Rollenspiel mit Lasai

.. am 28. März 2012 auf dem Stadtplatz von Thalheim

 

Der sommerliche Frühlingsnachmittag geht mit einem milden rot-Ton in einen warmen Frühlingsabend über. Die Abenddämmerung bricht herein und lässt den Platz ein wenig leerer werden, wenn auch noch vereinzelt den abendlichen Geschäften und Pflichten nachgegangen wird. Das sanfte rot am Horizont verschmilzt mit dem bläulichen Himmel zu einer wolkenlosen Schönheit, die zu frühlings ihresgleichen sucht. Vergebens. Wenig beeindruckt von dieser Vorstellung tritt jener hier auf den Platz. Lasai streckt sich müde, ohne dem spektakulären Kunstwerk am Himmel auch nur einen einzigen Blick zu schenken. Ein ungehaltenes Gähnen wird versucht mit einer Handbewegung abzudecken. Naja, wen interessiert das schon. Das Wetter stimmt, so einigermaßen, immerhin schüttet's nicht wie aus Kübeln. Und der Platz ist auch nicht zu gefüllt. Eigentlich gute Bedingungen für den Herren. Ein kurzes Grinsen blitzt bei dem Gedanken über sein Gesicht. Gute Bedingungen, in der Tat.. Aber man möchte den Abend ja nicht vor der Nacht loben, oder so. Kurzerhand lauscht man ersteinmal, die Hände tief in den Manteltaschen vergraben, was einen denn so erwarten kann, auf diesem Platz. Schnell stellt er fest: Bis jetzt nichts interessantes, noch nicht. Herumirrende Bedienstete oder Mägde, die ihre letzten Pflichten am Abend erledigen. Nichts besonderes, nein. Diesmal hält er sich beim Gähnen nicht die Hand vor den Mund. Langweilig.


Aus den Schatten einer der schmaleren Gassen tritt - buchstäblich - die Dämonin hervor. Durch ihre Fähigkeiten ist es ihr vergönnt, nicht auf den Weg durch das bewachte Tor der Stadt angewiesen zu sein. Trotzdem wird jenes ersteinmal unauffällig gemustert, ob wohl mehr oder eher weniger Wachen postiert sind. Ein Lächeln verzieht ihre Mundwinkel, ein einziger Wachmann - der ist zu beschäftigt um Radau zu machen. Angst hat sie keine, nur hat sie ebensowenig Lust plötzlich wieder gehen zu müssen. Als wäre es das normalste der Welt begibt sich die Gesuchte also auf den Platz der Hauptstadt .. um die laue Frühlingsnacht zu genießen.


Lasai runzelt kurz die Stirn. Er kann nicht ganz nachempfinden, warum, aber aus irgendeinem Grund lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Kein wirklicher Schauer, eher.. ein kleiner Tropfen. Irgendeine Vorahnung. Die linke Hand ruht in der Manteltasche während er sich die Haare mit der rechten aus dem Gesicht streift. Die stahlgrauen Augen wandern über den Platz und werden dann geschlossen - nein, ein bloßer Blick reicht hier nicht. Konzentriert wird gelauscht. Das stetige GetrappeDer verschiedenen Angestellten, Mägde und sonstigem Gewürm wird ausgeblendet. Was genau war das? Hm. Er muss sich getäuscht haben. Seufzend lässt er die Hand zurück in die Manteltasche gleiten, das Haar zurück ins Gesicht fallen, öffnet die Augen wieder und lässt sich auf einer Bank nieder. Die Beine werden vor sich ausgestreckt und es wird erneut gegähnt. Er sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, seine Vorahnungen bestätigen sich meistens. Hm. Meistens...


Dämonin Belia atmet tief ein und wieder aus. Das rote Haar leuchtet weit über den Platz, die Stiefel sind auch nicht mehr gerade leise. Versucht sie eine Begegnung mit den Wachen etwa zu provozieren? Nun vielleicht .. jedenfalls läuft sie weiter auf die Platzmitte zu.


Lasai muss unweigerlich schmunzeln. Da war es wieder. Oder sie. Oder? Was auch immer. Seine Ohren hatten ihn nicht getäuscht, nein. Seine Vorahnung auch nicht. Aber was war es, an diesen Schritten, die sie besonders machten? Woher kam der ruhige Puls und dann das plötzlich aufgeregte Pumpen? Ungewöhnlich. Aber.. er hatte da schon eine gewisse Vermutung. Mit einer fließenden Bewegung und einem kurzen, breiten Grinsen im Gesicht, das so schnell wie es gekommen ist wieder verfliegt, bewegLasai sich auf die Dämonin zu. Was konnte er von hier aus schon ausmachen? Rotes Haar, leuchtend rotes Haar. Das selbst seine nahezu farbenblinden Augen fast in ihrer ganzen Farbe wahrnehmen. Weiße Haut. Zugegeben, die meiste Haut sieht in seinen Augen weiß aus. Aber dieser ungewöhnlich schwankende Puls. Diese auffälligen Schritte. Er ging hier defintiiv auf eine Person zu, die Aufmerksamkeit wollte. Das Grinsen blitzt wieder auf. Breiter, diesmal. Gespannter..


Dämonin Belia merkt von nichts von einem schwankenden Puls und geht unbeirrt weiter. Ein stetiger Hauch von Schwefel umgibt sie. Als sie sieht, wie ein paar der Leute vor ihr leicht unbehaglich erschaudern und alsbald aus ihrem Blickfeld verschwinden, muss sie unwillkürlich schmunzeln. Diese Menschen ... sie wissen wahrscheinlich nicht einmal, warum sie gerade das Bedürfnis hatten, weiter zu gehen. Durcht die freie Sicht jedoch bemerkt sie nun einen Mann, der direkt auf sie zuzusteuern scheint.


Lasai lässt sich nichts anmerken. Das breite Grinsen, das vom linken bis zum rechten Ohr reicht, ist so schnell aus dem Gesicht verschwunden, dass man höchstens das kurze Aufblitzen der Zähne bemerken kann und den Rest eher für Einbildung halten müsste. Die Augen leuchten unter dem schwarzen Haar kurz auf, werden dann aber auch gleich wieder geschlossen. Die Vorfreude. Sie frisst ihn innerlich fast auf. Die Hände zittern in den Manteltaschen. Beruhig dich. Das Grinsen blitzt wiedeSeinem Gesicht auf. Diesmal länger. Fast schon, als wollte er, dass man es sieht.


Dämonin Belia kann kaum anders, als den Fremden zu mustern. Schließlich würden sie bald ineinander rennen. Der Klügere gibt nach, hm? Also bleibt sie stehen und beobachtet sein Grinsen .. Es ist - gelinde gesagt - merkwürdig. Was hat der denn nur? Geht er wirklich absichtlich auf sie zu? Nun wenn, dann wird er tatsächlich in sie hinein rennen. Sie steht zwar ruhig, wirkt jedoch auf den genauen Betrachter ein wenig unstet, als würden ihre Konturen verschwimmen. Doch so warm ist es ja nun auch wieder nicht!


Lasai bleibt ziemlich plötzlich stehen. So plötzlich man eben stehen bleiben kann, wenn man nicht in jemanden hineinlaufen will. Ein Schritt trennt die beiden jetzt noch, während er den Blick unverwandt auf sie gerichtet hält. Das Grinsen ist unlängst wieder erloschen, wie eine kleine Flamme die von einem jähen Regenschauer aufgesucht wird. Mit einer Kopfbewegung wird das eigene, schwarze Haar aus dem Gesicht geworfen, die Stahlgrauen Augen suchen unverfroren den Blick seiner Gegenüber. Da ist es wieder. Das Grinsen. Mitten in seinem Gesicht. Die Zähne leuchten fast so weiß wie.. ihre Haut. "Guten Abend." Die Stimme zu einem Flüstern verstummt, trotzdem hörbar genug. Nicht für jedermann, nein. Nur für diejenige, für die es bestimmt ist..


Dämonin Belia legt den Kopf schief und die Stirn leicht in Falten. Mal grinst er und dann wieder nicht. Nun grinst er und beginnt zusätzlich zu Flüstern. Immerhin - eine Begrüßung. Sie nimmt ihrerseits eine geradere Haltung an und verbeugt sich leicht, soweit es die Umstände zulassen. Trotzdem scheint sie kurz zu überlegen, bevor sie antwortet. "Seid gegrüßt." sagt sie schließlich und sieht ihn an, als wäre sie mindestens einen halben Kopf größer als er.


Lasai äfft sie nach. Erst wird die Stirn leicht in Falten und der Kopf schief gelegt. Er kopiert ihre halbe Verbeugung und sieht sie dann ebenfalls leicht herablassend an. Aber es liegt auch etwas .. Ironie in diesem ernsten Blick. Der Gesichtsausdruck ist wie versteinert und trotzdem scheint das Grinsen immernoch wie festgemeißelt. Auch wenn es längst nichtmehr zu sehen ist. Die Augen blitzen kurz schwarz auf, bevor der Kopf in den Nacken gelegt wird, auf die linke Schulter gelegt wird Und schließlich ein leises Knacken beim Einrenken der Gelenke zu hören wird. Die selbe Bewegung nochmal in entgegengesetzte Richtung - die Hände werden aus den Manteltaschen gehoben um sie langsam an den eigenen Nacken zu führen, welcher dann kurz massiert wird. Zum Schluss streckt sich der Herr und gähnt mit vorgehaltener Hand. "Was für ein wunderschöner Abend, nicht wahr." Die Worte jetzt fast schon gesprochen, doch immernoch liegt ein Flüstern iSeiner Stimme.


Dämonin Belia reagiert leicht ungehalten, als er so offensichtlich ihre Bewegungen nachmacht. Ob noch ganz dicht oder nicht, aber soetwas geht weit an bloßer Unhöflichkeit vorbei, das ist schon Provokation. Sie bleibt nun ohne jegliche Gestik, ihre Arme hängen einfach schlaff an den Seiten herab. "Ja ja, schönes Wetter. Komm zum Punkt." meint sie beiläufig. Da vergisst die Dame doch tatsächlich ihre Manieren, wie das? Bei ihr knackt indes etwas anderes - ihre Fingergelenke.


Lasai packt das höhnischste Grinsen aus, das sein Arsenal im Grinse-Wandschrank zu bieten hat. Mit etwas Provokation mariniert - und voilà. Die letzten Sonnestrahlen aus dem dunkelroten Himmel spiegeln sich förmlich auf den Zähnen, die zwischen den halboffenen Lippen hervorschauen. Man kann nicht ganz einsortieren, in welche Schublade das Grinsen eher passt - wahnsinnig, glücklich, gequält, bemitleidend oder einfach nur spöttisch. Gleichzeitig leuchten seine Augen dunkelschwarz auf. FasSchon glücklich, diese Augen. Ein leichter Glanz bildet sich auf der Hornhaut. Das Haar wird mit einem Pusten, das das Grinsen wieder verschwinden lässt, erneut aus dem Blickfeld entfernt. "Zum Punkt?" Der Blick wechselt von bescheuert-verspielt schlagartig wieder zu einem ernsten, festgemauerten, nichtssagenden neutral. Für ihn war hier eindeutig kein Punkt zu sehen. Obwohl, doch, vielleicht am Ende seines Satzes - denn obgleich dieser wie eine Frage formuliert ist, klingt er doch eher wie eine Aussage. Oder nicht?


Dämonin Belia überlegt langsam, ob es tatsächlich so eine gute Idee war heute hierher zu kommen. Sie sieht ihn an und versucht aus seiner Mimik zu lesen, ob er wirklich so dumm ist oder nur so tut. Sie entscheidet sich schließlich für Ersteres und lässt sich zu einer Erklärung herab. "Der Grund, warum du mich angesprochen hast." Einleuchtend nicht? Schließlich spricht man nicht jeden an und schon gar nicht jemanden wie sie. Außerdem ist sie inzwischen leicht versucht ihren Weg einfach zum nächsten schattigen Plätzchen fortzusetzen und darin zu verschwinden.


Lasai legt den Kopf schief. Wenn das so einfach zu erklären wäre. Da gibt es verschiedene Argumente für. Natürlich auch einige dagegen, aber die Pro-Seite war dann doch ein wenig gefüllter. Nur wie sagt man sowas am besten. Ein kurzes Schmunzeln. Hmm. "Es gibt die unterschiedlichsten Wesen - und die meisten sind uninteressant. Ich hatte gehofft.. oder, gewusst vielmehr, dass ich einem interessanteren .. Geschöpf gegenüberstehe. Heute." Das Schmunzeln ist nun deutlicher zu sehen. Es gleicht diesmal aber vielmehr einem Lächeln als einem Grinsen. Kurz so voller Wärme, dann wieder kalt wie Stein und Stahl. Die stahlgrauen Augen nun aschfarben. "Du willst mir doch nicht sagen, dass ich mich getäuscht habe..?" Eine Frage? Nein. Vielmehr eine Aufforderung. Herausforderung? Wer weiß. Jedenfalls fehlt der fragende Unterton fast komplett, diesmal.


Dämonin Belia beobachtet ungeduldig, wie er überlegt und hört ihm dann zu. Ein Hellseher scheint er also auch zu sein. Ihr Blick schweift kurz zur Seite und die Lippen kräuseln sich, als hätte sie sich selbst gerade einen Witz erzählt. Die feinen Nuancen seiner Gesichtsmimiken entgehen ihr jedenfalls. Ob ein Lächeln warm ist oder nicht interessiert ja auch erst Recht nicht, wenn einem nichtmal wichtig ist, ob derjenige überhaupt lächelt. "Hast du nicht." erwidert sie flach und starrt ihn an. Und nun? Erwartet er, dass sie ihm Kunststückchen vorführt oder erzählt, wie interessant sie ist? Irgendwie kann sie seine Absichten noch immer nicht nachvollziehen und kann erst recht nicht einschätzen, wie sie nun reagieren soll.


Lasai schmunzelt, bleibt aber vorerst stumm. Die kalte Schulter-Tour, jaja. Die Hände gleiten in die Manteltaschen zurück und er setzt sich langsamen Schrittes in Bewegung - nicht wirklich weg von hier, eher im Kreis um sie herum. Als würde er sie von allen Seiten betrachten wollen, wie ein Ausstellungsstück bei einer Mode-Ausstellung oder Kunst-Galerie. Schließlich bleibt er wieder vor ihr stehen und verschränkt die Arme. Tut uns Leid, wir wollen vorerst nicht kaufen. Nein. Aber.. Irgendwas versteckt sich doch unter diesem kalten Äußeren. Dieser harten Schale. Die Frage ist nur, wie bringt man es an die Oberfläche. Oder vielmehr: Wie bringt man es diesmal an die Oberfläche? Gewalt ist meistens ein effizienter Weg, dazu auchnoch überaus schnell, aber häufig nicht einfach und auch nicht ohne Folgen. Aber zu viel Zeit wurde ihm heute schließlich auch nicht gegönnt. Also was tun? Er runzelt die Stirn und schließt die Augen. Das würde nicht einfach werden. Lasai grinst wieder, ein unscheinbares aber doch unverkennbares Grinsen. Ein triumphierendes, siegessicheres Grinsen? Wer weiß. In erster Linie schonmal ein Grinsen. "Was glaubst du, hat mich an dir interessiert? Dein Äußeres? Deine Haut, deine Haare? Dein Körperbau? Oder deine Haltung? Dein selbstsicherer, selbstgefälliger Gang? Deine Überzeugung? Dein 'Ich weiß genau, was ich tue'-Gehabe?" Das Grinsen liegt schief. "Falsch. Alles. Und doch nichts. Wovor hast du Angst? Warum bist du aufgeregt? Was wolltest du mit deinem Auftreten erreichen?" Die Augen leuchten in einem durchdringenden schwarz, so dunkel wie die Nacht, die bald hereinbrechen wird. "Warum bist du hier?"
Lasai grinst nichtmehr. Der Blick ist wieder ernst. Das schwarz der Augen fängt die letzten Sonnenstrahlen. Der Blick unverwandt auf sie gerichtet. "Diese Dinge.. interessieren mich. Mehr als alles andere." Ein leises, kurzes Lachen. Vielmehr ein Glucksen. Glück oder Wahnsinn? Triumph oder Niederlage. Vom siegessicheren Grinsen weit und breit keine Spur, und doch ist es da? Stille. Und doch Worte. Als wäre der Dorfplatz erstummt und als ob das Flüstern genüge.


Dämonin Belia lässt ihn nur ungern hinter sie treten, gibt sich aber dennoch nicht die Blöße sich einmal im Kreis mitzudrehen. Wird das etwa eine Fleischbeschau? Nun, wenn er noch 2 Pfund Dämon für den nächsten Eintopf braucht ist er bei ihr an der falschen Adresse. Nur Körperbesetzer und sonstige Niedere bestehen aus Fleisch und Blut. Dann nach weiterem Schweigen rieselt sanft ein ganzer Schauer an Worten auf sie herab. Teils schmeichelnd, teils nicht und alle sind wahr. Sie schmunzelt - nun tatsächlich amüsiert. "Du willst also in mir lesen, wie in einem offenen Buch." stellt sie fest und sieht ihm in die leuchtend schwarzen Augen.


Lasai spielt doch schon mit offenen Karten. Er begutachtet ihre Lippen, die ein Schmunzeln formen und erwidert ihren Blick nur allzugerne, in dem jetzt schon deutlich weniger Feindseligkeit steckt. Er verbucht das als Sieg, aber darüber lässt sich natürlich noch streiten. "Wenn ich das könnte, müsste ich dich dann ansprechen..?" Das Grinsen seinerseits ist jetzt wieder deutlich breiter. Aber es birgt keinen Hohn mehr. Vielmehr.. etwas anderes. Nur was? Kurzerhand.. Werden die Schultern ausgeschüttelt und der Kopf schiefgelegt. Er flüstert jetzt nichtmehr. Der sanfte Bass seiner Stimme bewegt sich aber nicht allzuweit über den mittlerweile fast leeren Platz und wird von der leichten Brise, die aufgekommen ist, davongetragen.


Dämonin Belia hebt leicht die Schultern. "Ich habe nur vermutet, dass du willst - nicht, dass du kannst." sagt sie und setzt sich ihrerseits in Bewegung, jedoch weiter in die Richtung, die sie vorher angestrebt hatte. "Wenn du mir folgst, werde ich dir etwas geben, das besser ist, als ein staubiges Buch." verspricht sie ihm im Gehen. Vielleicht sogar etwas, von dem er noch gar nicht weiß, dass er es will? Doch was sind schon die Versprechen eines Dämons? Nichts weiter als Gift für die Seele. ~


Lasai lässt sie, scheinbar grübelnd, an sich vorbeigehen. Die Arme werden langsam aus der Verschränkung gelöst. Ein staubiges Buch. Hm. Er schmunzelt kurz. Wie war das? Er hatte doch keine Zeit. Naja, in diesem Falle möglicherweise schon. "Na, wenn du meinst.." Die Hände gleiten zurück in die Manteltaschen. Er geht erst einige Schritte rückwärst, dreht sich dann im Gehen um und folgt ihr vom Platz . . .

Rollenspiel mit Lasai

..am 11. April 2012 in der Bettelgasse von Thalheim

Vom Stadtplatz Thalheims kommen zwei Wesen an diesen Ort. Der laue Frühlingsabend dauert an und gerade hier zwischen dem bettelnden Volk staut sich die Wärme des Tages. Das vordere Wesen, mit diesem auffallend rotem Haar, blickt über seine Schulter zurück. Der komische Kerl vom Stadtplatz war ihr also tatsächlich gefolgt .. das verspricht noch ein amüsanter Abend zu werden. Ob er wohl neugierig geworden ist, was sie ihm anzubieten hat? Und ob ihm wirklich gefällt, was er bekommen wird? Sie richtet ihren Blick zurück nach vorn. Ein hämisches Grinsen ziert ihr Gesicht, das die weißen Zähne entblößt. Die anwesenden Bettler sind entweder im Reich der Träume oder wagen es nicht, dieses düstere Ding anzusprechen.


Der noch junge Abend ist bereits vom Zirpen der Grillen erfüllt, das allerdings vom Raunen, Atmen, Seufzen und Stöhnen der Bettler und anderen armen Tölpel übertönt wird. Ein Seufzer kommt auch über die Lippen desjenigen Herren, der Belia so interessiert vom Dorfplatz hierher gefolgt war. Leider war das Interesse schon wieder am Schwinden. Nicht wirklich weg, aber die Langeweile hatte bei diesem nervigen, wenn auch kurzen, Fußweg wieder ihre Klauen in ihn gebohrt. Missmutig schnippLasai einem Bettler eine Münze hin. Er gähnt ohne sich die Hand vorzuhalten. Die Hände wandern zurück in die Manteltaschen, während er ihr missmutig hinterhertrottet. "Wo willst du mich überhaupt hinbringen?"


Dämonin Belia lässt sich von seinem Gemurre die gute Laune nicht verderben. Sie schließt für einen Moment die Augen, streckt die Arme nach oben aus und atmet tief den Verwesungsgestank der hier Ansässigen ein. Widerlich süß mit einer leichten säuerlichen Note, abartig. "Oh ich habe kein genau abgestecktes Ziel. Meine Intention ist allein, die Öffentlichkeit zu meiden." antwortet sie, macht jedoch keine Anstalten stehen zu bleiben. Er soll nur nicht so ungeduldig sein, dann wird er seine Belohnung schon bald erhalten. Nicht ohne ein wenig Schmerz versteht sich, das gehört einfach zu einem schönen Geschenk dazu.


Lasai zuckt mit den Schultern. Öffentlichkeit hin oder her. Das Warten dauerte ihm eindeutig zu lange. Der Blick wird kurz gen Himmel gerrichtet, der von einem tiefen, tiefen rot-Ton mittlerweile in ein Mischmasch aus dunkelbläulichem Nebelgeschwader und grauen Wolken übergegangen war. Der Mond versteckte sich hinter den Dächern der Häuser und ein paar vereinzelten, noch dunkleren Wolken, die am Himmel standen. Ein erneutes Gähnen. Ja, definitiv - zu lange. Die rechte Hand fischt einvon Aeons Kippen aus seiner Manteltasche. Davon hatte er sich in letzter Zeit quasi schon ernährt. Schlimm. Fängt man das einmal an.. naja. Mit einem Streichholz, das am Mantelende geschickt zwischen Zeige-, Mittelfinger und Daumen angesteckt wird, entzündet er das vordere Ende, während er fast schon mit gequältem Blick am anderen Ende zieht. Nach kurzem Inhalieren wird der ganze Qualm wieder ausgeatmet, und der Schritt ein ganz klein wenig beschleunigt. Schließlich wilLasai ja Schritt halten mit ihr, andererseits will er sich auch nicht zu sehr beeilen, sie sind schließlich schon weit genug gelaufen. Ein erneutes, lautes Grummeln wird deutlich hörbar, gefolgt von einem Gähnen, diesmal mit vorgehaltener Hand. Lang-wei-lig. Ja, langweilig. Und anstrengend. Jeder andere hätte ihn einen Faulpelz geschimpft, aber er benutzte nunmal nicht so gern seine Beine, um sich fortzubewegen. Wozu auch? Wenn .. Gott .. einem schon Flügel schenkt. Nicht wahr?


Dämonin Belia schüttelt schmunzelnd den Kopf, was für ein unhöfliches Benehmen dieser Junge doch an den Tag legt. Das wird sie ihm schon noch austreiben, glaubt sie zumindest. Als sie nun endlich einen etwas abgelegeneren Teil der Gasse erreichen in dem sich auch keine Bettler mehr an die Wände drängen, bleibt sie schließlich stehen und dreht sich um. "Das ist weit genug, schmerzen die Füße schon?" stichelt sie und hebt fragend eine Augenbraue. Sie mustert ihn noch einmal und überlegt welches ihrer 'Geschenke' wohl das Passendste wäre. Vielleicht etwas von der Farbe seiner Augen, oder seiner Haare .. hmm. Plötzlich lächelt sie, scheinbar hat sie eine Entscheidung getroffen. "Bereit?" Blöde Frage, es ist doch völlig ohne Belang, ob er bereit ist.


Lasai hebt interessiert eine Augenbraue, als sie endlich - ENDLICH! - stehenbleibt. Ein knappes "Nein." muss als Antwort auf ihre erste Frage reichen. Er ist zwar faul, naja, zumindest hält er nichts von langen oder kurzen Fußmärschen, aber das heißt nicht, dass er nicht dazu fähig ist, sie ohne Probleme hinter sich zu bringen. Die Kippe baumelt lose im Mundwinkel und ist schon wieder dabei, auszugehen. Er würde sich niemals daran gewöhnen können. Verdammter Aeon.. Die Hände werden aus den Manteltaschen gezogen, in die Luft gestreckt, der Kopf wird zur Seite gelegt und mit einem langgezogenen Gähnen reckt und streckt er sich, schlägt einmal kurz mit den Flügeln und verschränkt die Hände schließlich im Nacken. Sein Interesse war definitiv wieder geweckt. Nach einer Weile des Nichtstuns konnte er sich aber auch wirklich für alles begeistern. Während er sich im Stillen über sich selbst ärgert, funkeln seine Augen stahlgrau. "Bereit wofür?"


Dämonin Belia runzelt die Stirn. Immer dieselbe Frage .. wofür .. bereit oder nicht, sein Schicksal wird ihn sowieso ereilen. Sie lässt seine Frage unbeantwortet und kommt einfach auf ihn zu, Schritt um Schritt, Meter um Meter. Ein leichter Hauch von Schwefel umgibt die aufgerichtete Gestalt der Dämonin, als sie vor ihm steht. Ihr Blick streicht kurz über die Flügel, nutzlose Anhängsel in dieser Welt. Sie selbst hatte ihre vor langen Zeiten verloren, die Erinnerung daran ist nicht mehr als ein verblasstes Bild ohne Konturen. Wortlos streckt sie ihre Hand aus und verbeugt sich leicht vor ihm. Was sie wohl erwartet?


Lasai hebt jetzt beide Brauen. Was, zur Hölle, wollte sie jetzt wieder von ihm? Unbeeindruckt bleibt er stehen und reicht ihr schließlich die Hand, als sie ihm ihre entgegenstreckt. Er streicht ihr dabei leicht mit den Fingern über den Handrücken. Eine sinnlose Geste, vorallem, weil er nicht viel darauf gibt, ob die Haut von jemandem weich oder hart, runzelig oder zart oder sonstwas ist. Die einzige Frage, die ihm wirklich förmlich ins Gesicht geschrieben steht, ist und bleibt: und nun?


Dämonin Belia kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er ihre Hand berührt. Das kitzelt ja schon fast! Nun eine stumme Frage beantwortet man wohl besser durch eine Geste statt mit Worten und so senkt sie ihre Lippen hinab auf seinen Handrücken. Wieder eine Berührung, wieder nur leicht, doch bleibt abzuwarten welche Wirkung sich bald entfaltet. Sie selbst lässt nach einem Augenblick bereits von ihm ab und tritt einen kleinen Schritt zurück, ihn aufmerksam beobachtend.


Lasai hebt die Hand, den Blick immernoch auf seine Gegenüber gerichtet und die Stirn in Falten gelegt. Die Frage, die er sich stellt, ist immernoch die gleiche. Und nun? Er starrt kurz seinen Handrücken an, die Stelle, an der ihre Lippen ihn berührt hatten. Hm. Und nun? Er zuckt mit den Schultern und wendet den Blick wieder ihr zu, die Stirn immernoch gerunzelt. Und nun? Was sollte das ganze? Warum hatte er dafür extra den Fußmarsch in Kauf genommen? Wieso weg aus der Öffentlichkeit?


Dämonin Belia sieht sich um und entdeckt eine umgestülpte leere Holzkiste. Diese wird auch direkt als Sitzplatz auserkoren und in einem legeren Schneidersitz belegt. Sie bemerkt, wie er seine Hand mustert, sie gar noch immer fragend ansieht und lächelt ihn an. "Nur Geduld .. sieh noch einmal hin." ermuntert sie ihn. Auf seiner Hand fängt es langsam an. Ein münzgroßer Fleck, der sich nach und nach verdunkelt. Es sollte bald nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar werden, was hier passiert ..


Lasai kneift das rechte Auge leicht zusammen, als ein plötzlicher Schmerz seinen Handrücken durchzieht. Die Adern auf selbigem treten langsam und sehr deutlich hervor, als ein erneuter Schmerz aus der Stelle entspringt, die sie geküsst hat. Die Stelle, die sich langsam dunkler und dunkler färbt. Das Blut rauscht ihm kurz in den Ohren, als ihm leicht übel und dann schwindelig wird. Er schüttelt kurz den Kopf, um das Schwindelgefühl loszuwerden, ballt die Hand zur Faust. Nichts hilft. Diesmal ist er zwar darauf vorbereiten, aber das erneute Schmerzen durchzieht vom Handrücken seinen ganzen Körper, so kraftvoll, dass es sich anfühlt, als würde sein Handrücken brennen. Er umgreift sein rechtes Handgelenk mit der freien Hand und kneift jetzt beide Augen zusammen, knirscht mit den Zähnen und ballt die Faust so fest, dass seine Fingerknöchel weiß werden und seine Fingernägel ihm ins eigene Fleisch schneiden. Schmerzen war er gewohnt. Aber solche.. nicht täglich wirLasai mit derartigen, ungewöhnlichen und sonderbaren Schmerzen konfrontiert. Kurz fühlt es sich so an, als würde der Schmerz vom Handrücken sich durch seinen ganzen Körper ziehen, aber dann - langsam, unstetig, mit immer wieder aufpochendem Schmerz im Handrücken - vergeht das. Mit einem Grinsen hebt er den Blick, das rechte Auge immernoch leicht zusammengekniffen. Das Grinsen wirkt leicht gequält. Aber trotzdem scheint er sich so etwas wie einen Triumph zu versprechen. "Und nun?"


Dämonin Belia schaut ihm zu und kann sich denken, dass er wohl Schmerzen haben wird, aber dennoch schreit sie nicht. Soll sie nun enttäuscht sein, dass sie nicht über ihn lachen kann? Oder eher zufrieden, dass der Mann wenigstens was aushält? Sie entscheidet sich für Letzteres und zwinkert ihm zu. "Oh nichts weiter." spielt sie es herab und lehnt sich ein wenig nach vorn. "Du trägst nur eines meiner Siegel auf deiner Hand." Aus dem dunklen Fleck auf seiner Haut hat sich während der schmerzhaften Prozedur ein Mal gebildet, das wohl irgendetwas symbolisieren könnte. Eine Sonne oder eine Blume vielleicht, es könnte auch ein Stern sein. Das liegt wohl im Auge des Betrachters. 'Gefällt es dir?' erklingt ihre Stimme, doch ihre Lippen haben sich nicht bewegt. Beherrscht das Bauchrednen, oder ist sie etwa unter die Telepathen gegangen?


Lasai verliert das Grinsen fast doppelt so schnell, wie's aus dem Nichts gekommen ist. Die Augen verengen sich zu schlitzen, die linke Faust wird jetzt auchnoch geballt und die Augen funkeln seine Gegenüber tiefschwarz an. Er geht zwei Schritte auf sie zu, bleibt dann aber wieder stehen, als er ihre Stimme scheinbar schon in seinen Gedanken hört.. "Raus.. aus meinem Kopf." Seine Stimme ist zu nicht viel mehr als einem Raunen, einem leisen Flüstern im sanften Nachtwingeworden. Doch trotzdem klingt die unterdrückte Wut, die Aufgebrachtheit und noch etwas anderes in seiner Stimme mit. War das etwa.. Angst? Die Augen sind zu Schlitzen verengt.


Dämonin Belia kichert und hebt abwehrend die Hände, als wäre sie ihm unterlegen. "Schon gut. Schon gut' Und wieder ist sie in seinem Kopf gelandet, was will er nun machen? Sie indes tut nur erschrocken und verstärkt ihre Mimik sogar noch indem sie die rechte Hand vor den Mund hält. Als hätte sie ein schlimmes Wort gesagt ..


Lasai tritt noch etwas näher an sie heran. Langsam, aber bestimmt. Er bleibt vor der Kiste stehen, auf der sie sich niedergelassen hat, beugt sich leicht vor, so dass sich sein Gesicht direkt vor ihrem befindet. Ein leises Knurren. Ein Zähneknirschen, als der wütende Blick sich plötzlich in ein leicht wahnsinnig anmutendes Grinsen verwandelt. Kein richtiges Lächeln, auch kein Schmunzeln, eher eine Mischung aus wutverzerrter Fratze und glücklich-verstörtem Grinsen. Die Hände vor der Brusverschränkt, tippelt er leicht mit dem Fuß in einem Vier-Viertel-Takt. Na dann wollte er ihr Spielchen mal mitspielen. "Was.. hast du getan?" Es klingt nun keine Wut mehr in seiner Stimme mit. Er scheint sich gesammelt zu haben. Vielmehr ist es eine neutrale, fast schon herausfordernde Frage. Was nun?, quasi. Na und? Was konnte sie ihm schon antun, außer ein wenig in seinem Kopf herumzuspuken. Hmpf! Das verzerrte, seltsame Grinsen gleicht jetzt mehr und meheinem überlegenen Lächeln. Zwar immernoch mit einer komisch-verrückten Ader und einem Anflug von .. Abscheu? Oder vielmehr Abneigung? Aber deutlich triumphierender.


Dämonin Belia lässt ihn an sich herankommen und hebt ihren Kopf, um ihn betrachten zu können. Einen Hübschen hat sie sich da ausgesucht, findet sie, und hebt vorsichtig die Hand, um ihm mit den Fingern über die Wange zu streichen. Sie seufzt, schon wieder stellt er dieselbe Frage, wie alle anderen vor ihm auch. Andererseits kann er dafür nichts und antworten muss sie ihm wohl. 'Ich habe einen niederen Dämon in dir versiegelt.' Ihre Stimme klingt nur ganz sacht in seinem Kopf, wer weiß vielleicht war er nur wütend, weil er sich erschreckt hat. Falls er sie gewähren lässt, krault sie ihn nun ein wenig unter'm Kinn.


Lasai hebt das Kinn leicht an, lässt sie aber gewähren. Er ist sich nicht sicher, wie er mit der Situation umgehen kann. Niedere Dämonen sind .. nunja, simple Wesen. Sie tun, was sie tun müssen, um zu überleben - quasi wie jedes andere Lebewesen - nur dass sie dabei weniger Denkarbeit anwenden. Aber einen in sich versiegelt zu haben war etwas ganz anderes, als sie auf gewöhnliche Art und Weise zu bekämpfen. Besorgt ist er trotzdem nicht. Zumindest nicht wirklich. Nein. Vielleicht .. Ein kleines bisschen. Aber eigentlich nicht. Sein zwischenzeitlich grübelnder, ernster Gesichtsausdruck verwandelt sich wieder, als der Anflug eines Schmunzelns über sein Gesicht wandert. Nur kurz. Aber das stahlgraue Aufblitzen seiner Augen zeigt, dass jetzt wieder das Interesse überwiegt. Und andere Dinge in den Hintergrund gerückt sind. Dinge wie Wut, Furcht, Verwirrung. Er legt seinerseits seine Hand auf die ihre, die ihn immernoch krault. "Das heißt, du wirst jetzt .." Das Gesicht wird noch ein wenig näher an das ihre gerückt. "Eine ganze Weile nichtmehr aus meinem Kopf verschwinden..?" Ihm gefiel der Gedanke durchaus, jemanden in seinem Kopf zu haben. Nicht, dass er etwas großartiges zu verbergen hätte. Trotzdem, solange sie nur bedingt .. Zugriff .. auf ihn besaß, sollte es keine Probleme geben, selbst wenn er etwas zu verbergen hätte. Er grinst nun wieder. Siegessicher? Vielleicht sogar einladend.


Dämonin Belia sieht ihm nicht mehr in die Augen, sondern achtet nur noch auf ihre Finger, wie sie auf seiner Haut tanzen während die Stille sie umgibt. Zumindest scheint er sich beruhigt zu haben, auch die Sache mit dem Dämon stimmt ihn mehr nachdenklich als das es ihn aufregt .. gut, gut. Ihre Annahme bestätigt sich, als sie seine Hand auf ihrer spürt und er sich ihn noch weiter nähert. Will er sie etwa küssen? Das letzte Mal ist schon eine Weile her und sie ist noch immer nicht besonders stolz darauf dem Abklatsch ihrer Geliebten nachgegeben zu haben. Unter die Erde gehört sie, unter die Erde! Ihre Gedanken haben dazu geführt, dass sich ihre Miene auf's Äußerste verhärtet und ihre Finger verkrampft haben. Als sie das realisiert, wischt sie sie mit einem Lächeln weg und entspannt sich wieder. Dumpf hallt das Echo seiner Frage in ihrem Kopf. "Keine Sorge, ich bin meist nicht sehr gesprächig." Soll heißen, sie wird ihn nicht Tag und Nacht wie ein Wasserfall mit Worten überschütten. Ihre Hand wandert nach hinten in seinen Nacken und spielt dort mit seinen Haaren. 'Außerdem birgt der Dämon auch einen Vorteil für dich.' deutet sie wieder an und stupst seine mit ihrer Nase an.


Lasai schließt die Augen, als ihre Hand in seinen Nacken wandert. Was sie wohl meinte? Ein Vorteil, durch einen Dämonen, der im eigenen Körper haust.. Er selbst hatte das Einbinden von Dämonen und sonstigem in seine und Aeons Experimente damals als zu gefährlich abgestuft.. aber wenn man sie tatsächlich voll und ganz kontrollieren hätte können.. Er verwirft den Gedanken an damals um denkt weiter an das heute. Kontrolle.. solang er nicht die Kontrolle verlor. Ein interessanter, ja, überaus interessanter und gar entzückender Gedanke. Kontrolle über einen Dämon. Damit hätten sie endlich die Möglichkeit, großes zu .. schaffen. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. Es verzieht schnell wieder zu einem leichten Grinsen - der rechte Mundwinkel leicht gehoben - aber zeigt doch kurz, dass ihn diese Erkenntnis überaus glücklich macht. Ja. Das wäre die Lösung. "Welchen Vorteil?" Die Augen werden so schnell aufgeschlagen, als wäre er soeben aueinem Tagtraum erwacht. Sie funkeln mattgrau. Sein Atmen gemächlich. Die Stille zwischen den Worten so spürbar, dass die Luft um sie herum stillzustehen bleibt. Die freie Hand wird jetzt zum Abstützen an der Kiste genutzt, auf der sie sitzt.


Dämonin Belia würde zu gern wissen, worüber er die ganze Zeit nachdenkt. Doch bleibt es ihr verborgen. Immerhin hatte er selbst noch keine Anstalten gemacht in ihrem Kopf zu sprechen, schade aber auch. So bleibt ihr nichts weiter übrig als ihn weiter zu kraulen und auf seine nächste Frage zu warten. Da kommt sie auch schon, beisst an den Haken ihrer Andeutung. "Der Dämon, den du in dir trägst, kann beschworen werden. Da er direkt aus dem Abyss stammt, besitzt er jedoch keine fleischliche Hülle." erklärt sie, ziept an einer seiner Strähnen und gibt ihm dann noch einen Hinweis. "Diesen Umstand kann man durch ein wenig Blut zeitweise ändern." Vielleicht sogar dauerhaft, das bleibt herauszufinden. Sie spürt seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht und streicht mit der freien Hand eine Strähne ihrer Haare aus selbigem.


Lasai seufzt kurz und leise. "Und es muss mein Blut sein..?" Ihm ist die Sache noch nicht voll und ganz geheuer. Aber sollte es möglich sein, diesen Dämon.. auch auf andere Dinge zu übertragen. Beispielsweise einen Wirtskörper. Das Grinsen in seinem Gesicht wird wieder breiter. Das wäre ganz und gar extravagant. Er hebt die Hand, mit der er sich nicht abstützt, und streicht mit dieser über Belias Wange. Wenn er ihr nur alle Geheimnisse, die diesen .. Dämonenparasiteumgeben entlocken könnte. Hmm.. und wie sprach sie überhaupt zu seinen Gedanken. Wie hängt das alles zusammen. Eine sehr komplizierte Angelegenheit. Doch hier liegt definitiv der Schlüssel. Der Schlüssel zum Tor, das den Weg offenbahren würde, den die Experimente der letzten geebnet hatten. Ohja. Wenn er an ihn gelangen würde, den Schlüssel zum Erfolg. Das Grinsen nimmt wieder diesen Hauch von Wahnsinn an - deutlich gefasster, diesmal. "Kann ich ihn .. kontrollieren?"


Dämonin Belia fängt bei seinen leidvollen Tonfall in der ersten Frage an zu lachen. "Nein nein, normales Tierblut reicht völlig aus. Es soll ja nur einen Körper bereitstellen. Je intelligenter das Leben, das da auslöschst, desto dauerhafter wird die Gestalt." Sobald die Lebensenergie aufgebraucht ist, verschwindet der Dämon in seinem astralen Zustand wieder in dem Mal, bis er erneut beschworen wird. Sie weicht nicht zurück, als er sie berührt und fährt einmal den Rand seines Ohres nach, ehe die Hand zurück in den Nacken sinkt. "Wenn du ihn nicht kontrollieren könntest wärst du jetzt tot. Allein deine Willenskraft hält ihn davon ab, deine Seele zu fressen und zurück in den Abyss zu fliehen." Den letzten Teil sagt sie lieber nur zu ihm. Manchmal haben die Wände Ohren.


Lasai schmunzelt leicht bei dem Gedanken. Ob es eine Möglichkeit gibt, den Dämon so lange mit Energie zu versorgen, ..aber für diesen Plan bräuchten sie mehr als nur einen. Er schiebt diesen Gedanken beiseite. Es geht also noch keine Gefahr von diesem Dämonen aus. Solange er ihn unter Kontrolle hält. Willenskraft. Hm. Er sieht das Mal auf dem Rücken der Hand an, mit der er sanft über ihre Wange streicht. Das war ja gar nicht mal so übel. Ein flüchtiges Schmunzeln zeigt sich erneut auSeinem Gesicht. Er bewegt die Hand zu ihrem Kinn und hebt dieses leicht mit einem Finger an. Sie hatte ihm also tatsächlich ein Geschenk gemacht. Mehr oder weniger. Jetzt konnte er ihre Stimme quasi ständig hören. Er kichert leise. Mehr in sich selbst hinein. "Und wie... kann ich dir antworten, wenn du mit mir sprichst? Und nicht gerade vor mir stehst?"


Dämonin Belia wird dann wohl gezwungen ihn anzusehen und legt den Kopf in den Nacken. Sie atmet tief ein und aus, scheint völlig entspannt zu sein. Jedenfalls spielt es ihr besser in die Karten, dass der Dämon ihn nicht gefressen hat. Es wäre doch zu schade um dieses hübsche Gesicht, wenn es langsam verwesen würde. 'Bleib einfach still und richte deine Worte trotzdem an mich.' Klingt ganz leicht oder? Alles was er braucht ist ein wenig Konzentration, die Willenskraft besitzt er bereits.


Lasai sieht ihr unverwandt in die Augen. So einfach? Sein Atem passt sich dem ihren an. Die Stimme wird deutlich spürbarer und umgibt die beiden jetzt quasi völlig. Die Umgebungsgeräusche sind verstummt. Still bleiben. 'so in etwa..?' Tatsächlich, scheinbar war es wirklich nicht so schwierig, wie er gedacht hatte. Ein kurzes Schmunzeln flackert über das Gesicht, die Augen schimmern mattlgrau im Schein des Mondes, der langsam hinter den Dächern der Häuser verschwindet.


Dämonin Belia wartet ab was er macht. Na komm, so schwer ist es wirklich nicht, denkt sie wahrscheinlich, während er sich ausschweigt. Nach nicht allzu langer Zeit schafft es der Bursche dann tatsächlich und erntet prompt ein Nicken und ein 'Ganz genau!' Erst dann fällt ihr auf, dass es schon ziemlich dunkel geworden ist. Ihr Mantel verschmilzt förmlich mit dem Untergrund. "Du solltest übrigens vorsichtig sein mit allem, was deine Willenskraft zu sehr beeinträchtigen könnte." Der Dämon gibt schließlich nicht auf, sondern wird sobald er eine Chance wittert diese auch nutzen. Alkohol, Drogen und auch Frauen könnten dazu führen, dass sich seine Ketten lockern. Dadurch kann auch ein niederer Dämon es schaffen ein intelligentes Lebewesen zu kontrollieren, die sogenannte Besessenheit ..


Lasai hat es noch nicht ganz raus, aber er wusste jetzt immerhin, wie's geht. Wahrscheinlich würde es bald schon so natürlich wirken wie zu atmen. Ein kurzes Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Die Zähne blitzen unter dem schwarzen Haar hervor. Die Augen flackern kurz schwarz auf. "Hm.. Vorsicht ist nicht gerade mein Ding.." Er streicht ihr leicht mit dem Daumen über die Wange, während der Zeigefinger immernoch leicht gegen ihr Kinn drückt. Dass Vorsichvon seinem oft viel zu großen Interesse meist in den Schatten gestellt wird, hatte sie ja heute bereits bemerken dürfen. Seine Mundwinkel heben sich wieder zu einem Grinsen. "Aber wieso sagst du mir das.. bist du etwa besorgt um mich?"


Dämonin Belia grinst breit. Sie hatte sich schon gedacht, dass er eher nicht zu der vorsichtigen Sorte gehört und hebt die Schultern. "Ich dachte nur ich gebe dir einen Rat mit auf den Weg, wenn ich dir das Ding schon einsetze." antwortet sie lediglich, nimmt ihre Hand aus seinen Haaren und stippt ihm mit dem Zeigefinger leicht in die Seite. Genug gekrault, er ist schließlich kein Hund oder doch? "Außerdem wäre es schade um dein hübsches Gesicht." kichert sie, löst den Schneidersitz auf und lässt die Beine locker über den Kistenrand baumeln.


Lasai grinst ebenfalls. Einen Rat, soso. Er hatte sie nicht als die Sorte eingeschätzt, die Tipps rein aus gutem Willen gibt. Aber um sein hübsches Gesicht nicht zu verlieren? Gut, das ließ er noch durchgehen. Sein Grinsen wird ein wenig breiter, als er das Gesicht noch ein wenig näher zu ihrem führt, jetzt quasi nurnoch eine Fingerbreite entfernt. Er lässt die Hand ihr Kinn hinunterwandern und streichelt ihr sanft mit den Fingerspitzen über die Seite des Halses. "Schade...? wäres es das? Oder hättest du Spaß daran?"


Er wird an dieser Stelle Unebenheiten spüren, die ihren Hals an beiden Seiten durchpflügen, flammenförmige Narben kann das Auge erkennen. Sie indes spürt wieder seinen Atem auf ihrem Gesicht, ihr rechtes Augenlid zuckt. Um eine Antwort auf seine Frage zu wissen, muss sie nicht lange überlegen. "Wahrscheinlich beides." vermutet sie und schließt genießerisch die Augen, am Hals ist ihre Haut etwas empfindlicher als an der Wange.


Lasai runzelt kurz die Stirn, als er die Narben bemerkt, lässt sich aber nichts weiter anmerken, während er mit Daumen über den Hals und mit den restlichen Fingern über ihren Nacken streicht. Er hatte sowas ähnliches schon vermutet. "Neeiiin.. du würdest mich bestiiii-mmt vermissen!" Seine Lippen öffnen sich kurz und beim Grinsen blitzen die Zähne hervor. Seine Augen schimmern stahlgrau, während der Blick nun, da sie sie geschlossen hat, von ihren Augen ablässt.


Dämonin Belia bekommt nun sogar selbst den Nacken gekrault, ist sie jetzt der Hund? Sein nächster Satz reisst sie aus ihrer entspannten Lethargie. Sie reisst die Augen auf, seufzt verächtlich und geht einfach mal davon aus, dass seine Worte ironisch gemeint waren. Ihre eigenen triefen jedenfalls davon. "Natürlich, sehr sogar." Es wäre ein wenig abstrus jemanden zu vermissen, besonders wenn man ihn noch nicht einmal wirklich kennt und gerade noch in Kauf nahm, dass er getötet wird.


Lasai grinst stumm vor sich hin, während er ihr wieder über die Seite des Halses streichelt und seine Hand dann auf ihrer Schulter ablegt. Er lässt sich neben ihr auf die Kiste sinken, ohne aber den Abstand zwischen ihnen wirklich zu verringern. Seine Finger streichen nun über ihre Schulter. "Und was... passiert jetzt?" Die leisen Worten, die die Stille brechen, so unverwandt und so plötzlich - zwar so leise, doch trotzdem kräftig genug um die Ruhe zu zerbrechen.


Dämonin Belia hebt schon wieder die Schultern, woher soll sie denn das wissen? Der Kleine scheint ganz schön verschmust zu sein, aber weiter wagt er sich wohl nicht zu gehen. Sie steht auf, obwohl er sich gerade erst zu ihr gekuschelt hat und verschränkt die Arme vor der Brust. "Also ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber mir ist langweilig." sagt sie frei heraus und mustert die Fingernägel ihrer linken Hand.


Lasai nickt stumm. Ist er doch in Gedanken immernoch bei .. ja, beim Planen von Plänen und verbauen von Ideen und konzipieren von Konzepten. So ein bisschen zumindest. "Geh ruhig, kannst ja bescheid 'sagen', wenn du was brauchst..." Ein halb gequältes Grinsen wird sich abgerungen, dann werden die Arme über sich in die Luft gestreckt und der Nacken gelockert. Er brauchte sowieso ein wenig Zeit zum Nachdenken.


Dämonin Belia lockert die Arme etwas in der Verschränkung und grinst. "Soll das etwa ein Angebot sein?" Dann deutet sie spielerisch eine Verbeugung an und verabschiedet sich. "Du wirst von mir hören." Ein kleiner Bereich um sie herum scheint sich von einer Sekunde auf die andere merklich abzudunkeln. Schatten umgreifen ihre Beine samt dem Mantel und schlingen sich an ihr empor, winden sich bald schon um den Hals und die Finger. Als sich der windende und zuckende Schattenklumpen schließlich auch über ihren Kopf stülpt, sieht es aus, als würde sie einfach nach hinten weg kippen. Auf dem Boden auftreffend klatscht die finstere Masse in Wogen auseinander und vermischt sich nur schleppend mit der Dunkelheit der Nacht. Allein der feine Geruch nach Schwefel zeugt noch davon, dass ein Dämon hier zugange war. ~


Lasai hat mittlerweile den Ellenbogen auf dem Bein abgestützt und den Kopf auf der Hand des selben Armes. Mit der anderen winkt er mit zwei Fingern dem Schattenklumpen hinterher, während er sich das Haar aus dem Gesicht pustet. Nach noch einiger Zeit des Nachdenkens verschwindet er auch, mit einem kräftigen Flügelschlag am Rande des Horizonts...

Rollenspiel mit Lasai

..am 22. April 2012

Lasai lässt sich an seinem Quasi-Stammplatz nieder. Nach einem trockenen Gespräch mit dem Barkeeper und einigen Krügen Ale war's an der Zeit, an .. 'Geschäftliches' zu denken. Wahrscheinlich auch Zeit, mal ein paar Sachen umzusetzen. Der Plan steht ja soweit. Hm. Nur wie - ach ja, da war ja dieses Telepathie-Ding. Nur hinkriegen muss er's noch. Die Augen werden konzentriert geschlossen. Hm. Die Gedanken sammeln, an diesen jemanden denken - ja, er hat's noch nicht verlernt. Nach einem genervten Schnauben nimmt er einen Schluck aus dem Metkrug, der vor ihm steht. Und Abwarten.

 
Es dauert eine Weile, doch irgendwann könnte man bemerken, dass es in der schattigen Ecke hinter dem Gefallenen merklich dunkler wird - wenn man denn hinsehen würde. So aber bildet sich der dunkle Fleck wohl unbemerkt weiter aus. Läuft zu allen Seiten breit, auch die Wände hinauf. Und das alles ohne ein Geräusch, nur ein leichter Geruch wie nach Schwefel macht sich hintergründig bemerkbar.

 
Lasai gähnt müde mit vorgehaltener Hand, hält den Blick weiter auf den Krug vor sich gerichtet - nur kurz kann man den Anflug eines minimalen Schmunzelns auf seinem Gesicht erkennen. "Ich muss zugeben, du hast Ahnung, wie man 'nen Auftritt hinlegt." Der Blick schweift kurz über die umliegenden Tische, kurz wird gelauscht. Die meisten Gäste sind in die eigenen Gespräche vertieft - ideale Bedingungen, um wichtige Dinge zu besprechen.

 
Dämonin Belia stellt zuerst ihr rechtes Bein aus den Schatten, als würde sie einen Schritt aus der Wand heraus nach vorne setzen. Als nächstes zieht sie Hüfte und Oberkörper nach, der Kopf kann sich schließlich auch befreien und klappt nach vorn. Zwischen all den Schatten, die wie Pech an ihr herunterlaufen, öffnen sich ihre Ohren. "Hast du etwas gesagt?" fragt sie sanft, bevor sie die schwarzbenetzten Arme locker auf seinen Schultern ablegen will und an seinen Haaren schnuppert. Sie hat nichts Genaues verstehen können, schließlich hatte sie bis vor kurzem ihre Ohren noch nicht an diesem Ort. Nur dumpfes Gemurmel konnte sie durch die dicken Schlieren wahrnehmen.


Lasai schüttelt kaum merklich den Kopf. "Nichts von Bedeutung." Das Schmunzeln steht ihm noch förmlich ins Gesicht geschrieben, als er den Krug erneut ansetzt um ihn in diesem Zug zu leeren. Der leere Krug wird dann achtlos auf den Tisch geknallt, während die andere Hand leicht über die Reste des schwarzen .. etwas auf ihrem Arm streichelt. Pech? Schatten? Was auch immer das war, es fühlte sich seltsam an. "Wie machst du das eigentlich..?" Ihm war natürlich klar, dass sie diese Frage frei heraus nicht einfach so beantworten würde. Aber er wollte sie dennoch Ihr stellen und nicht sich selbst, das wäre irgendwie .. dumm. Er kann sich die Frage ja sowieso nicht selbst beantworten; und so war wenigstens die Chance da, dass er irgendwas erhielt, was wenigstens einer Erklärung nahe kam.


Dämonin Belia legt den Kopf ein Stück in die Schräge, während sie seinen Krug mustert. Etwas trinken wäre tatsächlich reizvoll. Ihr Blick wandert zu dem Barmann und fixiert ihn. "Einen Met!" verlangt sie mit lauter Stimme und stört sich nicht an seinem verdutzten Geglotze. Ja wie war denn das schwarze Ding hier hereingekommen? Sollte er sich doch fragen, bis er schwarz wird. Sie indes gewinnt mehr und mehr an Farbe, denn die Schatten fallen wie von selbst nach und nach von ihrem Körper ab. Sie spürt seine Berührung an ihrem Arm, wie er die letzten Fäden hin und her schiebt. Da Schatten, genau wie Licht, keine Materie besitzt, bemerkt man die zweite Haut kaum. Sie ist überhaupt nur spürbar, weil sie Materie transportiert hat - diesen Körper um genauer zu sein. "Wo immer Schatten ist, dort werde auch ich sein .." antwortet sie undeutlich auf seine Frage. Wahrscheinlich hätte es fast keinen Unterschied gemacht, wenn er nur sich selbst gefragt hätte.


Lasai nickt leicht, immernoch schmunzelnd und lehnt sich zurück. Lehnt sich also quasi mit dem Hinterkopf an sie. "Also bin ich nirgendwo vor dir sicher? Hmm.." Leicht wird der Kopf schiefgelegt. Der Zeigefinger der rechten Hand wandert zum eigenen Kinn, der Geischtsausdruck wird kurz nachdenklich, dann kehrt das Grinsen wieder zurück, diesmal sogar ein wenig breiter. "Ich weiß jetzt nicht, ob mir das gefallen soll." Ein zaghaftes Lachen. Mehr von der "Cheh"-Sorte. Kurz, aber doch aussagekräftig. Ihn amüsiert dieser Gedanke durchaus.


Dämonin Belia kichert dumpf, als er das sagt. "An keinem mir bekannten Ort, nein." Sie beugt ihren Kopf ein wenig weiter herab, so dass ihr Kinn seine Schläfe berührt. "Überall lauert Dunkelheit auf dich .." raunt sie bedrohlich, bevor sie sich aprubt aufrichtet und anfängt zu lachen. Flüchtig streichen die Finger ihrer rechten Hand noch über seine Wange, bevor sie um ihn und den Tisch herum geht und auf der gegenüberliegenden Seite Platz nimmt. Sie stützt das Kinn auf ihre Rechte und grinst immer noch spöttisch, als der Wirt einen Krug vor ihr abstellt. Dann im nächsten Augenaufschlag wird der Blick deutlich ernster. "Warum hast du mich herbestellt?" zischt sie und kneift eines ihrer Augen leicht zusammen.


Das Grinsen in seinem Gesicht erstarrt kurz, als sie ihn plötzlich anzischt. Nicht aber lange. Denn ist sie einmal da, lässt er sich seine gute Laune nicht so schnell verderben. Vorallem nicht von Kleinigkeiten. "Es reicht also nicht, dass ich dich einfach nur -sehen- wollte?" Das provozierende Lächeln schimmert unter seinen Haaren hervor. Er schnappt sich einen Krug vom vorbeikommenden Barmädchen und setzt diesen an die Lippen. Wie sollte er anfangen. Lasai verdreht die Augen leicht, während er nachdenkt und den Krug in einem Zug leert. Hmm. "Es ist .. kompliziert. Aber auf jeden Fall will ich dir ein Angebot machen.." Er lehnt sich nach vorne, stützt die Ellenbogen auf dem Tisch ab und legt das Kinn in die Handflächen. "Ich brauche nämlich deine Hilfe. Besser gesagt: Wir brauchen deine Hilfe. Es wäre für dich auch äußerst lohnenswert.. Das kann ich dir schon im Voraus versprechen." Die eine Hand wandert vom Tisch in seine Manteltasche, kramt einen halben Glimmstengel heraus, legt diesen auf dem Tisch ab und kramt dann weiter nach einem Streichholz. Selbiges wird am Tisch entzündet und dann zur Kippe geführt, die bereits zwischen den Lippen ruht. Nach einem kräftigen Einziehen der Luft wird das Streichholz kräftig geschüttelt, bis die Flamme erlischt. "Willst du wissen, worum es geht?" Das Grinsen ist jetzt breiter, aber auch .. verwegener.


Dämonin Belia antwortet auf seine erste Frage nicht, denn sie hat inzwischen ihren Krug angesetzt und senkt den Blick, während sie einen langen Zug daraus trinkt. Auch wenn sie ihn nicht ansieht, hört sie ihm doch trotzdem zu .. ein Angebot also, interessant. Sie setzt ab und faltet ihre Hände unter dem Kinn. "Zunächst könntest du mir auch etwas davon anbieten." Sie linst über ihre Hände hinweg auf den Glimmstengel in seinem Mund. "Und dann möchte ich wissen, wen du mit Wir meinst." stellt sie ihre Ansprüche klar, bevor überhaupt an weitere Ausführungen seinerseits zu denken ist.


Lasai richtet sich langsam auf, zieht während er um den Tisch läuft einen weiteren Glimmstengel und noch ein Streichholz aus der Manteltasche und lehnt sich anschließend mit der Rückseite im Stehen neben ihr an den Tisch. Dabei lässt er sie nicht aus den Augen. Er hält ihr mit der rechten die Kippe hin und kratzt sich mit der linken Hand, in der er das Streichholz hält, am Hinterkopf. "Hmm.. ersteinmal meine ich hauptsächlich mich, wenn ich wir sage.. Aber es gibt da einen ..alten Bekannten.. der sich Aeon nennt. Das reicht aber nicht. Zeitweise hatten wir Hilfe von einer gewissen Alchemistin mit Renommee, die aber spurlos verschwunden ist. Momentan sind es nur wir beide, mehr oder weniger. Denn selbst mein alter Bekannter ist nicht aufzufinden. Das beeinflusst den .. Plan.. aber nicht." Lasai entzündet das Streichholz und gibt ihr Feuer, darauf wartend, dass sie den Glimmstengel schon endlich in den Mund nimmt. Der Blick wandert von ihren Augen zum Glimmstengel und bleibt schließlich bei ihren Lippen hängen. "Wir planen.. nun, wie erkläre ich es am besten. Wir, nein ich brauche etwas von dir."

 

Dämonin Belia sieht erst ihm zu und dann auf seine Hand. Sie beugt sich leicht vor und zieht die Kippe mit dem Mund zwischen den Fingern heraus, hört ihm zu. Das mit den Beteiligten klang eher kompliziert und es ist auch kein ihr bekannter Name dabei. Als das Feuer aufflackert, zieht sie den Rauch ein und klemmt das glühende Ding dann zwischen Zeige- und Mittelfinger ihrer rechten Hand. "Was denn?" fragt sie salopp und sieht ihn wieder an.


Lasai legt den Kopf schief. "Naja.. die Idee kam mir, als du mir erklärt hast, wie der.. niedere Dämon in mir funktioniert." Er tritt einen Schritt vom Tisch weg und stellt sich hinter ihren Stuhl, beugt sich jetzt, wie sie vorher, nach vorne und die Arme um ihre Schultern. Sein Mund befindet sich nur wenige Zentimert von ihrem Ohr entfernt, als er weiterspricht. "Was wäre.. wenn wir dutzende Wesen mit einer Seele erschaffen könnten.. Niedere Wesen, die nicht viel mehr wären... als Wirte.." Ein deutliches Grinsen zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. "Wie viele.. Dämonen könntest du .. beschwören?"


Dämonin Belia wendet ihren Blick ab, als er hinter sie tritt und nimmt einen weiteren Schluck von ihrem Met. Bei anderen Wesen wäre ihr wohl nicht so wohl, wenn sie sich in ihrem Rücken befänden, doch da er ihr nichts anhaben kann bleibt sie ganz ruhig. Zu ruhig. Als so plötzlich der Atem seiner Stimme ihr Ohr streift, zuckt sie so heftig zusammen, dass sie sich verschluckt. Zwischen dem Husten leise fluchend kneift sie die Augen zu und leert den Krug, in dem Versuch dieses Gefühl damit zu ersticken. Als sie sich etwas beruhigt hat, krächzt sie nur. "Das weiß ich nicht." Vielleicht dumm von ihr, dieses Unwissen zu offenbaren, doch hat sie bisher eben immer nur vereinzelte Wesen mit dem Siegel belegt. Seine Worte klingen da schon eher nach einer kleinen Armee. "Außerdem brauche ich als Grundlage Lebewesen, die eine Seele besitzen." erklärt sie und wischt sich den Mund ab, bevor sie den leeren Becher auf den Tisch poltert und so das Zeichen gibt, dass sie einen Nachschlag wünscht.


Lasai lehnt seinen Kopf leicht gegen ihren, so dass die Nase ihren Nacken berührt. "Jedes Lebewesen.. sei es noch so primitiv.. besitzt eine Seele.. was wäre also, wenn ich dir sage .. dass wir bereits .. Homunculi erschaffen haben?" Die Stimme ist zu einem Flüstern verstummt. Sein warmer Atmen berührt beim Sprechen die Haut ihres Nackens, da sein Mund nur wenige Milimeter von diesem entfernt ist. "Die Methode ist noch nicht.. ausgereift. Aber sobald sie es ist.. werde ich deine Hilfe brauchen."

 

Dämonin Belia kann einen Moment lang nicht unterscheiden, ob ihr seine Worte oder sein Atem eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Aber es ist auch ganz egal, diese Neuigkeiten sind ja "faszinierend." Sie räuspert sich und vertreibt so auch den letzten Hustenreiz. "Ist eines davon noch am Leben?" Wenn dem so ist, dann will sie das natürlich mit eigenen Augen betrachten. Ein künstlicher Mensch, welch Blasphemie .. ein euphorisches Glitzern blitzt aus ihren Augen. Sie zieht an der Kippe und pustet einen Schwall Rauch in die Umgebung. "Trotzdem bezweifle ich, dass so ein Ding eine Seele besitzt. Doch einen Versuch ist es wert." spricht sie während Reste des Qualms noch an den Worten hängen.


Lasai nickt stumm und richtet sich wieder auf. Die Hände lässt er auf ihren Schultern liegen. "Und ob es genug .. Willenskraft besitzt, den Dämon überhaupt zu beherrbergen.. ist auch fragwürdig." Der Daumen der rechten Hand streichelt sanft über ihre Schulter, während er die linke an ihren Nacken legt und mit den Fingerspitzen über diesen streichelt. "Und wenn ja.. wie können wir seine Macht ausnutzen..? Für unsere Zwecke. Wie können wir eine Armee erschaffen, die keinen eigenen Willen besitzt und uns folgt, ohne Fragen zu stellen? Eine Armee, die niemals müde wird. Niemals aufgibt. Keine Pausen braucht... keinen Schmerz empfindet. Keine Angst empfindet." Das Grinsen wird manischer, breiter. Seine Augen scheinen zu leuchten. Lasai drückt ihre Schulter leicht mit der rechten Hand. Seine Fingernägel drücken auf die Haut, bohren sich aber nicht hinein. Noch nicht. "Wie hat .. Er .. es geschafft?"


Dämonin Belia findet ganz angenehm was er da macht. Sie seufzt leicht und schließt die Augen. "Probieren geht über studieren. Im schlimmsten Fall haben wir einen besessenen oder toten Körper." kommentiert sie seine Bedenken unbekümmert. "Viel mehr interessiert mich, welches eure Zwecke sind?" Sie sieht zwar nicht, wie sich sein Gesichtsausdruck verändert, spürt aber das Zwicken seiner Nägel auf ihrer Haut. Unwirsch wischt sie seine Hand von der Schulter. "Er?" Wen meint er damit?


Lasai streicht ihr mit dem Handrücken über den Nacken. "Der Gefallene. Luzifer. Eine ganze Armee von .. willenlosen Dämonen.." Er nimmt die Hand von ihrem Nacken und lässt sich auf einem Stuhl nieder. "Wenn jemand eine vergleichbare Armee anführen würde.. kaum vorzustellen, wie viel Macht das bedeuten könnte."


Dämonin Belia zieht den Rauch tief ein und bläst den Qualm sacht in seine Richtung, sodass er nach oben steigt, bevor er in seinem Gesicht angekommen ist. Sie mustert ihn spöttisch. "Luzifer." Der Name klingt wie gespuckt, als sie ihn ausspricht. Viel scheint sie nicht von ihm zu halten und trotzdem sträuben sich die Haare in ihrem Nacken. "Du willst also Macht. Und was machst du dann damit? Das Wyrmland erobern, die Welt, oder gleich den ganzen Himmel?" Die Arroganz trieft geradezu aus ihren Worten.


Lasai schüttelt den Kopf. "Seit wann gehört es zu meinem Teil der Abmachung, dir meine Absichten zu erklären..?" Das Grinsen kehrt auf sein Gesicht zurück, schmal und flüchtig, aber es ist da. Der Anflug eines Funkels tritt ihm in die stahlgrauen Augen. Er schiebt seinen Stuhl etwas näher an den ihren, stützt seine Ellenbogen auf die Beine und legt den Kopf in die Hände. "Rache." Die Stimme ist wieder nicht mehr als ein Flüstern. Seine Augen leuchten schwarz auf. Er knirscht kaum merklich mit den Zähnen. "Rache.."


Dämonin Belia schnaubt nur, als er ihr diese dämliche Frage stellt - immerhin hat sie noch nicht zugesagt. Noch so ein Satz und sie ist vielleicht dazu geneigt ihn einfach hier sitzen zu lassen. Ja auch eine Dämonin kann durchaus mal zickig sein .. Sie pustet die Haare aus seiner Stirn um sein Gesicht anzusehen. "Rache an wem?" fragt sie unbeirrt weiter, während sie die rechte Hand zu seiner Wange hebt und den Zeigefinger gegen die knirschenden Zähne unter der Haut presst.


Lasai sieht ihr direkt in die Augen, blinzelt aber kurz, als sie ihm die Haare aus dem Gesicht pustet. Der halbe Meter Distanz zwischen ihnen reicht aus, sie versteht jedes seiner geflüsterten Worte. "Rache an denen, die mir das.." Er schlägt leicht mit den Flügeln. "Das. Angetan. Haben." Er lehnt den Kopf leicht an ihre Hand. "Das und noch viel mehr." Lasai legt seine rechte Hand auf ihrem Knie ab. Auf dem Handrücken spiegelt sich das wenige, matte Licht in der Taverne in dem münzgroßen Siegelmal wieder.


Dämonin Belia legt die flache Hand an seine Wange, als er den Kopf daran lehnt. Ihr Blick fällt auf ihr Siegel auf seinem Handrücken, sie blinzelt. Irgendwie hat sie keine Lust mehr ihn weiter auszufragen, sie würde es sich lieber irgendwo gemütlich machen. Die Hand zieht sich zurück, um nach ein paar Münzen zu kramen, die sie auf den Tisch klappern lässt. Das müsste mindestens genug für ihrer beider Getränke sein. "Gib mir Bescheid, sobald ein Homunculus existiert." fordert sie ihn auf und reibt sich seitlich an der Schläfe. Das soll wohl eine Art Abschied sein.


Lasai nickt. "Mach ich." Die Hand rutscht von ihrem Knie herunter und in seine Manteltasche zurück. Er schnippt einen Glimmstengel aus dieser in die Luft, wo sich dieser zwei bis dreimal überschlägt und dann in seinem Mund landet. Er zündet sich ein Streichholz an der Seite vom Stuhl an und steckt sich die Kippe damit an. Nach einem kurzen Husten richtet er sich auf. "Oder aber.. ich kläre dich noch über Details auf. Aber nicht.. in der Öffentlichkeit." Sein Blick schweift kurz über die umstehenden Tische. "Manche Dinge.. sind nicht für Ohren anderer bestimmt."


Dämonin Belia hebt eine Augenbraue als er anfängt zu husten, steht auf und schnappt ihm die Kippe aus dem Mund. "Das tut dir nicht gut." kichert sie und zieht selbst daran. Sie beschließt das Tabakröllchen zu behalten und legt einen Hand auf seine Schulter. "Möchtest du lieber mit zu mir?" säuselt sie süffisant und grinst während sie einen weiteren Zug stibizt.


Lasai runzelt die Stirn, als sie ihm den Glimmstengel wegnimmt. "Und dir? Tut dir das gut?" Bevor sie den eingeatmeten Rauch wieder auspusten kann greift er ihr kurzerhand die Zigarette aus dem Mund - nach dem Motto 'wie du mir, so ich dir' - greift mit der freien Hand ihr Kinn und drückt seine Lippen leicht auf ihre. Wenn sie schon an seiner Kippe zieht, wollte er wenigstens den tödlichen Tabakqualm noch einatmen. Wenn auch auf Umwegen. Lasai zuckt grinsend mit den Schultern und atmet den Rauch aus zweiter Hand.., äh, aus zweitem Mund wieder aus. Hatte ja gar nichts übles an sich, so ein Tabakqualm-Kuss. "Zu dir wäre in Ordnung."


Dämonin Belia wird, bevor sie etwas antworten kann, einfach so der Mund verschlossen! "Mmh!" sträubt sie sich, entlässt dann aber doch den Qualm in seinen Mund. Zufrieden? "Duu elender, dreister ..!" knurrt sie, schnappt ihn am Kragen und zieht ihn ganz nah vor ihr Gesicht. "Ach, mach einfach die Augen zu!" Sie ist es Leid weitere Diskussionen zu führen und hält ihn einfach fest, während die Schatten schon an den Beinen herauf kriechen. Nun auch an seinen, schließlich wollte er es nicht anders.


Lasai legt den Kopf leicht schief und hebt die Brauen, grinst aber unverwandt. Die Augen funkeln noch einmal stahlgrau, bevor er sie schließt. "..und jetzt?"

Dämonin Belia legt den Arm um seine Taille und raunt nur noch "Und jetzt ist es zu spät, um Angst zu haben." Immer mehr der dunklen Ranken wachsen an ihnen empor, spinnen die beiden ein wie in einen Kokon. Als dann auch der letzte Zentimeter mit pecherner Finsternis überzogen ist, geht ein Zucken durch den aufgerichteten schwarzen Brocken. Und noch eines! Dann plötzlich fällt das Gebilde in sich zusammen, die schlierigen Schatten fließen auseinander .. und verschwinden. Nur der Schwefelgeruch haftet nach wie vor an diesem Ort. ~

 

Rollenspiel mit Lasai

..am 7. Mai 2012 im Raum Lethes Wasser im Reich eines Dämons

Am Fuße der Treppe liegt ein nur wenige Meter in die Breite messender Streifen an trockenem Steinboden. Er erstreckt sich gar bis in einige Winkel, die sich dem Schimmern des Wassers entziehen und so in den Schatten liegen. In einem dieser Winkel am Ende der Höhle scheint sich die Dunkelheit zu verdichten und mit der Zeit .. aufzublähen? Ja tatsächlich, das dunkle formlose Ungetüm wächst heran zu stattlicher Größe, gleich einer Seifenblase die mit sanftem Lufthauch aufgeblasen schließlich doch die Spannung an der Oberfläche nicht mehr halten kann und mit einem sanften Plopp zerplatzt. An ihrer Stelle werden für das nicht anwesende Auge zwei Gestalten sichtbar denen die Überreste der Schattenblase weiterhin anhaften und langsam zäh wie Pech an ihnen herablaufen.

 
Lasai öffnet kurz die Augen. Der Kopf ist an Belias Schulter gelehnt und der Blick noch leicht verklärt. Der Kopf sackt leicht zur Seite ab, als er versucht, ihn zu heben, deswegen lässt er ihn lieber doch liegen und hält sich mit der linken Hand die Stirn, als er die Augen wieder schließt. Die leichte Übelkeit vergeht langsam wieder, aber ein wenig schwummerig ist ihm trotzdem noch. "..ja.. das machen wir besser nie wieder." Er versucht sich aus der .. Umarmung.. Zu lösen, schwankt aber nur nach links und rechts und stolpert wieder in ihre Arme zurück, die linke Hand an der Schläfe. So hatte er sich das ganze dann doch nicht vorgestellt. Puh. "Oder.." Er atmet geräuschvoll aus. "Gewöhnt man sich daran etwa..?"

 
Dämonin Belia schmunzelt und streicht ein paar dunkle Schlieren von seinen ohnehin schwarzen Flügeln, während der andere Arm ihm den offenbar notwendigen Halt gewährt. "Hmm .. ich weiß nicht. Diese Art zu Reisen scheint dir nicht gut zu bekommen. Aber wir können es gerne so lange probieren, bis du dich daran gewöhnt hast." bietet sie großzügiger weise an und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Mit vorsichtigem Druck, damit er nicht umfällt, schiebt sie ihn auf ein paar ebene Felsen am Ufer zu. Sie behauen aus, als ob sie ehemals Stalagmiten waren, die so zu Sitzgelegenheiten geformt wurden. "Ruh dich erstmal aus." Vielleicht will er ja auch die Füße ins Wasser halten? Es schwappt jedenfalls im Takt der flachen Wellen gegen eine Seite des Felsens.

 
Lasai lässt sich ohne Gegenwehr auf diesen Stalagmiten-artigen Steinhocker schieben, greift dabei aber nach ihrem Arm. "Nein. Scheinbar nicht. Hoffentlich .. gewöhne ich mich daran." Ein gequältes Grinsen zeigt sich auf seinem Gesicht. Die Übelkeit ist jetzt vollkommen weg, der Raum dreht sich auch nichtmehr - und er hat Zeit, alles ein wenig genauer zu betrachten. Das Wasser. Die Höhle. Belia. Ein kaum merkliches Schmunzeln huscht ihm durch die Mimik. Kurz. 

 

Dämonin Belia hebt die Schultern und sieht ihn ziemlich ausdruckslos an. "Du kannst meinetwegen auch fliegen. Aber das ist für die ein oder andere Gelegenheit dann doch eher unpraktisch." Diese normalen Fortbewegungsarten erfahren durch so viele Sachen Begrenzung. Wände zum Beispiel, oder auch einfach nur das Wetter. Ob er auch bei Regen überhaupt fliegen kann? Nun vielleicht schon, aber wie sieht es bei Sturm aus? "Wir befinden uns jetzt übrigens in den Bergen um Qexelcrag." erklärt sie ihm noch Muss er demnächst eben selbst herfinden. Oh ja, die Wände und auch nicht zu vergessen der Orientierungssinn. Sie grinst schief. "Darf ich dir etwas anbieten? Wasser vielleicht?" Sie schnauft belustigt und lässt sich unweit von ihm auf einem anderen Felsen nieder.

 
Lasai nickt stumm. Nach Qexelcrag fliegen würde sich als ein wenig anstrengender und auch deutlich langsamer herausstellen. "Ginge auf jeden Fall nicht so schnell.." Er zieht leicht an ihrem Arm, den Blick jetzt skeptisch auf das Wasser gerichtet. "Ist das hier.. dein Zuhause?" Der Kopf wird dann leicht, kurz und bündig geschüttelt. "Nein, ich mag kein Wasser, danke.." Er rutscht etwas näher an sie heran. "..aber.." Das Kinn wird auf ihrer Schulter abgelegt. "Du könntest mir etwas anderes anbieten."

 
Dämonin Belia folgt auf seine Frage hin seinem Blick und lässt den ihren über das Wasser streifen. Es ist so glasklar, dass man selbst aus dieser Entfernung und trotz des leichten Wellengangs die sich unterhalb des Wasserspiegels fortsetzenden Felsformationen erkennen kann. An einer etwa mannsgroßen Einbuchtung in der steil in die Tiefe abfallenden Felswand bleiben ihre Augen hängen. "Zeitweise .. aber im Grunde ist es nur ein Teil davon. Alles andere liegt hinter der Treppe." Sie deutet blind in eine grobe Richtung, die eher derjenigen gleicht aus der sie gerade gekommen sind. Dort an einer gedachten Linie von ihrem Zeigefinger gelegen, führen ein paar glitschige unebene Stufen in die Höhe. Seine Antwort indes bringt sie dazu ihren Blick los zu reissen und ihn abschätzig anzusehen. "Ein anderes Getränk kann ich dir nicht anbieten." scherzt sie und grinst wieder.

 
Lasai schüttelt den Kopf und schmunzelt sanft. Er sucht kurz ihren Blick, ehe er ihr die linke Hand auf die Schulter legt. "Deinen Namen, meine Liebe." Er wendet den Blick kurz von ihr ab, um ihn in die Richtung schweifen zu lassen, wo die Treppenstufen sein sollen, sieht dann wieder seine Gegenüber an. Ja, das war eigentlich momentan das, was ihn am meisten interessierte. Namen sind zwar Schall und Rauch und eigentlich auch gar nicht so wichtig, aber. Aber. Aber wenn er etwas wissen wollte, dann war das eben so. Und jetzt wollte er ihren Namen wissen. Was er sich in den Kopf setzt, das muss er nunmal auch bekommen. So einfach ist das. Ein Schmunzeln ziert sein Gesicht, als er noch etwas näher an sie heranrückt, den Kopf leicht gegen ihren lehnt und die Stimme zu einem sanften Wispern senkt. "Also.. verrätst du ihn mir..?"

 
Dämonin Belia lässt ein leises Kichern erklingen, als er einmal mehr auf Tuchfühlung geht. Da ihr das jedoch alles andere als unangenehm ist, lässt sie ihn gewähren. "Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt? Wie unhöflich von mir." witzelt sie den Satz, der ihr sonst völlig glaubwürdig und ernst über die Lippen kommt. Aber ihm braucht sie in der Hinsicht nichts vormachen. "Man nennt mich Belia." Nach seinem Namen zu fragen spart sie sich. Doch ihr fragender Blick zeigt, dass sie erwartet ihn jetzt zu hören. Gerade in den ihr eigenen Dimensionen sollte man nicht den Fehler machen und es sich mit der Dämonin verscherzen.

 
Lasai runzelt leicht die Stirn. Hm. Nein, nie gehört. Ein Schmunzeln. "Sehr erfreut." Er zögert aber, bevor er ihr seinen Namen nennt. Nicht viele kannten seinen wahren Namen. Aber ihr .. ja, ihr könnte er ihn gefahrlos verraten. Vermutlich. "Gestatten." Er senkt den Kopf um eine Art Verbeugung anzudeuten. So macht er das schließlich, wenn er höflich sein möchte. Er hält die Hand vor sich, erwartet scheinbar, dass sie die ihre in seine legt. "Mein Name ist .. Lasai."

 
Dämonin Belia mustert seine ausgestreckte Hand. Nun gut, er hatte seine Hand damals schließlich auch in die Ihre gelegt. Mit fatalen Folgen. Bei diesem Gedanken dringt ein leiser gehässiger Laut aus ihrer Kehle. Also gibt sie ihm die Hand. Solange sie sie nicht ins Feuer legen muss, ist ihr alles recht. Schließlich haben sich die Wunden von der letzten Begegnung mit einem gewissen Herren dieses Elements gerade erst wieder geschlossen. Die dunklen Stellen auf der Hand, die nun in seiner liegt, lassen immer noch erkennen, wo sie die tiefen Furchen befanden, die das Licht des Feuers gefressen hatte. "Lasai." wiederholt sie murmelnd, beinah wispernd. Auch sie hatte diesen Namen bisher noch nie zu Ohren bekommen.

 
Lasai nimmt die andere Hand von ihrer Schulter, als er die restlichen, noch nicht ganz verheilten Wunden ihrer Hand sieht, streichelt mit der andere Hand sanft darüber. "Belia.." Er lächelt nun fast. Sanft, aber immernoch leicht gequält. Sein Blick sucht wieder den ihren. "Wo kommt dieser Name her..?" Die Hand wird wieder von der ihren genommen, er streichelt sanft und leicht gedankenverloren über ihre Schulter und ihren Nacken.

 
Dämonin Belia schnippt ihm leicht gegen das Knie und schnauft leise. "Du stellst Fragen. Woher soll er schon kommen, vom Schöpfer?" Wahrlich, was war nur los in letzter Zeit, dass sie solche Fragen gestellt bekam. Wie alt bist du, woher kommt dein Name? Wo sind wir den hier, im Kindergarten?

 
Lasai ringt sich ein Grinsen ab, auch wenn bei diesem .. Wort seine Augen voller Wut auflodern. Ein leises Lachen dringt ihm zwischen den Lippen hervor. Ganz langsam und gemächlich, aber nicht aufzuhalten. Das leise, sanfte ha-ha-ha wird zu einem wütenden, tiefen, kehligen Laut - man kann es nicht wirklich mehr ein Lachen nennen, ehe es je verstummt. "Der Schöpfer.. natürlich..." Er verkneift sich trotzdem jeglichen zusätzlichen Kommentar zu dem Thema.. Schließlich ist das ein heikleres Thema und er möchte jetzt nicht wirklich darüber sprechen, denn seine Stimmung ist gerade auf einem Niveau, das er nur zu ungern verlassen möchte - also glücklich würde er sich jetzt nicht nennen, das wäre ein wenig zu viel des Guten. Aber durchaus zufrieden. So könnte man das nennen. Zufrieden. Er fährt ihr mit dem Rücken des Zeigefingers über die Wange. "Nicht so wichtig.." Ein Grinsen. Die Wut ist schon wieder .. verflogen.

 
Dämonin Belia runzelt die Stirn, als sie sein Lachen hört. Ein leichter Schauer läuft ihr über den Rücken, doch nicht aus Angst nein. Ganz im Gegenteil löst dieses Geräusch ein Wohlgefallen aus, das sie erzittern lässt. Glücklich? Das Gefühl kennt sie nicht, die meiste Zeit fühlt sie nicht das Geringste. Nicht einmal ob sie überhaupt richtig da ist. Doch jetzt in diesem Moment .. fühlt sie etwas? Sie verengt die Augen zu Schlitzen. "Du .." sagt sie nur und mustert ihn eindringlich, das Streicheln an ihrer Wange komplett ignorierend. "Du wolltest mir mehr Informationen geben." Das war zumindest sein Vorwand gewesen, um sie hier her zu begleiten.


Lasai senkt die Hand wieder. "Richtig." Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Also.. wie fang ich am besten an.." Und dann erzählt er ihr die Geschichte - bis ins kleinste Detail. Von Dem langen Herumrätseln, wie man eigentlich einen Homunculus erschaffen kann. Von dem Herumexperimentieren mit Aeons Blutmagie, mit seiner eigenen restlichen Magie, die Seelen und Wesen unterwirft. Wie sie beide immer wieder von Fehlschlägen zurückgeworfen wurden. Er erzählt von den Experimenten mit Kitrye, die ihn zu einem schattenhaftigen, unvollkommenen, verschwimmenden und verschwindenden Lebewesen gemacht haben. Von der Alchemistin, die sie nach langem Suchen endlich gefunden hatten. Nicht aber davon, wie er es geschafft hatte, die Alchemistin von seiner Idee zu überzeugen - das sollte getrost sein Geheimnis bleiben. Ein Grinsen huscht ihm an dieser Stelle über's Gesicht. Er erklärt, wie sie schließlich bis zum Homunculus gekommen sind. "Wir haben ein Wesen erzeugt, das Gehen, fast schon denken und auch kämpfen konnte. Das nicht müde wurde und keine Angst verspürte. Aber... irgendetwas fehlt. Er kann zwar kommandiert werden, aber um eine Armee von diesen zu versorgen bräuchten wir einzelne .. Homunculi.. die mehr sind als nur Puppen. Viel mehr sind. Und da.. kommst du ins Spiel." Lasai seufzt. Resiginierend. Mindestens 50 Jahre Arbeit oder mehr stecken in dieser Sache. Und sie findet kein Ende. Niemals. Er lehnt sich leicht gegen Belia. "Doch noch ist Aeon verschollen. Und ohne ihn kann's nicht weitergehen."

 

Dämonin Belia stützt den Kopf auf die Ellbogen und jene auf die Knie und hört ihm zu. Das könnte ja fast sogar niedlich aussehen, wie sie da so hockt. Nun das liegt wohl im Auge des Betrachters, der dort mit verschränkten Armen seine Geschichte erzählt. Durchaus interessant und von vielen Umwegen behaftet, dieser Weg. "Ich will einen sehen .." wiederholt sie ihre Aussage, die sie vorher in der Kneipe schon getroffen hatte und streckt den Kopf nach links in eine Schieflage. Nachdenklich sieht sie ihn an. "Dieser Aeon .. der muss doch irgendwo aufzutreiben sein." knurrt sie und lehnt sich zurück, damit er sich anlehnen kann. Ihre Finger klappern auf den Felsen auf dem sie sitzt.


Lasai nickt, legt eine Hand auf ihrem Bein ab. "Wahrscheinlich wird er bald auftauchen..." Das wusste er nunmal. Er hatte schließlich nicht vor allzu langer Zeit eine dubiose Taube bekommen. Eine mit nur einem Flügel und einem Bein, der die Augen .. entfernt worden waren. Und der Inhalt dieser ließ nur auf einen einzigen Rückschlüsse ziehen: Den scharlachroten König und seine Rückkehr in den Wyrm. Aber das musste er ihr nicht erzählen.. Nicht unbedingt. Er wendet sich wieder ihr zu, rückt mit dem Gesicht ein wenig näher an ihren Hals. Lehnt seinen Kopf gegen den ihren. "Ich kann dir einen zeigen.. unter gewissen Umständen.." Ein schelmisches Grinsen huscht ihm kurz über's Gesicht, während er sich noch etwas enger an sie drückt. Sein Atem trifft nun wieder direkt ihre Haut. "Ich weiß nur noch nicht.. ob ich dir vertrauen kann.." Seine Stimme ist zu viel weniger als einem Flüstern verstummt. Mehr ein Hauchen, so weit vom gesprochenen Satz entfernt und doch noch so gut verständlich. Seine Augen flackern kurz stahlgrau im Halbdunkel der Höhle, ehe er sie schließt. "Kann ich dir.. vertrauen?"


Dämonin Belia stützt sich mit den Händen nach hinten ab, um ihrer beider Gewicht zu halten. Sie hört seine Sicherheit aus dieser Aussage. Von wegen dieser Aeon wäre verschollen, der Kerl wusste doch irgendetwas! Aber was sollte sie das interessieren, es ist schließlich seine Sache wofür er ihn braucht. Sein nächster Satz allerdings lässt sie aufhorchen. "Ach .. tatsächlich, kannst du das?" Sie kann nicht verleugnen, dass sie diese Sache mit dem künstlichen Leben schon irgendwie fasziniert. Der warme Atem auf ihrer Haut fühlt sich hier so unwirklich und fremd an. Schließlich war es dieser Platz den sie bezog, wenn sie allein für sich und abgeschottet von der Welt, einfach nur die Zeit verstreichen lassen wollte. Sie lächelt verträumt. Vertrauen .. was redet er denn da? "Natürlich .." nicht! Sie ist ein Dämon, du Idiot. Aber das ihre Worte Lügen sind wird sie ihn wohl kaum wissen lassen.

 

Lasai lächelt in sich hinein. Als ob er jemandem vertrauen würde. Dieses Wort schon auszusprechen verschafft ihm ein unwohles Gefühl in der Magengegend. Es auszu..spucken widert ihn förmlich an. Ist doch Vertrauen der Baustein, den er immer großzügig ausgenutzt hat um andere für seine eigenen Zwecke und seinen eigenen Nutzen zu missbrauchen. Ein Lächeln - oder eher ein Grinsen - durchtrieben und mit dem Anflug etwas bösartigen - ziert wieder sein Gesicht. Ja, Vertrauen. "Sehr gut.. dann werde ich ihn dir - unter Umständen - vielleicht auch zeigen.." Er wendet ihr den Blick zu - jetzt wieder mit geöffneten Augen - und grinst sie an. Unter Umständen, richtig. Wenn ich Lust habe, ihn dir zu zeigen. Wenn mir danach ist, quasi. Das süffisante Grinsen strahlt unter seinen Haaren hervor, während seine Augen schwarz aufblitzen. "Das kommt einfach ganz darauf an, was du bereit bist zu tun.. wie wichtig dir das ist.. Wie wichtig dir es ist .. einen Homunculus zu sehen." Das Grinsen ist einem ernsten Gesichtsausdruck gewichen, schimmert aber irgendwie auch noch durch den steinernen, neutralen Gesichtsausdruck hindurch.


Dämonin Belia senkt ihren Blick und betrachtet etwas unterhalb seines Gesichts. Seinen Hals vielleicht? Vielleicht .. Wenn man genauer hinsieht, könnte man meinen, ihre Kinn ragte etwas weiter nach vorn als vorher. Schmollt sie etwa? Das wäre jedenfalls lustig. "Unter Umständen vielleicht." wiederholt sie spottend und funkelt ihn an. "Meine Geduld ist nicht meine herausragendste Eigenschaft, kleiner Engel." knurrt sie finster und hört was er weiterhin zu sagen hat. Das ist dann aber tatsächlich lustig. "Was ich bereit bin?" Sie lacht und stupst seine Stirn mit der Nasenspitze an. "Na dann lass mal hören, was du von mir erwartest." Außer den ganzen Dingen, die sie schon für ihn getan hat. Schließlich war es in ihren Augen ein Geschenk, das sie da in seine Hand verpflanzt hat.


Lasai zuckt mit den Schultern. "Hmm.. wer weiß das schon... möglicherweise gehört das Herausfinden, was du für mich tun kannst, ja schon dazu.." Klassisch. Aber wahr. Schließlich war sein Vertrauen zu erlangen doch kein einfacher Schritt wie "ja, du kannst mir vertrauen" zu sagen. Ha. So ein Blödsinn. Ein leises Lachen wird von ihm zu hören. "Es geht hier ja schließlich um dein Interesse.. und nicht um meines. Mittlerweile." Er gibt also tatsächlich zu, dass er anfänglich der interessierte gewesen ist. Aber wie sagt man so schön? Das Blatt wendet sich. Im Nu. Und er glaubte schon, zu wissen, wie er seine Vorteile ausspielen konnte. Und auch jetzt gerade kann. Ein leichtes Schmunzeln umspielt seine Mundwinkel, als er ihr einen Kuss auf die Wange drückt. "Und deshalb musst du mir auch beweisen, dass es dir wirklich.." Die Tonlage verändert sich, als würde er mit einem Kleinkind sprechen. "Wirklich wichtig ist." Er fährt mit dem Finger leicht über die Stelle der Wange, die er geküsst hat. Es scheint fast so, als würde Hitze von seinem Finger. Nein, vielmehr von der Stelle ausgehen, die seine Lippen berührt haben. Eine Hitze fast schon wie von Feuer - nein, viel angenehmer. Wie vom Licht der Sonne? Ein seltsames Gefühl jedenfalls. Er lacht leise.


Dämonin Belia wendet den Blick überheblich ab. Überheblich, aber auch ein wenig genervt. "Spiel keine Spielchen mit mir." Keine wimmernde Bitte, sondern eine geradezu befehlsgewohnte Aussage. Nicht um sein Interesse ja? Wer erwartet denn hier, dass sie Dämonen in seine seelenlosen künstlich erschaffenen Menschen einsetzt? "Mein Interesse .. bist du dir da sicher? fragt sie und lässt ihn gewähren. Noch ein Kuss, hm. Dann allerdings reisst ihr der Geduldsfaden, in welchem Ton redet er denn mit ihr! Die rechte Hand überlässt jegliche Last dem linken Arm, schießt nach vorn und wird ihn am Hals packen, wenn sie die Gelegenheit bekommt. Jedoch bisweilen nur packen, nicht zudrücken. "Sei vorsichtig. Egal welche Kräfte du besitzen magst, hier sind sie wirkungslos. An deiner Stelle würde ich mich besser nicht reizen." Klare Ansage, oder? Das Reich eines Dämons ist das Reich eines Dämons. Und wenn man sich leichtfertig dorthin verschleppen lässt, sollte man mit den Konsequenzen leben.


Lasai grinst immernoch. Auch als sie ihn gewaltsam am Hals packt und ankeift. Vielleicht sogar ein wenig breiter? Das rechte Auge ist zusammengekniffen, die Zähne knirschen leicht. Aber er grinst. Seeehr breit. "Ich bin mir eigentlich..." Er schluckt. Ein wenig schwieriger fällt es ihm jetzt schon, zu sprechen. Aber nicht sonderlich. Nicht viel schwieriger. "Ziemlich sicher." Presst er zwischen den Zähnen hervor. Immernoch grinsend. Wer das Gefühl der Angst nicht kennt ist nur mehr als ein Naar. Wer sie leichtfertigt ignoriert ein Wahnsinniger. Aber möglicherweise war er teilweise ja beides. Wer weiß das schon. Vielleicht hat er auch seine Gründe. Wer weiß das schon. Warum grinst er immernoch? Wer weiß das schon. "Nein. Sehr sicher." Er greift nach ihrem Handgelenk, übt aber keinen Druck auf dieses Haus. Er greift es nur. Demonstrativ oder als Geste? Wer weiß das schon. In erster Linie greifer jedenfalls danach. Das Grinsen weicht ihm nichtmehr aus dem Gesicht. Seine Augen funkeln schelmisch auf. Tiefschwarz jetzt. "Und der Reiz.. am Reizen .. ist die Gefahr." Ein leises, kehliges Lachen wird zwischen den Lippen hervorgepresst. "Etwas waghalsiges.. etwas vollkommen verrücktes zu tun hat nur dann einen Reiz, wenn es sich lohnt..." Das Lachen ertönt nun lauter, kehliger. Hallt von den Höhlenwänden wieder. Also doch ein Wahnsinniger. Oder etwa nicht? Wer ... weiß das schon.


Dämonin Belia merkt, dass ihm das Grinsen wohl einfach nicht aus dem Gesicht weichen will. Nun dann war das eben so, sie hatte ihn zumindest gewarnt. Und ob er nun weiß, oder nicht weiß, warum er dies oder jenes tut und lässt und selbst wenn er einfach nur wahnsinnig ist, es behelligt sie nicht im Geringsten in ihrer Entscheidung ihn einfach mal ins Wasser zu schleudern. "Dann bist du ganz sicher ein Idiot. Ich bin zwar neugierig, aber ich kann auch warten." Schließlich wird sie diese, nun man könnte sie zur Abwechslung Lebensformen nennen, sowieso zu Gesicht bekommen, wenn sie die Dämonen in ihnen versiegelt. Also soll er sich mal nicht so aufspielen mit seiner Möglichkeit ihr jetzt schon einen zu zeigen. Adersherum, was bekommt sie eigentlich für ihre Hilfe? Der Blick fixiert den Engel, der hoffentlich im Wasser liegt. "Und was, wenn ich meine Dämonen in Zukunft lieber für mich behalte?" Tja das würde sie doch wirklich mal interessieren.


Lasai ist zwar irritiert, als sie ihn plötzlich wegschleudert - aber im Wasser mag er dann doch nicht landen. Mit einem Flügelschlag fängt er den Schwung ab, überschlägt sich einmal rückwärts und kommt kurz vor der Wasseroberfläche zum Stehen. Ja, Stehen. Mit einem gleichmäßigen Schlagen der Flügel steht er quasi auf der Wasseroberfläche. Die Arme werden mit einem "Hmpf!" vor der Brust verschränkt, die Lippen geschürzt und die Augen leicht verengt. "Nicht nett." Da bietet sie ihm erst eine Sitzgelegenheit an und dann will sie doch nicht, dass er es sich gemütlich macht? Pff! "Glaubst du ernsthaft, ich würde dich an meine ... Schöpfung heranlassen, bevor ich nicht sicher bin, dass ich dir vertrauen kann?" Ein gurgelnder Laut, der sich langsam aber sicher wieder in ein Lachen verwandelt, entweicht seiner Kehle. Von wegen..


Dämonin Belia verzieht unzufrieden die Mundwinkel. Nicht einmal die Spitze seiner Stiefel ist nass geworden. Und nett ist sie allerdings nicht, das hat er aber schnell erkannt. Alles nur Fassade, durch die sie zugegebenermaßen nicht oft durchblicken lässt, wie sie eigentlich tickt. Sie hebt die Schultern. "Ich dachte du gehst das Risiko ein, wieso solltest du dich sonst mit einem Dämon zusammentun?" Sie ignoriert sein Lachen, das eh sein ständiger Begleiter zu sein scheint, und tritt ans Ufer. "Wobei sich mir da doch direkt die Frage aufdrängt, wie zur Hölle hast du dir denn vorgestellt Vertrauen zu einem wie mir zu fassen?" Vertrauen zu einem Dämon? Er ist sehr wahrscheinlich tatsächlich wahnsinnig.


Lasai flattert langsam und beständig zurück zum Ufer, direkt auf sie zu. "Genau so." Er setzt neben ihr ab und legt die Flügel wieder am Rücken an. Klopft sie kurz aus. Gemächlich. Zupft sich eine lose Feder aus dem rechten Flügel. "Ist schon gut, ich werd ihn dir zeigen." Ein scheinbar siegessicheres und überaus belustigtes Grinsen liegt ihm im Gesicht. Schließlich kennt man jemanden erst, wenn man auch wirklich jede Seite desjenigen gesehen hat. Mag sein, dass er das noch nicht hatte.. aber er hatte genug gesehen, gehört, erlebt. Er streckt sich müde. "Aber er liegt bei Aeon im Keller... das heißt.." Er läuft weiter, an ihr vorbei, auf den Stein zu auf dem beide vorher gesessen hatten. "Noch kann ich das sowieso nicht." Er schmunzelt.


Dämonin Belia zuckt mit den Schultern und lockert ihr Haar am Hinterkopf. "Ahja." Komische Art zu Jemanden Vertrauen zu fassen, aber es sollte ihr recht sein. Sie setzt sich auch wieder auf den Stein, winkelt eines ihrer Beine an und legt es mit der Wade auf dem anderen ab. Dann beginnt sie die Schnürung am Stiefel zu entknoten. "Dann hoffe ich für dich, dass er sich beizeiten blicken lässt." spricht sie völlig ernst. Kein Lachen. Nicht jetzt. Nicht von ihr. Es gab im Moment einfach nichts an der Situation, das sie hätte belustigen können. Nach und nach zieht sie die Schnüre locker, von oben angefangen immer weiter herunter.


Lasai zuckt mit den Schultern. Er lässt sich neben ihr auf den Stein fallen, lehnt sich zurück und streckt die Arme hinter sich aus um sich abzustützen. Der Kopf wird schiefgelegt. Wenn sie so ernst bleiben wollte, bitte. Das Grinsen scheint ihm jedenfalls nicht zu vergehen. "Soso.. du hoffst das für mich?" Der linke Arm wird gehoben, mit der Hand streicht er sich die Haare aus dem Gesicht. "naja.. ich hoffe es auch. Für das große Ganze."


Dämonin Belia packt den Stiefel mit beiden Händen und zieht ihn vom Fuß. Danach lässt sie ihn polternd hinter sich fallen und nimmt dieselbe Pose ein, um den anderen Stiefel zu öffnen. "Dann ist jetzt alles geklärt?" fragt sie beiläufig und würdigt ihn keines Blickes. aber vielleicht auch nur, weil sie gerade auf die Schnürung achten muss. Langsam wird es ihr hier unten viel zu warm. Immerhin heizt das warme Wasser auch die umgebende Luft auf. 

 

Lasai zuckt mit den Schultern. Alles geklärt. Wer stellt hier jetzt die komischen Fragen? Alles war doch nie geklärt. Einige Sachen, die vorher nicht geklärt werden, ja. Aber alles? Hm. "Möglich." Der Kopf wird kurz auf die andere Seite gelegt, mit der linken Hand wird kurz der eigene Hals massiert. Dann wird dieser gelockert indem der Kopf wieder auf die andere Seite gelegt wird und ein leises Knacken zu hören wird. "Jedenfalls alles, was dich interessieren sollte.. Oder etwa nicht?" Er wendet ihr den Kopf zu, was sie aber möglicherweise gar nicht bemerkt, da sie ihn immernoch nicht ansieht. Ein leiser Seufzer, dann aber schmunzelt er wieder und schüttelt sich erneut die Haare aus den Augen, die kurz stahlgrau aufblitzen.


Dämonin Belia schmunzelt dann doch, kaum merklich, und befreit den zweiten Fuß - Klonk! Dann steht sie auf und löst nun auch noch die Knöpfe von ihrem Mantel. "Hmm .. eine Sache wäre da noch." Sie macht eine schnelle Kopfbewegung zum Wasser hin und bedeutet ihm so, dass sie möchte, dass er auch zum Ufer kommt.


Lasai hebt die Brauen kaum merklich. Na, wenn sie unbedingt wollte... Langsam richtet er sich auf. Wirklich langsam. Eilig hat er's ja nicht. Streckt kurz nochmal die Arme über den Kopf und trottet ihr dann gemächlichen Schrittes hinterher zum Ufer. "Und was wäre diese...Sache? Die Stirn in Falten gelegt lässt er den Blick erst über die Wasseroberfläche schweifen, dann wendet er ihn wieder ihr zu.


Dämonin Belia hatte ebenfalls nach vorn auf die Wasserfläche gestarrt, streift nun den Mantel von den Schultern und schmeißt ihn ebenfalls nach hinten. Der hatte auch schonmal bessere Tage gesehen, wird Zeit für einen Neuen. Auf seine Frage hin wendet sie den Blick zur Seite und mustert ihn. Dann - ganz unvermittelt - legt sie die rechte Hand in seinen Rücken und gibt ihm einen Stoß.


Lasai hat noch kurz die Gelegenheit mit den Augen zu rollen, während er jetzt also doch - ganz, ganz unvermittelt - kopfüber, mit Mantel und mit Stiefeln, im Wasser landet. Na, wenn man sich da mal nichts am Grund aufschlägt. Er hätte es ja ahnen müssen. Leicht prustend und mit einem leicht verärgerten Ausdruck im Gesicht taucht er wieder auf - ist ja glücklicherweise nicht so tief hier - und verschränkt die Arme vor der Brust. "Na, danke."


Dämonin Belia hat jetzt auch wieder bessere Laune und lacht ihn aus, während sie sich rücklings auf einem Stein niederlässt, um ihre Füße ins Wasser zu tauchen. Na nu? Will er da etwa einfach im Wasser stehen bleiben? "Ich dachte, du brauchst mal wieder ein Bad." setzt sie noch einen drauf und rümpft zur Unterstreichung ihrer Worte die Nase. Als ob er gestunken hätte, das wäre ja gelogen ..


Lasai verengt die Augen noch ein wenig mehr, geht dann langsam auf sie zu, bis er vor ihr steht. Das Wasser tropft von seinem nassen Haar auf sie herunter. "Wie nett von dir.." Er beugt sich ein wenig vor und kniet sich vor ihr hin, beziehungsweise schon eher auf ihr, so dass sein Gesicht ungefähr auf ihrer Höhe ist. "Ich war nämlich nicht so der Meinung, dass ich eins nötig hätte."


Dämonin Belia bekommt also ein wenig Regen als Gegenleistung - wie langweilig. Sie lehnt sich zurück, als er sich so über sie kniet und stützt sich erneut nach hinten mit den Armen ab. Das Wasser, das nun von ihm herunter tropft, trifft kalt auf ihren nackten Bauch und damit auch auf die Schlange, die sich auf dessen linker Seite durch einen Totenschädel windet. "Vielleicht hätte ich das vorher fragen sollen, hm?" führt sie das Spiel weiter und sieht ihn herausfordernd an. Sie ist gespannt, was er nun mit ihr vorhat. Immerhin lädt ihre Pose ja geradezu dazu ein sich auf irgendeine Art zu rächen.


Lasai senkt den Kopf ein wenig, streicht sich dann das nasse Haar aus dem Gesicht. Ein kurzes Grinsen. Er beugt sich weiter nach vorne, blickt ihr grinsend genau in die Augen. Wenn er sich noch etwas nähert, stoßen sie zusammen. Wenn sie weiter zurückfällt, liegt sie früher oder später auf dem Boden auf dem Rücken. "Das hättest du.." Es ist schon wieder ein Flüstern - aber da sich sein Gesicht so nah an ihrem befindet, sollte es kein Problem sein, das zu verstehen.


Dämonin Belia versteht ihn nicht nur klar und deutlich, sie spürt sogar den Luftzug seiner Worte auf ihrem Gesicht und blinzelt. "Die nassen Haare stehen dir." Noch etwas Positives zu dem Fakt das er 'wieder' sauber ist. Weiter zurücklehnen sollte sie sich tatsächlich nicht, sie will sich ihm ja nicht zu Füßen legen, nicht wahr? Nein sie verharrt weiterhin in ihrer Pose. Nur ihre Augen sagen 'Na, und was jetzt?'


Lasai greift mit dem Daumen und Zeigefinger der linken Hand nach ihrem Kinn und drückt seine Lippen auf die ihren. Er öffnet diese dabei leicht - und drückt auch nicht gewaltsam zu, nur bestimmt. Sehr .. bestimmt. Seine Augen sagen: Das.


Dämonin Belia hatte ja schon fast geahnt, was er vorhat und lächelt in den Kuss hinein. Aber da könnte doch ruhig noch ein bisschen mehr kommen, als einfach nur ein sanfter Kuss. Doch sie findet nunmal ihr Oberkörper liegt gut so wie er liegt, also hebt sie einfach ihr rechtes Bein und drückt ihn mit dem Knie leicht in den Hintern, sodass er, und damit auch sein Mund, weiter nach vorne geschoben wird. Sie grinst und knabbert leicht an seiner Unterlippe.


Lasai kneift das rechte Auge beim eigenen Grinsen leicht zusammen, während er ihr mit den Fingerspitzen durch die Haare fährt. Er hebt den Kopf leicht, zieht also die Lippen ein wenig weg von den ihren, weiterhin grinsend. Dann greift er mit der linken Hand in ihr Haar hinein, zieht nicht allzukräftig aber auch nicht zu lasch an diesem um ihren Kopf ein wenig nach hinten zu bewegen und beißt ihr sanft in den Hals. Dann etwas fester.


Dämonin Belia folgt dem Zug in ihrem Haarschopf und reckt den Kopf nach hinten. Warmer Atem an ihrem Hals, etwa nur ein weiterer sanfter Kuss? Nein - Schmerz - erst nur schwach und dann deutlich an Intensität zunehmend. Sie kichert gurgelnd, hatte sie sich etwa einen Vampir in ihre Höhle geholt? Nun, er wird sich wundern, was zum Vorschein tritt, sollte die Haut unter den Zähnen brechen. Sie selbst schließt die Augen und genießt noch ein wenig, kein Grund schon selbst in Aktion zu treten. Obwohl in ihrem Hinterkopf bereits die Idee schlummert ihn ein weiteres Mal ins Wasser zu befördern, sie hätte nicht wenig Lust dabei selbst ein wenig nass zu werden.


Lasai streicht ihr mit der Hand über den Nacken, fährt dann mit dem Daumen über die Seite ihres Halses und krault mit den Fingerspitzen leicht ihren Hinterkopf. Von ihrem Hals hat er schon wieder abgelassen, er ist zwar nicht gerade Vegetarier.., aber naja, lassen wir das. Nach einem sanften Biss ins Ohrläppchen hebt er seinen Kopf wieder, so dass sich sein Gesicht wieder direkt vor ihrem befindet. Er grinst jetzt, senkt die Lippen auf ihre, hält aber inne, bevor sie sich berühren.


Dämonin Belia lässt sich aus der Reserve locken und überbrückt die wenigen Milimeter, damit sich ihre Lippen treffen. Sie ist allerdings nicht so der sanfte Typ, weshalb durchaus auch mal Zähne und Zunge zum Einsatz kommen, während sie sich weiter hochdrückt und so die Absicht verfolgt ihn auf ihren Schoß zu drängen.


Lasai lässt sich zurückdrängen, allerdings nur was die Position seines Körpers angeht. Im hiesigen Gefecht der Lippen, Zungen und Zähne lässt er sich keineswegs unterkriegen. Aber darauf muss man ja jetzt nicht näher eingehen. Eine Hand stützt ihn nach hinten ab, die andere befindet sich weiterhin in Belias Nacken um sich dort festzuhalten und gegebenfalls einige Streicheleinheiten zu verteilen beziehungsweise zu kraulen.


Dämonin Belia legt die Arme um sein Becken und zieht ihn etwas näher an sich. Nur, damit er nicht herunterfällt, versteht sich. Die Arme werden an Ort und Stelle verschränkt und ab geht es nach oben. Nun es sollte ihn nicht verwundern, dass sie stärker ist, als ein Mensch und ihn mal so eben hochheben kann. Zumal er bestimmt sowieso nicht so schwer ist, wie soll er sich sonst in der Luft halten? Nackte Füße tappen mit platschenden Geräuschen in Richtung Wasser. Ob er wohl protestiert?


Lasai lässt sich dann eben hochheben, auch wenn er einmal fast schon protestierend mit den Flügeln schlägt und die Brauen hebt. Leicht verunsichert wird der Kopf gedreht, auch wenn er eigentlich genau weiß, was sich hinter ihm befindet. "Schon wieder..?" Er kneift das rechte Auge leicht zusammen und murmelt nur leise, wehrt sich aber nicht.


Und er protestiert, sie grinst. "Mir ist warm." Und deshalb muss er auch ins Wasser? "Es sei denn, du willst lieber draußen bleiben." sagt sie und bleibt stehen. Sie fasst seine Unterlippe mit den Zähnen und zieht spaßeshalber daran. Bald darauf lässt sie los, damit er ihr auch antworten kann, und knabbert in der Zwischenzeit leicht an seinem Kinn.


Lasai schüttelt nur den Kopf.


Dämonin Belia bekommt sein Kinn gegen die Nase. "Au." meint sie vorwurfsvoll. Pass doch auf! Ihr linker Arm löst sich aus der Verschränkung unter seinem Hintern, um über den schmerzenden Nasenrücken zu reiben. Das könnte für ihn ein bisschen rutschig werden, der andere Arm gleitet nämlich - ohne den Gegenhalt - nun auch langsam weiter ab.


Lasai rutscht dann eben herunter, landet im Wasser - diesmal aber mit den Füßen zuerst - und zieht sie leicht mit sich, da seine Hand ja immernoch in ihrem Nacken ruht. Mit der anderen Hand wird greift er um ihre Hüfte, um sie näher zu sich zu ziehen und seine Lippen wieder auf die ihren zu drücken. Diesmal nicht zaghaft und wenig sanft. Er geht langsam rückwärts, zieht sie aber mit.


Dämonin Belia kann sich trotz der nun wilderen Knutscherei ein Grinsen nicht verkneifen und folgt ihm bereitwillig. Er weiß ja nicht, dass das Wasser wirklich nur ein kleines Stück weit so seicht ist. Sie sind schon fast an der Stelle, wo der Fels unter ihren Füßen steil in die Tiefe abfällt. Ob er wohl Luft zum Atmen braucht? Mit Flügeln, Mantel und Stiefeln zu schwimmen stellt sie sich jedenfalls etwas schwierig vor.


Lasai bleibt dann mal stehen, als er beim nächsten Schritt nach hinten keinen Grund mehr unter dem Fuß spürt. Nanu? Ertrinken wollte er ja jetzt nicht. Also wird Belia ein wenig in die andere Richtung geschoben. Abgründe im Wasser sind ihm nicht ganz geheuer. Er löst die Lippen so langsam von ihren. Ob sie sich wohl lieber in's Wasser legen würde? "Dir ist warm..?"


Dämonin Belia ist ja doch ein wenig enttäuscht, dass er den Abgrund bemerkt hat. Sie hätte ihn schon nicht ertrinken lassen. "Dir nicht?" gibt sie die Frage zurück und zupft an seinem Mantel. Legt er den eigentlich jemals ab? Könnte kompliziert sein, den über seine Flügel zu kriegen. Ihre Finger schieben sich darunter und legen sich wie Krallen um seinen Oberkörper. Noch mehr nasser Stoff.


Lasai verfolgt die Bewegung ihrer Arme. Er stülpt sich den Mantel über den Kopf - was tatsächlich ziemlich einfach ist, da dieser ja eher ein riesiger Fetzen Stoff ist -, wirft ihn in der selben Bewegung in Richtung Ufer und schüttelt kurz die Flügel und die Haare aus aus. "Selbst wenn, das lauwarme Wasser hier sorgt wohl kaum für.. Erfrischung." Er kratzt sich kurz die jetzt freiliegende Schulter - wo sein ärmerlloses, graues Hemd schon arg zerschlissen ist.


Dämonin Belia hebt amüsiert ein Augenbraue. "Willst du dich etwa beschweren?" Die Temperatur fällt ganz plötzlich ab und Eiseskälte lässt ihren Atem sichtbar werden. "Wenn du es lieber etwas kälter magst - kein Problem." raunt sie und sieht der Eisfläche zu, die sich vom Ufer her zu ihnen ausbreitet.


Lasai hat ja jetzt extra seinen Mantel ausgezogen. Er verengt die Augen ein wenig, mehr spaßeshalber, und knurrt leise. "Jetzt will ich mich schon beschweren.." Stattdessen drückt er sie allerdings ein wenig enger an sich, senkt den Kopf und beißt ihr ein weiteres Mal in den Hals. Nicht so fest, dass sich die Zähne in die Haut graben würden, aber doch fest genug um möglicherweise den ein oder anderen blauen Fleck entstehen zu lassen.


Dämonin Belia bugsiert ihn auf die neu entstandene Eisfläche, bevor sie noch um ihre Knöchel wächst. Der Biss fällt wohl ob seines Unmutes etwas heftiger aus, als vorher. Der Schmerz lässt sie die Augen schließen und ein leiser Seufzer haucht ihren heißen Atem gegen sein Ohr. "Sei still und leg dich hin." murmelt sie kühl. Er wird schon nicht erfrieren, so ein bisschen Kälte ist doch ganz .. anregend.


Lasai tut dann mal, wie ihm befohlen, und legt sich hin. Dabei lässt er sie aber nicht los. Was sie wohl vorhat? Er knöpft jedenfalls erstmal den obersten Knopf seines Hemdes auf - das bis jetzt noch bis zum Hals zugeknöpft war.


Dämonin Belia sinkt mit ihm herab auf ihre Knie und genießt die Kälte auf ihrer Haut. Mit den Händen stützt sie sich zunächst auf beiden Seiten neben seinem Kopf ab und streicht mit ihrer Nasenspitze leicht über seine, bevor sie sich mit der Zunge an seinem Hals zu schaffen macht. Plötzlich schiebt sich eine ihrer nun eiskalten Hände unter sein Hemd.


Lasai zuckt ganz kurz zusammen, findet die Kälte dann aber relativ angenehm. Die eine Hand wandert wieder an ihren Hinterkopf, die andere streichelt ihr über Schulter und Rücken um dann wieder an die Seite ihrer Hüfte zu wandern und sich dort festzuhalten. Er hebt leicht den Kopf und schließt die Augen, als ihre Zunge über die Haut seines Halses wandert.


Dämonin Belia gibt ein leises Kichern von sich, als sie spürt, wie er unter ihrer Hand zurückschreckt. Ihr Mund wandert etwas hinab und öffnet mit den Zähnen zwei weitere Knöpfe, bevor sie ihn ziemlich fest in die Brust beisst. Oh, war dort etwa kein Knopf?
Die Hand wandert weiter nach oben und verliert leider jetzt schon deutlich an Kälte.


Lasai kneift ein Auge zusammen, als sie ihn beißt, gibt aber keinen Ton von sich. Seine Hand allerdings krallt sich förmlich in ihre Haare und die andere in ihre Hüfte.


Dämonin Belia löst sich ein Stück von ihm und zieht den Zeigefinger der aufgewärmten linken Hand durch die noch geschlossenen Knopfreihen. Viel zu umständlich die alle einzeln zu öffnen. Dann setzt sie sich auf seinen Schoß, zieht ihn zu sich und küsst ihn, während die kalte Hand klammheimlich an seinen unteren Rücken wandert.


Lasai beißt ihr leicht auf die Unterlippe, während sie ihn zu sich hochzieht, drückt ihre Lippen dann sehr bestimmt, durch ein wenig Druck auf ihren Hinterkopf mit der linken Hand, gegen seine, was wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen wäre, da sie ihn sowieso küsst, äußerst zuvorkommend. Die Finger streicheln sanft über ihren Nacken und Hinterkopf, während die andere weiterhin an ihrer Hüfte ruht.


Dämonin Belia faltet ihre Beine hinter seinem Rücken, den sie zusätzlich mit ihren Händen gegen ihren Körper presst. Da ist noch viel zu viel Stoff zwischen den beiden. Aber ehe hier noch mehr Haut zum Vorschein kommt .. Vorhang zu!

 

 


Ein paar Stunden später ..

 


Lasai streckt sich gähnend. Er liegt irgendwo zwischen Ufer und Wasser, die Beine noch zum Teil im Wasser, den Rücken auf dem Boden, die Arme hinter'm Kopf verschränkt. Die Augen werden nur ganz langsam geöffnet. Er blickt sich kurz um, gähnt nochmal und schließt die Augen wieder.


Nur das leise Geräusch von hin und weider fallenden Tropfen ist zu hören. Sie lösen sich nach und nach von den Stalagtiten, die von der Decke hängen und vereinigen sich darunter mit dem Wasser, welches in sanften Wellen gegen das Ufer schwappt. Durch sein samtiges Leuchten malt es die unterschiedlichsten Muster auf den Felsengrund .. und auf die zwei unbekleideten Wesen, die sich in dieser Höhle befinden. Dämonin Belia hat sich am Uferrand niedergelassen und beobachtet die Gemälde auf ihren Füßen, die im Wasser stehen. Es ist nicht ersichtlich, ob und welche Gefühle das in ihr auslöst. Ihr Blick wendet sich erst davon ab, als sich neben ihr etwas regt und streckt und Geräusche von sich gibt. "Hast du etwa geschlafen?" fragt sie belustigt und zieht ihren rechten Fuß mit Schwung seitlich durch's Wasser, sodass ein kleiner Schwall des warmes Wassers auf den Engel spritzt.


Lasai streckt sich nochmal und gähnt. Er grummelt kurz, dreht sich um und gähnt nochmal. Und lässt die Augen geschlossen. "Vielleicht..?"


Dämonin Belia wendet sich zunächst ab und beobachtet einmal mehr die flüchtigen abstrakten Bilder zu ihren Füßen. Stundenlang könnte sie das Lichtspiel auf den Felsen anstarren und einfach nur darin versinken. Probehalber zieht sie die gespreizten Finger ihrer Rechten durch's Wasser und schwarze Schlieren lösen sich von ihrer Haut. Die Schatten zerfasern im Wasser, wie Wolken im Wind und zaubern ein Lächeln auf ihre Lippen. 

Lasai grummelt immernoch vor sich hin, richtet sich aber langsam in eine sitzend-liegende Position auf. So halb-und-halb quasi. Er stützt sich auf seinen Händen nach hinten ab, die Arme ganz leicht gebeugt. "Du nicht?" Er grinst kurz, hat doch bestimmt nicht sonderlich lange gepennt. Oder etwa doch? Hier drinnen kann er ja nicht erkennen, was die Sonnenuhr so sagt. Mit einem weiteren Grummeln richtet er sich langsam und gemächlich, sehr sehr gemächlich, auf. Müde und fast schon ein wenig verkatert wirkt er, wie er sich da streckt und reckt und mit halb geschlossenen Augen vor sich hingähnt. Er lockert kurz das Genick, streckt den Körper dann zur linken Seite um die Hüft-gegend zu dehnen und dann zur rechten Seite, streckt nochmal die Arme aus und gähnt herzhaft. 'Frühsport'.. könnte jetzt nicht schaden. Bei dem Gedanken muss er grinsen. Breit.


Dämonin Belia schenkt ihm einen neutralen Seitenblick und schüttelt auf seine Frage hin leicht den Kopf. Es gibt zwar Zeiten, in denen sie die Augen geschlossen hält, durchaus auch für mehrere Jahre. Aber selbst dann .. schläft sie nicht .. wirklich. Es ist eher eine Art Starre in die sie verfällt. In der sie den Rest der Welt einfach ausblendet und die Zeit ohne sich weiterlaufen lässt. Aber ach, das ist schon wieder sehr lange her. Fast könnte man ein wenig Wehmut in den Blick interpretieren, der die Vertiefung in der gegenüberliegenden Wand liebkost. Aber vielleicht ist der Blick auch genauso ausdruckslos, wie sie sich im Moment generell zu geben scheint. Still sieht sie ihm zu, wie er sich streckt. Ein breites Grinsen, warum? "Was ist los?" Warum grinst du so?


Lasai trottet langsam in ihre Richtung, versucht dabei ihrem Blick zu folgen, kann aber beim besten Willen nicht ausmachen, was sie an dieser Höhle so spannend finden kann. Er streckt sich nochmal. Im Aufwachen würde er niemals gut werden. Das Grinsen verflüchtigt sich - aber nicht in einem Wisch und auch nicht so plötzlich, wie es gekommen ist. Es verwischt ganz langsam in ein schwaches Schmunzeln und dann, nach einigen Augenblicken, ist es ganz aus dem Gesicht gewichen. Mit einem weiteren Gähnen lässt er sich neben ihr nieder und hält die Füße ebenfalls ins Wasser. "Was soll los sein?"


Dämonin Belia findet diese Grotte wunderbar, einfach alles an ihr. Immerhin entspringt jedes Detail im Grunde ihren Wünschen und Vorstellungen. Sie mag die Ruhe und Gelassenheit, die dieser Ort ausstrahlt, die Kargheit der Felsen und die Sanftheit des Wassers. Aber das würde sie ihm sicher nicht erklären. Apropos .. hatte nicht gerade eben noch dieses breite Grinsen sein Gesicht zerteilt? "Sag du es mir." Und hör verdammt nochmal auf zu Gähnen! Bei diesem Gedanken muss sie wiederum grinsen. 

 

Lasai schließt die Augen wieder. Er lauscht lieber dem leisen Rauschen, dem Plätschern, dem Tropfen, dem Hall und ihrem leisen Atem. Ein bisschen konnte er schon verstehen, was sie an diesem Ort schätzte. Aber eben nicht alles. Bei dem Gedanken zuckt er kurz mit den Schultern und legt den Kopf schief. "Du klingst ein wenig zuu unzufrieden." Er grinst leicht. Kurz. Kaum merklich. Aber er grinst.


Dämonin Belia zieht die Schultern ihrerseits hoch und verharrt dann in dieser Position. "Zufrieden .. unzufrieden .." Sie seufzt und steht auf, streicht mit ihren Beinen abwechselnd durch's Wasser. "Ich bin weder das eine, noch das andere." Sie mustert ihn vergnügt, eine treffende Beschreibung für ihr ganzes Dasein könnte man meinen. 

 

Lasai zuckt erneut mit den Schultern und will sich einen Glimmstengel aus dem Mantel fischen, merkt dann aber, dass er gar keinen Mantel anhat und seufzt. Er lässt sich in eine liegende Position zurückfallen und starrt an die Decke. Was sie wohl damit meinte? Er legt den Kopf schief. Eigentlich sollte ihn das ja gar nicht interessieren. Also, abgesehen vom Nutzen, den sie natürlich für ihn hatte. "Ist das nicht .. ein bisschen langweilig?"


Der Mantel ist sowieso samt den Kippen vor nicht allzu langer Zeit mehrmals durchnässt worden. Bestimmt sind sie gar nicht mehr zu gebrauchen. Die Dämonin kratzt sich mit einem Finger am Hals und beschließt dann ein wenig von dem Thema abzuweichen. Langsam streifen ihre Füße durch das Wasser auf ihn zu und landen schließlich zu beiden Seiten seines Körpers. Ihr Oberkörper klappt herunter und die Arme stützen ihn auf den Schienbeinen ab. "Wie kommst du eigentlich auf den Gedanken, ich könnte unzufrieden sein?" Da hat wohl jemand kein Vertrauen in seine Fähigkeiten.


Lasai kichert leise und grinsend. "Nicht »unzufrieden«. Das ist absolut unmöglich. Aber ZU unzufrieden." Er richtet sich ein wenig mehr auf, hebt einen Arm und.. und streicht sich die Haare aus dem Gesicht. Seine Augen funkeln tiefschwarz. Lodern förmlich. Wie ein schwarzes Feuer. Er schließt sie kurzerhand. Unterdrückt ein Gähnen. Lauscht den Geräuschen des Wasser. Seinem eigenen Atem. Dem regelmäßigen bump-bump. Bump-bump. Dem leisen Klopfen. Dem Pumpem, dem Klopfen, dem Leben und der Stille, die es umgibt. Er beginnt langsam, diesen Ort zu mögen. Ein wenig zumindest. Das Grinsen wird wieder zu einem Schmunzeln und er öffnet die Augen, jetzt wieder stahlgrau und ihren Blick suchend.

 

Dämonin Belia gibt im Moment nichts auf irgendwelche Geräusche um sie herum. Jetzt und hier sieht sie nur ihn. Ihn und seine Augen, die er auf einmal schließt. Eine ihrer Augenbrauen zuckt nach oben, bevor sie sich, nackt wie sie ist, auf seinem Bauch niederlässt. "Zu unzufrieden." wiederholt sie und fügt ein gedachtes '.. aha' an. Ihre Beine liegen angewinkelt neben seinem Körper, sie lässt ihre Zehen klimpern und kitzelt damit ein wenig die Haut knapp oberhalb seiner Hüfte. "Und gedenkst du das zu ändern?" will sie unvermittelt wissen und fängt seinen suchenden Blick ein.


Lasai grinst. Und richtet sich langsam auf. Kommt aber nicht besonders hoch, da sie ja auf seinem Bauch sitzt. Er stützt sich mit dem einen Arm nach hinten ab, streicht sich mit der freien Hand die Haare nochmal aus dem Gesicht und grinst sie an. Diesmal mit offenen Augen, die wieder schon fast schwarz zu leuchten scheinen. Er hebt die Hand noch etwas höher und streicht ihr mit dem Handrücken über's Gesicht. "Möglicherweise..." Die Hand wird wieder gesenkt, streicht ihr sanft über die Seite und die Hüfte und ruht dann auf ihrem Schenkel. "Willst du, dass ich das ändere?" Eigentlich eine sehr unnötige Frage. Er wusste es ja immerhin - natürlich. Aber er wollte es trotzdem nur allzugerne hören. Grinsend. Triumphierend. Wie immer, eben.

 

Dämonin Belia hält den Blick weiterhin auf seine Augen gerichtet, starrt schon fast hinein. Sie ist fasziniert von der Dunkelheit, die darin wabert. So als würde sie sich selbst darin spiegeln, nur auch wieder ganz anders. Ein Riss in der Zeit, als seine Hand ihre Wange berührt. Sie ist kurzzeitig irritiert, doch dann schleicht sich das altbekannte Grinsen zurück auf ihr Antlitz. "Natürlich." raunt sie und der Vorhang fällt erneut.

 

Rollenspiel mit Inferno Coronus

..am 9. Juli 2012 in der Bettelgasse von Romar

 

Es ist ein lauer Nachmittag und die Sonne findet nur mühsam ihren Weg in die engen stinkenden Gassen der Menschenstadt. Im Schatten zwischen den hohen Steinmauern ist es für den Sommer doch relativ kalt, wenn der Wind um die Ecken pfeift. Weiße Flocken tanzen auf der erfrischenden Brise, doch es ist kein Schnee .. das wäre ja verrückt! Nein, vermutlich stammen die weißen watteartigen Bäusche von den Bäumen, die man Pappeln nennt. An den windgeschützen Stellen sammeln sie sich, verenden und verknäulen sich im Dreck und finden so ihr frühzeitiges Ende. Denn in dieser lebensfeindlichen, städtischen Umgebung wird kaum ein Baum gedeihen, spätestens der Keimling würde eingehen. Und durch diesen Gestank und Dreck und Tod stiefelt ein seltsames Wesen, hält sich im Schatten versteckt. Männliche Statur und leuchtend rote Haare. Enge schwarze Hosen sind in die hohen Stiefel eingeschnürt, während der flache Oberkörper nur von einem dünnen Hemd bedeckt wird. Der leichte Saum flattert im Wind und lässt in manchen Augenblicken gar Teile der Tätowierung hervorblitzen, die sich am Bauch befindet. Grün .. länglich .. geschwungen .. das Ende einer Schlange vielleicht?

 
Am Rande der Gasse, an die Wand eines der bedrückend wirkenden Häuser gelehnt, hockt eine Gestalt in braunen und grauen Tüchern gewandet. So unauffällig alles an ihrer Kleidung auch sein mag, das Haupt der Person ist frei von Tuchwerk und an dessen statt mit dichtem, rotem Haar überzogen, welches in dicken strähnen in das Gesicht des Mannes hängt. Wo die Haare nicht hinreichen, fasst ein buschiger, rotbrauner Bart das Gesicht ein und bedeckt es großflächig. Sein Kopf ruht im Nacken und an der Hauswand, die Augen sind bisweilen geschlossen. Während hie und da weiße Flecken auf das Gewand des Mannes tanzen, scheint ihm kein Leben inne zu wohnen.

 
Belia sieht sich um und beginnt zu grinsen. Keiner zu sehen - na dann. Behende setzt sie einen großen Schritt nach vorne, beugt sich in der Bewegung nach vorn und fängt sich mit den nach vorne gestreckten Händen auf dem schmutzigen Boden ab. Der restliche Schwung wird genutzt, um die Beine nach oben zu schwingen, wo sie ein paar Augenblicke kerzengerade in der Luft verharren. Ein leises Kichern erklingt von weiter unten und das verkehrte Wesen setzt seine Schritte mit den Händen fort. Die bestiefelten Waden wippen im Takt auf und ab und weiter geht der Weg in Richtung Gildenhalle. Selbst wenn sie nun noch jemand sieht, stört sie das nicht. Jemand von den Wachen erst recht nicht. Welcher Vogelfreie würde sich schon um besondere Auffälligkeit bemühen? Man versteckt gewisse Dinge eben am Besten, indem sie offensichtlich zu sehen sind, nicht wahr? Gleiches gilt allerdings nicht für das Schlangenmal, welches durch das verrutschte Hemd nun offensichtlich auf ihrem Bauch prangt. Aber hey - in ihrer jetzigen Position befindet es sich sogar auf ihrer Kehrseite .. lustig lustig.

 
Inferno Coronus - der Bettler am Wegesrand - hat wenig mehr als ein Zucken seiner Nasenflügel zu erübrigens, als die Dämonin sich seiner Position auf Händen nähert. So verkehrt wie alles dieser Tage wirkt, so invertiert wie die Wirklichkeit erscheint, kann es kaum schaden, das Ganzen einmal andersherum zu betrachten - dies wären wohl seine Gedanken, würde er die Augen aufschlagen und sie ansehen. Doch er regt sich nicht. Um sich nicht zu verraten? Oder um darauf zu warten, sie näher bei sich zu wissen, ehe er unnötige Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und alles in allem ist er doch hier, um zu beobachten, zu fühlen und zu lauschen - nicht um zu interagieren.

 
Belia bekommt davon sowieso nichts mit. Sie ist generell jemand, der seiner Umgebung nicht mehr als die nötigste Aufmerksamkeit widmet. Und selbst wenn sich dieser Umstand gerade heute ändern sollte, in ihrem beschränkten Sichtfeld befindet sich nur Staub, Dreck, Straßenpflaster und ein paar zerschlissene Tücher unter denen nicht einmal die Füße hervorblitzen - nichts zu machen, der Dämon im Narrenpelz geht Hand um Hand weiter die Gasse entlang.


Inferno Coronus wartet, bis der Dämon auf seiner Höhe angekommen ist und in diesem Moment streckt er das rechte Bein etwas hinaus in die enge Gasse - in einen Bereich, der sich etwas vor jenem befindet, in den das Wesen als nächstes seine Hand zu setzen gewillt war um jenen Handschritt gekonnt zu unterbinden. Mit weiterhin geschlossenen Augen lehnt er weiterhin ausdruckslos gegen die Hauswand hinter ihm.


Belia ist gerade damit beschäftigt, dem Dreck zuzusehen, wie er unter ihre Fingernägel kriecht und sich dort festsetzt. Das gefällt ihr natürlich weniger und so achtet sie kaum bis gar nicht auf den Weg, während ihre Miene sich verfinstert. "Ha!" ruft sie noch erschrocken als sich die Arme in dem unvermuteten Hindernis verfangen, doch ehe sie reagieren kann gerät der Körper schon ins Wanken und sie kann sich gerade noch ein wenig einkrümmen, da purzelt sie auch schon darüber hinweg und bleibt auf ihren vier Buchstaben sitzen. Was war denn das? Sie schüttelt den Kopf und klopft die Hände aneinander ab, dann steht sie auf und wendet sich halb um. "Du?" fragt sie zu verdattert, um wütend zu sein. Doch was nicht ist, wird wohl noch werden. Schließlich ist er in ihren Augen ein Verräter. Noch dazu einer, der ihr gerade ein Bein gestellt hat. Trotzdem .. ein Angriff wäre wohl mindestens eine schlechte Idee .. aber ob ihr selbst das im Moment auch klar ist?


Inferno Coronus beginnt langsam auf etwas herum zu kauen. "Was ist mit mir?", erwiedert er in völliger Ruhe, während er gemächlich die Augen aufschlägt und unter verhaltenem Blinzeln in Richtung des Dämons blickt. Seinen rechten Fuß hat der Mann sogleich wieder zurück gezogen, als offensichtlich war, dass sein Versuch von Erfolg gekrönt sein sollte. "Wenn du das da irgendwann ohne Hinfallen schaffst, könntest du im Zirkus auftreten.", fügt er aufmunternd hinzu. 

 

Belia stellt sich etwas sicherer hin, ihm direkt zugewandt und die Füße etwas auseinander. Sie legt den Kopf leicht nach hinten und zur Seite, verschränkt die Arme und erwidert seinen blinzelnden Blick mit grauen starren Augen. "Ich frage mich, was du hier zu suchen hast, so nahe der Gildenhalle." Er muss doch schließlich damit rechnen, dass ihm ein SHI hier über den Weg läuft, oder legt er es vielleicht sogar darauf an? Neugierig geht sie ein wenig in die Knie, duckt sich nach vorne und betrachtet sein Gesicht aus verschiedenen Blickwinkel, bevor sie wieder zurück in die gehabte Position federt. Komischer Kauz, sie hatte damals nicht kapiert, warum er gegangen ist und kapiert es auch heute noch nicht. Vielleicht bekommt sie nun die Antworten, die ihr Verstand vergeblich sucht.


Inferno Coronus gähnt kurz - das viele Herumlungern muss ihn müde gemacht haben. Dann legt er den Kopf leicht schief. "Für die einen ist es nah, für die anderen ist es fern. Was machst du so fern der Gildenhalle? Haben meine Worte doch mehr bewirkt, als nur Lärm zu mache?", murmelt er mit einem vielsagenden Lächeln auf den Lippen, "Ich wette, du kannst dir inzwischen ebenso vorstellen, dich eines Tages dort selbst wiederzufinden - mit einem Dolch deiner Schwestern im Rücken." Kaum hat er den Satz beendet, schließt er die Augen wieder für einen Moment - doch scheint er das Wesen vor sich nun nur noch mehr anzustarren.


Belia fährt mit der Hand in ihre Haare und schüttelt den Kopf. Nah - fern - im Grunde kann man es doch alles drehen wie man will. Sie tritt einen Schritt näher an ihn heran und halbiert so den Abstand zwischen ihnen. "Deine Worte haben mich nur wütend gemacht, eine andere Wirkung hatten sie nicht." Ihr Blick verdüstert sich, die Züge werden ernst. Sie will einen Grund, will ihn hören, ihn am Liebsten aus seinen Augen saugen. Und gleichzeitig kann kein Grund der Welt ihr Verständnis für seinen Austritt abgewinnen. Seine folgenden Worte versteht sie umso weniger und innerlich beginnt sie bereits zu kochen, während sie sie hinterfragt. "Wie kommst du darauf, dass etwas Derartiges passieren wird?" Mal ganz abgesehen davon, dass ein Dolch in ihrem Rücken in etwa so effektiv wäre, wie eine Handvoll Steine ins Meer zu werfen. Sie hat schon verstanden, was er damit andeuten will. Verrat von innen heraus, sein eigenes Misstrauen. Doch woher stammt das?


Inferno Coronus nickt sachte vor sich hin. "Wütend also.. Und du bist dir sicher, dass du dir von diesen Leuten den Rücken decken lassen wollen würdest, wenn es ernst wird?", erwiedert der Mann ruhig. "Dann geh weiter, wenn du glaubst, du würdest sie kennen. Tu nur so, als seist du unberührbar und als würde nicht jeder deiner 'Brüder und Schwestern' seine eigenen Pläne verfolgen - eines Tages wirst auch du merken, dass die Loyalität von so manchem Schlangenmalträger davon abhängig ist, in welcher Lage er sich gerade befindet. Doch was erzähle ich dir das - eigentlich weißt du es sehr wohl selbst." Die letzten Worte werden zunehmen leiser und verkommen schließlich zu einem nach innen gerichteten Flüstern, während der Mann eine kaum deutbare, wegwerfende Handbewegung gen Belia vollführt.


Belia schmunzelt bitter. "Natürlich, jederzeit." Worte wie diese wollen doch nur eine Sache erreichen. Zweifel sähen, Zweifel und Zwietracht. Das ist genau der Stoff aus dem Fehden geschaffen sind. Einen Teufel wird sie tun und sich dadurch von ihren Grundfesten abbringen lassen. Sie ist überzeugt von ihrer Gilde, was natürlich nicht bedeutet, dass sie jedem einzelnen Mitglied unbegrenztes Vertrauen schenkt, aber das muss sie schließlich auch nicht. Sie schnappt seine Hand aus der Bewegung heraus und wird - sollte sie das geschafft haben - ihren Daumennagel in deren Innenfläche bohren. Genau die Stelle an der sich sein eigenes Schlangenmal befindet. "Jeder von uns verfolgt seine eigenen Pläne, das liegt in unserer Natur." erklärt sie das Offensichtliche, schließlich sind die einzelnen Mitglieder alles andere als vertrauenswürdig. "Und wir schließen uns zusammen, um gemeinsam höhere Ziele zu erreichen." zischt sie und drängt sich näher an ihn heran. "Loyalität .. warum entziehst du sie mir?" Warum sie seinen Verrat direkt auf sich bezieht? Nun .. vor langer Zeit hatte sie tatsächlich einmal den Eindruck gewonnen, er würde ihr vertrauen und sie könnte das auch, zumindest ein wenig. Vielleicht der Grund, warum sie damals gleich so wütend geworden ist. Sie sieht noch, wie ihr Atem seine Stirn streift und die rotbraunen Haare sich leicht bewegen ..


Inferno Coronus lauscht ihren Worten, das Lächeln gefriert. Unmittelbar nachdem der Dämon zu Ende gesprochen hat, packt er mit seiner Rechten, von deren Handfläche ein dünnes Rinnsal aschegeschwängerten Blutes entstanden ist, Belia's Hand, die Ursache der Blutung, und zieht sich selbst daran zu ihr hoch. Explosionsartig wandelt sich sein Gesichtsausdruck, verliert auch jegliche Neutralität und noch ehe er vor ihr steht, hat brennende Wut seine Züge so rücksichtslos ergriffen, dass sie aus seinem Antlitz und tief aus seinen Augen heraus zu strahlen scheint. Wenige Zentimeter vor dem Gesicht der ehemaligen Gildenschwester kommt er zum steht. "Wage es nicht, mir ein einziges, weiteres Mal Verrat vorzuwerfen!", knurrt er, wobei seine Stimme hie und da seltsam ausbricht. "Ich habe dir nichts entzogen - noch werde ich dir erlauben, dir dieses Mal im Namen ein paar nichtsnutziger Diebe und Messerwetzer zurück zu nehmen!" Rot glimmend starrt er dem Dämon in die Augen, der Körper steif und angespannt, seine langen Fingernägel graben sich nun willkührlich teils in Belia's, teils in das Fleisch seiner eigenen Hand.


Belia zuckt nicht zurück, als er ihre Hand umgreift, im Gegenteil - sie verfestigt ihren Stand gar ein wenig, damit er sich an ihr heraufziehen kann. Die Wut scheint aus seinem Gesicht direkt in sie hinein zu greifen, lässt den Brustkorb leicht verkrampfen. Sie schluckt den anfänglichen Schrecken herunter und zwingt sich dazu, sich wieder zu entspannen. "Wie nennst du es dann?" gibt sie leise zurück, es schwingt gar ein wenig Bedrohlichkeit in der Frage mit. Welch Hochmut von ihr, dabei ist sie doch nicht mehr als der Zunder in seiner Hand. Ihre eigenen Augen verdunkeln sich und sie fängt an zu blinzeln, als die Seinen schwelen. Langsam wird es brenzlig für sie, doch sie kann nicht umhin als genau hier und genau so zu verbleiben. "Dieses Mal bedeutet dir doch noch etwas!" stellt sie triumphierend fest und grinst ihn finster an. Sie hebt ihre linken Hand und wird die Finger einen nach dem anderen um sein Handgelenk schließen. "Was ist es für dich, wenn nicht das Zeichen deiner Zugehörigkeit zu uns .. Dieben und Messerwetzern?!" Die letzten Worte sind seine Eigenen und sie spuckt sie förmlich aus. Sie - ein einfacher Dieb, lachhaft. "Doch wenn das alles keine Bedeutung mehr für dich hat, werden wir dich früher oder später zwingen es herauszugeben." Eine Drohung? Nun vielmehr eine Tatsache, sie zumindest kennt niemanden, der sich dieser Prozedur entzogen hat .. nicht bewusst. "Coronus .." beschwört sie ihn noch einmal, eindringlich. Wach auf, was soll das? Wir stehen doch über solchen Dingen.


Inferno Coronus wird inzwischen von einem leichten Schütteln ergriffen, weil Worte nicht freilassen können, was sich von innen gegen seinen Brustkorb wirft. "Ich nenne es Vernunft...", bröckelt es heiser zwischen seinen Zähnen hervor, "Dieses Mal ist mein Sternzeichen und meine Landkarte, es fasst mein Wesen wie ein Traum, den man unablässig jede Nacht wieder träumt. Nicht ich gehöre nicht zu ihnen, sie gehören nicht zu mir. Ihre Sternzeichen sind hohl und stumpf, unförmig und belanglos. Sie töten aus Spaß oder weil die Armut ihrer eigenen Existenz kein anderes Verhalten zulässt. Ich werde die Sache, die mein Leben gewandelt und mich befreit hat, die mich von den unfreien Bürgern dieser Lande abhebt nicht schänden, indem ich es ihnen gleich tue." Der Mann senkt den Blick, starrt seine eigene Rechte, die Belia's Hand umklammert an und spreizt die Finger schließlich ab - lässt los. "Du bist... warst wie ich - doch du verlierst dich selbst."


Belia senkt langsam die Lider und atmet dann mit einem lauten Seufzen aus. Der Blick mit dem sie ihn hernach bedenkt, könnte nicht besser ausdrücken, was sie ihm gleich sagen wird. "Du bist vollkommen übergeschnappt." Sie weiß nicht, wie es dazu gekommen ist und was seinen Denkapparat so durcheinander gewirbelt haben mag. Doch für sie ist das alles nur wiedergekäuter Schwachsinn, den er da erzählt. Sie sieht ebenfalls zu, wie er seine Hand von ihrer löst und tut es ihm gleich. Doch als er nun ein weiteres Mal versucht sie in seine verqueren Strukturen einzubeziehen, packt sie mit ihren beiden Händen klauenartig nach seinen Schultern, um ihn gegen die Wand zu pressen. "Das Einzige was ich verliere bist du, Coronus!" Sie versucht ihm in die Augen zu starren, doch es ist für sie als würde ein Mensch in die grelle Sonne blicken. Schwarze Schlieren bilden sich auf der Netzhaut, versuchen die Augen zu schützen. "Und du weißt, ich verliere nicht gern!" knurrt sie.


Inferno Coronus schließt langsam die Augen, als die Worte des Dämons verklungen sind. Es gleicht einem Priester, der im Auge seines Todes ein letztes Gebet sprechen wolle. "Die, die du in Ketten liegst und vergehst. Fühle den Schmerz, den ich fühlte als ich mein Mal erhielt auf dass er dich befreie wie er mich einst zu befreien vermochte.", flüstert der Mann nun vor sich hin - eine erstaunliche Leistung, gemessen an der Tatsache, dass die Wut ihn immernoch zu schütteln scheint. Während er die Worte ausspricht, umarmt er die ehemalige Gildenschwester, versucht sie fest an sich zu drücken und nicht entfliehen zu lassen. Dann brechen auch schon die ersten Flammenzungen aus seinem Rücken, pflanzen sich über die Konturen des Mannes hinweg fort und umschlingen die beiden. "Du bist etwas besonderes und sollst nicht mit ihnen untergehen."


Belia kann die Bedeutung seiner Worte zunächst nicht erfassen. Schließlich ist es ziemlich schwer dem Gefasel eines Geisteskranken überhaupt irgendeinen Sinn zu entlocken. Schmerz? Er will sie Schmerzen fühlen lassen? Lachhaft, unmöglich, es sei denn .. Sie merkt, wie sich seine Arme um sie legen, er will das wirklich tun. Er will das wirklich mit Absicht tun. "Nein Coronus, das kann nicht dein Ernst sein!" presst sie hervor und versucht an sein letztes Bisschen Vernunft zu appelieren. Natürlich beginnt sie indes sich zu wehren und versucht sich aus der Umklammerung zu befreien, doch zu langsam. Die ersten Flammen rasen bereits auf sie zu und schlagen nach ihr, sie blickt direkt hinein und kneift kreischend vor Schmerz die Augen zusammen. Tiefschwarzes Pech rinnt über die Wangen und aus zahlreichen Wunden, die das Licht in den Körper aus Schatten frisst. Das letzte Fleckchen Dunkelheit, ihre letzte Zuflucht befindet sich nun unter ihren Füßen. Innerhalb von zwei weiteren Augenaufschlägen, scheint sie vom Boden verschluckt zu werden. In Wirklichkeit ist es natürlich andersherum - sie versucht sich in Sicherheit zu bringen. Ein zum Scheitern verurteilter Versuch. Nur wenige Meter entfernt bildet sich kurz darauf eine Wölbung in dem Pflaster der Gasse, es wirkt so als würde sie nun im Umkehrschluss wieder ausgespuckt werden. Die Blase platzt und zurück bleibt eine Kreatur mit nur noch annähernd humanoider Form. Nirgends ist auch nur ein Knochen zu sehen, nur eine schwarze Masse, die versucht den Oberkörper auf dem was von den Armen noch übrig ist herauf zu stemmen und erfolglos zusammensackt und sich nicht mehr bewegt.


Inferno Coronus öffnet die Augen wieder, als der Widerstand in seinen Armen schwindet. Als er merkt, dass Belia versunken ist, verrauchen die Flammen und der Mann lässt die Arme sinken. Etwas unentschlossen blickt er auf die schwarze Masse hinab. "Belia.. ", murmelt er vor sich hin, "Wenn du doch verstanden hättest, dass ich es bin, dem du vertrauen kannst." Nach einem Augenblick kniet er sich hinab und streckt sacht die Rechte aus um das verbliebene Etwas zu berühren.


Belia liegt auf dem Rücken und sieht - gelinde gesagt - mitgenommen aus, um nicht zu sagen völlig zerstört. Der Brustkorb hebt und senkt sich langsam und auch nicht besonders weit, während die verirrten Bestandteile langsam wieder zurück zu ihrer gewohnten Kontur fließen und einen Köper formen, der komplett mit Pech bedeckt scheint. Hier und da klaffen Löcher, doch es ist kein Skelett im Inneren zu erkennen.


Inferno Coronus sieht an dem Dämon auf und ab. "Ich bringe dich wohl besser weg von hier.", fügt der Mann dann leise hinzu - die Wut scheint entladen. Ohne weiteres Zögern greift er nach dem ersten fest aussehenden Teil des Wesens, hebt es behutsam in die Höhe und schultert es letztlich. Während seine Kleidung mehr und mehr mit teerartiger Flüssigkeit besudelt wird, marschiert er mit dem, was kürzlich noch Belia war, in Richtung der Höhlen von Qexelcraq hinfort. ~

 

Rollenspiel mit Yami

..am 4. September 2012 im Reich des Dämons

Am Fuß der ausladenden Treppe, die hinauf in die oberen Stockwerke führt, befindet sich etwas .. Undefinierbares .. Wie ein Haufen schwarzer Materie liegt etwas auf den Stufen, unvollständig und unstet, bewegt es sich und wirkt doch leblos. Leise rasselnder Atem kriecht über den dumpfen fahlen Sand der Höhle und füllt den Brustkorb mit Luft und den einstigen Körper mit dem was einmal Leben genannt wurde. Tatsächlich ist es Belia, die dort liegt. Ein Schattendämon, der mit einem Feuerbad beschenkt wurde. Unfreiwillig natürlich, doch nicht ganz unverschuldet. Verfluchter Hochmut, trübt die Sinne und lässt alle Vorsicht vergessen. Sie hatte sich einfach zu sehr in Sicherheit gewogen.

 
Langsam schiebt sich eine Gestalt in die düstere Höhle. Vorsichtig setzt sie einen Schritt vor den anderen. Hin und wieder flackert eine der Kerzen bedrohlich auf, wirft einen fahlen Schein auf ihr bleiches Gesicht. Der Schatten unter den schwarzen, leblos wirkenden Augen ist tief als hätte sie die letzten Jahrzehnte kein Auge mehr zu getan. Die knochigen Schultern hängen kraftlos herab. Sie hält einen Moment ehe sie den rechten Arm anspannt, die Hand umklammert krampfhaft einen Dolch. Sie verengt die Augen und spitzt die Ohren. Was war das für ein Geräusch? Dieses eigenartige rasseln, diese schwache Aura, dieser beißende Geruch. Sie rümpft die empfindliche Nase, die Ohren legen sich an; sie unterdrückt ein knurren und verharrt still.

 
Belia ist wohl der Grund für diesen Gestank. Es riecht verbrannt, doch nicht als ob Fleisch verbrannt wäre. Eher wie irgendetwas, dass eigentlich nicht brennen sollte, abstrakt und vertraut. Von etwaigen anderen Anwesenden wird keine Notiz genommen, wahrscheinlich ist sie derzeit auch gar nicht in der Lage dazu. Der Verstand ist viel zu sehr damit beschäftigt das zerbrechliche Gebilde zusammenzuhalten, das vor nicht allzu langer Zeit noch ihr Körper war. Feuer bedeutet nicht nur Hitze, es bedeutet für sie vor allem Licht. Und Helligkeit vernichtet Schatten, zerfrisst und vertreibt ihn bis nichts mehr übrig bleibt. Sie fühlt sich als wäre jedes einzelne ihrer Moleküle durch den Wolf gedreht und falsch herum wieder zusammengesetzt worden. "Kein .. Halt .." wispert eine stimmlose Lippenbewegung, bevor ein Teil ihres Armes über den Boden schabt und erneut in sich zusammenfällt.

 
Alle Kraft weicht aus ihrer Hand. Der Dolch gleitet herab, fällt zu Boden. Das Geräusch des aufprallenden Dolches wird in der leeren Halle von den kahlen Wänden verstärkt. Ein Ohrenbetäubendes scheppern. Doch ehe der Dolch den Boden berührt hat die Gestalt die Sprungelenke an den Wolfsfüßen angespannt, somit zum Sprung angesetzt. Wie in Zeitlupe fällt der Dolch- zeitgleich wird der Sprung ausgeführt, sie kommt ein paar Meter vor Belia auf, stürzt, rutscht den Rest über den glatten Boden. Es war alles in sekundenschnelle passiert. In einer halben Sekunde hatte sich das Wispern, der Geruch und die Aura zusammengefügt. Doch auf das, was ihre Augen erblickten und ihre Sinne wahr nahmen als sie direkt neben Belia landete, war sie nicht vorbereitet gewesen. Doch es ist nicht der grausame Anblick, der dafür sorgt, dass sich ihre Eingeweide zusammenzogen und ihr ein Stich ins Herz fuhr. Es ist die Tatsache, dass irgendjemand es gewagt hatte ihre Dämonin anzurühren. Einen kurzen Moment wird ihr schwarz vor Augen. "Was hat man dir angetan....."


Belia hört etwas .. nicht? Ächzend windet sich das Gebilde auf die Seite und öffnet lichtlose Augen, milchige Iriden ohne Pupille. Sie ist blind, doch sie riecht .. im Vordergrund dominiert das Animalische, nur dahinter lauert der unverkennbaren Duft nach Rosen. Ungläubig kehrt das Schwarz ins verblichene Grau zurück und formt ein Antlitz in ihrem Blickfeld, ein vertrautes Gesicht. "Yami .." Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet hier und ausgerechnet so. Obendrein im Moment unter keinen Umständen zu ändern. Trotz dem angestauten Hass, trotz der Hilflosigkeit umspielt ein Lächeln die kaum erkennbaren Mundwinkel. Man ist eben niemals wirklich allein, nicht wahr? Pechschwarz und glänzend gebahrt sich der Leib buchstäblich wie ein Häufchen Elend. Und wer, wenn nicht sie, ist in seinem Elend nicht gern allein? Trotzdem .. das Lächeln, merkwürdig. "Ich habe ein wenig mit dem Feuer gespielt .. und verloren." beantwortet das leise Flüstern die ungefragte Frage.


Vorsichtig berührt sie sachte die Dämonin obgleich sie nicht einmal weiß, ob sie etwas spürt. Ihre Augen huschen auf und nieder, versuchen zu erkennen was geschehen ist, ob es etwas zu retten gibt oder ob sie neben einer sterbenden Frau kauert. Ihrer Frau. Ein Schwall Hilflosigkeit kriecht ihre Knochen entlang und infiziert jede Faser ihres Körpers. Doch ein Gedanke manifestiert sich unumstößlich in ihrem Kopf. Die Zunge gleitet über die trocknenden Lippen um sie zu befeuchten, ehe sie leise flüstert "Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen.. nie mehr" Sie atmet schwer aus, die Ohren hängen leicht als wollten sie der Schwerkraft nicht weiter trotzen.


Zunächst passiert gar nichts, als sich ihre Finger nach dem formlosen Gebilde ausstrecken. Es findet keine Berührung statt, viel mehr tauchen die Fingerspitzen in die wabernden Schatten ein, ohne auf Widerstand zu stoßen. Doch später tut sich etwas, als hätten die geflüsterten Worte dem Dämon Leben eingehaucht. Neu gebildete Haut schimmert grünlich im fahlen Kerzenlicht und schiebt die Fingerspitzen an ihre Oberfläche. Es verstreicht eine kleine Ewigkeit, bis der lippenlose Mund wie ein klaffendes Loch die nächsten Worte formt. "Nie mehr .. das ist eine lange Zeit." Länger als sie sich nacheinander gesehnt hatten und erst recht länger als sie sich damals geliebt hatten .. damals .. "Sei .. vorsichtig." Der Schatten zieht an der Hand der Frau, zieht das Leben heraus und zehrt davon. Es wäre wohl klüger, die Nähe dieser Berührung nicht allzu lang aufrecht zu erhalten. Sonst wird das Versprechen, das sie soeben gab schneller war, als sie wahrscheinlich denkt. Und ganz sicher nicht so, wie sie sich das vorstellt.


Es ist ein höchst eigenartiges Gefühl, als die Finger erst in den Schatten eintauchen. Die Substanz ist eiskalt, als hätte sie ihre Hand in flüssigen Stickstoff getaucht. Doch es werden keine Anstalten gemacht, die Hand zurück zu ziehen. Die Augen verengen sich leicht als sie bemerkt, dass sich die Haut neu bildet und zugleich eine Schwäche den eigenen Körper befällt. Es ist kein Schmerz wie von einem Pistolenschuss, wenn die Kugel noch tief im Gewebe steckt. Es ist eher das Gefühl, eines Kehlenschnitts. Einen Moment ist das Gefühl erschreckend doch dann wird alles taub während das Blut langsam aus dem Körper rinnt und die Umgebung langsam zu einer stetig dunkler werdenden Unwirklichkeit wird. "Ja..eine lange Zeit..ein Dämonenleben lang.." Noch immer zuckt sie nicht zurück. Wenn sich das Schattengewaber Ihre Energie nahm und sie auf die Dämonin übertrug würde das vielleicht ihr Leben retten. Und was war ihr eigenes Leben schon Wert, wenn die Geliebte nicht an ihrer Seite sein konnte. Spätestens, wenn ihre Kräfte sie so weit verlassen hatten, dass es kritisch für ihr eigenes Leben werden könnte, würde sie schon in eine Rettende Ohnmacht fallen- und damit automatisch kraftlos aus der Berührung der Dämonin gleiten. Zumindest war das der Plan. "Ich werde dich nicht sterben lassen..ich werde dich nicht verlieren..nicht noch einmal...nicht so. du musst.. mich doch noch verprügeln, hörst du? Für alles, was ich dir angetan habe..du musst dich noch furchtbar an mir rächen..aber ich bin deine Yami..auch wenn du es nicht glaubst.. also..darfst du jetzt nicht aufgeben.."


Belia lächelt nur schwach auf ihre Worte hin. Das Denken und Zuhören fällt ihr noch schwer, doch entbehrt das Gesagte nicht einer gewissen Komik. Leben und Sterben - sind eher abstrakte Begriffe für das Dasein, das sie führt. Wenige Minuten später hat der Leib genug Kraft angesammelt, um annähernd seine Form zu behalten. Behutsam umschließt sie das Handgelenk der Anderen mit ihren brüchigen Fingern und hebt es von sich weg. "Das genügt." Kein Name, kein Dank, nur eine nüchterne Feststellung. Schwarz gefurchte Arme und Beine sortieren sich, bringen den Oberkörper in eine aufrechte Position. Die Bewegungen scheinen ihr doch noch einiges an Kraft abzuverlangen . Auf der grünlichen Haut glänzt graue schlierige Feuchtigkeit, als sie sich erschöpft an den aufragenden Rand der Treppe lehnt. Da sitzt sie nun, teilweise erscheinen ihre Umrisse noch verschwommen, als könnte sie sich nicht vollständig materialisieren. Doch zum größten Teil ist sie hier und mustert die Wolfsfrau vor sich aus schwarzen Augen ohne Tiefe. "Mach dir keine Illusionen, ich werde dich weder verwunden, noch mich in irgendeiner Form an dir rächen. Das Einzige was ich wollte war, dich zu töten." Sie hält den Blick aufrecht und beobachtet sehr genau, wie die Andere reagiert. Die Andere, .. die andere Yami? Bisher hat sie sich noch nicht entschieden, wie sie dieses Wesen nun einordnen soll. Hat sich immer gesträubt überhaupt auch nur darüber nachzudenken. Sie hat so viele Fragen, die ihr einerseits auf der Zunge brennen, andererseits - ihrer Ansicht nach - besser nie gestellt werden sollten. "Was .." Der erste zaghafte Versuch einer Frage, doch sie unterbricht sich für einen Moment und scheint zu überlegen bevor sie die Worte ausformuliert. "Was tust du hier?" Hier in dieser Höhle, diesem Land, dieser Ebene, dieser Zeit .. genauer definiert sie das vorerst nicht.