griff, damit sie sich in den Armen ihrer Mutter etwas nach hinten recken kann um besser zu sehen. In ihrem Blick liegt nichts ängstliches, auch nichts verwundertes. Es sieht eher so aus, als würde sie Belia wieder erkennen. Sie neigt den Kopf leicht auf die Seite ehe sie sich dann wieder an ihre Mutter drückt, die Lippen an ihr Ohr legend um etwas hinein zu flüstern. Die Augen ruhen dabei weiter auf der Dämonin, als ob sie sicher gehen wollte dass diese kein Wort hört. "Sie hat mich hier her gebracht"


Amara Taulnere hat doch noch etwas übrig gelassen, denn so viel hat ihr hungriger Magen doch nicht schaffen können nach so langer Zeit mit kaum etwas zu essen. Ihr Blick sucht auch nach dem Korb, den sie fallen gelassen hatte. Gut, dass Belia ihn schon aufhebt. Sie dreht sich zu der Treppe, die ihr gedeutet wird, als ihre etwas ins Ohr geflüstert wird. "Hm?" macht sie leise. Das einfache "Sie" bezieht sie nun auf Belia. Immerhin hat sie Belia auch von Felice erzählt, vielleicht hat sie ja ihre Magie dazu benutzt, ihre Tochter hier hinzuholen. Die bloßen Füße drücken sich in den Sand, als sie auf die Treppe zu geht und sich nocheinmal zu Belia umdreht. "Habt dank." Ob sie nun das mit Felice meint oder den Korb, ist nicht klar herauszuhören, doch auf ihren Lippen ist ein feines Lächeln zu sehen.


Dämonin Belia behält den Korb dann doch selbst in der Hand. Die Frau schaffte es in ihrem Zustand wohl gerade eben noch, das Kind zu tragen. Die an sie gerichteten Worte quittiert sie mit einem knappen Kopfnicken. Sie hatte den halbtoten Leib schließlich nicht durch die Schatten hier her gezerrt, um sie dann hier verhungern zu lassen. Doch wenn es für den oder die nächsten Tage reichen sollte, war es wohl besser ihren Untergebenen erneut zu beauftragen. So schickt sie, während sie der Elfe nach oben folgt, eine Nachricht in seinen Geist. Wie praktisch, warum hatte sie sowas früher nie gemacht? Oben angekommen läuft sie rechts an der Elfe vorbei und öffnet das erste Zimmer. "Hier entlang bitte." säuselt sie und macht eine einladende Geste. In dem kleinen Raum stehen außer einem großen Bett noch ein Holzzuber, ein Kleiderschrank und ein kleiner Tisch auf dem sich eine Karaffe befindet. Beide Gefäße sind mit dem gleichen frischen Wasser gefüllt, wie es sich auch in der Grotte befindet. Der Mensch hatte es für Amara herrichten sollen, nachdem er das Essen und die Kleidung gebracht hatte. Nun konnte man den Zuber natürlich auch für das Mädchen verwenden, denn ihre Mutter hatte bereits im unterirdischen See gebadet.


Bauernmädchen Felice krallt sich fester in Amara, als diese der Dämonin hinterherläuft. Sie verstand nicht wieso sie das tat. Diese Frau war böse, das wusste sie. Wieso lief ihre Mutter ihr nur hinterher? Sie musste doch beschützt werden! Das kleine Mädchen zittert am ganzen Leib. Sie würde sterben. Ganz sicher.


Amara Taulnere lässt sich von Belia leiten und schreitet langsam in das Zimmer, lässt sich auf die Eindrücke ein. Ein Zuber, das ist schonmal etwas feines. Auch wenn der Kleiderschrank vermutlich leer oder mit dürftigen Kleidungsstücken ausgerichtet sein dürfte, ist das erstmal mehr als genug. Amara bringt Felice ersteinmal zum Bett, um sie darauf zu setzen. "Danke sehr." sagt sie gen Belia. Sie drückt ihrer Kleinen einen Kuss auf die Stirn. "Gleich baden wir dich ersteinmal." sagt sie lächelnd, ehe sie ihrer Tochter die Karaffe mit dem Wasser vor die Nase hält.


Dämonin Belia bleibt im Türrahmen stehen und lehnt sich mit verschränkten Armen leicht dagegen. Sie hatte den verängstigten Blick der Kleinen wohl bemerkt und mustert sie nachdenklich. Kinder haben ein anderes Gespür als Erwachsene, womöglich hatte Felice tatsächlich ihre Fassade durchschaut? Ein Schmunzeln gleitet über ihre Lippen. Und wenn schon. "Spätestens morgen früh werden Kleidung für das Mädchen und frisches Essen vor der Tür stehen." informiert sie Amara dann, während sie weiterhin das zarte Gesichtchen mustert. Wirklich nicht zu übersehen, dieses Kind wirkt fast genau wie Yami als diese noch ein kleines Mädchen war, mit Ausnahme der katzenhaften Merkmale damals. Urplötzlich nach ihrem Kennenlernen dann wurde eine erwachsene Frau aus ihr. Ob das der Kleinen auch passieren würde?


Bauernmädchen Felice schließt einen kurzen Moment die Augen. Sie scheint zu versuchen sich zu beruhigen. Ihre Arme verkrampfen sich jedoch merklich. Als sie die Augen wieder öffnet verharren diese Starr auf Belia- und in diesem Moment könnte einem guten Beobachter auffallen, dass dieses Kind ein erstaunliches Merkmal ausweist. Etwas, dass man selbst in dem mit Dreck verschmierten Gesicht erkennt. Die Augen. Eines der Augen ist silbrig schimmernd mit einem Hauch blau. Warm, freundliche, kindlich. Das andere allerdings ist rabenschwarz und leer. Nur bei genauem betrachten kann man darin etwas schimmern sehen. Sie schiebt die Karaffe, welche ihre Mutter ihr hinhält zur Seite und rutscht an ihr vorbei vom Bett. Der Blick fixiert starr Belia, selbst als die Beine einen Moment kurz wegknicken und es sie viel Mühe kostet aufrecht stehen zu bleiben. Sie geht ein paar unbeholfene Schritte auf die Dämonin zu. Auf einmal bildet sich ein lächeln, nein ein grinsen, auf den Lippen des Kindes. Eines von der nicht kindlichen Sorte. Eines von der Sorte, wie man sie bereits von jemandem kennt. Dann öffnen sich die Lippen und das Mädchen haucht leise "Ich weiß, was du wissen willst. Und ich soll dir etwas ausrichten...Belia.. willst du es wissen?" Sie kichert leise.


Amara Taulnere nickt Belia dankend entgegen, ehe sie sich wieder Felice widmet. Amara schaut verwundert, als diese sich an ihr vorbeischiebt, kaum auf die Augen achtend. Sie setzt lässt Felice machen, wissend, dass sie ihren eigenen Dickkopf besitzt. Die Arme der großgewachsenen Elfe greifen nach vorn, als Felice droht, einzuknicken. Sie kann von hier aus nicht das Grinsen sehen. Amara drückt dann die Augenbrauen fest zusammen, nicht verstehend, woher Felice den Namen der anderen her kennen könnte. In ihrer Stimme befindet sich auch nicht mehr nur Felice, sondern auch... Yami. "Felice.. was hat das zu bedeuten?" dann sieht sie auf Belia. "Was habt ihr mit meiner Tochter zu schaffen?"


Dämonin Belia zieht eine Augenbraue nach oben und sieht stumm zu, als Felice auf sie zu kommt. Die kalten künstlich grauen Augen betrachten ihr Gesicht aufmerksam, dieses Lächeln .. Bevor sie antworten kann, wird sie von Amara unterbrochen und zischt erbost. "Haltet Euch zurück, Elflein! Ich habe nicht das Geringste mit Eurer Tochter zu tun, wohl aber mit ihrer anderen Mutter!" Kurz darauf erweichen ihre Züge wieder und sie hockt sich zu der Kleinen herab. "Ja." sagt sie lang. "Ich möchte es wissen. Verrätst du es mir?" Die vorherige Angst scheint komplett aus dem Mädchen verschwunden zu sein, interessant.


Bauernmädchen Felice neigt den Kopf leicht zur Seite und verengt die Augen ein Stück. Dann verschränkt sie die Arme vor der Brust, richtet den Kopf wieder gerade. "Eigentlich habe ich keine Lust es dir zu sagen. Du hast Mama wehgetan! Und Mama willst du wehtun!" Diese ganze zwei Mütter Geschichte ist an dieser Stelle wohl nicht so förderlich wenn man verstehen möchte, wer nun gemeint ist aber darüber ist sich das Mädchen gerade nicht im Klaren. Für sie ist das alles auch normal. Dann aber setzt sie wieder das Grinsen auf "Aaaaaber... " eine lange Pause folgt... "ich hab keine Lust dass man MIR wehtut, verstehst du das, böse Frau?" Sie wiegt den Kopf hin und her, den Blick weiterhin starr auf Belia gerichtet. Sie wirkt wie eine Puppe. Aber der Puppenspieler ist nirgends zu sehen..


Amara Taulnere steht auf und stellt sich hinter Felice, um ihr den Kopf zu halten. Belias energische Reaktion brachte sie dazu, den Beschützerinstikt zu wecken. "Mit Yami? Was habt ihr mit ihr zu schaffen?" Sie ist doch eh von der Erde... oder? "Was ist mit deiner Mama, Schatz?" fragt sie Felice und streicht ihr über die verschmutzten Haarsträhnen. Sie schaut wieder Belia an, als ihr kleiner Engel sie als böse betitelt. Sie hat doch Amara gerettet, warum sollte sie denn böse sein? Etwas naiv ist die Elfe, die gerade vollkommen verwirrt ist.


Dämonin Belia verlor langsam aber sicher die Geduld. Ein bisschen noch, sagt sie sich und zwingt ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Niemand hat irgendjemandem weh getan, Kleine." beschwört sie das Mädchen und sieht ihr tief in die Augen. "Wie kommst du darauf, ich wäre böse?" fragt sie dann amüsiert und kichert leise. Kurz darauf zuckt ihr Blick zur Mutter hinauf. "Ich erzählte Euch bereits, was ich mit Yami zu schaffen habe." Zumindest das, was sie ihr erzählen wollte, aber das reicht auch vorerst.


Bauernmädchen Felice kaut auf ihrer Unterlippe. Scheinbar wird das kleine Ding ein wenig nervös. Sie hat es doch gesehen! Mit eigenen Augen, wie diese Frau mit ihrer Mama hoch kam und ihre Mama so schlimm aussah. Genau das hatte sie gesehen. Und sie wusste, was für eine diese Frau war. Sie wusste es von Yami. "Doch! Irgenjemand HAT irgendjemandem weh getan weil Mama sieht nicht gut aus und..und mir tut alles weh also wurde jemandem wehgetan und alles ist deine Schuld! Und..und meine..und.." Sie will ein Stück nach hinten was aber nicht funktioniert da Amara hinter ihr kniet. Was auch immer ihr den Mut gegeben hat sich eben gegen die Dämonin zu stellen weicht wieder. Erinnerungen in ihrem Kopf scheinen sich zu überschlagen, denn ihre Augen huschen nervös hin und her.


Amara Taulnere hält ihre Tochter fest, als sie nach hinten tritt. Der Blick geht ungläubig zu Belia hoch, ehe sie wieder zur Tochter blickt. "Das war nicht Belia, sie hat mich gerettet, Schatz. Ich glaube, du solltest dich ausruhen." spricht sie ruhig auf das Kind ein. "Und das ist alles? Ihr ward einfach in der... SHI?" fragt sie Belia. Sie weiß einfach nicht, wie viel von dem, was ihre Tochter sagt, Hirngesgespinste sind. "Von wem wurde dir weh getan, Schatz? Sag mir, wer hat dich so zugerichtet? "


Dämonin Belia reagiert auf die Vorwürfe des Mädchens allein indem ihr Blick auf ihre Mutter fällt, welche die Lage dann auch richtig stellt. Sie stützt die Hände auf den Knien ab und richtet sich langsam auf, während ihr Blick noch an Amara haftet. "Ja .. das ist alles." bestätigt sie ihre Frage. Ihrer Meinung nach braucht Amara wirklich nicht mehr zu wissen, das könnte nur einen schlechten Einfluss haben. Sie sieht Felice noch einmal an, wieder das kleine ängstliche Mädchen. "Du sollst mir etwas ausrichten." stellt sie noch einmal fest. "Meinst du nicht, dass du es mir sagen solltest?" fragt sie dann und legt etwas Wärme in ihr Lächeln.


Bauernmädchen Felice dreht sich in Amaras Armen um, sieht ihr in die Augen und flüstert dann ganz leise, kaum mehr als ein wispern "..Mama.." dann dreht sie sich ohne auf die Reaktion zu warten wieder um, legt den Kopf in den Nacken um Belia in die Augen zu sehen und gibt dann auch ihr die Antwort auf ihre Frage " Sie wartet auf dich. Denn es gibt etwas zu erledigen."


Amara Taulnere kann nicht nachvollziehen, dass ihre ehemalige Geliebte ihrer gemeinsamen Tochter soetwas antun konnte. "Yami?" fragt sie leise. "Was hat sie mit dir gemacht? Wo ist sie?" fragt Amara fassungslos. Dann schaut sie wieder hoch zu Belia. Warum wartet Yami denn gerade auf Belia? "Schatz, sag mir wo sie ist." Auch wenn sie Schlaf braucht und kaum bei Kräften ist, wäre sie wohl gewillt, jetzt noch auf die Reise zu gehen, um Yami zu suchen. "Wieso lebt sie denn.." ist die Frage, die im Kopf schwirrt.


Dämonin Belia ist allerdings kein bisschen erstaunt darüber, dass Yami das getan haben soll. Sie ist eben nicht mehr sie selbst sondern nur eine wiederbelebte Hülle, nichts weiter. "Genau." stimmt sie zu. "Sag uns wo ich sie finde." fordert sie das Mädchen auf. Wieso sie noch lebte ist die falsche Frage, warum lebt sie erneut wäre die Richtige. Nun, das wird die Hülle am besten selbst beantworten können.


Bauernmädchen Felice senkt den Kopf leicht. Soviele Fragen. Sie kneift die Augen fest zusammen, versucht sich zu erinnern aber es sind einfach zuviele Informationen, zu viele Erinnerungen. "I..Ich weiß nich.." murmelt sie leise, fast ein wimmern. Sie drückt sich an Amara, will einfach nur noch raus gerade, weg, in Sicherheit. Das kleine Ding ist gerade eindeutig vollkommen überfordert und sie könnte die Fragen so oder so nicht beantworten. Woher soll sie das alles auch wissen? "Alles war auf einmal so Dunkel und kalt und...da war diese Stimme..dann ..dann hat es wehgetan..so wehgetan..Evolution..ich soll..nicht schwach werden wie alle anderen..sie..sie hasst schwäche sie hasst mich ich..weiß nicht..wo sie ist" Dann fängt das kleine zitternde Bündel in Amaras Armen zu weinen an. Sie weint als wollte sie schon seit Tagen weinen und hätte es nicht gedurft. Aber jetzt darf sie. Sie darf weinen und sie tut es.


Amara Taulnere empfängt Felice mit offenen Armen und drückt sie fest an sich. "Shhh.. sie hasst dich nicht.. sie ist deine Mama." wispert sie leise, während sie den Kopf gegen ihre Brust drückt. Dann sieht sie Belia an und schüttelt den Kopf, so als würde sie sagen wollen, dass jetzt ein unpassender Zeitpunkt ist, um Felice noch weiter auszuquetschen darüber, was es denn noch über Yami zu erfahren gibt.


Dämonin Belia lässt enttäuscht die Schultern ein Stück herabsinken, allgemein lässt die Anspannung in ihrem Körper allmählich nach. Immerhin war sie einen großen Schritt weitergekommen, was dieses Ziel anbelangt. Eine Nachricht - direkt von ihr, dass sie erwartet wird - nicht schlecht. Sollte das Wesen, das einst Yami war, nur warten. Sobald sie erstmal weiß, wo sie zu finden ist, wird sie diesem grotesken Theater endlich ein Ende bereiten. Ein für alle Mal. Emotionslos sieht sie auf die Beiden hinab, Yamis Familie also. Sie nickt Amara zu und schickt sich an den Raum zu verlassen. "Ruht euch aus." murmelt sie noch und fragt sich, wie sie mit den beiden in Zukunft umgehen soll.


Bauernmädchen Felice macht keine Anstalten sich zu beruhigen. Sie weint einfach weiter, will sich auch gar nicht beruhigen. Viel zu viel ist geschehen. Ein herzhaftes gähnen unterbricht die Heulattacke kurz. Zuviel Aufregung für so einen kleinen Menschen..


Amara Taulnere greift Felice und hebt sie hoch, wobei einer Hand ihr an den Rücken greift und an sich drückt. Der Kopf bewegt sich kurz hinab, um Belia zuzunicken, ehe sie sich umdreht und zum Bett geht. Auch wenn Felice so schmutzig ist, die Anstalt, jetzt noch zu baden, will Amara nicht machen. Sie legt die Kleine aufs Bett, ehe sie nochmal in die Richtung Belias geht. "Danke nochmal.." murmelt sie, ehe sie die Tür schließen möchte, um sich zu ihrer Tochter zu legen und mit ihr im Arm einzuschlafen.


Dämonin Belia verlässt den Raum. "Keine Ursache, Ihr und eure Tochter seid jederzeit willkommen. Das Zimmer gehört nun Euch." sagt sie noch als sie über die Schwelle tritt. Ihr Weg wird sie sodann in ihr eigenes Schlafgemach führen, eingebettet in die große Kuppel, die nach unten in die Höhle ragt. ~


Bauernmädchen Felice schnieft und wimmert noch eine lange Weile ehe sie dann langsam ins Reich der Träume gleitet. Im Moment kein sehr schöner Ort aber immerhin liegt sie in den warmen, schützenden Armen ihrer Mama ~

 

Rollenspiel mit Reizbare Latisha

..am 17. Januar 2011 im Kerker von Thalheim

Die Dunkelheit in der Zelle scheint sich in diesem Moment zu vertiefen, in einer Ecke neben der schweren verriegelten Eisentür gar zu verdichten. Leise schmatzende Geräusche vermitteln den Eindruck etwas undefinierbares würde sich im Finstern über den Boden wälzen. Dann der Klang wie von platzenden Blasen, das Ding wächst ... und wächst ...


Reizbare Latisha sitzt, wie schon die Mehrheit der Zeit, auf dem Boden, mit dem Gesicht zur Wand und dem Rücken zur Zellentür. Die Hände mit getrocknetem Blut, ein wenig davon scheint auch noch frisch zu sein, und dunkle Augenränder. Einige Knochen mögen an den Händen schon gebrochen sein, doch mittlerweile verspürt die Elfe keinen Schmerz mehr. Alles ist wie taub, egal wie oft sie noch auf die Wand einschlägt. Also hat sie es vorerst gelassen und sitzt einfach nur mit geschlossenen Augen da. Aber auch das währt nicht lang, als sie spürt, dass plötzlich etwas anders ist. Genau kann sie natürlich nicht erklären, was das ist, sie spürt es einfach. Sie will es auch einfach ignorieren, lässt die Augen noch ein wenig weiter geschlossen. Dann aber sind da die Geräusche, nicht mehr nur dieses eintönige Tropfen, sondern etwas anderes. Etwas was sehr nah ist. Und genau aus diesem Grund öffnet sie auch die Augen, bewegt sich, nimmt die Beine aus der Verschränkung. Das Gefühl wird immer intensiver, die Geräusche deutlicher. Der Kopf dreht sich etwas, um den Blick über die Schulter gleiten zu lassen. Doch was sie sieht ist nur die Dunkelheit.. doch ist jene nun anders, erschreckender gar. Sie steht auf, geht gar ein paar Schritte nach hinten, bis der Rücken auf die Wand trifft. Scheiße, was passiert hier? Die Augen sind leicht aufgerissen, die spröden Lippen fest aufeinander gepresst. Wollte sie schreien? Sie weiß es nicht, will es auch gar nicht. Doch ihr gefällt ganz und gar nicht, was hier gerade passiert..


Dämonin Belia streckt ihren rechten Arm nach oben. Die Finger gespreizt, deuten auf die an die Wand gepresste Gestalt, ziehen die teerige Dunkelheit zu haarfeinen Fäden. Der wabernde schwarze Brocken überragt die Gesuchte inzwischen deutlich. Eine mannsgroße Gestalt arbeitet sich daraus hervor. Fahle Haut, rote Haare, graue Augen die sich sobald sie erscheinen an die Frau heften. "Ich nehme an, Ihr seid Latisha." stellt die tiefe Stimme fest, während das Wesen einen Schritt nach vorne tritt.   Die Schatten lösen sich widerwillig und zäh, sinken und fallen in sich zusammen. 


Reizbare Latisha beobachtet das Schauspiel sehr genau und würde wahrscheinlich längst schon den Rücken zukehren und gehen - schnell -, wenn sie denn die Gelegenheit dazu hätte. Doch so ist sie gezwungen, hinzuschauen.. das Übel auf sich zukommen zu lassen. Doch da ist wieder die Überlegung: Kann es noch schlimmer werden als jetzt? Auch wenn sie es nie zugeben würde, Tränen ob der gebrochenen Würde sind schon eine Menge geflossen, und doch siegt immer und immer wieder der Gedanke an Rache. Dieser ist es nun auch, der sie aufrecht stehen lässt, nicht los schreien lässt. Denn erschrocken ob der Dunkelheit hat sie sich schon. Ein wenig mag man es ihr wohl auch im Gesicht ansehen können. Als dann jedoch Finger zu sehen sind, Arme.. bishin zum ganzen Körper - wobei sie nun den Kopf ein wenig nach hinten lehnen muss - wirkt sie mehr interessiert als erschrocken. Also nicht nur die bloße Dunkelheit, sondern auch ein Wesen steckt dahinter. Das Gesicht wird angesehen, wobei die Finger der Elfe sich nun in die Arme vergraben und ein wenig tiefer sich dort fast schon verhaken. Wut, oder doch Angst? "Wer will das wissen?" Die Stimme ist schwach und recht leise, einem Flüstern gleich. Nicht mehr so stark wie sie es gern hätte..


Dämonin Belia lächelt, doch ihre Augen lächeln nicht mit. Sie wirken starr und künstlich. "Belia ist mein Name." erwidert sie und zieht dann ohne weitere Erklärungen ihr Oberteil ein wenig hoch. Auf ihrer linken Bauchseite wird ein Tattoo sichtbar. Eine Giftschlange, die sich durch einen Totenschädel windet. "Ich weiß nicht, ob Ihr schon von mir gehört habt. Serifa schickt mich." Dann nur eine Geste, ihre ausgestreckte rechte Hand. "Kommt."


Reizbare Latishas Stirn zieht ein paar Falten, als sie diese etwas zusammen zieht. Belia. Noch nie gehört - und wenn doch, dann kann man das Unwissen auf den Aufenthalt hier schieben. Schließlich fällt es doch sehr schwer, klar zu denken, wenn man nur einmal am Tag etwas Wasser bekommt und nichts mehr isst. Und umso verwirrter sind nun die Gedanken, als das Wesen plötlich das Oberteil ein wenig nach oben zieht. Unwillkürlich richtet die Elfe den Blick dorthin, wobei der Kopf nun wieder etwas nach vorn geholt wird. Da sieht sie es, das Zeichen. Das Mal ihrer Gilde. Ein Gefühl trifft sie wie ein Schlag, lässt sie die Augen schließen, die Luft tief einziehen. Ein Kribbeln fährt durch den ganzen Körper. Sie sind tatsächlich gekommen. Ist es nun endlich vorbei? Als das Wesen, wobei Latisha nicht wirklich einordnen kann, welchem Geschlecht 'es' angehört - was man auch den nun verwirrten und rasenden Gedanken zuschreiben kann? -, die Hand ausstreckt, zögert Latisha aber dennoch. Was soll das nun? Will sie hier mit ihr einfach hinausspazieren? Weiter denkt Latisha jetzt nicht wirklich, kann sie eben auch nicht. "Komm wohin? Gegen die nächste Wand?" Gereizt klingt die Elfe, wütend, auch wenn die Stimme weiterhin leise ist..


Dämonin Belia grinst amüsiert und ergreift ihre Hand, zieht sie vorsichtig ein wenig näher zu sich heran. "Wohin Ihr wollt." verspricht sie während ein hellblaues Blitzen durch das Grau ihrer Augen fährt. "Es sei denn Ihr möchtet lieber hier bleiben." sagt sie dann unvermittelt in einem ernsteren Tonfall und zieht eine Augenbraue nach oben. Der Blick ausdruckslos, ohne Wertung. Schließlich ist es nicht ihre Sache sie zu überzeugen, sondern nur ihr 'die Tür zu öffnen'.


Reizbare Latisha ist weiterhin verwirrt, weiß nichts zu sagen, sodass es einfach geschieht. Sie überlässt alles nun einem anderen Wesen, lässt sich führen.. hauptsache raus hier. Das Zögern verblasst also, auch wenn es ihr nicht wirklich gefallen mag, diese Nähe, die nun zwischen den Beiden herrscht. Ein leises Zischen kommt zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor, ehe sie sich entschließt, zu antworten. "Raus hier." Ist alles was sie sagt. Die Augen werden geschlossen, jedoch nicht ob des blinden Vertrauens, sondern weil sie so nicht sehen muss, wie nah sie der Dämonin ist. Und nun? Nun geschieht das, was geschehen soll. Latisha hat keinerlei Kontrolle mehr über sich. Vorerst zumindest. ~~~


Dämonin Belia zieht die Dame also ganz nah an sich heran, umschließt sie mit ihren Armen. Mit ihrem Schatten, der nun über beide Körper wabernd kriecht. Bis jeder Zentimeter Haut, jedes einzelne Haar nurmehr aus Finsternis besteht, erneut ein Klumpen Dunkelheit in der Mitte des Raumes thront. Zuckend, wie im Krampf und plötzlich in sich zusammenfällt. Nur der leichte Geruch von Schwefel, im Gestank dieses trostlosen Ortes kaum wahrnehmbar, bleibt in der Zelle zurück. ~